Tomaten selber veredeln

nersd
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Re: Tomaten selber veredeln

#21

Beitrag von nersd » Mo 10. Feb 2025, 16:04

Ich bin auf diesen Fred gestoßen und musste etwas Schmunzeln. Denn ich bin derjenige, der Specki zu dem Beitrag hier inspiriert hat.

Die Skeptiker kann ich dabei vehement widerlegen. Gerade bei geringem Platz macht Veredeln besonders viel Sinn. Genau das war ja auch meine Ausgangslage. Ich hatte nur Platz für 3 Kübel und damit 6 Pflanzen. Die mussten dann eben das abwerfen, was andre mit Garten aus 20 (oder mehr) Pflanzen heraus holen. Ich veredele seit nunmehr fast 15 Jahren konsequent. Was ja auch Spaß macht, da ich so schon Ende Februar mit Buddeln anfangen kann ;)
Anfangs habe ich herumexperimentiert und sehr wüchsige Fleischtomaten als Unterlagen genommen. Was auch super funktioniert hat. Mittlerweile verwende ich aber ausschließlich Spezialunterlagen mit gezielten Resistenzen. Lange Zeit habe ich die Estamino (Enza Zaden) genommen, aber die bekam ich in Kleingebinden nur im England. Die liefern aber nun nicht mehr nach Deutschland. Gerne hätte ich auch mal die Fortamino von Zaden probiert, aber die bekomme ich nur in Großgebinden ab 250 Korn. Die hat als einzige Unterlage bisher auch eine Resistenz/Toleranz gegen den stärker aufkommen Bronzefleckenvirus.
Da meine Reserven an Estamino nun aufgebraucht sind, teste ich dieses Jahr eine neue Unterlage, die Emperador (Rijk Zwaan). Die habe ich in Schweden bekommen. Mal schauen, was das wird.

Veredelte Pflanzen wachsen deutlich kräftiger, was natürlich auch mehr Beeren zulässt. 5cm dicke Stämme sind bei mir keine Seltenheit. Die Wurzeln sind robuster und können mehr von allem aufnehmen. So kann man dann auch problemlos mehrtriebig ziehen (habe bis zu 3triebig getestet). Natürlich muss man dann auch entsprechend Futter liefern, daher verwende ich hauptsächlich Hakaphos (anfangs grün, spätestens ab Juni rot). Mit Biodüngern sind solche Pflanzen nicht mehr zu bedienen. Zusätzlich sind die Unterlagen (das ist der Hauptgrund, neben der Wüchsigkeit, für deren Verwendung) auch deutlich robuster gegenüber bodenbürtigen Krankheiten und Schädlingen. Auch wurde in Tests nachgewiesen, dass Mangelerscheinungen seltener auftraten. All das ist natürlich vor allem im Ertragsanbau interessant. Aber warum sollen wir Privatleute nicht auch von diesen Vorteilen profitieren? Und Spaß machts allemal.

Gegen oberirdische Krankheiten helfen Veredelungen grds. erstmal nicht, außer dass sie generell robuster sind. Aber sie werden dadurch auch anfälliger für Unterversorgung, da der Bedarf veredelter Pflanzen schon signifikant steigt. Man sollte also auch gerade für die oberirdischen Krankheiten noch sehr genaue Sortenanalysen machen und eben gezielt das anbauen, was bei uns und unserem Kaggwetter auch funktioniert. Da habe ich seit Jahren erprobte Kombinationen, die alles andere immer schlagen.

Seit letztem Jahr habe ich nun noch einen kleinen Garten und habe parallel zuhause auf dem Balkon veredelte Pflanzen und im Garten unveredelte angebaut. Auch weil ich sie an Stricken ablassen wollte und das funktioniert mit Veredelung nicht. Mein Fazit daraus ist, dass ich dieses Jahr auch alle Pflanzen für den Garten veredele. Das sollte eigentlich aussagekräftig genug sein, ob sich die Mühe lohnt ;)

Und dazu muss ich sagen, dass alle Gartennachbarn mit riesen Augen auf meine (unveredelten) Tomatenpflanzen gestarrt haben. Meine waren im Schnitt mindestens 5mal so kräftig wie die aller anderen. Als Neuer wird man ja eh immer skeptisch beäugt und dann sehen dem seine Pflanzen auch noch viel besser aus als alle anderen :hhe:
Aber ich lege auf meine Tomaten halt auch besonderes Augenmerk und das sieht man auch deutlich. Das fängt beim Boden an und hört bei der täglichen Pflege noch lange nicht auf. Länger in´n Urlaub fahren kann man mit den Prinzessinnen sowieso vergessen ;)

Es geht also kein Weg dran vorbei, seinen Diven ordentlich den Hintern zu :pft: Tomaten sind so ziemlich das zickigste, was man sich so in seinen Garten holen kann. Die nehmen einem eigentlich alles übel. Einerseits verhalten sie sich wie Unkraut, andererseits zu wenig von irgendwas -> sauer, zu viel -> genauso sauer, zu kalt -> sowieso sauer, zu warm -> bockig usw. Alles, aber auch alles zeigen sie dir deutlich. Leider aber immer nur mit Verzögerung, so dass man die konkrete Ursache raten darf.

Wenn ihr Fragen zum Veredeln habt, immer her damit. Ich kann euch so ziemlich alles erklären und vor so fast jedem Fehler bewahren. Achja, wo der Dennis her hat, dass man Tomaten auf Kartoffeln veredelt, ist mir schleierhaft. Bitte ganz schnell vergessen!!!!! Tomaten und Kartoffeln sind sowieso ganz schlechte Partner. Vor allem beim Thema Braunfäule, die der Kartoffel schnuppe ist (zu den Früchten im Boden kommen die Sporen nicht), verlieren die Tomaten immer. Die Braunfäule kommt ja auch ursprünglich von der Kartoffeln und ist dann, aufgrund der Artverwandschaft, zu den Tomaten übergesprungen. Nur dort wollen wir oberirdisch was ernten. Die Kombi ist halt tödlich. Es reichen schon ein paar Kartoffeln im Umkreis von mehreren hundert Metern. Die Sporen haben eine große Reichweite.

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Re: Tomaten selber veredeln

#22

Beitrag von Taraxacum » Mi 26. Mär 2025, 15:05

Auch weil ich sie an Stricken ablassen wollte und das funktioniert mit Veredelung nicht.
Das ist Käse, da unten veredelt wird, kann man die langen Pflanzen trotzdem wunderbar runterlassen an der Schnur. Wird auch so im Erwerbsanbau gemacht. Da liegen am Ende meterlange nackte Triebe am Boden und die Pflanzen stehen über 2m hoch an der Schnur. Ich veredle grundsätzlich nicht und habe trotzdem riesige Erträge und super ertragreiche Pflanzen. Die bringen, vor allem die aus dem Frühanbau, mittlerweile +/- 20kg pro Pflanze. Dass Tomaten empfindliche Prinzesschen sein sollen, ist mir nicht aufgefallen und im Sommer sind da auch locker 2-3 Wochen Urlaub drin. Vorher wird noch mal gründlich ausgegeizt und ausgiebig gewässert. Das wars dann auch schon. Nach dem Urlaub sind dann zwar Unmengen zu verarbeiten, aber die Pflanzen stehen immer noch super da. Ich habe allerdings nur alte samenechte Sorten und davon jedes Jahr rund 500 Pflanzen/Sorten. Da ist dann von der Wildtomate mit erbsengroßen Früchten bis zur Fleischtomate mit bis zu ca. 1kg schweren Früchten alles dabei. Ich kaufe auch keinerlei min. Dünger dazu sondern nehme ausschließlich Pferdemist, Schafwolle und verschiedene Pflanzenjauchen. Das reicht locker für eine optimale Versorgung der Pflanzen aus. Da ich meine Pflanzen alle selber vorziehe incl. Aubis, Paprika, Chili. Gurken, Melonen, Kürbis .... hätte ich da ein riesiges Platzproblem, wenn ich da noch veredeln wollte. Braucht es aber nicht, da es auch so funktioniert.
Ein Tipp noch am Rande: wenn deine wenigen Pflanzen extrem viel an Ertrag bringen sollen, nimm einfach die entsprechenden Sorten, nennt man Multiflorasorten. Die gibt es nicht nur als Cocktail, sondern auch als normale Rispentomaten. zum Beispierl: Anna German, Anna Multiflora, Plum Lemon, Tarasenko, SuperMultiFloraLicious um mal einige zu nennen. Da hast du round about 40 Früchte pro Rispe.

Tomate auf Kartoffeltrieb veredeln geht sogar wunderbar. Wurde im Schulgartenunterricht meiner Kid's. Braucht eine eingewachsene Kartoffel mit einem Trieb, so stark wie die Tomatenpflanze. dann ganz normal veredeln. Der Ertrag ist aber weder bei der Kartoffel noch bei der Tomate hoch. Einfach nur eine Spielerei.
Das mit der Braunfäule ist ebenfalls Quatsch, die befällt auch bei der Kartoffel nicht nur die oberirdischen Triebe sondern auch die Knollen sind dann in der Erde Matsch. Ich hab Buschtomaten direkt neben den Kartoffelreihen und selbst da hab ich selten Braunfäule. Der Erdboden ist dick mit Grasschnitt gemulcht, so dass die Sporen beim beregnen nicht aufs Laub spritzen und die unteren Blätter werden immer weiter entfernt. Ansonsten hilft zur Vorbeugung Rhabarberblättertee oder Zinnkrautbrühe auf die Blätter oben und unten gespritzt oder bei Anfangsbefall das gute alte Aspirin, ebenfalls gespritzt. Ansonsten Augen auf bei der Sortenwahl. da gibt es genügend unempfindliche Sorten.

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Re: Tomaten selber veredeln

#23

Beitrag von si001 » Mi 26. Mär 2025, 19:45

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. :ohm:

Ich veredele auch nicht. Bei entsprechender Sortenwahl (in jedem Jahr so 7-8 Sorten) am entsprechenden Platz gibts auch keine Probleme.
Im letzten Jahr, als es so nass war, habe ich Schlimmes befürchtet, aber ich habe eine Ernte eingefahren, die weit über einen Jahresvorrat hinaus geht.
Also ich spare mir die Arbeit mit dem Veredeln.
Liebe Grüße, si001!
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Re: Tomaten selber veredeln

#24

Beitrag von nersd » Di 8. Apr 2025, 17:19

Taraxacum hat geschrieben:
Mi 26. Mär 2025, 15:05
Auch weil ich sie an Stricken ablassen wollte und das funktioniert mit Veredelung nicht.
Das ist Käse, da unten veredelt wird, kann man die langen Pflanzen trotzdem wunderbar runterlassen an der Schnur. Wird auch so im Erwerbsanbau gemacht. Da liegen am Ende meterlange nackte Triebe am Boden und die Pflanzen stehen über 2m hoch an der Schnur.
Jain.

Da braucht man massig Platz. Im privaten Rahmen schlicht nicht machbar. Daher muss ich spiralförmig ablassen & da steigt das Bruchrisiko der stammartigen Stängel enorm. Besonders im Bereich der Veredelung, da dieser Bereich weitaus steifer wird durch die Vernarbung als andere Teile der Stängel. Auch so schon sind mir einige Stängel beim Ablassen letztes Jahr gebrochen.
Aber selbst wenn es klappen würde (was es nicht tut) würden die abgelassenen Teile Wurzeln schlagen, was dann widerrum die Veredelung ad absurdum führen würde. Fazit: auf begrenzter Fläche im Privaten schlicht nicht machbar. Zudem finde ich es auch witzig, dass du selbst nie veredelst, aber soo viel Meinung dazu hast, was alles funktioniert (oder nicht) ;) Ich jedenfalls habe ca. 15 Jahre Erfahrung mit veredelten Tomaten verschiedenster Sorten.
Auch habe ich festgestellt, dass das Ablassen im Freiland, aufgrund der deutlich kürzeren Zeit, die einem zur Kultivierung zur Verfügung steht, nur bedingt etwas bringt.

Aber auch im Erwerbsanbau wird meist nicht veredelt. Eben weil man dann hemmungslos ablassen kann, ohne die Nachteile zu bekommen (die Veredelungsstelle bleibt steif und der neuralgische Punkt). In sehr großen Anlagen kann man es zwar machen, aber in unseren Breiten wird man kaum eine Gärtnerei finden, die in größeren Mengen veredelte Pflanzen anbaut (und aufgrund des Aufwandes schon gar nicht selbst veredelt). Wie es in den Gigaanlagen in Spanien ist, weiß ich nicht. Die habe ich mir noch nicht angeschaut & will das eigentlich auch nicht.
Taraxacum hat geschrieben:
Mi 26. Mär 2025, 15:05
Ein Tipp noch am Rande: wenn deine wenigen Pflanzen extrem viel an Ertrag bringen sollen, nimm einfach die entsprechenden Sorten, nennt man Multiflorasorten. Die gibt es nicht nur als Cocktail, sondern auch als normale Rispentomaten. zum Beispierl: Anna German, Anna Multiflora, Plum Lemon, Tarasenko, SuperMultiFloraLicious um mal einige zu nennen. Da hast du round about 40 Früchte pro Rispe.
Du verstehst mich nicht. Ich möchte meine Wunschsorten (aus verschiedensten Gründen ausgewählt) anbauen & da einfach bessere Bedingungen schaffen. Es geht nicht um den Ertrag als einziges Kriterium. Warum sollte ich also irgendwelche anderen Sorten nehmen? Das bringt zudem neue Probleme und setzt sich nichtmal im Erwerbsanbau durch (nicht dass ich wüsste, die meisten arbeiten mit Sorten, die ich kenne).
Taraxacum hat geschrieben:
Mi 26. Mär 2025, 15:05
Tomate auf Kartoffeltrieb veredeln geht sogar wunderbar.
Ich habe nichts anderes behauptet. Ist sogar sehr logisch, da beides Nachtschatten sind. Ich habe lediglich gesagt, dass man das nicht machen sollte & beide sehr schlechte Partner sind. Was wiederrum daran liegt, dass beide Nachtschatten sind und damit sowohl was Schädlinge und Krankheiten als auch Nährstoffe angeht eben sehr ähnlich sind.

Generell solltest du aber auch mal über den Tellerrand schauen. Nicht jeder hat deine räumlichen und logistischen Möglichkeiten (ich behaupte sogar die Wenigsten). Und dass Braunfäule keinerlei Problem darstellt ist auch eine sehr spezielle Behauptung. Jeder Hobbyanbauer erlebt das gänzlich anders. Nicht umsonst wird, sowohl im privaten als auch im Erwerbsanbau die Braunfäule als mit Abstand größtes Problem angesehen. Nur bei dir ist natürlich alles anders ;) Braunfäule so zu verharmlosen, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Auch dass z.B. Kübelanbau und tiefgründiger Bodenanbau komplett unterschiedliche Dinge sind, gerade was Düngung angeht, solltest selbst du erahnen können. Ich will den Hobbytomatler sehen, der seinen Balkon metertief ausbaggern und ein 30 Meter Folienzelt drüber ziehen kann ;)

Ich glaube, du projizierst deine Möglichkeiten zu generell auf alle anderen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich persönlich angegriffen fühlst, wenn jemand Spaß am Veredeln hat. Du musst es ja nicht machen. Gerade wenn man hunderte Pflanzen anbaut, ist es natürlich auch vom Aufwand her nicht zu stemmen. Dann würde auch ich es nicht mehr machen. Aber ich hatte bislang nur maximal Platz für 6 Pflanzen in Kübeln. Seit letztem Jahr habe ich nun noch 11 Plätze im Freiland. Damit muss ich auskommen.
Ende der Saison kann ich auch berichten, was das Freilandexperiment am selben Standort erbracht hat. Letztes Jahr unveredelt mit Ablassen, dieses Jahr gehen ausschließlich Veredelte ohne abgelassen zu werden an den Start. Der Ertrag letztes Jahr hat mich jedenfalls nicht begeistert, da bin ich von meinen veredelten Kübeltomaten aus den Vorjahren deutlich Besseres gewohnt.
Ich bin selbst gespannt.

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Re: Tomaten selber veredeln

#25

Beitrag von Taraxacum » Mi 9. Apr 2025, 12:00

Zudem finde ich es auch witzig, dass du selbst nie veredelst, aber soo viel Meinung dazu hast, was alles funktioniert (oder nicht) ;) Ich jedenfalls habe ca. 15 Jahre Erfahrung mit veredelten Tomaten verschiedenster Sorten.
Ich habe mal in der Vergangenheit Gärtner für Gemüsebau gelernt und später auch studiert. Im Ausbildungsbetrieb hatten wir über 50 Großgewächshäuser aus Glas, Folienzelte und etliche ha Freiland nur mit Tomaten. In der Ausbildung habe ich nach Feierabend 500 Pflanzen betreut mit Aufbinden (Freiland), wickeln und runterlassen (Gewächshäuser) und natürlich ausgeizen um zum mageren Azubigehalt, damals 120 Ostmark, was dazu zu verdienen. Da wurde übrigens schon zu Ostzeiten Gurken und Tomaten veredelt. Ich denke mal, einige tausend Veredlungen habe ich schon gemacht in meinem Leben und kann daher anscheinend doch mitreden. Für den Hausgebrauch sehe ich das dennoch nur als Spielerei an. Übrigens, wenn man die runtergelassenen Stängel bündelt und nicht auf der Erde aufliegen lässt, schlagen die keine Wurzeln. Vlies oder Folie drunter legen sollte auch helfen.

Bei deinem Versuch musst du aber beide Sachen in einer Saisonanbauen, veredelte und runtergelassenen Pflanzen, sonst ist das nicht aussagekräftig. Lies mal in meinem Faden: viewtopic.php?f=70&t=17991&hilit=experi ... 3%BChanbau Ich bin übrigens im Fundus mittlerweile bei über 1000 Sorten, im Anbau die letzten Jahre immer 500 Pflanzen in 500 Sorten.

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Re: Tomaten selber veredeln

#26

Beitrag von StefanieM. » Mo 14. Apr 2025, 09:42

@nersd:

Ich habe gerade gelesen, dass du Hakaphos, also mineralischen Dünger für deine Tomaten benutzt. Ich schrecke bisher noch vor mineralischem Dünger zurück, weil aus Umweltgründen davon abgeraten wird. Manchmal denke ich, dass ich sowas aber schon gut gebrauchen könnte, u.a. weil unser Kompost längst nicht für den ganzen Garten ausreicht. Daher meine Frage: Hast du irgendeine Vorrichtung, damit der mineralische Dünger nicht ins Grundwasser gelangt? Hochbeete, die zum Boden hin angeschlossen sind o.ä.?

Lg Stefanie
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Re: Tomaten selber veredeln

#27

Beitrag von Rohana » Mo 14. Apr 2025, 10:40

Wenn der mineralische Dünger passend zu den Anforderungen von Pflanze und Boden gegeben wird, wie soll er da ins Grundwasser gelangen?
Ein Werkzeug ist immer nur so gut wie derjenige (m/w/d) der es benutzt ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Tomaten selber veredeln

#28

Beitrag von nersd » Mo 14. Apr 2025, 16:15

StefanieM. hat geschrieben:
Mo 14. Apr 2025, 09:42
@nersd:

Ich habe gerade gelesen, dass du Hakaphos, also mineralischen Dünger für deine Tomaten benutzt. Ich schrecke bisher noch vor mineralischem Dünger zurück, weil aus Umweltgründen davon abgeraten wird. Manchmal denke ich, dass ich sowas aber schon gut gebrauchen könnte, u.a. weil unser Kompost längst nicht für den ganzen Garten ausreicht. Daher meine Frage: Hast du irgendeine Vorrichtung, damit der mineralische Dünger nicht ins Grundwasser gelangt? Hochbeete, die zum Boden hin angeschlossen sind o.ä.?

Lg Stefanie
Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Ich weiß nicht, ob es überhaupt Sinn macht, sich da Gedanken zu machen. Und wenn ich mir das Spritz-Sprüh-und sonstige Verhalten in der konventionellen Landwirtschaft anschaue, dann brauchst du dir, denke ich, auch keine Gedanken darüber machen, ob du mit deinen paar Gramm irgend einen spürbaren Einfluss auf das Grundwasser haben könntest. Selbst wenn es überhaupt bis dahin kommen sollte (was ich mir auch nur schwer vorstellen kann).

Ob mein Gießen im Garten überhaupt grundwasserrelevant ist, bezweifle ich daher. Im Kübel kann ich es sogar fast komplett ausschließen ;) Und gerade dort kommt man m.M.n. gar nicht drum herum. Tomaten sind rein biologisch nach meiner Erfahrung in Kübeln nicht adequat zu versorgen. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht Spargel ähneln sollen ;). Zumal die Meisten eh viel zu kleine Kübel/Töpfe verwenden.

Und im Endeffekt ist mineralischer Dünger auch nicht großartig anders, als biologischer. Nur dass er nicht erst in verwendbare Stoffe umgesetzt werden muss sondern sofort bioverfügbar ist. Im Kompost können zudem ähnlich viele Schadstoffe, je nach Ausgangsmaterial, enthalten sein. Und was an Schadstoffen beim Abregnen auf den Boden gespült wird, ist ja nun auch nicht gerade harmlos. Und das kannst du nicht verhindern.

Ich würde vorschlagen, probiere es einfach mal aus. Musst ja nicht gleich 500 Kg verstreuen :pft: Dürfte ja eh nur Starkzehrer, wie Tomaten betreffen. Mittelzehrer, wie z.B. Chilis dünge ich selbst im Kübel nur selten. Im Freiland gar nicht.

Aber hängt natürlich auch von der generellen Bodenbeschaffenheit bei dir ab.

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