Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

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citty
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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#31

Beitrag von citty » Do 21. Aug 2014, 21:42

Olaf :daumen: ich mache auch immer den Kopf von Schlachttieren ab, d.h. ich schlachte ja nur Fische und wenn es mal sein muss Huehner (Notschlachtung). Der Kopf muss sofort ab und weg, danach geht es mir besser...

LG Citty
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Olaf
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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#32

Beitrag von Olaf » Do 21. Aug 2014, 21:55

Upps, bei Fischen mach ich das komischerweise nicht, da kommt es mir wieder, ja...irgendwie unästhetisch vor.
Eigentümlich, was so in unserem Unterbewußten passiert.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Rallymann
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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#33

Beitrag von Rallymann » Fr 22. Aug 2014, 08:25

2 Kaninchen und 5 Enten liegen seit Vorgestern in der Kühltruhe.

Hier rennt ja Collin, das 4 jährige Enkelkind rum und wird damit sozusagen gross.
Anfänglich hatte ich da auch leichte Probleme (nicht das eigene Kind) und wir haben die Sache langsam angefangen.

Kaninchen werden in der Scheune geschlachtet und ich achtete darauf, dass der kleine erst dazu kam, als die Tötung vorbei war.
So bekam er nur ein mit dem Kopf nach unten hängendes Kaninchen zu sehen. Er fasste das weiche Fell an und das wars erstmal. Danach sah er beim abziehen zu, was für ihn wie "Kleider" ausziehen gedeutet wurde. Da wir auch nichts essen, was noch ein Gesicht hat, schneide ich den Kopf beim abziehen ab und das Kaninchen verwandelt sich für ihn in essen, wie er halt Kaninchen auf dem Teller kennt.
Wir holen ihn niemals dazu und benehmen uns so "normal" wie möglich, um daraus kein Aufhebens zu machen.

Vorgestern schlachteten wir also Enten, mit Knüppelbetäubung und Kehlschnitt draussen. Dabei erhitzen wir Wasser in einem alten Einkochtopf, der am Dreibein überm Lagerfeuer steht/hängt.
Als der kleine dazuz kam, bekam er die Aufgabe, dass Feuer in Gang zu halten und beobachtete das Geschehen aus etwa 5 Metern Entfernung.
Den Schlag führte ich dem Kind den Rücken zugedreht aus. Dann kommt die Ente in einen Eimer, der unten ein Loch hat und der an einer Leiter hängt.
Darunter befindet sich ein Eimer, der mit Sägespänen gefüllt, dass Blut auffängt. Danach kam die Ente in den Wassertopf auf dem Feuer, in den wir etwas Spülmittel geben und danach wird gerupft. Beim rupfen hat er dann freiwillig geholfen :)
Das Ausnehmen fand dann später, in der Scheune, ohne ihn statt.
Man könnte es also als ein Schrittweises teilhaben des Kindes formulieren.

Kinder haben empfindsame Nasen und das ausnehmen eines Kaninchens riecht nicht gerade lecker. Hier besteht die Gefahr, dass das Kind dieses Essen mit eben diesem Geruch assoziiert.
Das Interessanteste und für ein Kind wohl schwierigste ist wohl das BLUT. Das wurde im Eimer eher vorsichtig "bestaunt"
Kinder verletzen sich und bluten. Blut bedeutet Schmerzfür Kinder, so das sie da Paralelen ziehen können.

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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#34

Beitrag von mot437 » So 9. Nov 2014, 14:22

Intresantes tema.
Ich schiebs auch imer raus. Und erfinde grunde fuer das weiterleben eines tieres.
Im somer hab ich fier. Laufentenerpel geschlachtet. Hab nur den papa behaltenn. Und alle. Entendamen. Die legen ja eier.

Das tema. Is doch. N grund dafuer und. gibt es imer.
Ich bin auch grosgeworden mit imer wider kontakt zum schlachten aber. Hate auch imer kleine haustiere. Die man zutodepflegt. Und nicht essen tut.

Nun hab ich regeln aufgestelt. Bei den kaninchen. 1/4. Ist der grundbestand. Und der rest ist zum essen da.
Da hier beim projekt imer alerlei leute dabeisind. Auch kinder. Is das imer wider. Tema.
Ohhh. Nicht dises da. Wo ist der hin gekomenn

Aber im grosen ganzen sind auch imer wider. Leute dabei die es mal erleben mochten und dabeisein beim schlachten.
Ich hab n problem mit zuschauer. Wen jemand aktif mitmacht. Und es nicht zur belustigung pasiert.
(hate ich auch schon die spielen dan mit nem gerupften hun. Fotoseschion oder so. Das ist nicht so coll. Fur mich ) wen es ubertriben wird.

Das toten selber. Mache ich aber. Imer. Im ferborgenenn ich kan mier forstelen das wer ein par mal mithilft. Und dan mit mier disen schrit erlebt. Aber. Jemanden anders das aktive. Toten mitansehen zu lasen ist. Nicht mein ding. Ich mus es for meinem gewisen ferantworten und mit dem klarkomen
Ich esse fleisch. Und ich. Zuchte tiere zum essen die meinen garten fruchtbarer machen.
Also bin ich auch der. Der. Ferantwortliche. Fur iren tod.


Ich mochte lieber. Hundert. Leute die. Mit traurikeit. Und ineren ein ein tier. Toeten und es ferwerten als einer der. Gedankenlos jedes tier abknalt. Und totet one gefuele.

Ist wie. Beim militaer.
Habe meine zeit in der. Schweiz gedint. Und. Mochte. Das. Alle das machen Die konen (widerwilig)
Und keinen einzigen dort sehen dem die armeee. Spass macht.
aber nur zum katastrofenschuz und haus und herd. Im kriegsfal zu beschuzen zu konen. Nicht. Um anzugreifen


Gut es waere schon leichter. Wens nicht die eigen aufgezogenen waeren.

Sori. Wegen dem tema hier. Hab mich grad mit meiner kindheit auseinandergesetzt. Und mit. Den ( statmenschen) Die sich mit dem ganzen nicht auskenen oder auseinandersetzen. Jeder fon denen hat seine eigene etik und erfarungen in der kindheit

Lg tom
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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#35

Beitrag von Minze » So 9. Nov 2014, 15:32

Ich gestehe es ein, ich kann weder schlachten, noch rupfen, noch sonstwas tun ehe das Tier nicht zur Zubereitung daliegt. Da habe ich auch ein ganz schlechtes Gewissen, daß die Arbeit an Herrn Minze hängenbleibt, er macht es auch nicht gerne, aber er macht es und hinterher gibt es einen Schnaps. Wenn wir Wild kaufen dann kann ich auch erst ran, wenn das Tier aus der Decke geschlagen und grob zerteilt vor mir liegt. Schlimm ist das.

Mich hätte man als Kind niemals heranführen können, egal auf welche Weise. Ich kann noch nicht mal eine Fliege mit der Klatsche erlegen oder eine Mücke, warum das so ist, keine Ahnung, seltsam jedenfalls.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#36

Beitrag von Oli » So 9. Nov 2014, 16:50

Ich habe ein schlechtes Gewissen, Fliegen und Mücken zu erschlagen und kann keine Nacktschnecken töten - nur den Enten zum Fraß vorwerfen. Ich kenne die Problematik also gut. :)
Ich weiß nicht, ob es anders wäre, wenn ich als Kind in dieser Hinsicht naturnäher aufgewachsen wäre oder ob ich es damals abgelehnt hätte zuzusehen oder mitzuhelfen. Es ist ganz sicher (wie schon mehrmals hier erwähnt wurde) davon abhängig, WIE die Erwachsenen damit umgehen, von der Atmosphäre.

Was unseren Nachwuchs angeht ist mir mittlerweile aufgefallen, dass ich ihn schlecht fernhalten KANN von diesen Dingen.
Wenn ich ein geschlachtetes Tier vom Schlachter hole und es zerlegen lasse, ist sie nunmal dabei. Dank ihrer anspruchsvollen Natur kann ich sie derzeit nicht woanders lassen, also sitzt sie im Tragetuch und linst ab und an rüber, was da passiert.
Ich würde es wohl immer vom Kind abhängig machen, aber bei ihr habe ich ein gutes Gefühl. Zum Glück ist das Viechzeug dort ja auch schon nackt und ausgeweidet, hat also mehr was von Fleisch als von niedlichem Tier. (Trotzdem hab ich mich letztens dabei ertappt zu sagen "Das ist ein Lamm, das Lamm macht mähhhh".)
Zuhause hat sie beim abziehen und ausweiden auch schon zugesehen, aber das werde ich wohl in Zukunft einschränken.

Danke jedenfalls für eure Rückmeldungen, ich finde jeden Aspekt und die ganzen verschiedenen Meinungen interessant.

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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#37

Beitrag von Rallymann » So 9. Nov 2014, 18:54

Es ist halt wichtig den Zeitpunkt abzupassen.
Je jünger je besser, dann ist es für sie so normal wie Erdbeeren pflücken.
Kleine Kinder haben keinen Ekel und in ihrer Vorstellung ist es ok was die Eltern machen.

Ist ihr Alter höher und sie haben Tiere zum kuscheln und liebhaben, oder sie sehen Walt Disney Filme, wo Tiere reden, fühlen, denken, wie Menschen,
fangen sie halt auch an Tiere wie Menschen zu behandeln. Da wird es dann schwieriger.
Wer von uns ein SV Leben führt und Tiere schlachtet, sollte es nicht zu etwas besonderem machen und so ist es dann auch für Kinder nichts besonderes.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#38

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 9. Nov 2014, 19:08

Rallymann hat geschrieben:Je jünger je besser, dann ist es für sie so normal wie Erdbeeren pflücken.
Nicht für jeden. Bei uns wurde auch geschlachtet, schließlich waren die Tiere zum Essen da. Ich habe immer geweint, wenn das Lieb - Hasi dran glauben musste. An ein kopfloses Huhn erinnere ich mich noch, als ob es gestern gewesen wäre.
Essen wollte ich weder das eine noch das andere, meine Eltern meinten, ich würde mich schon dran gewöhnen.
Dazu ist es nie gekommen, ich könnte bis heute kein Tier schlachten.

Meinem Bruder hat das nie was gemacht, der hat auch geholfen, da ist jeder anders.

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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#39

Beitrag von unkrautaufesserin » So 9. Nov 2014, 23:24

Früher, wo Schlachten noch zum Alltag gehörte, hielt man Schwangere und kleine Kinder davon fern. Man meinte, sie könnten sich daran "versehen" und Schaden nehmen.

Ich rede mit meinen Kindern vernünftig und bekomme meistens vernünftige Antworten, auch schon von reichlich Zweijährigen.
Denke ich, das Thema ist emotional aufgeladen, halte ich die kleinen Kinder unauffällig fern. Wer in der Pubertät ist, ist definitiv alt genug um Schlachtung zu verkraften. Will er oder sie doch nicht, wird niemand gezwungen. Der Liebste will auch nur essen, nicht schlachten...

Liebe Grüße, M.

DieterB
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Re: Wann Kinder ans Schlachten und Ausweiden heranführen?

#40

Beitrag von DieterB » Mo 10. Nov 2014, 11:28

Wir haben keine Viehzucht. Bei den geringen Mengen Fleisch, die wir zerzehren wuerde sich das nicht lohnen.

Aber ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen (vor 60 Jahren). Ich kann mich jetzt noch an die Schlachttage erinnern. Das war immer ein grosses Fest bei dem die Nachbarschaft zusammenkam. Es ging bis spaet in die Nacht und wir Kinder durften ausnahmsweise aufbleiben. Das war sehr aufregend. Alle Nachbarn bekamen etwas zum Mitnehmen und abends gab es eine deftige Suppe aus einem riesigen Bottich. Vor dem Schlachten durfte ich immer auf dem Schwein reiten.

Hoert sich vielleicht makaber an, aber das gehoert zu meinen besten Kindheitserinnerungen. Bin ich vielleicht jetzt gestoert :hmm:

lg. Dieter

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