Schwanzschneiden, Schnabelkürzen, Kupieren i.d. Tierhaltung

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stoeri
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Schwanzschneiden, Schnabelkürzen, Kupieren i.d. Tierhaltung

#1

Beitrag von stoeri » Sa 16. Mär 2013, 20:09

Hallo Freunde,

in irgend einer Ssndung habe ich gesehen wie Ferkeln die Schwänze abgeschnitten werden. Muß das sein?
Ich fand es schon immer ganz schlimm wenn den Lämmern die in der Herde gehen die Schwänze abgebunden werden so das sie absterben. Und ich bin davon überzeugt das sie mit Schwänze viel weniger PRobleme bei der Geburt hätten und auch nicht so oft Euterentzündungen. Kleinere gepflegte Schafherden bestätigten mir das immer wieder

Auch ganz schlimm fand ich das kleinen Kücken die Schnäbel abgezwickt werden, maschinell. Für was ist das denn gut?
Zuletzt geändert von fuxi am Mo 18. Mär 2013, 15:03, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Titel aussagekräftig gemacht und an Thema angepasst.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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Andreas75
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Re: Schweine

#2

Beitrag von Andreas75 » Sa 16. Mär 2013, 20:36

Hy!

Das ist dafür gedacht (Gut ist es weniger...), dass die Tiere in der zur Volksernährung üblichen Massentierhaltung sich nicht gegenseitig vor Langeweile zerfleischen.
Bleibt der Ferkelschwanz dran, kauen die Artgenossen die gerne ab, weil sie vor Langeweile und ständiger Reizüberflutung und mangelnder Rückzugsmöglichkeit nix anderes zur Ablenkung wissen. Und bleibt der Kükenschnabel dran, zupfen die Legehennen später ebenfalls aus purer Langeweile und mangelnder artgerechter Beschäftigung sich gegenseitig die Federn aus.
Beides kann bei Schwein wie Huhn zu Kannibalismus führen, darum werden den Ferkeln eben die Schwänze kupiert und meistens auch die Eckzähne ausgekniffen, sowie den Legehennenküken die Schnabelspitzen kupiert (bei Masthühnern ist das nicht nötig, die werden nur 32- 34 Tage alt).
Jou...

Was die Schafe und Schwergeburten angeht, kommt oft daher, dass für mehr Fleischertrag in den Lämmern größtmögliche Böcke auf die Mütter gesetzt werden, und die Euterentzündungen kommen oft einfach von unhygienischen Haltungsbedingungen, etwa wenn die Mütter bei der Geburt im Liegen, oder überhaupt beim Liegen, die schon auf's Trinken vorbereiteten Zitzen in die siffige Einstreu tunken müssen...
Das hat mit dem Schwanz weniger zu tun.

Grüße,
Andreas

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Re: Schweine

#3

Beitrag von Thomas/V. » Sa 16. Mär 2013, 20:38

Hallo, stoeri!

Die Schnäbel werden gekürzt, damit sich die Hennen nicht gegenseitig hacken (Streß).
Eigentlich ist das aber seit ein paar Jahren verboten.
Ich hatte auch mal ein paar Jahre Legehennen (Hybriden), die so verunstaltet waren. Die konnten nicht mal Körner picken, sondern nur das Legemehl fressen oder klumpiges selbstgemischtes Futter :grr:
Jetzt wird das aber m.W. nicht mehr gemacht.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Schweine

#4

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 16. Mär 2013, 20:49

Hallo Erika,
ich hab vor ein paar Tagen ein viertel Schwein geholt und das ganze Ringelschwänzchen war auch dabei. Hin und wieder ein saftiger Schweinebraten, Schnitzel ist nicht zu verachten.
Wenn die kleinen Ferkel noch so winzig sind, dann nehme ich mir vor, es braucht kein Schweinefleisch und dann sehe ich die frechen Lakl und dann bestelle ich mir doch wieder ein Viertel davon.
Das Fleisch ist so schön durchwachsen und schmeckt sehr, sehr gut.

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Re: Schweine

#5

Beitrag von Spottdrossel » So 17. Mär 2013, 13:10

Meines Wissens gab es da vor ein paar Jahren (EU-bedingt?) ein Kupierverbot, auch einige Hunderassen haben seitdem "plötzlich" wieder Schwänze (sollte ich wegen Google vielleicht besser "Ruten" schreiben?), z.B. Boxer.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Schweine

#6

Beitrag von Zacharias » So 17. Mär 2013, 13:14

Das Kupierverbot vor einigen Jahren bezog sich auf Hunde, bei Nutztieren ist es erlaubt, wenn es der Hygiene oder dem Schutz vor Verletzungen dient.
Grüße,
Birgit

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Re: Schweine

#7

Beitrag von stoeri » So 17. Mär 2013, 21:36

und ich finde diese Hunde schauen jetzt viel viel besser.
herzliche Grüße
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Re: Schweine

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » So 17. Mär 2013, 22:50

Nein, sehe ich nicht so - vor 40 Jahren hatten Boxer z.B. noch keine eingedrückten Nasen wie heutzutage die Perserkatzen - da waren das noch echte Kampfmaschinen im Schutzdienst.
Schwänze bei Hunden zu kupieren ist ja wohl eh völlig gegen die Tierkommunikation.
Ein Grund mehr, nur noch hetererosis-positiv gekreuzte Tiere zu kaufen.
Bei meinen Hunden ist mir die Optik grundsätzlich erst mal egal, die müssen fit und intelligent sein, der Rest ist mir egal.
(und dann bekam ich eine extrem schlaue Hündin, die für jedes Verbot (was sie einhält), mindestens 2-5 Wege findet, das Verbot zu umgehen.... :haha:
Und die so schlau ist, daß sie sich absichtlich gern dumm stellt, um den Rüden damit auszutricksen - sie bellt am anderen Ende des Grundstücks zur Futterzeit - der Rüde rennt dorthin, die Hündin zum Napf, und wenn der Rüde zurückkommt, ist nicht mehr so viel da.... :pfeif:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Schweine

#9

Beitrag von Zacharias » Mo 18. Mär 2013, 11:57

Amputation der Tierkommunikation, so dachte ich auch, als unserem Hund mit 8 Jahren der Schwanz amputiert werden musste. Ich habe aber nichts dergleichen beobachten können. Nichtdestotrotz finde ich das Kupierverbot bei Hunden sehr wichtig.
Bei Schweinen ist das denke ich eine Sache der Besatzdichte. Bei allen Betrieben die ich kenne haben die Schweine Schwänze und da ist nichts an- oder abgeknabbert.
Bei Schafen finde ich es dagegen teilweise sinnvoll. Nachdem ich einmal einen extrem entzündeten Schwanz nach Durchfall hatte, weiß ich warum das gemacht wird. Auch bei Schafen, die gemolken werden kann das wichtig sein. Macht aber nur Sinn bei langen und stark bewollten Schwänzen.
Grüße,
Birgit

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Re: Schweine

#10

Beitrag von stoeri » Mo 18. Mär 2013, 14:56

Hallo Birgit

mir wurde vom Schäfer auch immer gesagt es muß sein wegen dem Dreck der sich darin verfängt, nur könnte es sein das das nur ein Problem für die Schermaschine ist?
Aber dann war ich bei Anne Krüger auf einem Hüteseminar und -training ich war total erstaunt das die keine Schafe kupiert und zwar aus genau den Gründen die mir auch immer im Kopf rum gingen.
Sie sagt sie hat seitdem deutlich weniger Euterentzündungen und weniger Geburtsprobleme.
Sie nimmt auch keinem Hütehund die Fangzähne ;-) auch bei denen die an der großen Herde gehen, sie ist aber auch ein Profi was die Ausbildung Ihrer Hunde angeht, die Hunde müssen folgen sie verlangt schon einen super Gehorsam aber sie wollen auch folgen und arbeiten.

Schade das ich von Ihr soweit weg wohne.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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