Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Wieviele Pflanzen braucht man eigentlich, um seriös zu vermehren? Ohne Inzucht und mit Chance auf zumindest gleichbleibende Qualität? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut ist, eine einzige Tomatenpflanze immr wieder zu vermehren, oder Kürbis oder was immer. Weiss da jemand Genaueres?
- kraut_ruebe
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Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
bei einer samenfesten sorte ist es im prinzip egal wieviele pflanzen zur vermehrung hergenommen werden, bei selbstbestäubern genügt auch eine einzige. (ist jetzt nur theoretisch, ich hab noch nie jahrelang nur eine einzige pflanze von etwas gehabt. wenn die nix wird wäre der kreislauf unterbrochen und ich brauch auch mehr ertrag als eine bringen kann)
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Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Die Vermehrung funktioniert schon, aber was ist mit Inzucht? Ich hab im Moment 9 verschiedene Sorten, bei 12 Pflanzen. Wenn mir eine davon schmeckt und auch auf meinem nicht gerade tomatenfreundlichen Standort was bringt, müsste ich dann nicht mehrere verschiedene kaufen - vielleicht sogar von verschiedenen Anbietern - damit es nicht auf Dauer zu Inzucht kommt?
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Das Saatenhandbuch von Arche Noah und Pro specie rara ist da wirklich zu empfehlen. Da steht drin ob Fremd-, ob Selbstbestäuber, wie viele Exemplare ratsam, um die Robustheit zu erhalten, welcher Abstand notwendig. Bei Gentech-Pflanzen wird immer angeführt, das 550-100 m nicht reichen, um sicher zu gehen. Dan ists aber bei normaler Vermehrung auch so. Aber natürlich ists as anderes, ob ich etwas verkauf mit dem Versprechen: Das ist diese Sorte, odr ob ich selbst was aussä - und ausrupfe, was mir nicht passt oder mt Schwun d auch bei der Ernte rechne.
"Sie hörten Seinen Schall, Gottes, der sich beim Tageswind im Garten erging." Gen 3 Buber
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
hallo!
Für die genetische Vielfalt ist es trotzudem besser, wenn man nicht alle Samen von einer Pflanze nimmt - aber wirklich schlimm ist es nicht!
liebe Grüße!
Bei Tomaten ist die Inzucht nicht so sehr das Probolem - sind ja überwiegend Selbstbestäuber.Adjua hat geschrieben:müsste ich dann nicht mehrere verschiedene kaufen - vielleicht sogar von verschiedenen Anbietern - damit es nicht auf Dauer zu Inzucht kommt?
Für die genetische Vielfalt ist es trotzudem besser, wenn man nicht alle Samen von einer Pflanze nimmt - aber wirklich schlimm ist es nicht!
liebe Grüße!
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Grundsãtzlich *soll* es ja gut sein, eigene Samen zu ziehen, weil sich z.B. Tomaten an die Gegebenheiten des Gartens anpassen - sagt Stekovic zumindest. Die Mühe hätte natürlich keinen Sinn, wenn die Sorte nach ein paar Jahren am Ende ist, weil Inzucht, deswegen frage ich.
Bei mir wird's noch Jahre dauern, bis ich weiss, welche Sorten bei mir gut wachsen und mir schmecken - und die würde ich dann zu mehreren anbauen und selber vermehren.
Wie schaut es denn mit Kürbissen und Zuccini aus?
Bei Mais muss man eher hundert Pflanzen aufwärts haben, oder?
Bei mir wird's noch Jahre dauern, bis ich weiss, welche Sorten bei mir gut wachsen und mir schmecken - und die würde ich dann zu mehreren anbauen und selber vermehren.
Wie schaut es denn mit Kürbissen und Zuccini aus?
Bei Mais muss man eher hundert Pflanzen aufwärts haben, oder?
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
hallo!
Das hab ich aus dem "Handbuch Samengärtnerei" (Andrea Heistinger, Arche Noah und Por Specie Rara ISBN 978-3-8001-5455-5) und ein bisschen aus eigener Erfahrung, weil sich der steirische Ölkürbis bei mir mit Zuchini gemischt hat.....
Kopfsalat ist übrigens auch Selbstbestäuber (also es ist relativ einfach, Samen zu gewinnen)
liebe Grüße!
die brauchen einen Partner - und die kreuzen sich sehr gerne untereinander, also wenn man da die Blüten nicht "einsackelt" und händisch bestäubt, dann dürfen in der Nähe keine Pflanzen aus derselben Art wachsen - es kreuzen sich alle Pepokürbisse (z.B. Zucchini und steirischer Ölkürbis) untereinander, alle Maxima-Kürbisse (z.B. Roter Zentner, Hokkaido) untereinander, alle Moschuskürbisse (z.B. Butternut, Muscade de Provence) und die Kalebassen auch nur untereinander.Adjua hat geschrieben:Wie schaut es denn mit Kürbissen und Zuccini aus?
Das hab ich aus dem "Handbuch Samengärtnerei" (Andrea Heistinger, Arche Noah und Por Specie Rara ISBN 978-3-8001-5455-5) und ein bisschen aus eigener Erfahrung, weil sich der steirische Ölkürbis bei mir mit Zuchini gemischt hat.....
So viele müssen es nicht sein - aber je mehr, desto besser! Und unbedingt mehrere Reihen pflanzen, denn Mais ist Windbestäuber. Die Pollen fliegen sehr weit.Adjua hat geschrieben:Bei Mais muss man eher hundert Pflanzen aufwärts haben, oder?
Kopfsalat ist übrigens auch Selbstbestäuber (also es ist relativ einfach, Samen zu gewinnen)
liebe Grüße!
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Das heißt, Zuccini und Butternuts kreuzen sich gar nicht? Dann bringt auch die händische Bestäubung eines Butternuts mit Zuccini nix? Oh.
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Nö. Und Butternuts könnten Probleme mit dem Ausreifen kriegen, wenn es nicht ganz warm ist. Aber: Probiern: Butternuts zu Butternuts, Zucchini zu ZucchhiniAdjua hat geschrieben:Das heißt, Zuccini und Butternuts kreuzen sich gar nicht? Dann bringt auch die händische Bestäubung eines Butternuts mit Zuccini nix? Oh.
"Sie hörten Seinen Schall, Gottes, der sich beim Tageswind im Garten erging." Gen 3 Buber
Re: Saatgut! Wem kann man noch vertrauen?
Tja und nicht Zucciniblüten nehmen, weil da grad mehr davon da sind, und damit die Butternuts handbestäuben ...