Kartoffeln aus Samen selber ziehen

[stoeri]

Hallo Freunde,

laut Sepp Holzer (ein Genie) geht das und seit ich das in seiner DVD gehört habe läßt mich das nicht mehr los?

Weis von Euch jemand wie das funkschioniert?

[kraut_ruebe]

ja, das geht wenn die witterung über den winter passt von alleine.

die kartoffelsamen fallen in den mulch, treiben dort im kommenden jahr aus und bilden niedliche kleine kartöffelchen, welche im folgejahr gute saatkartoffel abgeben.

willst du auf nummer sicher gehen, musst du die samen wohl händisch absammen und im frühjahr gezielt aussäen. nachdem erdäpfel aber auch gut nach augeanzahl geteilt und so zur vervielfältigung genutzt werden können und sogar aus stecklingen gezogen werden können, lohnt es kaum, sich mit den samenkörnchen abzugeben - die dauern nämlich viel viel länger als die anderen methoden.

[stoeri]

Hallo Angela

herzlichen Dank das ist sehr wertvoll für mich was Du schreibst.

Ich möchte die Samen abnehmen, trocknen und im nächsten Jahr aussäen.
Denn ich hätte bedenken wenn sich die Samen selber aussäen und der Frost käme das die dann zu süß schmecken.

Diese Kugeln kenne ich davon hatte ich letztes Jahr sehr viele am Kartoffelkraut. Ist eine Kugel ein Samen oder sind in der Kugel die Samen drin die ich dann rausnehmen und vereinzeln muß?
Wann nehme ich diese Kugeln ab? Wenn das Kraut noch gut und grün ist oder wenn sie vertrocknet und dürr sind?

[kraut_ruebe]

die kügelchen - im ganzen - sollten leicht angetrocknet sein und so aussehen, als würden sie gleich von alleine rausfallen, dann sind sie fertig. ganz vertrocknet ist das kraut der kartoffel zu dem zeitpunkt glaube ich noch nicht (so genau hab ich da aber nie aufgepasst). zu früh abgenommene samen schimmeln sehr leicht beim aufbewahren.

gut wärs, bei nachbars wären dann keine kartoffeln in der nähe die sich einkreuzen könnten, sonst bekommst du ne überraschungssorte als ergebnis.

und ein guter boden ist wohl auch ideal, meine von allein aufgegangenen pflanzen auf magerer lehmerde lieferten ziemlich kleine kartoffeln. zum wiederaussäen der knollen dann ist hühnereigrösse ideal, davon waren die weit entfernt.

[Manfred]

Die Kugeln sind aber keine Samen, sondern Früchte, wie bei der verwandten Tomate.
In den Kügelchen stecken im Fruchtfleisch viele kleine Samen.
Mit dem Ernten der Kugeln würde ich auch warten, bis sie sich leicht lösen lassen. (Wenn dann nicht schon die Krautfäule drüber war. Das dürfte das größte Problem sein ohne Fungizide.)
Den Inhalt der Kugeln kannst du auf ein Papiertuch streichen und trocknen lassen.
Oder du machst es wie bei der Gewinnung größerer Mengen Tomatensamen und lässt das Fruchtfleisch erst einige Tage vergären und spülst dann die Samen in einem feinen Sieb frei von dem Glibber und trocknest sie.
Anleitungen dazu gibt es auf diversen Tomatenseiten.
Bin nicht sicher, ob Kartoffeln nicht wie Tomaten überwiegend selbstbefruchten. In dem Fall wären große Überraschungen ohne nachzuhelfen unwahrscheinlich.

[Manfred]

Grad bei Dreschflegel noch was dazu gefunden:
http://www.dreschflegel-saatgut.de/info ... toffel.php

[stoeri]

Hallo Manfred

Mit dem Ernten der Kugeln würde ich auch warten, bis sie sich leicht lösen lassen. (Wenn dann nicht schon die Krautfäule drüber war. Das dürfte das größte Problem sein ohne Fungizide.)

Ja das wird das Problem.
Ich werd ein Schild aufstellen wo Pilze und Kartoffelkäfer nicht parken dürfen.

Tausend Dank für den Link genau sowas habe ich eh gesucht "gesundes Saatgut"

Ich bin zwar mit der Samenfirma (nicht Pötschke) sehr zufrieden aber mich interessiert von Sepp Holzer am meisten die eigene Sämerei.

[hobbygaertnerin]

Hallo stoeri,
es ist bestimmt sehr interessant, aus Samen Kartoffeln zu ziehen. Bin auf einem Kartoffelbetrieb aufgewachsen, aber Kartoffeln aus Samen hab ich noch nie erlebt.
Die grünen Früchte würde ich genauso wie die Tomatensamen gewinnen- wenn die Kartoffeln reif sind- die grünen Früchte abnehmen, aufschneiden, die Samen 2-3 Tage in Wasser gären lassen.
Du machst mich richtig neugierig.
Kennst du Alwin Seifert- ich hab in seinem Kompostbuch gelesen, dass er 17 Jahre auf der gleichen Fläche die Kartoffeln von einer Sorte nachgebaut hat- es waren Frühkartoffeln und danach 17 Jahre jedes Jahr Rosenkohl -
sein Geheimnis war nach seinen Angaben die gute Kompostversorgung.
Ich bin im 4. Jahr Nachbau, bis jetzt sind sie noch gesund, Kartoffelkäfer haben sich bisher noch nicht eingefunden und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft von der Krautfäule verschont bleibe.
Heuer stehen die Kartoffeln das erste Mal auf dem Holzkohlengemisch , Frost, Trockenheit und einen leichten Hagel haben sie einigermaßen überstanden.
Sie haben auch schön geblüht- muss ich direkt schauen, ob Früchte heranwachsen.
Viel Glück
frdl.Gr.
hobbygaertnerin

[stoeri]

Hallo Hobbygärtnerin,

danke.

Alwin Seifert kenne ich noch nicht aber ich werd mal googeln

[Benutzer 72 gelöscht]

hallo!

Wir haben heuer fast den halben Garten Kartoffel - teilweise Sorten direkt aus Peru... einige blühen bereits jetzt, sodass ich das mit der Saatgutgewinnung auch mal probieren könnte! Laut link ist das aber nicht zur Sortenerhaltung geeignet - nur zur "Virenbefreiung" und Erschaffung neuer Sorten

Bei uns wachsen die Kartofel sehr gut - wir haben kaum Blattläuse und ich hoffe, dass alle drei Peruaner was werden! Sind leckere mehlige und eine lange Speckige.
Und dort, wo voriges Jahr "Ditta" waren, kommen auch heuer wieder Erdäpfel, obwohl ich was anderes dort ansiedeln wollte - und obwohl ich auf die Ditta eigentlich verzichten wollt, weil...
"die kriegt man eh im Supermarkt" sind aber offenbar "unausrottbar".

Ich bilde mir ein, dass ich irgendwo gelesen habe, dass man im ersten Jahr aus den "Samenkartoffeln" nicht wirklich ernten kann - wenige und/oder sehr kleine Knollen?

liebe Grüße!