Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

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Rohana
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Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#21

Beitrag von Rohana » Mo 25. Apr 2016, 20:28

Ne, manches kann man wirklich nicht verstehen. Aber bitte, es steht jedem frei sich nach seiner eigenen Facon zu vergiften, pardon, glücklich zu essen :fypig:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#22

Beitrag von strega » Mo 25. Apr 2016, 23:07

dass Bitterstoffe für die Gesundheit eine Rolle spielen, das steht für mich fest.
Das ist auch hier angedeutet:

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/wa ... fe-ia.html

Nur ist für mich die Frage ob alle Bitterstoffe ausnahmslos mir guttun. Ich esse Wildpflanzen und Zichorien und hab ein paar fette Wermutsträucher im Garten stehen, bitterer gehts nicht mehr :fypig:

Bei bitteren Kürbissen und Zucchini und vielleicht auch Gurken hab ich aber sozusagen eine Warnblinkanlage im Kopf...
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Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#23

Beitrag von Rohana » Mo 25. Apr 2016, 23:25

Nur weils bitter schmeckt heissts nun wirklich nicht dass es gesund sein muss.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#24

Beitrag von kraut_ruebe » Di 26. Apr 2016, 07:43

'bitterstoff' ist ein oberbegriff für alles, was bitter schmeckt. über den grund, warum was bitter schmeckt, sagt das nix aus - das kann sowohl ungiftiges als auch giftiges bedeuten.

an sich sind gesunde bitterstoffe in unserer nahrung wichtig und zu einem teil verloren gegangen. man tut gut daran, sich diesen einstmals natürlichen anteil an gesunden bitterstoffen in seiner ernährung zurückzuholen, auch wenn das einiger gewöhnung bedarf. der geschmackssinn sagt einem, was nicht genießar ist - das giftige ist einfach zu bitter. zu bitter sind zB cucurbitacine in gurken bzw kürbisgewächsen, die auch toxisch sein können.

grob unterscheiden (wenn auch chemisch vermutlich nicht korrekt) kann man die giftigkeit von bitterstoffen anhand ihrer wasserlöslichkeit. löwenzahn zB kann man in kaltem wasser etwas entbittern, ne gurke nicht, die bleibt auch nach wasserbad oder nach kochen bitter.

die vererbungslehre hab ich bislang nicht vollständig verstanden. darüber, wie weit man durch einfachen nachbau etwas rückzüchten kann auf 1960, enthalt ich mich deswegen besser.

disclaimer: mein beitrag hier sagt auch nix daüber aus, wie sinnhaftig ich das finde und ob ich finde, dass das wer tun soll oder nicht. bitte einfach nur lesen, was da steht, und nix hineininterpretieren.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 18. Sep 2017, 09:44

Ich weiß nicht, ob Gurkenfan hier noch mitliest, aber ich habe jetzt so eine "bittere Gurke" :aeh:
bin am Überlegen, ob ich sie weitervermehren soll oder nicht. Die Pflanze ist wahnsinnig robust (na gut, wie sie mit Trockenheit zurecht kommt, weiß ich nicht, weil es das dort unten bei uns nicht gibt). hat das Unkraut und die Schnecken überlebt und wir können jetzt noch Früchte ernten. Die schmecken allerdings leicht bitter. muss man schälen.
Es gab dazwischen auch nicht bittere Früchte - also scheinbar produziert sie diese Bitterstoffe nur nach Bedarf. Wenn sie keinen Stress hat, tut sie sich diese Arbeit nicht an ;)
Ich hab die Samen aus dem Tauschpacket genommen, stand dabei "tibetanische Hochlandgurke aus Lhasa, verträgt viel Regen". Mein zweijähriger steht total drauf, uns allen ist nicht schlecht geworden davon.
Aber nix genaues weiß ich nicht....
(jetzt darüber, ob diese Bitterstoffe in Minimengen irgendwelchen Nutzen für den Körper haben oder eher ein bisschen schädlich sind)

hab versucht zu googeln, ob an diesen Bitterstoffen vielleicht doch irgendwas gesundes dran sein könnte und bin auf eine seriös wirkende Seite gestoßen, die eigentlich nur schreibt, was ich aus meiner Kindheit noch weiß: man kann Bauchschmerzen davon bekommen.
Und auf der Seite worldwideweb.gesund.at/a/gurke-beugt-krebs-vor steht doch glatt, es wäre irgendwie gegen Leukämie. keine Ahnung, ob das stimmt!!
Die Bitterstoffe Cucurbitacine, die in Gurken enthalten sind, können laut einer Studie das Wachstum von Leukämie-Zellen unterdrücken.
auf dieser Seite verlinkte Quellen:

J. Vora et al.: Biochemical, Anti-Microbial and Organoleptic Studies of Cucumber (Cucumis Sativus), In: International Journal of Science and Research, 3/2014 (17.11.2014)

A. Alghasham: Cucurbitacins - A Promising Target for Cancer Therapy, In: International Journal of Health Sciences, 1/2013 (17.11.2014)

wie gesagt: ich weiß nicht viel darüber, bin jetzt aber neugierig geworden.

viktualia

Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#26

Beitrag von viktualia » Mo 18. Sep 2017, 11:15

viele der heutigen Krankheiten kommen nicht nur durch eine verkehrte Ernährung sonder auch durch die schlechte Qualität der Lebensmittel.
Aber auch durch lückenhaftes Verständniss der Inhaltsstoffe.....
Ina, nochmal, es gibt verschiedene Bitterstoffe und die aus der Gurke sind nicht so "gesund", wie die aus anderen Lebensmitteln.

Und auch einige der "anderen" Bitterstoffe sind nicht für hohe Dosen gedacht, Wermut in der Schwangerschaft ist ein No Go,
(Schwedenkräuter nach Maria Treben gibts nicht mehr im Original wegen irgendwas magenangreifendem....);
man könnte sagen, bitteres wirkt schon immer eher als "Anreiz zur Reinigung", Vorstufe zur Heilung, sozusagen.
(Was ist "giftig"? Alkohol ohne "Gift" tut seine Wirkung nicht, hicks.)

Wenns meine wär würd ich ihr nächstes Jahr mehr Wasser geben, sie mehr schälen und die ganz bitteren weglassen.
Die Erklärungen im Wiki link sind nicht so deins, oder? Mit dem Doppelgen B1 und b1?
Sagt mir zum einen, dass da keine "Gewöhnung" (Nutzungsstrategien meines Körpers) hat stattfinden können, da es ja schlicht nicht immer stattfindet;
zum anderen, dass du von deiner Pflanze durchaus auch nicht bittere Früchte ernten kannst, da sie das nur macht, wenn die Bedingungen suboptimal waren.
Sie sagt es dir, musst nur hinhören, äh, -schmecken.
Da ist mir jetzt danach, ganz unsachlich zu behaupten, dass nur glückliche Gurken von uns gegessen werden möchten.
Kann ich supergut mit leben.
(Gurken hören ja zu den wenigen Früchten, die ich auch anbaue...Danke, dass ich jetzt weis, warum ich keine bitteren Gurken an meine Wutzen verfüttern sollte. Oder deren Blätter. Die wachsen aber sowieso neben dem Wasserfass...)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#27

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 18. Sep 2017, 16:11

viktualia hat geschrieben:Wenns meine wär würd ich ihr nächstes Jahr mehr Wasser geben, sie mehr schälen und die ganz bitteren weglassen.
nee :) ist ein Missverständnis ;)
heute als ich wieder eine leicht bittere von diesen Gurken aß, ist mir eingefallen, dass da mal jemand "bittere Urgurken" gesucht hat und in erster Line deshalb hab ich hier geschrieben. Ich hab eh genug andere Gurken. nur diese Sorte ist eben irgendwie was besonderes....
bitter ist sie übrigens sicher nicht wegen zu wenig Wasser - ich tippe eher auf Schnecken bzw. zu kalt.
viktualia hat geschrieben:Die Erklärungen im Wiki link sind nicht so deins, oder? Mit dem Doppelgen B1 und b1?


Was bedeutet das?
viktualia hat geschrieben:Sagt mir zum einen, dass da keine "Gewöhnung" (Nutzungsstrategien meines Körpers) hat stattfinden können,
Die Theorie ist eher, dass diese Gifte die Krebszellen abtöten, bevor sich der Krebs ausbreiten kann, der Rest des menschlichen Körpers aber mit eben diesen (leichten) Giften zurecht kommt. Man darf halt wirklich nicht gegen seine Instinkte "den Teller leer essen"!!

Ich esse auch gerne Zetschkenkerne - einen oder zwei so immer wieder mal....
ist keine therapeutisch wirksame Dosis (und auch sicher keine gefährliche), aber so sicher bin ich mir nicht, ob das alles in Summe nicht doch einen Unterschied ausmacht - also von allen ursprünglich in den Pflanzen vorhandenen "Giften" immer wieder ein ganz kleines bisschen.
Ich tu es einfach, weil ich es gerne mach und ein angenehmes Gefühl gibt (öh... es schmeckt mir halt).
Davon stirbt man nicht, davon wird man nicht krank - aber: ist es tatsächlich gesund, also besser für die Gesundheit als diese Dinge nicht zu essen? :hmm:

Meines sind ja nicht so sehr die Gurken (da dachte ich jetzt echt an "Gurkenfan", so ganz altruistisch)
Ich suche schon längere Zeit nach dem Endiviengeschmack meiner Kindheit, Meine Mutter "musste" den noch stundenlang wässern und ohne viel Kartoffel dazu war er trotzdem nicht lecker.
Das passiert mit dem heute erhältichem Endiviensalat sicher niemandem - oder??

Ich denke, das sind alles nur Puzzleteile......

hab übrigens gerade gelesen, dass Cucurbit - bittere Gurken eben, auch helfen, Diabetes vorzubeugen.
Bei meinem Zuckerkonsum vielleicht nicht so schlecht. :duckundweg:

Fred
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Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#28

Beitrag von Fred » Mo 18. Sep 2017, 17:14

Gurkenfan hat geschrieben: Viele alten Gemüse Sorten und Getreide haben schon lange nicht mehr die Qualität wie sie früher mal waren.
Ja, dem ist allerdings schon lange so. Warum ausgerechnet die Situation der 1960 Jahre anzustreben, wo die Technikhybris mit am größten war?
Schliesslich war genau diese Beobachtung, der Anlass, weshalb Rudof Steiner in einer Reihe von Vorträgen seinen Landwirtschaftlichen Kurs gehalten, hat, weil seine Zeitgenossen wissen wollten, wie sie wieder Nahrung anbauen können, mit der Qualität "von früher".
Und das war 1924!
Wobei man das damals noch damit begründen konnte, daß nach Erfindung des Haber-Bosch-Verfahren (Patentantrag 1908) just derzeit der Mineralsalz-Dünge-Wahn begonnen hatte.

viktualia

Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#29

Beitrag von viktualia » Mo 18. Sep 2017, 20:48

Ina, ich glaube, dass bedeutet, dass wir aneinander vorbei reden.
Unter den Gurken existieren zahlreiche Cultivare, die sich im Vorhandensein bzw. Fehlen des Cucurbitacin C unterscheiden. Dies konnte bereits in frühen Untersuchungen auf einen einzelnen diallelischen Genlocus (= Genort mit zwei verschiedenen Allelen) zurückgeführt werden. Dabei führt das Allel Bi (für „bitter“) zu Gurkenpflanzen, die unter Stressbedingungen bitter werden und an die 300 mg/kg Frischgewicht akkumulieren. Dies gilt sowohl für die Frucht, das heißt die Gurke, als auch für die gesamte Pflanze. Daher ist die Fähigkeit zur Synthese von Cucurbitacin C bereits im Keimblattstadium ermittelbar. Das Allel bi (für „nicht bitter“) verhindert diese Akkumulation.[2] Seit dieser Entdeckung Ende der 1950er Jahre wird bis zum heutigen Tag der gesamte – zumindest mitteleuropäische – Markt von nicht-bitteren Gurken bestimmt.
(der letzte Satz ist für @Fred!)
das ist aus dem Wikilink, und du redest in dem Zusammenhang über Blausäure.

Mit "Nutzungsstrategie des Körpers" mein ich eher die Adaption an so was wie Löwenzahn.
Anregung der Drüsen; nicht Training durch eine akute Vergiftung,
damit meine Zellen auf einen Krebs vorbereitet sind.
Liebelein, dass kommt mir arg archaisch vor, was du da propagierst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Arsenikesser
Arsen tötet nicht sofort, wenn man drauf geeeicht ist, es "eindosiert" hat, desshalb kann man einem Attentat sozusagen vorbeugen.
Wenn man weis, dass es mit Arsen erfolgt. Also Hallo! Was für ein Schwachsinn, damals schon, als eine ganz eventuelle Möglichkeit bestand,
aber wenn ich seh, dass sowas als VERALLGEMEINERUNG KURSIERT dann bekomm ich nen Föhn.
Das du Pflaumenkerne und Scheiben von dieser Gurke isst, find ich voll o.k..
Aber deinen Text über "Gift" kann ich ganz und gar nicht annehmnen, Liebes, tut mir leid.

P.S.: ja, ich weis, das Blausäure Cyanid enthält und nicht Arsen.
Ich bezieh mich auf den "Vorbeugeeffekt". Endivie ja; Cucurbit gegen Diabetes, bei gleichbleibendem Zuckerkonsum - weia.
Du musst doch bei nem Puzzle auch die Teile mit den graden Kanten extra sortieren, oder wie machst du das? Es gibt doch Grenzen............

Benutzer 72 gelöscht

Re: Alte Gurkensorte mit Bitterstoffe

#30

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 18. Sep 2017, 22:29

viktualia hat geschrieben:du redest in dem Zusammenhang über Blausäure.
?
Blausäure - ja, das ist in den Zwetschkenkernen. Amygdalin, "Vitamin B17" gegen Krebs
In der Gurke ist aber doch Cucurirgendwas.
Die sind ganz neu für mich. Durch diese ( :pft: nicht europäische) Gurke bin ich eben zufällig draufgekommen und weil ich mich an Gurkenfans Anliegen erinnern kann, hab ich jetzt eben gegoogelt und diese Studie, die ich verlinkt habe, scheint darauf hinzuweisen, dass diese "Gift" doch auch ein paar positive Wirkungen hat.
viktualia hat geschrieben:P.S.: ja, ich weis, das Blausäure Cyanid enthält und nicht Arsen.
Ich bezieh mich auf den "Vorbeugeeffekt". Endivie ja; Cucurbit gegen Diabetes, bei gleichbleibendem Zuckerkonsum - weia.
nein, nein - kein Vorbeugeeffekt!
Krebs: da sagt man, das "Gift" tötet die Krebszellen ab, während es den gesunden Zellen nicht schadet. Das mit dem Diabetes ist eher wegen entzündungshemmend. und nein, das war nicht ganz so ernst gemeint, das mit dem Diabetes und dem Zucker ;) sorry, ich liebe Süßes einfach und werde sicher nicht darauf verzichten, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich keine Diabetes bekommen werde... weil ich dafür gar nicht prädestiniert bin.
Aber das ist jetzt echt ein Puzzleteil aus einem anderen Puzzlespiel! :)

kein Vorbeugeeffekt, ich denke, "Gifte" in der Nahrung sind eher soetwas wie "Spurenelemente", von denen wir wirklich wenig brauchen, etwas, von dem wir "früher" mehr aufgenommen haben - so a la Paleodiät ....

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