Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#41

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 8. Jul 2018, 14:17

Maeusezaehnchen hat geschrieben:Ich muss mal diesen Trade neu aktivieren.
Hab heuer das erste Mal vor besondere Sorten für das kommende Jahr als Saatkartoffeln zu lagern.
Jetzt hab ich gerade die Apache aus der Erde geholt. Leider war der Ertrag eher klein - 5 Knollen haben nur 3/4kg Kartoffeln ergeben.
Aber ich möchte sie für das kommende Jahr nocheinmal probieren.
Wie lagert man die am Besten damit sie nicht zu früh austreiben.
Ich hab zwar einen Lagerkeller, aber da treiben mir die Kartoffeln üblicherweise so Ende Feb/Anfang März aus. Das ist dann bis Anfang Mai doch etwas früh.
Gibt es da Möglichkeiten das zu verhindern?
Immer dunkel und dann:
14Tage bei 12-15°C und guter Durchlüftung
danach die Temperatur schonend aber nicht zu langsam auf 3°C herunterfahren.
vor dem Auslagern die Kartoffeln langsam auf 9°C anwärmen.
Über die gesamte Lagerdauer soll die Luftfeuchtigkeit über 80%rel. liegen, Kondensation darf aber auf keinen Fall stattfinden
die führt sofort zu Schimmel.

Benutzeravatar
Maeusezaehnchen
Beiträge: 2108
Registriert: Di 27. Feb 2018, 20:12
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#42

Beitrag von Maeusezaehnchen » So 8. Jul 2018, 14:37

Das klingt ja kompliziert. Wo hat man als normaler SV denn solche Lagerbedingungen?

July
Beiträge: 522
Registriert: Sa 6. Jul 2013, 18:51
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#43

Beitrag von July » So 8. Jul 2018, 16:27

Meine Kartoffeln werden nach der Ernte erst einen halben Tag draußen liegen lassen zum Antrocknen, dann rubbel ich Sand ab, dann kommen sie in Obstkisten und in Schuppen für 12-24 Stunden und dann in den Kartoffelkeller. Welche Temperatur dort herrscht.....ist immer unterschiedlich und es ist feucht dort. Nach ca. 14 Tagen sortiere ich alle noch einmal durch weil immer einige schlechte dabei sind. Dann ist erst mal Ruhe:) Ist es im Winter mal sehr kalt über viele Tage mit Dauerfrost habe ich ein Thermometer und wenn es um die Null Grad geht stelle ich ein paar Stunden einen Heizlüfter rein.
So mache ich das schon seit 20 Jahren. Einige beginnen um die Weihnachtszeit zu keimen, dann rubbel ich die kleinen Keime noch einmal ab, ansonsten mache ich nichts weiter und Mitte April kommen die in den Boden.
Soviel "Aufstand" kann ich bei meinen vielen Sorten nicht machen, dafür habe ich dann keine Zeit....:)
LG von July

Benutzeravatar
Maeusezaehnchen
Beiträge: 2108
Registriert: Di 27. Feb 2018, 20:12
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#44

Beitrag von Maeusezaehnchen » So 8. Jul 2018, 20:08

Das klingt schon besser. Mein Keller ist leider nicht so kalt.

kapuzinerkresse
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 164
Registriert: Do 16. Mär 2017, 23:01
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#45

Beitrag von kapuzinerkresse » So 8. Jul 2018, 22:07

Hallo,

mein Keller ist auch nicht soo kalt, aber ich lege sie halt luftig (nicht übereinander) in den Keller und gucke auch immer mal nach, ob eine fault und sortiere aus.

Aber es ist auch sehr sortenabhängig.

Ich hab normalerweise immer 3 Sorten (heuer 5 :pfeif: ) und die sind ganz unterschiedlich.

Apache schaut ziemlich ähnlich aus wie Mayan Twilight (hab ich heuer das erste Mal). Mayan Gold hab ich aber schon einige Jahre, die ist aber sehr schlecht lagerfähig und keimt immer schon Ende Oktober/Anfang November.
Im gleichen Keller hab ich aber auch z.B. Angeliter Tannenzapfen (meine Lieblingskartoffeln, weil total vielseitig) und die halten locker durch bis Februar/März....dann sind sie nämlich alle gegessen :)

Benutzeravatar
MeinNameistHASE
Moderator
Beiträge: 1220
Registriert: So 17. Apr 2011, 19:51
Familienstand: Single
Wohnort: Zwischen Monte Kali und Wasserkuppe in der Rhön

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#46

Beitrag von MeinNameistHASE » So 8. Jul 2018, 22:08

Ich mach das so ähnlich wie Ölkanne: 2-3 Wochen nach der Ernte lagern die abgedeckt in der Scheune in Horden (1 Lage) zum Abtrocknen und Wundverschluss. Dann geht's in den Keller in ein kühles, dunkles, feuchtes Eck sorgfältig in eine Kiste gestapelt. Bei niedrigen Temperaturen und Frost lüfte ich ab und zu mal, um die Temperatur niedrig zu halten bzw zu senken. So bleiben die (abhängig von der Sorte) bis Mitte März relativ ruhig. Ich bilde mir zumindest ein, dass jede unnötige Bewegung auch keimfördernd wirkt :aeh:

Mitte April sortiere ich dann einmal durch und entferne übermäßig lange Triebe.

Eine zweite Variante hatte ich durch Zufall: Die ganz kleinen Kartoffeln lagen in einer großen Emaille-Schüssel mit "Dreck und Speck" abgedeckt mit einer Schicht Zeitungspapier. Die haben dann auch ausgetrieben und Wurzeln gebildet. Das Geflecht habe ich dann auseinandergerupft und für meinen Heukartoffel-Versuch verwendet. Bisher sieht der Versuch relativ vielversprechend aus ;)


Man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen ;)
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#47

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 8. Jul 2018, 22:10

Maeusezaehnchen hat geschrieben: Jetzt hab ich gerade die Apache aus der Erde geholt.
8.Juli Lagerkatoffel ernten ? Das klingt nach einem sehr frühen Zeitpunkt.

Lagerfähig sind Kartoffeln wenn sie ausgereift sind:
Kraut mind. seit 3-4 Wochen dürr, Schale dick und fest, leichtes lösen von den Stolonen (unterirdische Stängel).

Ich kenne nur lagerfähige Sorten, die ab Ende August (Mittelfrühe Sorten) bzw. von September bis Oktober (späte Sorten) geerntet werden.
Kartoffel die von Juni bis Mitte August geerntet werden sind Früh bzw. Sehr Frühe Sorten die nicht oder nur bedingt lagerfähig sind.

kapuzinerkresse
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 164
Registriert: Do 16. Mär 2017, 23:01
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#48

Beitrag von kapuzinerkresse » So 8. Jul 2018, 22:14

Also die Angeliter Tannenzapfen ernte ich normalerweise so Mitte August und die lassen sich gut lagern.
Die anderen sind schon in der Beschreibung als schlecht lagerfähig beschrieben, schmecker aber super :)
Gut, wir haben insgesamt nur so ca. 50 kg ....und wenn die aus sind, dann kaufe ich eben welche.
Ist bei uns mehr Liebhaberei, weil gute Kartoffeln nicht mehr so leicht zu finden sind :)

Benutzeravatar
Maeusezaehnchen
Beiträge: 2108
Registriert: Di 27. Feb 2018, 20:12
Familienstand: verheiratet

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#49

Beitrag von Maeusezaehnchen » So 8. Jul 2018, 22:42

Die Apache sind Frühkartoffeln. Kraut war schon weg.
Ist mir schon klar, dass die richtigen Lagerkartoffeln erst viel später raus kommen. Bei mir ist das meist im September.
Aber man muss ja auch die Frühkartoffeln irgendwie über den Winter bekommen damit man im nächsten Jahr wieder brauchbare Saatkartoffeln hat.
Bei den Saatkartoffeln ist ja immer das Problem, dass man nur 2-3 geschmacklose 0/8/15-Sorten bekommt.
Von den Lagerkartoffeln hab ich ja schon ein paar Sorten die ich gut über den Winter bekomme.... Kipfler, Barmberger Hörnchen, Tannenzapfen usw.
Die Treiben dann aber schon recht früh.
Heuer hab ich erstmals richtige Frühkartoffeln und da befürchte ich, dass die dann schon so früh austreiben, dass die dann nix mehr werden.
Deshalb meine Frage.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Kartoffeln - selbst vermehren oder nicht?

#50

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » So 8. Jul 2018, 23:02

Maeusezaehnchen hat geschrieben:Das klingt ja kompliziert. Wo hat man als normaler SV denn solche Lagerbedingungen?
Das wäre das Optimum, als kleinanbauer sicher erreichbar aber nur mit großem Aufwand.

Ich lagere meine 120kg Nachbaupflanzgut wie alle anderen auch in einem Erdkeller bei 6°C und am Mitte März kommen sie eh zum vorkeimen.
Auch wenn sie sich noch min einen Monat halten würden.

Antworten

Zurück zu „Sortenerhaltung, Saatgutgewinnung, Jungpflanzenanzucht“