Wir machen es dieses Jahr etwas anders mit unseren Tomaten. Dass wir irrsinnigen Ertrag aus dem Folientunnel holen können haben wir gesehen, jetzt geht es um die Verbesserung des Aromas. Bei den Dutzenden Sorten waren schon viele verschiedene und teilweise auch relativ starke Aromen dabei, aber nachdem wir die "Igor-Tomate" gekostet haben, war nichts mehr so wie vorher.
Die Tomaten wurden also 2019 von Anfang an trainiert, sich aus der Tiefe das Wasser zu holen und nach dem Auspflanzen habe ich erst 2x gewässert. Davon 1x weil ich ein wenig Dünger eingespült habe.
Die Pflanzen wachsen halt nicht so mastig aber wir bekommen keine Minderwertigkeitskomplexe deswegen.
Das Ziel ist eben das Aroma zu pushen, der Gesamtertrag wird
vielleicht kleiner, aber da wir letztes Jahr dutzende Kilos an den Pflanzen gelassen haben wird es wohl trotzdem reichen.
Angenehmer Nebeneffekt ist die Zeitersparnis. Wasser '
sparen' ist hier nicht wirklich ein Argument; höchstens, da wir sonst mit Leitungswasser giessen würden der Vorteil, dass das von den Pflanzen selbst geförderte Wasser vielleicht von besserer Qualität ist.
Ausgegeizt wird 1x die Woche und ich entferne noch radikaler das Laub als die Jahre vorher. Skrupel habe ich dabei immer noch, aber nützt ja nix.
Mit Aspirinlösung habe ich die Pflanzen 1x gespritzt, wenn ich mal viel Lust und Zeit habe wiederhole ich das obwohl es Studien zufolge nicht notwendig sein soll, um ein besseres Aroma zu erzielen. Der Effekt tritt wohl schon nach einmaliger Behandlung ein.
Ob ich zusätzlich noch mit Salzwasser giesse, darüber bin ich unschlüssig. Zwar denke ich nicht, dass ich mit 1x salzen viel 'Schaden' anrichten würde (zumal dort immer nur Tomaten stehen sollen), aber im Kopf schwirren so alte Weisheiten rum.
Düngen wollte ich an sich gar nicht weiter, der Boden ist sicher gut versorgt nachdem wir ihn einige Jahre verbessert haben. Beim Pflanzen haben die Tomaten eine Handvoll Schafswolle bekommen und zusammen mit dem was der Boden selber so hat, hätte es reichen sollen. Nun habe ich aber doch etwas Hornmehl gegeben. (Blutmehl hatte der Landhandel nicht, das wäre mir lieber gewesen)
So, das sind die 5 Maßnahmen (6 wenn man die Sortenwahl dazu nimmt), die wir hier gut umsetzen können. Dass die Pflanzen im Folientunnel wachsen müssen und damit von vornherein Einbußen beim Aroma haben werden können wir nicht ändern. Denn allen Gretchen zum Trotz ist das Klima hier oben mitunter recht feucht und der Mai war zusätzlich noch kalt - Krautfäule vorprogrammiert.
Und apropos Sortenwahl: Von der Igor-Tomate ist noch keine Frucht reif, aber ich habe aus einem Tausch nun eine Buschtomate, die ebenfalls sensationell aromatisch ist und schmeckt, als wäre sie bereits gesalzen und gewürzt. JUBEL!
Ach so, die Tipps stammen aus einem Buch, dessen Titel ich gerade nicht nachsehen kann weil es in meinem Auto liegt.