Tomaten selber veredeln

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Specki
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Tomaten selber veredeln

#1

Beitrag von Specki » Di 5. Jun 2018, 10:22

Hello again,

in diesem Thread hier https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 70&t=18362 möchte ich mehr über die zu erwartende Erntemenge bei Tomaten erfahren. Hab mich mit dem Thema jetzt mal etwas intensiver befasst und bin zur Veredelung gekommen.

Habt ihr schon mal selbst Tomaten veredelt?

Laut meiner Recherche soll es garnicht sooo schwer sein, wenn man ein paar Rahmenbedingugnen beachtet.

Wie ist eure Meinung und vielleicht sogar Erfahrung dazu?

Ich werde das diesen Sommer noch testen. Einfach um es zu üben. Und nächstes Frühjahr möchte ich dann ein paar Pflanzen selbst veredeln. Als Unterlage soll die Estamino herhalten.
In einer Facebook-Gruppe hat einer berichtet, dass er knapp 20 kg Früchte pro Pflanze erntet. Und als Hauptgrund dafür nennt er die selbst veredelten Pflanzen und die Düngung mit mineralischem Dünger.
Auch im Erwerbsanbau wird ja in der Regel nur mit veredelten Sorten gearbeitet.

Ich teste es einfach mal und werd euch am Laufenden halten.

Gruß
Specki

Benutzer 72 gelöscht

Re: Tomaten selber veredeln

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 5. Jun 2018, 10:54

hm... Meinung?
Ich hab eine Riesenfreude an selber gezogenen Tomaten und selber gewonnenem Saatgut und leider schaffe ich es zeitlich nicht, "meine" Sorten ordentlich zu selektieren und so zu verbessern. Das macht mich ein bisschen traurig. Als ich "nur mit den Kindern" beschäftigt war, hat mein Mann alle Tomaten geerntet und heimgetragen. Also konnte ich nur die Samen von irgendwelchen Pflanzen nehmen. Ja, gut, Braunfäule hatte keine und sortentypisch sind sie alle noch (waren keine Fleischtomaten dabei, die kommen erst heuer und die kleinen Wilden haben sich auch nicht gekreuzt, Glück gehabt....). Aber irgendwie selektiert in Richtung "trägt früh, trägt lange, trägt viel" hab ich natürlich nicht....
Heuer werde ich das erste Mal bewußt eine Sorte Fleischtomate vermehren und mein Ehrgeiz ist, sie so weit zu bringen, dass sie auch in Wien keine Braunfäule kriegt und früh genug (=viel genug) trägt...

Da hab ich genug zu tun - Tomaten sind ja nicht alles im Leben :aeh:

Jetzt auch noch meine eigenen Samen auf eine andere Unterlage propfen?
Das wäre mir ehrlich gesagt, zuviel Aufwand und vor allem tät ich so mein Saatgut nicht verbessern. :hmm:

hab nur F1-Estamino-Tomaten gefunden. hast du samenechte?

wünsch dir trotzdem, dass es klappt - Viel Spass beim Experimentieren!
bin natürlich auch neugierig auf die Ergebnisse - obwohl für mich wär das nix.
(Mein Ehrgeiz ging mal in Richtung "eßbare, wurzelechte Äpfel", hat leider nicht geklappt)

Ich hoffe, ich schaffe heuer auch meine tomatigen Pläne....
- und vielleicht kann ich mal abwiegen, was so eine Sweety bringt, ungedüngt... :ohm:

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Taraxacum
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Re: Tomaten selber veredeln

#3

Beitrag von Taraxacum » Di 5. Jun 2018, 11:03

Für den Privatgebrauch braucht man meiner Meinung nach nicht veredeln und zwar aus einem einzigen simplen Grund: Platzmangel. Ich muss die doppelte Anzahl Pflanzen heranziehen, was mit Kosten fürs Saatgut (Unterlage), Pflanztöpfen, Heizung und Zusatzlicht sowie Anzuchterde ganz schön ins Geld gehen kann, vom benötigten Platz mal ganz abgesehen. Das Veredeln an sich ist recht einfach bloß muss man sich das antun? :aeh:

Ich sehe ja hier schon bei mir, dass die Pflanzen vom Frühanbau viel größer, kräftiger und weiter entwickelt sind (zeitlich gleiche Abstände, also 2 Wochen nach Pflanzung, 4 Wochen nach Pflanzung...) als die einfach in normalen Boden gepflanzten Tomaten auf Schafwolle. Den Unterschied macht hier die Packung mit div. Mist, Hackschnitzeln, Laub...., die für warme Füße und richtig viel zu futtern für die Pflanzen sorgt, was beste Wachstumsbedingungen bringt. Da ist kein Gramm Mineraldünger bei. Wird zwar eine Wahnsinnsarbeit aber ich habe vor, nächstes Jahr einen kompletten Tunnel so vorzubereiten. Da wir den Tunnel nach über 10 Jahren sowieso umsetzen und neu beziehen kann die Fläche mit dem Bagger im Vorfeld ausgekoffert werden und der ganze anfallende Mist, Schreddermaterial und Laub, was von den Wiesenflächen entfernt wird, wird dort hineingepackt. 20 cm Erde wieder drauf und gut ist.
So als kleine Spielerei kann man das natürlich machen. Allerdings würde ich veredeln bei Gurken sinnvoller ansehen, da diese mit den Wurzeln empfindlicher sind als die Unterlage Feigenblattkürbis.

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Re: Tomaten selber veredeln

#4

Beitrag von Specki » Di 5. Jun 2018, 11:36

Ich verstehe eure Argumente!

Wieso ich das so spannend finde, weil ich vermute, dass sich der Ertrag bis zu 100% oder vielleicht sogar mehr steigern lässt.
Da bei mir die räumlichen Möglichkeiten begrenzt sind im Garten finde ich das so spannend.
Dann bleib ich bei meinen ca. 30 Pflanzen im Folientunnel und hol da einfach ca. die doppelte Menge raus.

Mehrkosten wären nur die Samen für die Unterlage.
Mehraufwand nur dass doppelt soviel ausgesät und gekeimt werden muss und dann eben das Verdedeln an sich.
Halte ich beides für überschaubar für ca. 30 bis 50 Pflanzen.

Habe bisher alle Unterlagen nur in F1 gefunden.
Möchte die Estamino und die Maxifort nächstes Jahr testen.

Ich beschäftige mich ja erst seit kurzem mit dem Thema. Aber es klingt alles sehr gut. vielleicht zu gut?
Einen Versuch nächstes Jahr ist es auf jeden Fall wert. Und dann wird die Erntemenge etc. genau verglichen und dann kann man mehr sagen.

Gruß
Specki

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Re: Tomaten selber veredeln

#5

Beitrag von 65375 » Di 5. Jun 2018, 11:58

Ich verstehe den Sinn nicht. Und unter Mehraufwand fallen auch Töpfchen, Erde, Platzbedarf.
Meine Tomatenernte steht und fällt mit Pflege und Düngung während der Saison. Also Pflanzen, die es brauchen, immer ordentlich ausgeizen, unter Blätter entfernen, vor allem, wenn Braunfäule droht, gut düngen, was letztes Jahr mit kompostgefüllten gelochten Eimern, in die ich gegossen habe, halb eingegraben zwischen jeweils vier Pflanzen, sehr erfolgreich war.
Dieses Jahr bin ich bisher mit der unter den Wurzeln vergrabenen Schafwolle sehr zufrieden. Auch das verdünnte Waschwasser der Wolle als Gießwasser ist dieses Jahr Dünger.

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Re: Tomaten selber veredeln

#6

Beitrag von Specki » Di 5. Jun 2018, 12:03

65375 hat geschrieben:Ich verstehe den Sinn nicht.
Ok, dann schreib ichs nochmal:
In etwa doppelter Ertrag pro Pflanze, bessere Gesundheit, weniger Krankheitsanfälligkeit.

Das ist zumindest das was ich jetzt mit meiner kurzen Recherche herausfinden konnte. Es hört sich super an. Der Aufwand dafür wäre überschaubar.

Deswegen möchte ich es einfach mal Testen. Einfach mal schauen, ob das auch stimmt, oder obs garnicht wirklich was bringt. Wenn es nichts bringt, dann hab ich für den Test nächstes Jahr 20€ investiert und bin schlauer. Wenns was bringt, dann würde ich das beibehalten und definitv öfters so machen. Muss ja nicht jede Sorte verdedelt werden. Aber vielleicht welche, die von sich aus keinen so hohen Ertrag haben und etwas schwächeln oder krankheitsanfälliger sind.

Oder vielleicht ist der Sinn ein ganz anderer:
Ich möchte einfach etwas experimentieren. :michel:

Gruß
Specki

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Re: Tomaten selber veredeln

#7

Beitrag von Ambiorix » Di 5. Jun 2018, 12:10

Hört sich auf jeden Fall interessant an, sollte man wenig Platz im Garten haben für Tomaten, genug Platz zum vorziehen natürlich vorausgesetzt.

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Re: Tomaten selber veredeln

#8

Beitrag von Taraxacum » Di 5. Jun 2018, 12:33

Eine Veredlung kann aber nur so viel Mehrertrag bringen, wie die äußeren Bedingungen zulassen. Sprich, wenn Temperatur, Nährstoffversorgung und Feuchtigkeit sowie ausgeizen ... nicht passen, wird auch eine veredelte Sorte nicht den Maximalertrag erreichen. Bin aber trotzdem auf das Ergebnis gespannt.
Ich habe dieses Jahr, wie im anderen Thread angekündigt, den Vergleich normaler Boden mit und ohne Schafwolle oder Pferdemist und dem Anbau im "Mistgraben". Also die 4x die gleiche Sorte mit verschiedenen Böden. Die Pflanzen stehen im gleichen Tunnel, so dass alle anderen Bedingungen gleich sein sollten. Mal sehen wie sich da der Ertrag entwickelt.

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Re: Tomaten selber veredeln

#9

Beitrag von 65375 » Di 5. Jun 2018, 12:50

Das Veredeln an sich ist keine Kunst, das kriegst Du schon hin.
Aber wenn Du schon soviel recherchiert hast, verlinke uns doch mal was drüber, anstatt nur den andern Tomatenthread. Ich habe auf die Schnelle nichts relevantes gefunden, außer ein paar Anleitungen, die teils die gleichen Formulierungen und Fotos verwenden und Werbung für entsprechende Sets mit Keramikstäbchen.

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Re: Tomaten selber veredeln

#10

Beitrag von Specki » Di 5. Jun 2018, 13:07

Also....

ich habe hauptsächlich recherchiert wie das geht.
Anstoß genommen hat das ganze durch einen Thread in einer geschlossenen Facebook-Gruppe über Tomaten. Habe dort auch die selbe Frage gestellt wie hier, eben nach der Ertragsmenge pro Pflanze. Dort hat einer behauptet, dass er knapp 20 kg je Pflanze erntet. Zwei Pflanzen in einem 100l Kübel. Er meint diese enorm hohe Erntemenge liegt zum Teil daran, dass er veredelt und eben mit Hakaphos düngt. (Andere gaben Erntemengen im unterem kg-Bereich an)
Der Dünger interessiert mich erstmal nicht weiter, ich möchte weiterhin organisch düngen. Aber das Verdeln hat meine Aufmerksamkeit geweckt.
Mit dem Herrn hab ich mich dann eine Weile über FB unterhalten. Die Bilder seiner Tomaten waren schon beeindruckend (Pflanzen wie Früchte). Er meinte übrigens, das mit den Keramikstäbchen sei nicht so gut. Lieber nur mit den Clips arbeiten.

Hab mir dann weiter Gedanken gemacht und bisschen im Internet gelesen (keine spezielle Seite einfach bisschen quer gelesen) und das Bild, das sich abzeichnet ist auf jeden Fall so, dass man mit Veredelten Pflanzen mehr Ertrag erzielen kann.
Des Weiteren ist es ja auch so, dass im Erwerbsanbau auch ausschließlich mit veredelten Pflanzen gearbeitet wird. Siehe zum Beispiel Gartenoase Köln-West. Die ist vielleicht bekannt vom Youtoube Kanal von Selfbio.
Hier kam auch die Info her mit dem Ertrag von 50 kg /Pflanze. Wobei das von Sascha kam und noch nicht rückversichert ist mit Marcel, dem Betreiber der Gärtnerei.

Naja, ob das Veredeln nun das hält, was es erstmal verspricht kann ich noch nicht sagen. Aber für mich war es spannend genug um nächstes Jahr mal einen Versuch zu starten und um hier mal zu fragen ob jemand vielleicht schon Erfahrung damit hat.

Gruß
Specki

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