Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

Sarek
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Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#1

Beitrag von Sarek » So 15. Apr 2012, 21:32

Hallo zusammen,

Tomaten sind die Klassiker für Jungpflanzenanzucht. Erst nach den Eisheiligen werden sie (i.d.R.) rausgesetzt. Würde man sie erst im Mai aussäen, wäre die Pflanze zu spät ausgewachsen und würde nicht mehr vollständig reif (bei durchschnittlichen BRD Klimaten).

Ich frage mich, welche Pflanzen noch vorgezogen sollten. Zwar gibt es eine ganze Reihe Pflanzen, die man vorziehen kann und man daher einen Wachstumsvorsprung bekommt (man daher die Pflanzen auch früher ernten kann), aber gibt es neben Tomaten noch weitere Pflanzen die ohne eine Jungpflanzenanzucht in Deutschland weniger gut gedeihen würden?
Tendenziell würden mir da Südgemüse wie Auberginen, Paprika und Chili einfallen - aber das ist nur ne Vermutung :)

Weiß hier jemand mehr?
Grüße
Sarek

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kraut_ruebe
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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#2

Beitrag von kraut_ruebe » So 15. Apr 2012, 21:39

andenbeeren brauchen recht lange - die sollte man vorziehen, ebenso auberginen. tomaten und chili, kürbis und zucchini sind bei nicht sehr warmen gegenden auch besser dran mit voranzucht.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 15. Apr 2012, 21:41

hallo!
Sarek hat geschrieben:Tendenziell würden mir da Südgemüse wie Auberginen, Paprika und Chili einfallen - aber das ist nur ne Vermutung
Da liegst du richtig!
Ich bin aus "Trotz" gegen Vorziehen, aber diesen Pflanzen muss ich.
Andenbeere hab ich auch vorgezogen.
Aber sonst bevorzuge ich Direktsaat, und es klappt auch eigentlich immer.
Da sind die Erfahrungen unterschiedlich! ;)

liebe Grüße!

Jareth

Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#4

Beitrag von Jareth » Mo 16. Apr 2012, 22:09

Hallo,

also wir ziehen alles vor und Pflanzen dann nach dem 15. Mai alles aus.
Direkt säen wir nur Puffbohnen, Gründünger, Erbsen, Busch- und Stangenbohnen.
Ansonsten geht in der Regel alles ein, entweder Friert es ab oder wird überwuchert.

Aber ich denke da hat jeder seine eigenen Erfahrungen.

Liebe Grüße

Jareth

Benutzer 72 gelöscht

Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Mai 2013, 16:15

Ich hatte ja keinen Garten - aber trotzdem wollte ich diverses ansähen, was im März gesäht gehört.
Also hab ich am Balkon vorgezogen (vor allem Hafer zur Saatgutgewinnung, Kerbelrübe und Pastinaken).
War das eine Fizzelei, das dann alles ins Freiland zu setzen! :roll:
Nö, freiwillig mach ich das nie mehr wieder - da ist Direktsaat wirklich viel viel unkomplizierter.
Freudig erstaunt bin ich aber über die Tatsache, dass nichts eingegangen ist!!
Obwohl ich (vor lauter Freude über den Garten, den ich endlich bepflanzen konnte), manche Pflanzen ausgesetzt habe, die erst zwei Keimblätter zeigten.....

Tomaten hab ich auch schon die Hälfte raus - Probleme krieg ich dann, wenn die alle überleben - weil dann weiß ich nicht, wohin mit denen, die bis nach den Eisheiligen noch drinnen sind... :pfeif:

Es wird schon so gedacht sein, dass nie alle Samen aufgehen und ein paar den "Schädlingen" gehören - die Pflanzen produzieren auch in der Regel Unmengen an Samen.... :wink_1:

Blöd ist nur, wenn man eben nur wenige Samen hat.
Ich hab heuer die restlichen Safflor-Samen auch im Topf vorgezogen - und alle haben gekeimt!
Voriges Jahr war ich ja so traurig, dass da bei der Direktsaat nichts aufgegangen ist - oder alles sofort von den Schnecken gekillt, wie man mir hier im Forum sagte...
Obwohl ich noch eine Theorie hab - die Samenschalen sind sehr sehr hart - kann es sein, dass die zur Keimung ständig sehr feucht brauchen?
ist ja so bei einigen Pflanzen, die an und für sich Trockenheit vertragen - damit sie auch auf jeden Fall in einer Regenperiode keimen...

Nightshade
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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#6

Beitrag von Nightshade » Mi 1. Mai 2013, 16:48

Ich habe einen harten Boden und sehr, sehr viele Schnecken. Daher ziehe ich viele Pflanzen im Topf vor.

Der Verlust ist trotzdem hoch.
Mir sind Mehrjährige eigentlich lieber. Wenn die eingewurzelt sind, hat man keine Mühe mehr mit ihnen. Nicht mal mit wirklich völlig standortsfremden Exoten.
Von exotischen Beerensorten bis Orchideen - Mehrjährige wachsen total unkompliziert, vertragen tiefsten Frost, schmecken den Schnecken nicht. (Meine erklärten Lieblinge fangen das Ungeziefer selbstständig und verdauen es. Bei denen gibt es keine Läuse, keine Dickmaulrüssler, keine Schnecken. DAS sind brave Pflanzis.)

Gemüsepflanzen sind leider großteils einjährig bzw. können nicht erfolgreich überwintert werden. Tu ich mir den Ärger mit der Vorkultur an, kommen einige mehr davon.
Aber ich will halt auch Gemüse ernten, nicht nur Obst und Kräuter.

@Ina maka: Na sicher brauchen sie es feucht, wenn sie keimen. Das ist ja das Problem mit den vergleyten Braunerden, die wir hier meist im Garten haben. (Warum wohl gibt es in der weiteren Umgebung meines Gartens keinerlei Landwirtschaft, sondern nur Wald und einige Wiesen....)
Wenn es regnet, ist man nach einer Gartenrunde 10cm größer. Wenn es nicht regnet, bilden sich binnen 3 Tagen Sprünge im Boden wie in der Sahelzone. Heikle Keimlinge vertschüßen sich dann sehr schnell.
Im Topf kann ich ihnen über dieses Problem drüber helfen, um sie dann im Alter von 4-6 Wochen den Schnecken vorzuwerfen.

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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#7

Beitrag von Thomas/V. » Do 2. Mai 2013, 17:05

Ich habe einen harten Boden und sehr, sehr viele Schnecken. Daher ziehe ich viele Pflanzen im Topf vor.

Der Verlust ist trotzdem hoch.

Im Topf kann ich ihnen über dieses Problem drüber helfen, um sie dann im Alter von 4-6 Wochen den Schnecken vorzuwerfen.
dito

Ohne Voranzucht kann ich eigentlich mittlerweile fast alles vergessen, was nicht mehrjährig ist.
Sogar Zwiebel- und Kartoffellaub wird von denen gefressen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#8

Beitrag von Nightshade » So 5. Mai 2013, 17:22

Also ich kann dir neuerdings sagen: Die Viecher fressen jedenfalls kein Kupferoktaneat.

Beim letzten Versuch mit Erdäpfeln haben sie nur die dicken Blattrippen übrig gelassen und diese schleimverklebten Skelette hat dann der Pilz geholt. Daraufhin hatte ich lange keine Erdäpfel mehr.

Heuer hab ich die Erdäpfel und tomaten gegen Phytophtora gespritzt und siehe - nicht ein einziges Fraßloch.
Aber die Strohblumen waren 2 Tage nach dem Auspflanzen zu 50% weggefressen. Den Rest hab ich also auch mal gaanz leicht angesprüht - und Ruhe ist!

Ich komme mit dem einen Liter 2%ige Spritzbrühe sicher zwei Jahre aus, die Belastung ist also minimal. Jeder gewerbliche Öko-Bauer verwendet mehr.
Da ich nur ein Beet habe und kein Feld, kann ich den Boden mit Zeitung abdecken und die Blätter liebevoll einzeln sprühen oder bepinseln.

dongli
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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#9

Beitrag von dongli » Mi 11. Sep 2013, 18:09

Ich ziehe mittlerweile auch fast alles vor. Auch Kräuter und Blumen. Es ist einfach sicherer. Einmal wegen der Schnecken, dann gibt es immer wieder Regengüsse, die die Samen wegspülen können oder Trockenperioden und alles verdorrt. Wenn ich den ganzen Kram auf der Fensterbank habe, ist zwar kein Platz mehr für meine Katzen, aber jeder muss Opfer bringen. :)

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Re: Jungpflanzenanzucht vs. Direkaussaat

#10

Beitrag von Thomas/V. » Do 12. Sep 2013, 13:25

Wenn ich den ganzen Kram auf der Fensterbank habe, ist zwar kein Platz mehr für meine Katzen, aber jeder muss Opfer bringen. :)
Für diesen Fall hilft ein Gewächshaus ungemein ;) . Am Fenster ziehe ich nur Tomaten, Paprikas, Chilis vor, alles andere ab März im GH.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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