KARTOFFELANBAU

roland
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Re: KARTOFFELANBAU

#11

Beitrag von roland » Mo 16. Apr 2012, 12:57

ahora hat geschrieben:ich hatte in deutschland eine gärtnerei - und dachte gemüseanbau auf mallorca mit all meinem wissen - kein thema. und war überrascht, eine ganz andere welt, in die man sich erstmal reinfinden muss, vorzufinden.
jo, das hab ich im urlaub in Spanien gemerkt - alles wächst so anderst, meist struppig und stachelig ;)
wenn gegen die krautfäule keine vorkehr getroffen wird, ist meist innerhalb weniger tage die gesamte kultur hinüber. es ist mir schon passiert, dass die tomaten innerhalb von 2 tagen sich von kräftig grün in rabenschwarz verwandelt haben.
Hm - woran könnts liegen? vom Klima müsste es doch eher passen - villeicht keine "deutschen" Kartoffeln nehmen sondern Urkartoffeln aus Südamerika??
Das gleiche bei Tomaten.

und dann würd ich mich mal ganz intensiv mit dem Thema Humus beschäftigen!! Spanien, Mallorca, ... alles früher mal dichter Wald! heute sind es meist sandige, wenig wasserhaltende Böden, oder?
ahora hat geschrieben:wer sprach von problemen bei der umsetzung von kompost?

Ist es eher wie im Urwald? Nährstoffe werden sofort wieder umgesetzt und bleiben nicht im Boden verfügbar? Denn dann hilft nur, eine wirklich dauernde Begrünung mit schnellen Umsetzung. Närstoffe werden entweder in richtig humosen Boden oder noch besser in Form von Biomasse, Mikroorganismen und co am Platz gehalten. In eher trockenne Böden kann man soweit ich das richtig verstanden habe keine Nährstoffe sammeln.


Ach ja - vielleicht fragst du dich, was das mit der Fäule zu tun hat:
Fäulnissbakterien oder Pilze sind abbauende Organismen - an gesunden starken Pflanzen beissen sie sich normalerweisse die Zähne aus (solang sie nicht überhand nehmen). Also für mich gilt daher: alles vermeiden, was die Bodengesundheit nachhaltig schädigt - daher kein Kupfer. Hilft zwar kurzfristig auf der Pflanze, aber dann musst Du es immer und immer mehr einsetzen, weil die Pflanzen auf dem weniger vitalen Boden schwächer werden. Zumindest befürchte ich das. Ich wäre vorsichtig mit Maßnahmen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind (Kupfer aus dem Boden holen stell ich mir schwer vor ;) )
Roland

Benutzer 72 gelöscht

Re: KARTOFFELANBAU

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 16. Apr 2012, 13:13

hallo!
roland hat geschrieben:villeicht keine "deutschen" Kartoffeln nehmen sondern Urkartoffeln aus Südamerika??
Ob die Mittelmeeregion viel gemeinsam hat mit den Andenhochländern??
Heimat der Kartoffel - mein Mann stammt aus diesen Gegenden Perús - dort ist es trocken und kühl, vor allem die Nächte sind eigentlich richtig kalt.
Tagsüber brennt allerdings die Sonner herunter.

Kaktusfeigen (nopalitos) müssten bei euch doch prächtig gedeihen? Oder Yacon, oder vielleicht sogar Süßkartoffeln??
ist schwer, wenn man Pflanzen so gerne mag, die aber nicht zum Klima passen
- geht mir so bei scharfen Sachen (Chili, Pfeffer)... und nopalitos :nudel:

liebe Grüße!

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ahora
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Re: KARTOFFELANBAU

#13

Beitrag von ahora » Mo 16. Apr 2012, 13:31

hallo roland,

zuerst zum klima, extrem hohe luftfeuchtigkeit bei sehr hohen temperaturen. luftfeuchtigkeit auch am tage um 90% sind keine seltenheit. wir verfügen alle über entfeuchter in den häusern und wäschetrockner, manchmal ist selbst im sommer das trocknen der wäsche nicht möglich, die fängt an auf der leine an zu muffen.

wie, die das früher gemacht haben - zum kochen musste ja immer irgendwo feuer gemacht werden, da konnte man dann auch die wäsche trocknen.

morgens liegt ganz dick der tau auf allem, manchmal fließen kleine bäche herrunter.

allerdings bin ich an der küste und kein mallorquiner baut an der küste tomaten und kartoffeln an - hier sind die sogenannten <fincas> im landesinneren. deswegen muß ich immer schmuzeln, wenn urlauber eine finca am meer buchen möchten. der boden ist sehr lehmhaltig also gar nicht sandig, also gar keine schlechte vorraussetzungen. allerdings durch die doch durchweg höhen temperaturen setzen sich die nährstoffe sehr schnell um. und stickstoff verflüchtigt sich ganz einfach.

ein gewächshaus für die tomaten wäre die beste lösung - kommt auch noch.

kartoffeln habe ich natürlich mallorquinische genommen. hier gibt es ein großes kartoffelanbaugebiet mit reichlich pestizideinsatz. ich weiß garnicht, ob es überhaupt bio-kartoffeln auf der insel zu kaufen gibt.

mit diesem bio-spritzmittel hat es gut funktioniert, aber für den preis des spritzmittel hätte ich mir einen zentner kartoffel kaufen können.

ich baue keine kartoffeln mehr an, aber tomaten und die bekommen demnächst ein dach, dann ist das kupfer-problem auch umgangen.

ein foto anbei, was die üppigkeit der vegetation zeigt. das ist eine bignonie, die erst im herbst anfängt zu blühen, den sommer ohne wasser übersteht.

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Re: KARTOFFELANBAU

#14

Beitrag von ahora » Mo 16. Apr 2012, 13:43

bevor ich die bilder draufhatte, wollte der server nicht mehr.

probier ichs nochmal

ein foto zeigt die blaue winde, die auch ohne wasserzugabe im sommer so enorm wächst bzw. alles überwuchert.

das andere zeigt eine begnonie - einer meiner lieblingspflanzen
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Re: KARTOFFELANBAU

#15

Beitrag von ahora » Mo 16. Apr 2012, 13:55

hallo ina maka,

ich glaube auch, dass es sich um sehr unterschiedliche klimas handelt.

ja, kaktusfeigen, die wachsen hier wie unkraut und auch süßkartoffel. und den ganzen winter salat und kohl in allen variationen und vieles andere. kartoffeln sind für mich nciht so wichtig, aber tomaten ist schon nicht schlecht. weil die eigenen doch am besten schmecken - lach -

chilis wachsen hier wunderbar, ich bin auch ein chilifan, mein liebling ist der glockenchili, der überwintert hier sogar im freien, sehr gut wachsen paprika und auberginen, melonen, gurken, bohnen, lauch, zwiebeln etc. also doch ne ganze menge. es sind ja immer die, die nicht so recht wollen, die die volle beachtung bekommen, der rest läuft nebenher - lach -.

liebe grüße

ahora

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Re: KARTOFFELANBAU

#16

Beitrag von 65375 » Mo 16. Apr 2012, 14:25

ina maka hat geschrieben:hallo!

Kaktusfeigen (nopalitos) müssten bei euch doch prächtig gedeihen? Oder Yacon, oder vielleicht sogar Süßkartoffeln??
ist schwer, wenn man Pflanzen so gerne mag, die aber nicht zum Klima passen
- geht mir so bei scharfen Sachen (Chili, Pfeffer)... und nopalitos :nudel:

liebe Grüße!
Lustig! Hab mal geschaut, was nopalitos sind und gefunden, daß die Opuntien hier bei uns im Rheingau versuchsweise angebaut werden.

Finca-Mallorca

Re: KARTOFFELANBAU

#17

Beitrag von Finca-Mallorca » Mo 16. Apr 2012, 20:32

ahora hat geschrieben:hallo petra,

gehen denn tomaten bei dir?

Hola ahora,
....Tomaten gehen (meistens) sehr gut

ohne schutz vor krautfäule gehen bei mir weder tomaten noch kartoffeln. jetzt bin ich jedoch direkt an der küste. dort ist die luftfeuchtigkeit ja noch höher als im inland.

was ich auch festgestellt habe, ist, dass die bodenfruchtbarkeit hier schnell nachläßt. der abbau an stickstoff erfolgt wesentlich schneller als in deutschland. d.h. kompost, kompost, kompost und möglichst langsam sich umsetzender stickstoffdünger z.b. hornspäne, die ich jedoch hier noch nie zu kaufen gesehen habe - habe sie aus deutschland mitgebracht - oder alternativ verrottenen schafs- oder pferdemist.
....Kompost und Mist mache ich (könnte mehr sein)
die kompostherstellung aus küchenabfällen ist ja hier nicht so einfach - rattas - deswegen habe ich mir aus waschmaschinen die trommeln ausgebaut und kompostiere die küchenabfälle darin vor, bis ich sie dann auf der erde weiter verrrotten lasse.

gegen braunfäule hatte ich ein biologisches mittel - namen leider vergessen, ist jetzt leider verbraucht - das sehr gut geholfen hatte. dieses jahr werde ich kupfer nehmen. bei den mallorquiner sehe ich immer, wie die tomatenpflanzen blau sind vor lauter kupfer - so dick bringe ich den nciht auf - lach -

ich mulche sehr viel, ich bekomme den heckenschnitt aus der ganzen straße, der nicht nur aus zypressen besteht, sondern auch efeu und anderen blattheckenpflanzen, das verrottet in windeseile, so schnell kann ich garnicht schauen. die erde wird immer dunkler :)
.....mulchen ist klar, dann trocknet nicht alles sofort aus

ich wünsche dir ein erfolgreiches gartenjahr
....DANKE- Dir auch

ahora

Finca-Mallorca

Re: KARTOFFELANBAU

#18

Beitrag von Finca-Mallorca » Mo 16. Apr 2012, 20:34

roland hat geschrieben:Hi,
nur als Hinweis (falls unbekannt ;) )
Kupfer schadet deutlich den Bodenlebewesen. Es ist nur "Bio" für die angebauten Früchte - wobei ich da bei Erdfrüchten und Wurzeln schon wieder nachfragen würde, ob die wirklich nichts aufnehmen.
Wenn Du also eh schon Probleme hast mit der Umsetzung von Kompost ect, dann würd ich eher auf solche Experimente verzichten. Lieber mal mit Alternativen probieren (ich bin grad total vernarrt in Pastinaken :) )

Roland
Hallo Roland,
ich liebe Pastinaken aber dafür ist der Boden leider nicht locker genug (dto. Möhren)
Liebe Grüße Petra

Finca-Mallorca

Re: KARTOFFELANBAU

#19

Beitrag von Finca-Mallorca » Mo 16. Apr 2012, 20:36

Saurier61 hat geschrieben:Hallöle,

versuch mal zwischen den Kartoffeln Süßlupinen oder Bohnen zu pflanzen. Die geben den nötigen Stickstoff zur passenden Zeit an die Kartoffeln ab.. dafür die Samen von Lupinen oder Bohnen in den Boden legen, sobald die ersten 4-6 Blätter der Kartoffelpflanzen zu sehen sind.
...im übrigen mögen Kartoffeln nicht in Mist oder habverrottetem Kompost liegen. Dann verfaulen sie meist im Boden statt zu wachsen.

Lieben Gruß von
Helga
Hallo Helga,
Bohnen habe ich schon probiert und frischen Mist oder Kompost nehme ich auch nicht
LG Petra

Finca-Mallorca

Re: KARTOFFELANBAU

#20

Beitrag von Finca-Mallorca » Mo 16. Apr 2012, 20:39

ina maka hat geschrieben:hallo!
Finca-Mallorca hat geschrieben:bevor die blühen gehen die Pflanzen ein und es gibt mal wieder keine eigenen Bio-Kartoffeln
Nachgeschaut hast du schon?
Kartoffeln müssen nämlich nicht unbedingt blühen, damit man was ernten kann. ;)

Bei mir ist auch hohe Luftfeuchtikeit, aber sehr kühl - die Kartoffeln (und die Tomaten) wachsen ohne Probleme.
Ich hab sie in Mischkultur mit Puffbohnen - das geht sehr gut!

Schachtelhalm- (Zinnkraut)tee soll vorbeugend wirken gegen Braunfäule (so es bei dir daran liegt).
Ich verwende zwar keinen Tee davon, aber da Schachtelhalm im Garten als Unkraut wächst, mulche ich damit - vielleicht hilft das auch.

Hast du denn eine andere Sorte?

liebe Grüße!
Hallo,
ja nachgeschaut habe ich- kamen nur ganz wenige Mini-Kartoffeln raus. Aber ich dachte echt,dass es daran liegt, dass sie nicht zum Blühen kamen...
Was meinst Du mit "andere Sorte" ?
Liebe Grüße
Petra

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