„Tiere nutzen ohne töten“

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Zacharias
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#131

Beitrag von Zacharias » Fr 5. Feb 2016, 00:22

:daumen:
Das finde ich mal einen richtig guten Beitrag! Außerdem sehr interessant, dass es den Langzeitversuch schon gibt und wie er sich auswirkt.
Grüße,
Birgit

cfun
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#132

Beitrag von cfun » Sa 6. Feb 2016, 14:48

Gut, manche werden am Lebensende dann doch gegessen. Was ich jedoch nicht verstehe, ist folgendes: Warum hält es eine Gruppe von Menschen für menschlich, Tiere, die für das Essen gezüchtet wurden, eben nicht zu essen, sondern gleichsam wegzuwerfen? Und das, wo täglich weltweit Menschen verhungern? Wie unmenschlich müssen die ganzen Gnadenhöfe denjenigen vorkommen, die täglich einmal ein bißchen Maisbrei bekommen...
Das hört sich ja alles sehr melodramatisch an, aber selbst wenn wir alle Tiere, die wir lebendig brauchen nach dem Tod nutzen (alles andere würde auch ich für Verschwendung halten) müsste ein Großteil der Menschheit vegan leben, insbesondere wenn wir die Tiere verantwortungsvoll halten möchten.

Das Problem ist doch die Masse. Über 7 Mrd Menschen, die Milch, Eier und Fleisch möchten - am besten jeden Tag. Das kann gar nicht funktionieren.

Wenn man sich in der Natur umschaut sieht man, dass Fleischfresser viel seltener vorkommen als Pflanzenfresser. Wieviele Geparden kommen auf eine Gazellenherde? Anders geht es ja auch nicht. Aber der Mensch will sich darüber hinwegsetzen. Er will Fleischfresser sein und trotzdem in riesigen Herden vorkommen. Weil das auf normale Weise nicht geht, hat er Qualfabriken geschaffen.

Davon mal abgesehen, kann man sich vegan sehr abwechslungreich und nahrhaft ernähren. Jedenfalls heißt vegan nicht jeden Tag Maisbrei. Ganz im Gegenteil, wenn man vegan lebt kann man sich mehr Abwechslung leisten, weil die teuren tierischen Produkte wegfallen.

Am gerechtesten wäre es natürlich, wenn Eier, Milch und Fleisch gerecht auf der Welt aufgeteilt werden würden. Damit jeder etwas bekommt. Aber auch das ist reine Utopie.

EDIT: Und Gnadenhoftiere will kaum einer essen. Man will die zarten Jungtiere.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#133

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Feb 2016, 21:30

Fleisch und Fleisch Produkte sind hier nicht teuer, eher viel zu günstig und das Vit. B12 fehlt dir immer noch ;)

Ich bleibe bei:
In der Not
Esst ich meine Wurst auch ohne Brot

Benutzer 72 gelöscht

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#134

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 6. Feb 2016, 22:30

Ölkanne hat geschrieben:das Vit. B12 fehlt dir immer noch
Was ist denn da dran, dass auch unsere Nutztiere (außer Rinder) Vitamin B12 zusätzlich bekommen müssen?
Dass Vitamin B12 von Mikroorganismen erzeugt wird und nicht von unseren Nutztieren ist doch so - ?

http://www.youtube.com/watch?v=7nD25HBLUY8 (Minute 2)

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Reisende
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#135

Beitrag von Reisende » Sa 6. Feb 2016, 23:39

die bekommen nicht b12, sondern cobalt.
Cobalamine sind chemische Verbindungen, die in allen Lebewesen vorkommen und auch als Vitamin-B12-Gruppe bezeichnet werden. Cobalamine enthalten das Spurenelement Cobalt als Zentralatom.[4][5]
Dass Vitamin B12 von Mikroorganismen erzeugt wird und nicht von unseren Nutztieren ist doch so - ?
ja. aber diese mikroorganismen sitzen im darm von pflanzenfressern und leben mit ihnen in symbiose.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Olaf
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#136

Beitrag von Olaf » So 7. Feb 2016, 02:05

Wo zum Teufel hab ich das letztens gehört? Irgendne Doku.
Der Trend zum Veganen käme wohl zu weiten Teilen aus England.
Da gäbe es Dörfer, die sich schon seit Generationen vergan ernähren.
Manchmal sei jemand erstaunlich alt geworden, die Lebenserwartung an sich sei aber nicht signifikant gestiegen.
Aber ab der 3. Generation seien die Missbildungen bei Neugeborenen auffällig hoch.
Nun gut, kann mir egal sein.....unsere Kinder sind auch Omnivoren, und essen nach kurzem Schock auch selbstgeschlachtetes, gern.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#137

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 7. Feb 2016, 10:51

Reisende hat geschrieben:ja. aber diese mikroorganismen sitzen im darm von pflanzenfressern und leben mit ihnen in symbiose.
Diese Mikroorganismen leben auch im menschlichen Darm ;) nur leider zu weit hinten....
Soweit ich weiß ist das bei Schweinen nicht anders und bei Hühnern weiß ich jetzt gar nicht.

Und diese Mikroorganismen leben auch im Boden....

Was ich sagen wollte: es ist meiner Meinung nach nicht so ein großer Unterschied, ob ich mich selber supplementiere oder meine Nutztiere, die ich dann esse.

Für mich persönlich ergibt sich kein Problem mit Vitamin B12, weil ich Rohmilch trinke.
ist Vitamin B12 nicht hitzeempfindlich?

Wäre ich vegan, ich denke ich täte es wagen, Erde zu essen und solche Sachen - das tu ich sowieso in Spuren und krank geworden bin ich davon noch nie.
kann ich leider nicht ausprobieren, weil ich keine Lust habe, meine Ernährung umzustellen - wie lange müsste ich denn so leben, bis ein Mangel im Blutbild merkbar wird? So ein "Vorher-Nachher-Vergleich"?

oder hat das schon jemand ausprobiert - dann berichten!! :)
ich wäre sehr sehr neugierig darauf, denn in der Theorie müsste genügend "Dreck" reichen, bei den Minimengen an Vitamin B12 die der Mensch braucht...
hm

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Reisende
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#138

Beitrag von Reisende » So 7. Feb 2016, 11:18

@ina
und schluckst du den “dreck“ dann in kapseln, oder ruinierst du deine zähne? ;)

@olaf
vll sechs beiträge weiter vorne gelesen?
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#139

Beitrag von cfun » So 7. Feb 2016, 16:11

Ölkanne hat geschrieben:Fleisch und Fleisch Produkte sind hier nicht teuer, eher viel zu günstig und das Vit. B12 fehlt dir immer noch ;)
Mit teuer meine ich immer: Wenn man die Tiere vernünftig hält und keine Qualzuchttiere benutzt.

Wegen dem B12 hatte ich mal gegoogelt. Nicht alle Pflanzenfresser können B12 selbst herstellen (bzw. leben mit diesen Darmbakterien in Symbiose). B12 nehmen sie über das Futter auf (Erde + darin lebende (Mikro)Organismen, Insekten).

Ich habe auch mal gelesen, dass beim Menschen solche Minimalmengen reichen, z.B. Reste von Erde und Insekten im Getreide. Erst als der Mensch moderne Anlagen und Methoden zur Reinigung erfunden hatte, wurde es problematisch.

Das soll natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, wie gefährlich ein B12-Mangel, gerade für Kinder ist. Wenn ganze Dörfer vegan leben und nicht auf B12 achten wundert es mich, dass die überhaupt so lange durchgehalten haben. Aber schlimmsten falls schluckt man Tabletten.

Rati
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#140

Beitrag von Rati » Mo 8. Feb 2016, 12:38

ina maka hat geschrieben:...Diese Mikroorganismen leben auch im menschlichen Darm ;) nur leider zu weit hinten....
Soweit ich weiß ist das bei Schweinen nicht anders und bei Hühnern weiß ich jetzt gar nicht.

Und diese Mikroorganismen leben auch im Boden....
ja, neee, so einfach ist das nicht. :) Es gibt nichts vielfältigeres als die Welt der Bakterien.
Und die Darmflora eines Omnivoren, also Schwein und Huhn oder Mensch unterscheidet sich schon sehr von der eines Carnivoren oder Herbivoren.
Und innerhalb der Gruppen gibt es auch noch unterscheidungen.
Die Baktis welche B12 machen leben fast ausschließlich im Verdauungstrakt - genauer Pansen - von Wiederkäuern.
Also Rinder, Schafe, Ziegen und so.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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