Remmel vernichtet Brütereien

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#91

Beitrag von Manfred » Mo 9. Feb 2015, 13:05

Remmels Erlass ist vor dem Verwaltungsgericht gescheitert:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 68176.html

Benutzeravatar
Allgeier
Beiträge: 206
Registriert: Mi 14. Jan 2015, 13:22
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Roi Et, Thailand
Kontaktdaten:

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#92

Beitrag von Allgeier » Mo 9. Feb 2015, 14:43

2 Jahre hatte ich Huehner. Vor allem die Rhode Island. Die Weibchen sollen auch auf die 300 Eier im Jahr kommen.
Nur ich hatte auch teilweise um die 60 Gockel die aus der Brueterei hervorgegangen sind. Wirtschaftlich total unrentabel. Und in meinen Augen kein Gefluegel fuer den Ofen oder Grill. Eher was fuer Suppe. Ich hab dann immer Streichwurst gemacht.
5 Monate fuettern bis sie entlich mit der Mauser fertig waren weil man sonst beim rupfen verzweifelt. Oder man schlachtet sie frueher und zieht ihnen gleich die ganze Haut ab.

Das gleiche jetzt mit den Khaki Campell. Im Oktober hatte ich einmal 100 Maennchen gekauft um zu sehen wie die sich entwickeln. Die bekommt man fast geschenkt, kein Wunder. Unrentabel zum aufziehen.

4 Monate fuettern und trotzdem fast kein Fleisch dran. Kein Vergleich zu den Warzenenten. Fressen das gleiche und sind aber fast doppelt so schwer.

So leid es mir fuer die Maennchen tut. Aber was soll eine grosse Bruterei oder Maesterei mit denen anfangen? Aufziehen sehe ich als keine Alternative. Einfach zu unwirtschaftlich. Traurig aber wahr.

Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#93

Beitrag von Manfred » Mo 23. Feb 2015, 13:58

Jetzt hat die Bundesregierung ein eigenes Gesetzesvorhaben zur Tötung männlicher Legerassenküken angekündigt:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 12747.html

Noch vor Ostern soll ein Gesetz mit Zeitplan für den Ausstieg vorgestellt werden. Ich gehe davon aus, dass mit mehrjährigen Übergangsfristen zu rechnen ist, bis die aktuell erprobten Systeme zur Geschlechtsbestimmung im Ei praxistauglich und eingeführt sind.

Knapp 50% der Brutarbeit für die deutschen Legehennenhaltung findet bereits im Ausland statt.
Das neue Gesetz wird also voraussichtlich auf eine knallharte Kostenfrage hinauslaufen. Die heimischen Brütereien müssen mit den ausländischen Brütereien konkurrieren, die weiter Küken töten werden. Entweder rentiert sich das neue Systeme durch reduzierte Brutkosten für die heimischen Brütereien, oder sie wandern ab oder machen dicht.

Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#94

Beitrag von Manfred » Di 31. Mär 2015, 08:25

In unserer Tageszeitung stand heute ein Artikel über die Erkennung im Ei.
Das aktuelle Erkennungsalter wurde leider nicht genannt.
Die Schlupfrate würde sich durch die Untersuchung um 15% reduzieren, weil durch das Bohrloch in der Schale Keime in das Ei eindringen können und so viele Küken schon während der Entwicklung im Ei verenden. (Und das schon im Probebetrieb mit kleinen Stückzahlen. Ich schätze, in Großserie wäre die Infektionsrate höher. Da muss man auf jeden Fall noch was entwicklen, z.B. einen Verschluss mit einem desinfizierenden Klebstoff.)
Die Entwicklung einer praxistauglichen Maschine soll ab Mai diesen Jahres beginnen.
Die Investitionskosten für die fertige Maschine werden auf ca. 500.000 Euro geschätzt.
Wenn es nicht gelinge, die anderen europäischen Länder zum Mitmachen zu bewegen, werde das (Kosten für Anschaffung und Betrieb der Maschine + geringe Schlupfrate) wohl zu einer Produktionsverlagerung ins Ausland führen, so der Artikel.
Außerhalb des deutschsprachigen Raums spiele diese Diskussion aber bisher keine Rolle, so dass sich außer Österreich wohl erst mal kein anderes EU-Land beteiligen würde. (Und bei den Österreichern kann ich mir so einen "Alleingang" gar nicht vorstellen. Die wissen besser als Deutschland, was eine eigene Landwirtschaft wert ist.)


Antworten

Zurück zu „Hühnervögel“