warme Füsse- Bodentemperaturen für die Pflanzen

[Olaf]

Moin,
ich habe heute tollkühn mein Gurkenhäuschen in Betrieb genommen.
Mit einer kleinen Verbesserung, indem ich vorne noch Bretter eingesetzt habe.
Letztes Jahr ist mir gerne mal das Wasser weggelaufen.
Und da ja Gurken, eben auch der warmen Füsse wegen auf einem Wall sitzen sollen schin mir dass ne brauchbare Idee.
Also dann 3 Karren Kompost-Mist-gemich rein, 3 Kannen Wasser hinterher, Mulchfließ, Pflanzen rein, noch ne Kanne Wasser, vorne zumachen und fertig.

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Bei Gurken bin ich übrigens eisern, die kriegen ausschließlich warmes Wasser aus der Tonne im GH.
Täglich 2 Kannen für die 4.
Letztes Jahr hatten wir von den 4 Pflanzen so ein bis 2 Gurken täglich.
INteressante Randbeobachtung:
Ich hatte die Gurken in gekaufter Blumenerde ausgesät. 10 Körner auf 6 Töpfe verteilt.
Nur in einem sind 2 aufgegangen.
Ud da ich ja nicht so gern Pflanzen wegwerfe, hab ich die kleinere rausgenommen, und weils grad rumstand, auch in ein Kompost-Mist-Gemisch gesetzt.
Das war jetzt eindeutig die kräftigste. Fürs nächste Jahr weiss ich bescheid!
LG
Olaf

[Sabi(e)ne]

Seh ich im 2. Bild ganz unten rechts schon Schneckensabber glitzern?

[Olaf]

Moin Sabine!
Ja, siehst Du richtig.
Die standen bis vorhin im GH, und trotz meiner tollen Leiterkonstuktion

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war die Scheissbande da dran.
Im Gurkenhäuschen mach ich mir da aber weniger Sorgen: Als ich gestern das alte Muchfließ und das Unkraut rausgenommen habe sind mir gleich 3 Blindschleichen begegnet. Das sind 1,5 Blindschleichen pro qm!
Die werden schon für Ordnung sorgen!

Olaf

[hobbygaertnerin]

Im Winter hab ich ein bisschen mehr Zeit fürs lesen der Gartenbücher-
komischerweise scheint die Bodentemperatur so gut wie keine Rolle zu spielen.
Da ich selbst schon genug an Erfahrungen mit dem Auspflanzen, Anbauen usw. mit Gemüse und den Erfolgen oder Misserfolgen wegen Bodenwäre bzw. -kälte gemacht habe- sehe ich es anders.
Eigentlich wollte ich mir auch gar nie nicht mehr ein Gartenbuch kaufen, aber das Gewächshausbuch von dem Russen mit dem unausprechlichen Namen hab ich mir doch geleistet und staun- das erste mal, wo die Bodentemperatur auch mal eine Rolle spielt.
Deshalb überleg ich mir wirklich, ob ich mir nicht ein Heizkabel für das Gewächshaus zulege- im Mistbeet und in ein Hochbeet kommt Pferdemist, aber im Gewächshaus ist das ziemlich aufwendig und arbeitsintensiv.
In dem Gewächshausbuch wurde auch die Lüftung mitsamt einer damit verbundenen Bodenheizung beschrieben- wäre vielleicht gar keine so schlechte Idee.

[holzgaser]

Hallo, das Buch hab ich noch nicht. Würdest Du das empfehlen?
Zum Thema Bodentemperatur hab ich mal vor Jahren mit einem sehr erfolgreichen Biolandwirt gesprochen. Da ging es um Körnermais. Er hat mir damals gesagt: "vor der Saat wird die Bodentemperatur gemessen und genau dort wo der Samen liegt. Beim Mais sind es 8°C in 6cm Tiefe und erst dann kommt er rein"
Er sagte jeder Samen hat seine Temperatur die passen muss sonst fault der Samen weg.

[hobbygaertnerin]

@holzgaser,
ja, das Buch kann ich empfehlen- bin im Besitz eines Gewächshauses, zwar nur aus Folie, aber meine Erfahrungen decken sich ziemlich gut mit denen aus Kurduymovs Buch-
der Bereich Bodentemperatur spielt in so gut wie keinem einheimischen Gartenbuch eine Rolle-
hab vor vielen Jahren im April sehr schöne Tomatenpflanzen in das mit Isolierfolie geschützte Gewächshaus ausgepflanzt, hatte sogar einen Heizlüfter drinn, um etwaige tiefe Temperaturen in den Nächten ausgleichen zu können-
die Tomaten haben mir was gehustet- sie standen und standen und hatten kalte Füsse. Hatte den Gewächshausboden auch noch gemulcht-
Hab in meinen vielen Gartenbüchern nachgesucht, ob da was steht wegen Bodentemperatur, bzw. die Erwärmung- leider Fehlanzeige.
Beim Hochbeet wird am Anfang ziemlich viel Wärme freigesetzt, deshalb dort das Wachstum, aber mit den Jahren lässt das nach.
Im Mistbeet die Wärmepackung gehörte früher zum Standart jedes Mistbeetgärtnerns, heute liest man wenig davon.
Mein Aha-Erlebnis war das Hochbeet- musste im nächsten Jahr wieder Erde auffüllen, im ersten Jahr war das Wachstum wirklich hervorragend, dann mit der aufgefüllten Erde war es um einiges weniger im Frühling trotz der doppelten Gartenvliesauflage und schönen sonnigen Tagen.
im übernächsten Jahr hab ich statt Erde auffüllen, die Erde eine spatentiefe beiseite gelegt, 30 cm Mist reingepackt, festgetreten und die Erde wieder draufgegeben, das war der Start in die 3malige Ernte pro Beet.
Ich mach das inzwischen bei einigen Bankbeeten, verfrühe die Frühkartoffeln, das Frühkraut, bei den Gurken, die sind eh etwas sensibler und auch bei den Tomaten, die wärmende Mistpackung bringt zwar ein wenig Arbeit, aber sie hat grosse Vorteile- nur im Gewächshaus überlege ich, ob ich mir nicht ein Heizkabel zulege, da macht die Mistpackung wirklich einen gröseren Aufwand.
Hab mir alte Gartenbücher in Flohmärkten und Antiquariaten besorgt, dumm waren die Leute früher gewiss nicht, sie konnten nicht zum Ald..... gehen und so billig einkaufen, da musste selbst Hand angelegt werden.

[Südwind]

Seltsam @hobbygärtnerin, ich dachte schon, die Bodentemperatur wäre in vielen Büchern vertreten, die ständige Ermahnung, dann zu säen "wenn die Erde warm genug ist", dachte ich aus Gartenbüchern verinnerlicht zu haben. Vielleicht war das aber auch mein Großvater .
Ich bemühe mich, einen "Mistbeetgraben" im Gewächshaus auszuheben, um noch mehr verfrühen zu können. Das Problem ist nur, wir nutzen das Gewächshaus eigentlich ganzjährig. Also jetzt ist halt viel Salat, Zwiebel, Petersilie und auch noch Reste vom Chinakohl drin. Das ist etwas hinderlich, ich möchte die wertvollen Pflänzchen nicht einfach platt machen, und verpflanzen tut ihnen im Moment sicherlich auch nicht gut. Wir hatten die letzten zwei, drei Wochen immer wieder strengen Frost nachts, das ärgste waren -18°, da sind die mit überleben beschäftigt, da will ich die nicht zur Seite pflanzen. Vielleicht muss ich das das nächste Jahr bereits im Herbst machen, denn auf die Möglichkeit im Februar Salat für die Brotzeitsemmeln und Zwiebelgrün ernten zu können möchte ich nicht verzichten, aber Tomaten noch besser verfrühen möchte ich trotzdem. Ich fürchte, ich muss im Herbst einfach organisierter werden - ich werd immer nicht fertig, und das Gewächshaus muss das dann puffern, weil ich da ja länger werkeln kann.

[hobbygaertnerin]

Geht mir genauso, im Gewächshaus spriesst jede Menge Portulak, den möchte ich auch erst ernten, deshalb überleg ich mir so ein Heizkabel für die nächste Pflanzung auszuprobieren.
Also ich hab nicht die Erfahrung, dass in den derzeitigen Gartenbüchern das Thema Bodentemperatur wirklich fachlich behandelt wird.
Mag ja sein, dass davon geschrieben wird, den richtigen Zeitpunkt beim Anbauen zu beachten, aber die Ernteverfrühung wird mit Gewächshaus und Abdecken mit Gartenvlies abgetan,
ich hab in keinem der neueren Gartenbücher das Thema Wärmepackung Mist gelesen.
Mein Zwiebelgrün ziehe auch aufder Fensterbank in der Küche, alle Zwiebeln im Lager, die anfangen auszutreiben, kommen nach und nach in einem Blumentopf und können dort treiben. Bis der Schnittlauch im Garten dann kommt, hab ich immer was Grünes zum Abschneiden, Petersilie wächst im Wintergarten.
Bei den Tomaten hab ich auch schon einiges versucht, um eine frühere Ernte zu erzielen, bis jetzt der einzige Erfolg war die Sortenwahl- aber nicht die angebotenen sehr frühen Sorten wie Subarcic plenty haben geholfen, sondern eine ganz gewöhnliche Buschtomate und die kleinen Tini Tim Balkontomaten.
Gurken kommen im Gewächshaus auf einen Mistdamm- die Bodenwärme tut ihnen besonders gut.
Ich überlege mir ob ich bei den Tomaten draussen an den warmen Südwänden auch eine Mistpackung dort in die Beete gebe-
bei den Kartoffeln hat es auf alle Fälle schon eine ziemliche Ernteverfrühung mit dem warmen Fuss.
Zuckermais hab ich auch probiert, da geht auch ziemlich viel, ebenso Bohnen.
Meiner Meinung nach ist die Kombination von wärmender Mistpackung und einer Abdeckung mit Gartenvlies die beste Methode- noch besser als im Gewächshaus- aber dort bei ein paar Sonnenstrahlen arbeiten zu können, tut im Frühling der sonnenausgehungerten Seele so gut.
Mistpackung lässt sich bei mir in den Bankbeeten ziemlich einfach verwirklichen, im Gewächshaus ist der Aufwand dafür grösser.
Ich finde zum Thema Mist- der wird meiner Meinung nach in seiner Wikrung nicht sehr gross geachtet oder überhaupt wahrgenommen, klar, an Mist zu kommen ist auch nicht mehr so einfach.
Selbst die Hühner- oder Taubenbrühe ist heute nicht mehr gross bekannt.
So gesehen betreibe ich eine ziemlich altmodische Gemüsegärtnerei-
vor vielen Jahren hat mir mein Mann eine Wagenladung Kompost aus dem Kompostwerk geholt, der hat auf dem Wagen noch gedampft- damit haben wir ein Hügelbeet aufgefüllt- ich hab noch nie so ein Pflanzenwachstum gesehen, aber leider auch ein mistiges Wurzelunkraut damit in den Garten geholt.
Das Geheimnis des besonderen Wachstums von Hoch- und Hügelbeeten am Anfang ist meiner Meinung nach unter anderem diese Bodenwärme.
Mistpackung in das Bankbeet - darauf Terrapretaerde- und dann einen Gartenvliestunnel bzw. wenn es nochmal sehr kalt ist, Vlies direkt über die Pflanzen legen, das verfrüht schon um einiges.
Ich möchte so weit es geht, 3 mal pro Beet ernten, da muss ich früh anfangen, sonst geht es sich nicht aus.

[DennisKa]

Sehr interessanter Ansatzpunkt. Darüber habe ich auch noch nicht nachgedacht. Unseren Samen geben wir in der Voranzucht mit einer Heizmatte Starthilfe. Aber draußen haben wir dahingehend noch nichts getan.
Wäre also nicht verkehrt, einfach mal frischen Pferdemist drunter zu packen, oder?

[hobbygaertnerin]

Mit einer warmen Mistpackung erreicht man Ende Februar, Anfang März eine Ernteverfrühung um ca. 4 Wochen. Ich hab mir für heuer ein Bodenthermometer zugelegt, das Alte war kaputt- möchte Bodentemperaturen messen und aufschreiben.
Frischer Pferdemist, gut festgetreten ist noch wärmender als Rindermist.
Hab aber auch schon im April vorgezogenen Zuckermais auf eine Mistpackung gepflanzt, dann besteht keine Gefahr einer Einkreuzung von umliegenden Maisflächen.
Bei den Bankbeeten geht diese Mistpackung relativ einfach, vorgezogene Frühkartoffeln hat man dann eben schon zu einer sehr frühen Zeit, wenn sie mit Gartenvlies geschützt werden. Vlies find ich überhaupt sehr praktisch, weil es die Wärme hält, aber doch auch den Regen hindurchlässt- wegen Feuchtigkeit.
Um 3 mal pro Beet ernten zu können, braucht es die Verfrühung und die späte Nutzung im Herbst und Winter.
Bei Tomaten, Paprika, Auberginen arbeite ich auch mit einer Wärmematte in der Voranzucht, da sind die Samen viel schneller gekeimt, ebenso bei Gurken.