Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

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luitpold
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#71

Beitrag von luitpold » Di 8. Mai 2012, 21:55

luitpold hat geschrieben:moral der geschichte, wer mit monsanto nix zu schaffen haben möchte soll das zeug eben nicht verwenden, so einfach wäre das.
man geht auch einen ausgeklügelten urheberrechtsvertrag ein wenn man eine DVD kauft.

wenn man einige tausend acres irgendwas anbaut, sollte man sich rechtzeitig überlegen was man dabei tut.

das saatgutrecht in europa ist sicher schon an die hundert jahre alt, jeder bauer weiß es ist illegal gegen die anbaubedingungen zu verstoßen.

ich würde mich sehr wundern wenn das in amerika sehr viel anders wie in europa wäre.
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guenther
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#72

Beitrag von guenther » Di 8. Mai 2012, 23:32

man geht auch einen ausgeklügelten urheberrechtsvertrag ein wenn man
............

ja, den mafia-schutzgeld-vertrag :) :aeh:

lg. guenther

selbstversuchen
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#73

Beitrag von selbstversuchen » Mi 9. Mai 2012, 07:24

Monsanto wäre damit in diesem Faden abgehandelt?

Sprechen wir jetzt über Gesetze zur Saatgutverwendung.

Mafia-Schutzvertrag ist da schon garnicht schlecht.

Frage. Was ist daran moralisch Saat zu patentieren, so dass der überwiegende Teil der Bauern und damit ein Grossteil de Menschheit existentiell bedroht werden?

Klar sie koennen ja in Zukunft bei Walmart oder McDonalds arbeiten gehen gelle?

Ich halte es für notwendig derartige Ressourcen der Menschen in Besitz zu stellen und nicht Konzernen. Völlig unabhängig vom GVO Thema, denn das ist für mich ohnehin indiskutabel und gehoert verboten.

Die letzten paar tausend Jahre hatte die mit der Saatgutvermehrung ja auch funktioniert. Heute haben wir laborpflanzen die mit den regionalen Bedingungen so Ihre Probleme haben und werden zudem noch verklagt...

... gut die Selbsanbauer sicherlich erstmal nicht.

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luitpold
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#74

Beitrag von luitpold » Mi 9. Mai 2012, 08:49

selbstversuchen hat geschrieben:
Frage. Was ist daran moralisch Saat zu patentieren, so dass der überwiegende Teil der Bauern und damit ein Grossteil de Menschheit existentiell bedroht werden?
seltsamerweise ist der überwiegende mehrheit der menschen gerade dort existentiell bedroht, wo sich keiner um rechte patente saatgutzucht lagerung vermehrung und verwertung kümmert.

ein bisserl nachdenken, bevor man die welt grundlegend verbessert würde manchmal gar nicht schaden.
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Heiko
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#75

Beitrag von Heiko » Mi 9. Mai 2012, 10:18

seltsamerweise ist der überwiegende mehrheit der menschen gerade dort existentiell bedroht, wo sich keiner um rechte patente saatgutzucht lagerung vermehrung und verwertung kümmert.
Luitpold, da knallst du uns wieder so einen Ursache-Wirkung verdrehenden Satz hin, fantastisch. Welche Worte passen nicht in die Reihe: Rechte, Patente, Saatgutzucht, Lagerung, Vermehrung und Verwertung.

@selbstversuchen
Moral und Ethik hilft uns leider nicht mehr beim diskutieren. Beide wurden erfolgreich als Hindernis zum verantwortungslosen Wirtschaften beseitigt. :bang: Wachstum!
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#76

Beitrag von luitpold » Mi 9. Mai 2012, 13:01

Heiko hat geschrieben:Luitpold, da knallst du uns wieder so einen Ursache-Wirkung verdrehenden Satz hin, fantastisch.
ja gell, ich tu das ja nur damit du verstehst wovon eigentlich die rede ist. keine ahnung und aufrichtige standpunkte sind oft eine gefährliche kombination. pol pot hat auch so angefangen.
Heiko hat geschrieben: Welche Worte passen nicht in die Reihe: Rechte, Patente, Saatgutzucht, Lagerung, Vermehrung und Verwertung.

Moral und Ethik hilft uns leider nicht mehr beim diskutieren.
tja ohne verwertungsrechte und schutz des geistigen eigentums, macht sich offensichtlich niemand die arbeit was Saatgutzucht, Lagerung, Vermehrung und Verwertung angeht.
von moral und ethik allein wird offensichtlich keiner satt, da gehört recht und sicherheit auch dazu, wie uns die geschichte lehrt.

aber eigentlich sollten wir einmal über deine hohe moral und ethik diskutieren, vielleicht kannst du mir da was beibringen. ich bin ja moralisch flexibel. :opa:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#77

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mi 9. Mai 2012, 17:10

seltsamerweise ist der überwiegende mehrheit der menschen gerade dort existentiell bedroht, wo sich keiner um rechte patente saatgutzucht lagerung vermehrung und verwertung kümmert.
DAS stimmt definitiv NICHT! Ich hatte vor 10 Jahren mal einen Typ beherbergt, der eine indische Bewegung anführte, die sich dagegen wehrte, dass Basmati-Reis patentiert wird. Der Reis, den seine Urahnen im Laufe langer Zeit entwickelt hatten, wollte sich ein Konzern per Patentrecht schützen lassen. Damit wäre er (mein Gast) gezwungen gewesen, das Saatgut zu kaufen jedes Jahr. Irgendeine deutsche NGO hatte ihn eingeladen, um seine Truppe zu unterstützen.

Ich habe jetzt nicht die Quellen parat, weil ich vieles auf Vorträgen gehört habe, aber GERADE in den Entwicklungsländern macht sich Monsanto breit und testet fröhlich, was so geht. Da gibt es halt nicht starke Lobbygruppen und die Regierungen sind käuflich - gegen bisschen Geld dürfen die da alles mögliche, was hier nicht einfach so geht.

Anno

Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#78

Beitrag von Anno » Mi 9. Mai 2012, 17:12

Das Thema ist ja ausgesprochen ergiebig.
Dann lasse ich mich doch auch nochmal dazu ein... :)

Da ich niemanden kompromittieren möchte - könnte mich so manchen guten Tip und andere den Job kosten - kann ich nicht so konkret werden, wie es vielleicht angezeigt wäre. Wer jedoch jemals das Vergnügen hatte, einem Big Player heimlich in die Karten schauen zu können, dem wird schlagartig klar, dass die Interessen der Menschen für die Konzerne völlig ohne Relevanz sind.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob wir uns hier wegen des Fürs und Widers weiter an die Karren fahren - oder irgendwann mal erkennen, dass wir zwar unterschiedliche Perspektiven der Welt haben, aber trotzdem alle in einem Boot sitzen.

Denn in Wahrung ihrer Interessen werden die Konzerne Luitpold ebenso wie Heiko, Krabbe oder mich völlig unterscheidungslos an die Wand klatschen. :nick:

Unsere Interessen sind den ihren einfach gegenläufig. Punkt.

Hier könnte sich dann die Frage auftun, ob den Interessen natürlicher Personen auf diesem Planeten Priorität einzuräumen ist, oder eben juristischen Personen, die - obgleich sie keinerlei Leben aus sich selbst heraus in sich tragen - die zum Schutz natürlicher Personen verbrieften Rechte zwecks Schutz und Expansion ihrer virtuellen Existenz gegen natürliche Personen mißbrauchen.

Fakt ist, dass natürliches Leben ohne Wirtschaft in ihrer heutigen Form möglich war und auch in Zukunft weiterhin sein kann. Fakt ist weiterhin, dass es ohne natürliches Leben keine Wirtschaft gibt, da sie aus sich heraus leblos ist. Punkt.

Für uns alle stellt sich - heute mehr denn je - die Frage, ob wir uns für das Leben oder für das Leblose entscheiden.
Das Leblose ist jedenfalls nicht bereit, die von Lebewesen erzielten Errungenschaften - nämlich das, was sich als "Produktivitätszuwachs" manifestiert - mit den Lebewesen zu teilen, die diesen erst ermöglicht haben.

Dann nämlich wären wir bereits heute in der Lage, unseren Lebensstandard mit einer Leistung von 10 Wochenarbeitsstunden zu generieren. Stattdessen wurde und wird der Zuwachs vom Leblosen monetisiert (Geld ist übrigens auch leblos) und in das weitere Wachstum des Leblosen investiert.

Wie weit das Ganze bis heute gediehen ist, könnte inzwischen jedem Mitbürger auffallen, wenn er Zeit und Potential hätte, sich mit solchen Betrachtungen zu beschäftigen.

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[Hierzu braucht man sich exemplarisch nur die Entwicklung der europäischen Union anzusehen, die herzustellen keine der (ebenfalls aus sich heraus leblosen) Regierungen mandatiert war. Selbst die Abstimmungen der Lebewesen in Frankreich und den Niederlanden, welche sich eindeutig gegen das EU-Konstrukt aussprachen, hinderte die Vertreter des Leblosen nicht, in Form der EU eine noch größere, übergeordnete leblose Instanz gegen die Interessen der Lebewesen zum Leben zu erwecken.]
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Zeit hat der Mitbürger leider kaum, weil die gesellschaftlich sanktionierte Regel besagt, dass er die produktivsten Stunden seines Lebens einer leblosen Instanz zur Verfügung zu stellen hat, auf dass er deren Macht und Einfluss mehre, indem er abschöpfbaren Mehrwert erzeugt.

Den Rest verbringt er damit, sich mit anderen Mitbürgern gegenseitig zu versichern, dass das, was er meint und macht, so auch richtig sei. Was gerade in Sachen Meinen und Machen angesagt ist, wird von den Medien verbreitet, die - welche Überraschung - zu 99% im Eigentum der "Big Fifty" (die fünfzig weltweit größten Konzerne) stehen.

Es ist zudem offensichtlich, dass wir geistig-moralisch mit dem technischen Fortschritt der letzten Jahrhunderte auch nicht ansatzweise mithalten konnten, über das Potential (zumindest kollektiv) mithin nicht verfügen, sondern uns mit gar wunderlicher religiöser Mär abspeisen lassen, die auch in dieser Hinsicht jedes eigene Bemühen um Erkenntnis überflüssig macht. Tatsächlich sind heute 99,9x % unserer Mitbürger nicht einmal in der Lage, zwischen Verstand und Bewußtsein zu differenzieren, sondern halten ihren Verstand für das "von Gott" oder "der Schöpfung" verliehene Bewußtsein, welches den Homo sapiens so einzigartig überlegen macht.

Natürlich steht es jedermann frei, insoweit eine eigene Meinung zu vertreten. Inwieweit eine "eigene" Meinung wirklich qualitativ "eigen" ist, die sich höchstprimär aus dem Aufsammeln und/oder Erlernen imperativ-dominanter Meinungen sogenannter Autoritäten speist, nach erfolgreichem Nachweis der Assimilation in allerlei Weise zur Gewissheit aller Beteiligten zertifiziert und damit für "gültig" erklärt wird, wäre allerdings dringend zu prüfen.

Das wäre auch gar nicht so schwer, wenn kollektiv Kenntnisse über das Bewußtsein an sich und insbesondere über die Funktionsweise des Verstandes bestünden. Irgendwie ist es doch seltsam, dass über ein und denselben Sachverhalt Millionen von Wahrheiten existieren können, die alle aus der Perspektive des jeweiligen Inhabers so richtig und schlüssig erscheinen, dass sie mit äußerster Verbissenheit vertreten werden.

Vor diesem Hintergrund halte ich es allerdings nicht nur für gewagt, sondern für abgrundtief blöde, wenn eine derart ignorante Spezies es sich anmaßt, die elementaren Bausteine des Lebens zu manipulieren und mittels der leblosen Instanzen der gesamten natürlichen Umwelt aufzuzwingen, ohne die Folgen auch nur ansatzweise zutreffend einschätzen zu können.

Es ist nicht überraschend, dass Ignoranz von Ignoranten verbreitet wird - liegt ja irgendwie in der Natur der Sache.
Was nicht bedeuten soll, dass ich mich nicht zu den Vollidioten zähle.
Aber wir sollten darüber reden...

;)

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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#79

Beitrag von krabbe » Mi 9. Mai 2012, 17:47

luitpold hat geschrieben:moral der geschichte, wer mit monsanto nix zu schaffen haben möchte soll das zeug eben nicht verwenden, so einfach wäre das.
Im Prinzip Richtig. Aber das Ganze ist doch etwas Komplexer.


Es gibt Bauern die kein Monsanto-Saatgut gekauft haben und als Landwirte auch strikt gegen gentechnisch veränderte Pflanzen sind. Ihre Felder werden von den gentechnisch veränderten Pflanzen verseucht und werden noch zusätzlich von Monsato verklagt, da sie ihr "Gut" ohne Genehmigung benützt hätten. Das schlimmste ist, das sie hierbei sehr oft von Gerichten Recht bekommen haben und die Landwirte damit ruiniert sind. Findest du das normal Luitpold? Eigentlich müsste der Landwirt wegen Schädigung seines Gutes entschädigt werden.

Und was ist mit Bauern in sehr armen Ländern, die zum Beispiel erst gar nicht Lesen können? Pech gehabt?

Mal ganz davon abgesehen, das es auch rechtlich fragwürdige Bestandteile in den Verträgen gibt. Was wäre zum Beispiel, wenn du eine DVD kaufst, aber mit dem Verkaufsvertrag zustimmst, diese nie anzusehen?
lg Andrea

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Heiko
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Re: Verschleierung: Sperli & Kiepenkerl = Monsanto?

#80

Beitrag von Heiko » Mi 9. Mai 2012, 17:56

@luitpold
tja ohne verwertungsrechte und schutz des geistigen eigentums, macht sich offensichtlich niemand die arbeit was Saatgutzucht, Lagerung, Vermehrung und Verwertung angeht.
Du kannst ja von mir aus Saatgut züchten und verkaufen. Damit wird deine Arbeitszeit und -kraft bezahlt, aber nicht ein Patent, also ein Recht auf eine natürliche Schöpfung. Den das Saatgut in seiner Art hat kein Mensch geschaffen, sondern die Natur allein.
Man überlege mal wo die Menschheit heut stehen würde, gebe es seit der Erfindung des Feuers oder des Rades geistiges Eigentum. Alles Wissen der Menschheit und die Technologie haben genau dadurch profitiert und stehen uns heute deswegen in ihrer "Fortschrittlichkeit" zur Verfügung. Daher sehe ich das als einen Teil des Generationenvertrages, Wissen von Altvorderen zu bekommen und dann weiterzugeben.

Ach und wegen der Moral, luitpold: du scheints sie bei mir so hoch zu sehen, das liegt aber daran daß die Ansprüche heutzutage so niedrig sind. :haha:
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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