Heu mit Rainfarn

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zaches
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Heu mit Rainfarn

#1

Beitrag von zaches » Mi 5. Dez 2012, 12:13

Sagt mal - eine Nachbarin hat gut 200 Heuballen, die die Pferde anfangs ablehnten. Sie fresen sehr zöglerich daran - sie meint, es läge an dem Rainfarn, den sie darin entdeckt hat. Seitdem sortiert sie aus - die Pferde fressen notgedrungen das Heu und alle 4 werden krank - mit kolikartigen Beschwerden. Für sie ganz klar: es ist der Rainfarn.

hm - an ihre Schafe möchte sie das Zeug auch nicht verfüttern.

Meine Schafe (Ouessants) habe letztes Jahr meinen Rainfarnvorrat (sicher 50-100 Stengel, 1m lang) entdeckt und komplett in 2 Nächten verspeist. Die 3 Böcke hatten keinerlei Beschwerden danach. Ich war nur sauer, weil ich dann keinen Rainfarn (gegen Motten und zum Räuchern und Färben) mehr hatte.

Und nu? Wie ist das denn nun mit dem Rainfarn? Giftig oder nicht? Das Heu verfüttern oder n icht? :hmm:

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Re: Heu mit Rainfarn

#2

Beitrag von michi » Mi 5. Dez 2012, 12:47

http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnun ... nfarn.html
ich hab auf die schnelle das gefunden, vielleicht hilft es fürs erste weiter.

Sabi(e)ne
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Re: Heu mit Rainfarn

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 5. Dez 2012, 13:27

Moin,
Rainfarn kommt für gewöhnlich aber auf Mähwiesen nicht in solchen Mengen vor - ist sie sicher, daß sie es nicht mit Jakobskreuzkraut zu tun hat?
Das fühlt sich auf Mähwiesen nämlich recht wohl, und blüht nach dem Abschneiden recht zügig nochmal....
Ich könnte beides getrocknet nur schwer unterscheiden.
An beides gehen Pferde nur sehr ungern bis gar nicht - auf der millimeterkurzen Auslaufwiese 3 Nachbarn weiter stand das JKK den ganzen Sommer, auch als schon alles andere bis auf die Wurzeln runter war.
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Re: Heu mit Rainfarn

#4

Beitrag von zaches » Mi 5. Dez 2012, 15:56

..ich habe im InterNet verschiedene Quellen gefunden, wo drin steht, daß beim trocknen das Gift zerfällt - also Heu unbedenklich ist. Ob es stimmt?

Da die Nachbarin Botanik studiert hat, nehme ich mal an, daß sie Rainfarn von JKK unterscheiden kann. Der Geruch ist auch typisch vom Rainfarn.

Also sind wir n och n icht weiter.

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Re: Heu mit Rainfarn

#5

Beitrag von die fellberge » Mi 5. Dez 2012, 16:38

Rainfarn ist ein Wurmmittel- ich gebrauche auch die getrockneten gelben Blütenstände zermahlen, in einer Kuranwendung im Frühjahr für die Tiere.

Er enthältz.B. Campher und Bitterstoffe.

Die kolikartigen Schmerzen bei den Pferden könnten daher kommen.
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Re: Heu mit Rainfarn

#6

Beitrag von Sue » Mi 5. Dez 2012, 17:43

...und auch Thujon. Ich wüsste nicht, dass die Giftigkeit in getrocknetem Zustand verschwindet.

Solche Entwurmungsgeschichten sollte man aber bitte nicht "unbedarft" nachmachen - der Grat zwischen Nutzen und Schaden ist schmal!

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Re: Heu mit Rainfarn

#7

Beitrag von Little Joe » Mi 5. Dez 2012, 18:22

Sabi(e)ne hat geschrieben: ist sie sicher, daß sie es nicht mit Jakobskreuzkraut zu tun hat?
da hätt ich auch drauf getippt, die getrockneten Stengel sehen sich zum verwechslen ähnlich
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Heu mit Rainfarn

#8

Beitrag von Das Faultier » So 9. Dez 2012, 22:53

Und es kann durchaus sein, daß die Schafe eine gewisse Dosis beider Kräuter sehr gut
vertragen.
Auch Schweine können allerlei giftiges Zeug ( Pilze, Beeren ) wegputzen.

-------

Nun ist es an der Zeit, mal drüber nachzudenken, was wohl effektiver ist:

a) die Wiesen sauber zu halten
b) das Heu im Winter durchzusortieren
c) sauberes Heu zuzukaufen

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Re: Heu mit Rainfarn

#9

Beitrag von zaches » Mo 10. Dez 2012, 07:39

Das Heu ist zugekauft, da ihre Weiden zu klein sind, um zusätzlich zur Beweidung auch noch zu heuen. Außerdem kauft sie wegen der Wurmgefahr nur Heu von unbeweideteten Wiesen.

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