Nutztiere Innenhaltung?

Steffen
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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#31

Beitrag von Steffen » Do 30. Apr 2020, 15:06

penelope hat geschrieben:
Do 12. Mär 2020, 09:28
Ok, du weißt dann wie es gelebt hat: in einem Käfig im Keller. Also frei raus einfach mal gesagt: ziemlich beschissen.
Nun mal ganz gemütlich!
Der Kellerraum ist hell und luftig, steht im ersten Beitrag. Platz ist, wenn man dreietagig baut, für neun Buchten. Diese wären dann sogar um einiges größer, als die allermeisten Buchten der organisierten Züchter. Zumal nur Kleinrassen gehalten werden sollen.
Wo ist also das Problem? Optimal und Tiergerecht wäre natürlich komplette Freilandhaltung einer Gruppe mit Wiese, Büschen, Wetterschutz und Unterschlupf. Aber da ist wiederum das Problem der Sicherheit. Also müssten die Tiere zumindest nachts sicher eingesperrt sein. Und das bei Tieren, die vor allem dämmerungsaktiv sind? Auch nicht absolut optimal! :hmm:

Ich würde mir im obigen Fall zwei drei Häsinnen anschaffen, aber keinen Bock. Weil der stinkt mitunter ziemlich. Dann lieber die Häsinnen außerhalb decken lassen. Oder, da ja Kontakt zu Züchtern eines Zuchtvereins besteht, dort fehlerhafte Jungtiere kaufen (kriegt man meist billig), aufziehen und schlachten. Wäre sogar noch einfacher, als eigene Nachzucht zu produzieren.
Steffen

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penelope
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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#32

Beitrag von penelope » Do 30. Apr 2020, 15:35

In einem anderen Thema in diesem Forum wird sehr dagegen angeredet, dass jemand auf nur 6000 qm Rinder halten möchte (nicht von dir). Es kam unter anderem das Argument, dass man ja nicht von Selbstversorgung reden könne, wenn man nicht alles Futter selbst produzieren kann. Kleintiere im Keller sind aber voll ok? Ich finde die Maßstäbe sehr verschroben.

Ich für mich persönlich kann keine Tierhaltung gut heißen, bei der die Tiere dauerhaft kein natürliches Licht und keine frische Luft haben. Egal ob Nutz- oder Haustier. Ich versuche zu vermieden, Fleisch aus solcher Haltung zu kaufen und würde auch kein Kuschel-Meerschweinchen so halten.

Es ist für mich einfach nicht nachvollziehbar, warum man so etwas möchte. Den Tieren geht es nicht besser, eher schlechter, als anderswo. Die Ökobilanz des Ganzen dürfte schlimm sein und unterm Strich spart man keinerlei Geld. Es kam das Argument "man will selbst schlachten". Ok - das Töten gehört zum Fleischessen dazu. Aber als alleinigen Grund finde ich das gruselig.

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#33

Beitrag von Zacharias » Do 30. Apr 2020, 15:58

Liest du dir die Beiträge eigentlich durch, bevor du was postest? Direkt im Eingangsthread steht doch:
Nun hat es sich aber ergeben, dass wir bei uns im Haus seit diesem Monat einen zusätzlichen Kellerraum mieten können, dieser hat 2 Fenster. Also Licht und frische Luft.
Grüße,
Birgit

Benutzer 72 gelöscht

Re: Nutztiere Innenhaltung?

#34

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 30. Apr 2020, 17:49

Was nichts daran ändert, dass sowas niemals Selbstversorgung sein kann ..... ;)

Am eigenen Leib kann ich spüren, dass "Licht und frische Luft", das durch Fenster reinkommt absolut nicht dasselbe ist, wie wenn ich wirklich draußen bin, ohne Dach und ohne Wände und mit echter Erde unter den Füßen......

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#35

Beitrag von penelope » Do 30. Apr 2020, 21:52

Natürlich lese ich die Beiträge, aber ich sehe es wie Ina.

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#36

Beitrag von Grünlilie » Do 30. Apr 2020, 22:09

penelope hat geschrieben:
Do 30. Apr 2020, 15:35
Es ist für mich einfach nicht nachvollziehbar, warum man so etwas möchte. Den Tieren geht es nicht besser, eher schlechter, als anderswo. Die Ökobilanz des Ganzen dürfte schlimm sein und unterm Strich spart man keinerlei Geld. Es kam das Argument "man will selbst schlachten". Ok - das Töten gehört zum Fleischessen dazu. Aber als alleinigen Grund finde ich das gruselig.
Ich finde es so langsam gruselig was ich mir von dir anhören muss. Hast du das hier gelesen?
Grünlilie hat geschrieben:
Mi 11. Mär 2020, 15:52
meine Idee dabei ist einfach, ein Stück weit mehr SV zu leben. Und da mein Mann und ich beide Fleischesser sind, lote ich auch in dieser Hinsicht die Möglichkeiten aus die es evtl. gibt. Mir ist aber natürlich wichtig dass die Tiere ein gutes Leben haben.

Ich fände es auch gut noch weiter in die Meerschweinchen- /Kaninchenhaltung einzusteigen inkl. Zjcht (oder eher Vermehrung), Schlachten und verwerten. Das würde mich einfach reizen, und dürfte auch ruhig was kosten. Ein Tier zu essen, dass ich selbst großgezogen habe und weiß, wie es gelebt und was es gefressen hat, finde ich grundsätzlich mal gut. Ich sage nicht dass es einfach wäre, gerade mit dem Schlachten. Aber der Herausforderung würde ich mich gerne stellen.
Viele Grüße
Christina

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#37

Beitrag von Grünlilie » Fr 1. Mai 2020, 09:56

Es ist ja auch so, dass wir aufs Land umziehen, uns da was eigenes kaufen wollen. Mal sehen wann, und mal sehen was sich da so findet. Jedenfalls wünsche ich mir, dort mehr SV leben zu können als hier. Ein Garten wäre schön. Wenn das nicht geht oder zu teuer wird, wäre aber die Möglichkeit, sich einen Garten zu pachten oder eine Parzelle in einer Kleingartenanlage anzumieten, bestimmt einfacher als jetzt.

Und ja, ich würde dann auch gerne kleinere Nutztiere halten. Nur welche, in welcher Form? Wären das Wachteln, Hühner, die Eier legen, oder die wir auch essen? Oder Kaninchen? Meerschweinchen? Könnte ich das überhaupt, ein Tier schlachten und essen, das ich von klein auf kenne und gepflegt habe? Ich habe schon öfter von Leuten gehört oder gelesen, die sich das ganze einfacher vorgestellt haben. Dann hat man aber z. B. für die Kaninchen, die man eigentlich später mal essen wollte und dann doch nicht übers Herz bringt, ein großes Gehege gebaut und sich die Tiere zugelegt. Und dann?

Ich würde es einfach auch als eine Art Vorbereitung und Erkenntnisgewinn sehen, um zu sehen wohin die Reise mit den Tieren weitergeht. Natürlich würde ich im Moment drauf zahlen, natürlich wäre die Ökobilanz nicht optimal, und natürlich ist es immer am besten, wenn Tiere artgerecht draußen gehalten werden. Trotzdem glaube ich nicht, dass sie deswegen ein schlechtes Leben hätten.
Viele Grüße
Christina

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#38

Beitrag von Zacharias » Fr 1. Mai 2020, 10:45

Die ganze Diskussion ob oder ob nicht im Keller möglich, halte ich für ziemlich sinnfrei. Fakt ist: die Tiere leider unter dieser Haltung nicht, sie kennen es nicht anders und wenn die Gegebenheiten stimmen, quälst du sie nicht damit. Wobei ich das bei Kaninchen etwas kritischer sehe als bei anderen Kleintieren, weil Kaninchen einfach dem natürlichen Drang zu buddeln bei dir nicht nachkommen können. Aber egal wie man Tiere hält, es geht immer noch besser. Daher wird man auch nie ein absolutes Optimun erreichen.

Was das Schlachten anbelangt, ist es gut, dass du dir schon jetzt Gedanken darüber machst. Ich kann von mir berichten, dass das eine lange Entwicklung war. Ich bin auf dem Land groß geworden und habe mit 7 gesehen, wie ein Schwein geschlachtet wurde. Da haben wir als Kinder vor dem Tor gestanden und fanden das völlig normal. Insofern hatte ich nie ein Problem damit. Aber wenn ich 25 Jahre zurück denke, da hatte ich eine regelrechte Phobie was tote Tiere angelangt. Wir hatten damals Meerschweinchen und wenn ein Tier tot im Stall lag, bin ich schreiend weg gelaufen. Da musste dann meine Nachbarin kommen und in großem Abstand zu mir den Kadaver weg nehmen.
Heute schlachte ich und dazwischen liegt eine lange Entwicklung. Ich habe schon immer gerne Fleisch gegessen und fand es inkonsequent, welches zu essen von dem ich nicht wussste, wie es gelebt hat und gestorben ist. Ich habe mir also früh vorgenommen, dass ich das irgendwann können will. So quasi als Lebensziel und auch nur bei Hühnern. Erst mal habe ich damit angefangen, bereits tote Hühner, zu rupfen und auszunehmen. Das Töten hat stets mein Nachbar übernommen. Vor 10 Jahren bin ich dann umgezogen, der Nachbar also nicht mehr präsent. Das war der erste Druck es selbst zu machen. Die ersten Hühner habe ich mit der Kopf-ab-Methode geschlachtet und fand das schrecklich. Trotzdem war ich stolz, als ich die beiden Hühner küchenfertig meinem Freund präsentiert habe. Nur der kommentierte das mit den Worten: "Ein bisschen verrückt bist du aber schon."
Mir war schnell klar, dass das mit der Methode nicht so weiter gehen konnte. Es hat mich einfach eine schreckliche Überwindung gekostet, ich brauchte wochenlang bis ich mich dazu entschließen konnte. Da habe ich dann den guten Windfried gefunden, der rumfuhr und Selbstversorgern das tiergerechte Töten beibrachte. Von ihm habe ich Betäubung, Kehlschnitt und Ohrstich gelernt. Im Kurs erzählte ich ihm, dass ich auch Schafe und (damals noch) Ziegen habe und er prophezeite mir, dass ich auch die noch selber schlachte. Zu der Zeit dachte ich noch: Nie und nimmer! Aber es dauerte nur ein oder 2 Jahre, da hat er mir auch große Tiere beigebracht.
Schwierigkeiten habe ich bei Tieren, wo der Bezug zu groß ist. Z.B. bei Schafen, die ich melke. Immerhin schaffe ich da, sie zu erlösen, wenn es nötig ist, das war auch noch mal ein weiter Weg.
Was ich dir damit nur sagen will, Schlachten beginnt im Kopf. Du musst dir klar werden, was du da tust und einen Gewissenskonflikt musst du vorher beseitigen, sonst leidet das Tier. Schlachten muss man WOLLEN, das KÖNNEN kann man lernen. Das ist immer meine Antwort, wenn Leute entsetzt sagen: "Das könnte ich aber nicht." Und umgekehrt, da zitiere ich mal Windfried, dem das schon seine Oma beigebracht hat: "Wenn Schlachten anfängt dir Spaß zu machen, leg das Messer weg."
Grüße,
Birgit

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#39

Beitrag von citty » Fr 1. Mai 2020, 21:27

Hi Birgit, Kopf ab ist immer noch am humansten, schneller geht es einfach nicht. Ohrstich und die ganzen anderen grusligen Methoden sind grauenhaft.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Nutztiere Innenhaltung?

#40

Beitrag von Rohana » Fr 1. Mai 2020, 21:47

Hast du überhaupt ne Ahnung wovon du redest? :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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