Aus meiner Sicht wäre es nicht folgerichtig, da man die Relation sehen muss
Zum einen, da hast du völlig Recht, sind wir unsicher, weil sich die ganze Wolfsthematik außerhalb unserer Blase entwickelt hat und von jetzt auf gleich da ist.
Aber Marder, Fuchs und Raubvögel wurden und werden teils bejagt - nicht ausgerottet. Ausrottung wäre bei invasiven Tierarten das Ziel, aber beim Waschbär ist es schon zu spät.
Bejagung mit Maß wäre die Lösung - stabile Rudel, Entnahme von Einzeltieren ohne die Rudelstabilität zu gefährden und vor allem bejagungsfreie Rückzuggebiete, wie TÜPs o.ä. Außerhalb muss der Wolf dann lernen, dass die Menschen in Grün nicht immer freundlich gesinnt sind.
Zum anderen würde ich es nicht allein an direkten Angriffen festmachen, sondern eher auch an den Folgen des Auftretens von Wölfen. Ein Fuchs/Marder oder Habicht macht keine Schafherde oder andere Tiere quasi kopflos. Streunende Hunde schaffen das schon echt gut, aber Wölfe auf Nahrungssuche sind unübertrefflich. Erinnern wir uns an den ICE, der im Tunnel in die Schafherde gerast ist (waren zwar streunende Hunde, aber nur als Bsp.). Soll das an Straßen und Schienen der Regelfall werden, wenn ganze Herden nicht mehr weidefähig sind? Die Zäune sind doch weder für unsere Nutztiere noch den Wolf ein wirkliches Hindernis, wenn wir das bisschen Plastik drumrum betrachten. Das Risiko, dass hierbei dann mehr Menschen durch vom Wolf gehetzte Tiere zu Schaden kommen ist zu berücksichtigen.
Wenn du hier den Vergleich zu den Kühen auf den Almen ziehst: Bei wie vielen Unfällen waren Hunde im Spiel und wie viele Wanderer halten sich nicht an die einfachsten Regeln im Umgang mit Tieren, auf die zusätzlich an fast jedem Parkplatz oder Weidetor nochmal hingewiesen wird?
Irgendwie muss nun mal ein Kompromiss gefunden werden, der Artenschutz und Tierschutz und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigt. Aber wenn jeder nur mit Maximalforderungen hantiert oder sich von den großen Lobbyisten verleiten lässt... denen ist nicht zu helfen
VG Jo