Doch, doch, wir bauen an. Bock zu schreiben ist derzeit tatsächlich geringer denn zuletzt waren die Threads immer tot nachdem ich etwas dazu beigetragen habe und auch wenn ich es genieße, dass hier derzeit keine Schlagabtäusche stattfinden, war mir soviel Stille dann doch unheimlich.
Die Tomaten-Saison ist zwar noch nicht ganz rum aber ich ziehe mal ein Fazit:
Es war wieder insgesamt zu kalt, gab aber einige unangenehme Hitzespitzen, die Nachttemperaturen im einstelligen Bereich, die sehr lange anhielten und dann wieder früh einsetzten waren nix für die Tomaten (und Auberginen).
Trotzdem sind unsere Pflanzen
vergleichsweise früh in Ertrag gegangen, wir haben wieder etliche neue Sorten dabei und einige haben so positiv überrascht, dass sie bleiben dürfen.
Z.B.
- eine Dwarf-Sorte, die sich im Freiland tapfer geschlagen hat und dort lange haltbare, schön feste und vor allem schmackhafte Früchte gemacht hat.
- eine Fleischtomate in Buschform, die aussergewöhnlich leckere Früchte macht
- eine feste Salattomate in hellrot, unaufregende Optik, aber größer als normal mit wirklich gutem Aroma (kommt von Igor, wer Bescheid weiß, weiß Bescheid)
- einige Snacktomaten, die für mich wesentliche Eigenschaften vereinen
Dazu wieder einige neue Erkenntnisse und alte bestätigt: Im Folientunnel und Freiland nicht wässern ist hier der 'way to go', es stellt sich eher noch die Frage, wie man den Pflanzen das Wasser abschneiden kann. Beispiel: Ich habe den Geiztrieb einer sowieso schon tollen Sorte in trockene, durchlässig-humose Erde im Folientunnel gesteckt, ihn dort 2x gegossen und dann vergessen. Daraus ist eine stattliche Pflanze geworden, die Früchte trägt, die etwa ein Viertel des Volumens der Mutterpflanze erreichen (die sich aus dem gewachsenen Boden selbst mit Wasser versorgen muss/kann), eine viel(!) ausgeprägtere Färbung bekommen und eine echte Geschmacksexplosion verursachen. Davon will man natürlich mehr.
Im neuen Folientunnel, wo die Buschtomaten in Hochbeeten wachsen ist die Saison nun vorüber nachdem die Pflanzen sich mehr als verausgabt haben. Einige Flaschen-* und Fleischtomaten müssen noch ab, die letzten Cocktailtomaten habe ich gestern geerntet. Die dazugehörigen Pflanzen sind großteils ziemlich vertrocknet und die Früchte entsprechend hocharomatisch gewesen. Herrlich.
Ich überlege nun also, ob ich im nächsten Jahr wieder einige geeignete Cocktail-Buschtomaten in Säcken anbaue und die Pflanzen, sobald die Früchte ausreichend ausgebildet sind, komplett trocken stelle bzw. rode und über Kopf aufhänge.
Nächstes Jahr will ich mich sortentechnisch verkleinern und dafür dann mehr Pflanzen pro bewährter Sorte anbauen.
Ja, so lief und läuft das hier so vor sich hin. Höchsterträge haben wir dieses Jahr gewiss nicht zumal ich seit etlichen Wochen nicht zum Ausgeizen gekommen bin aber so ist das Leben nunmal manchmal.
Wir haben reichlich konzentrierte Tomatensauce eingekocht, eine Truhe voll Cocktailtomaten um im Winter die Sonne rauszulassen, wir haben mit Tomaten gekocht, sie gesnackt und verschenkt und die Kinder haben natürlich extrem genascht. Eigentlich alles so wie es sein soll.
Und trotzdem konnten wir Anfang des Monats sogar noch eine Bekannte, die eine Veranstaltung zum Thema Tomatenanbau mit Verkostung gemacht hat, leider aber von ihren XXX Sorten keine reifen anbieten konnte ..., mit einer bunten Formen- und Farbenvielfalt versorgen.
* eine ganz tolle Busch-Flaschentomate ist dabei, die bleibt auch.
- Mandala
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