warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

Olaf
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#21

Beitrag von Olaf » Mi 6. Mär 2013, 14:09

Ja, diese Theorie habe ich hier schon oft gelesen, ich glaube aber, dass das nur einer der Faktoren ist.
(Ansonsten ist die Theorie falsch, ich kann auch mit 30° warmem Wasser gießen, es perlt trotzdem, wenn es erst mal trocken ist). Bei uns fehlt nebenher einfach brauchbarer Humus oder sonstwas, was eine Restfeuchte halten kann. Meine Theorie :aeh:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Andvari

Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#22

Beitrag von Andvari » Mi 6. Mär 2013, 19:19

Sabi(e)ne hat geschrieben:http://www.biogemuese.de/, da runterscrollen bis auf Saat-Info.
Danke! :grinblum:

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Schwarzerde
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#23

Beitrag von Schwarzerde » Mi 6. Mär 2013, 20:49

Olaf hat geschrieben:Bei uns fehlt nebenher einfach brauchbarer Humus oder sonstwas, was eine Restfeuchte halten kann
Deshalb stelle ich mir seit 2 Jahren eine Erde nach Art der Terra Preta her.
Die Theorie sagt, daß ich innerhalb von 5 Jahren damit einen Boden aufbauen kann, der in der Einfachheit der weiteren Pflege mit nichts zu vergleichen ist.

Zusätzlich zur Pflanzenkohle, die auch schon sehr gut Wasser speichert, gebe ich noch Ziegelbruch von einer benachbarten Dachdeckerei zu.
Das speichert sehr gut, wie die letzten beiden Jahre gezeigt haben. Nicht nur Wasser, sondern auch Nährstoffe und es bildet einen Lebensraum für die Mikroorganismen.

Zum Threadthema:

Auch wenn Viele es nicht glauben, nicht mehr hören können, usw...

Effektive Mikroorganismen erhöhen definitiv die Bodentemperatur.

Durch ihre Aktivität erzeugen sie Wärme. Es wurden schon bis zu 6° C Temperaturunterschied gemessen.

Seit ich sie einsetze, lasse ich die Heizmatten für die Vorzucht weg.

!!! Erst einsetzen, sobald die Keimblätter zu sehen sind !!!
Sonst ristkiert man, daß die Mikros sich über die zusätzliche Nahrung freuen ;-)
Ich bin anders und das ist gut so!

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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 6. Mär 2013, 20:58

Bei Ziegelbruch hätte ich aber Angst um meine Hände, ich bin oft mit den Händen in der Erde, und ich fluche bei jedem scharfen Splitter.... :rot:
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#25

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 7. Mär 2013, 09:55

Hallo Sabi(e)ne,
vor dem scharfkantigen Ziegelbruch hätte ich auch Bedenken, ich gebe entweder Lavagrus oder Blähton dazu. Mit Perlitte muss ich erst einen Versuch wagen.
@Schwarzerde, EM erhöhen die Bodentemperaturen wenn sie gute Lebensbedingungen vorfinden.
Ich kenne die Praxis- seit wir Holzkohle dazugeben, hat sich das ganze System sehr verbessert. Hab über 10 Jahre Erfahrungen mit EM:

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Stieglitz
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#26

Beitrag von Stieglitz » Do 7. Mär 2013, 10:01

Hallo Schwarzerde
Du schreibst:
Zum Threadthema:
Auch wenn Viele es nicht glauben, nicht mehr hören können, usw...
Effektive Mikroorganismen erhöhen definitiv die Bodentemperatur.
Durch ihre Aktivität erzeugen sie Wärme. Es wurden schon bis zu 6° C Temperaturunterschied gemessen.
Seit ich sie einsetze, lasse ich die Heizmatten für die Vorzucht weg.
Ohne das Thema EM jetzt vertiefen zu wollen, möchte ich hier trotzdem dazu Stellung nehmen.

Ich habe bis jetzt noch nie feststellen können, dass die EM`s Wärme erzeugen. Meine ausgesäten Pflanzen in Schalen und neu auch in Pressballen-Form brauchen „warme Füsse“, und diese bekommen sie nur, wenn ich ihnen von unten her Wärme liefere. Dies geschieht auf dem Tisch über dem Speicherofen am Fenster oder dann direkt im Treibhäuschen, das ebenfalls mit einer Heizung ausgerüstet ist.

Ich arbeitete während der letzten zehn Jahre intensiv mit EM`s und vor allem mit Bokashi im grösseren Massstab. Dieses wird nie warm, auch im Fass nicht, weil es luftdicht abgeschlossen ist. Im Herbst bringe ich es auf die Beete. Dann wird es auch nicht warm. Der Boden wird jedoch geschützt vor dem ersten Frost, und die Würmer freut`s, aber irgendwann ist er darunter auch gefroren.

Im Frühjahr, wenn ich die „Couche“ aufstelle für den ersten Salat, muss ich den Rest vom Bokashi wegkratzen. Darunter ist der Boden gefroren, während dem ein Gartenbeet nebenan, das nicht bedeckt war, völlig aufgetaut ist. Der dunkle Boden, den ich im Laufe der Zeit bekam, hat die erste Sonnenwärme absorbiert. So ist ein Beet, das nicht mit Bokashi bedeckt war, wärmer und deshalb besser vorbereitet für den Wiederanbau.

Das habe ich bemerkt, weshalb ich die Abdeckung, sobald die Nachttemperaturen über 0°C klettern, beiseite kratze. Dieses Material kann ich wieder verwende, wenn angepflanzt ist, so zu sagen als erste Mulchung, weil ja zu dieser Zeit meistens noch kein Gras oder anderes Mulchmaterial zur Verfügung steht.

Das gleiche dürfte sich abspielen bei einer Mulchung mit Mist oder biologischem, unbehandeltem normalem Material.

Wie nun die EM`s eine um 6°C wärmere Situation hergeben, weiss ich nicht. Vielleicht kannst Du uns da aufklären. Vor allem würde mich interessieren wie Du die EM`s einsetzst, damit sie wärmeaktiv werden.

Schöne Grüsse Stieglitz

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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#27

Beitrag von Lehrling » Do 7. Mär 2013, 12:50

also ich decke draußen die Beete über dem Bokashi mit Laub ab. Die Reste harke ich dann nach dem Frost weg, der Boden darunter ist schön locker und kann sich gut erwärmen. mit einem Bodenthermoneter hab ich noch nie gemessen.

liebe Grüße
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#28

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 8. Mär 2013, 09:11

Hallo Stieglitz,
an EM muss was dran sein, unsere Wiesen sind immer am ersten schneefrei, auch der Wirtschaftsdünger verändert sich.
Allerdings verwende ich EM höchstens zum Einweichen der Samen, erst wenn die Pflanzen grösser sind, kommt ein wenig EM ins Giesswasser. Für die junge Saat bevorzuge ich Algen fürs Giesswasser.
Dieses Jahr hab ich ganz gewöhnliche Maulwurshügelerde für die Anzucht verwendet, die paar vorwiztigen Grashalme, die auch keimen, kann ich problemlos rauszupfen.
Heute spitzen die Auberginen aus der Erde.
Wenn sie gekeimt haben, gibts bis zum pikieren nur die normale Zimmertemperatur, dann zum Anwachsen wieder Wärme und dann werden sie auf die Fenster verteilt.
Eigenes Saatgut ist nicht nur vom Familienanschluss her sehr gut, sondern ich konnte gestern voller Freude am riesigen Stand mit dem F1 Saatgut vorbeigehen.
Das ganze Fruchtgemüse hat mich bis jetzt nur den Anteil Strom gekostet, der die Heizplatte verbraucht, die Maulwurferde fällt gratis an und die Samen der Früchte hab ich mir selbst aufbewahrungsfähig gemacht.
Die warmen Füsse rentieren sich auf alle Fälle.

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Schwarzerde
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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#29

Beitrag von Schwarzerde » Mi 13. Mär 2013, 14:23

@ Sabi(e)ne und Hobbygaertnerin

Ich wühle auch am liebsten mit bloßen Händen in der Erde.
Letztes Jahr habe ich mir einen Betonmischer für die TP gegönnt.

Den Ziegelbruch gebe ich mit Wasser (mit EM) in den Mischer.
Dadurch werden die scharfen Kanten gebrochen.

Seid vorsichtig mit den EMils und Saatgut!
Auch wenn ich es noch nicht erlebt habe, hat Pit Mau erzählt, daß seine ersten Bohnen, die er damit wecken wollte, zu kleinen Kompostkugeln wurden.

@ Stieglitz

Deine Zweifel kann ich verstehen.
Ich hatte sie auch, bis ich selbst gesehen habe, daß der Schnee im Bereich meiner Terra Preta deutlich dünner liegt und der Boden nicht so gefroren ist, wie an anderen Stellen.

Dazu muß ich erklären, daß ich die TP nicht großflächig ausbringe, sondern jedes neue Pflanzloch soweit damit fülle, daß der spätere Wurzelballen sich voll darin ausbreiten kann. In meiner TP leben natürlich auch schon reichlich EM.
Durch Mischkultur, usw., erreiche ich damit über die Jahre eine wirklich tiefgründige Schwarzerde. Innerhalb der letzten 2 Jahre habe ich in meinem Hausgarten damit gut die Hälfte der Fläche der Beete optimiert. Die Schicht ist gut 15 cm dick :daumen:

Zur Vorzucht nutze ich TP, die im Vorjahr bepflanzt war und dadurch nicht mehr so nährstoffhaltig ist.
Die peppe ich ein paar Wochen vor dem Einsatz nochmal mit frischen EMa auf.
Schädlinge, wie Thripse, hatte ich damit noch nie. Das Saatgut wurde von den EMils auch nicht als Futter angesehen. (siehe Warnung oben)
Dieses Jahr habe ich Maulwurferde hinzugegeben. Es muß ja auch zu etwas gut sein, wenn mir der kleine Buddler durch den Rasen tobt.

Nachdem ich im letzten Jahr festgestellt habe, daß die Heizmatte ausgefallen war, habe ich beschlossen ganz darauf zu verzichten.
Alles hat sich prächtig entwickelt. Mit diesem guten Start hatte ich auch praktisch keine Ausfälle in der Vegetationsphase.

Im Herbst gebe ich Küchenbokashi, das auch mit reichlich Pflanzenkohlestreu vermischt ist, auf alle Beete. Auf der Fläche kann ich allerdings keinen Temperaturunterschied feststellen.
Über den Winter wird mit Gründünger gemulcht.
Im Frühjahr mache ich das Grünzeug unter und lockere dabei den Boden nur leicht mit einer Grabegabel auf.

Meine Hochbeete sind klassisch aufgebaut. Die oberste Schicht besteht aus reiner TP.
Diese stelle ich mit allem her was dient.
Also z. B. Küchenbokashi, Rasenbokashi, Laubabfälle, Fätze aus meiner Komposttoilette ( mit Pflanzenkohle ), Tonscherben und reichlich frisch emilisierte Pflanzenkohlestreu.

EM, in verschiedenen Variationen, versprühe und giesse ich das ganze Jahr über, soweit die Bodentemperatur über 6°C liegt.

Futter haben die EMils also reichlich, Rückzugsmöglichkeiten auch.
Dadurch erkläre ich mir auch den Temperaturanstieg, gegenüber gewöhnlichem Boden. Sie finden gute Möglichkeiten und sind aktiv - Aktivität = Wärme.

PS: den gemessenen Temperaturunterschied von 6°C habe ich aus einem Buch von Anne Lorch.
Ich bin anders und das ist gut so!

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Re: warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

#30

Beitrag von Stieglitz » Do 14. Mär 2013, 19:18

Hallo Schwarzerde,
EM und Bokashi, gleich welcher Art, unterliegen einer mikrobiologischen Fermentation, bei der Kohlenstoffdioxid (Kohlensäuregas) freigesetzt wird. Dieses Gas ist schwerer als Luft, und es unterstützt, im Gegensatz zu Sauerstoff, keine Verbrennungsvorgänge. Das kann ich bei einem frisch angestochenen Fass Bokashi feststellen, indem ich eine brennende Kerze oben reinhalte. Diese erlischt sofort.

Wenn ich im Herbst Bokashi in eine Furche eingrabe, muss ich damit rechnen, dass dieses im Frühling immer noch vorhanden ist, wenn ich Salat setzen will. Es wird anaerob „verlocht“ und hat keine Chance heiß zu verrotten. Die Temperaturen sind über den Winter auch zu tief, als dass die Mikroben aktiv werden könnten.

Was aber passiert, wenn ich im Herbst Bokashi obendrauf auf den Gartenboden gebe, ist, dass sich die Würmer den Stoff runterziehen. Auch Hundertfüssler in Scharen machen sich bemerkbar, abgesehen von den vielen kleineren Tierchen (Komposttierchen) die sich an der Verstoffwechslung beteiligen. Was die hinten rauslassen ist wertvolle Gartenerde mit hohem Nährstoffanteil. Von einer Heiß- oder wenigstens Warmfermentierung ist immer noch nichts zu spüren.

Anders sieht es aus, wenn ich eine „Mistpackung“ mache. Dieses Material verbindet sich mit Sauerstoff. Es findet eine Oxidation statt. Da stecken aber auch andere Bakterien drin. Am besten kann ich das feststellen, wenn ich einen Kübel Gras, den ich für die Bokashiherstellung vorgesehen habe, über Nacht stehen lasse. Am Morgen ist er heiß, und der Inhalt kann sogar Brandgeruch annehmen. Es ist das, was auf dem Kompost passiert, ehe auch wieder die Würmer kommen und aufräumen.

Der Unterschied zwischen Kompost und Bokashi besteht darin, dass Bokashi viel nährstoffreicher ist gegenüber dem Kompost (vergleiche Sauerkraut). Mit der „Heissrotte“ geht auch viel Energie verloren. Kompost ist aber viel konzentrierter, wenn man einen Volumenvergleich macht.

Der Vergleich der EM`s mit Tierchen, die mit dem „Schwänzchen“ wedeln und dabei Wärme erzeugen, verfängt nicht. Zwar haben viele Bakterien ein „Schwänzchen“, auch Geißeln genannt, aber damit können sie nicht in höhere oder tiefere Erdschichten überwechseln.

Auch ich gieße den Garten z.T. mit einer schwachen EM-Lösung. Ich glaube sie dient nebenbei auch dem Edaphon als Nahrung.

Es wäre an der Zeit gewesen, wenn über dieses Thema jemand von den Herrschaften des Verkaufs dieser Produkte kompetent, mit wissenschaftlichem Background, Stellung genommen hätte. - Es wird auch viel erzählt. Man muss nur noch daran glauben, - und davon bin ich weggekommen.

Den Temperaturunterschied könnte darauf zurückzuführen sein, dass Gartenerde mit einem hohen biologischen Anteil und dunkler Farbe (von der Holzkohle) das Sonnenlicht und damit die Wärme besser absorbiert als ein ausgelaugter gelber (siehe Bilder Anthrosol Horizont der „Terra Preta“ im Amazonasbecken.

Liebe Grüsse Stieglitz

P.S.
Wicki: Anthrosol mit Gartenhorizont (hortic horizon) mit quasi weltweiter Verbreitung, in Gebieten mit längerer Siedlungsgeschichte. Kennzeichnend sind tiefreichendes Pflügen, andauernde Düngung durch Abfälle und andere organische Stoffe aus dem Siedlungsbereich (Küchenabfälle, Kompost oder Jauche)

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