Bewurzelungshormone

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#21

Beitrag von Manfred » Sa 18. Jul 2020, 10:39

Hast du damit Versuche gemacht?

Ich habe jetzt die Weidenwasser-Stecklinge aus dem Weidenwasser genommen, getopft und mit dem Weidenwasser angegossen.
Gestern bin ich nicht mehr dazu gekommen.

Eine Änderung zum letzten Beitrag: Ich habe noch 2 Plexiglasscheiben gefunden, die jetzt statt Stretchfolie auf den beiden Kisten mit den Stecklingen liegen.
Bisher sehen die Stecklinge alle gut aus.

Die Weidenstückchen habe ich in Erinnerung an eine Beobachtung vor ein paar Jahren breitwürfig auf einer mit Erde gefüllten Saatschale verteilt, leicht in die Oberfläche eingearbeitet und flächig angedrückt. Die Schale hat eine durchsichtige Plastikhaube.
Bei mir in der Rinderweide war im Sommer bei einem Sturm eine Weide umgestürzt. Ich habe die Rinder das Laub und die Feinäste abfressen lassen, bevor ich den Baum beseitigt habe. Dabei sind unzählige Stückchen abgebrochen und von den Rindern in die Bodenoberfläche getreten wurden. Ein paar Wochen nach dem Ereignis war die betreffende Fläche mit tausenden Weidenschösslingen übersät, die aus den in den Boden getretenen Stückchen ausgetrieben sind. Beim nächsten Weidedurchgang habe die Rinder diese gründlich beseitigt.

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65375
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Re: Bewurzelungshormone

#22

Beitrag von 65375 » Sa 18. Jul 2020, 11:13

Meinst Du mich mit den Versuchen? Nein, regelrechte Versuche mit Vergleichsgruppen habe ich nicht gemacht, aber es ist eine etablierte Anwendung.

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#23

Beitrag von Manfred » Di 28. Jul 2020, 11:50

Zwischenstand:

Von den Weidenstückchen werden die meisten braun/schwarz. Ich habe den Verdacht, dass das Weidenwasser zu lange gestanden hat und der durch die einsetzenden Gärprozesse entstandene Alkohol die Weidenstücke vergiftet hat.

Von den Rosenstecklingen haben einige ihrer Blätter abgeworfen und einige zeigen Schimmelpilzbefall an der oberen Schnittstelle.
Ein Unterschied zwischen den Behandlungen ist dabei nicht ausmachbar.
Da ist alle noch grüne Knospen haben, lasse ich sie erstmal weiter stehen.

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#24

Beitrag von Manfred » So 2. Aug 2020, 19:35

Update:
Heute habe ich folgende Stecklinge entfernt, weil sie abgestorben waren:

Kulturheidelbeere:
2 x unbehandelt
3 x Weidenwasser

Rose:
1 x unbehandelt
2 x Hormon

Von Cranberry und Josta leben noch alle Stecklinge.

Von den Weidenstückchen aus dem Weidenwasser leben nur noch einige wenige.

Was ich inzwischen noch gelernt habe:
Es war nicht optimal, die Stecklinge mit der Gartenschere zu schneiden. Profis verwenden ein sehr scharfes Gärtnermesser (Hakenmesser, Baumschulhippe) um Quetschungen zu vermeiden, wie sie bei Verwendung einer Schere entstehen, weil diese Quetschungen den Stoffwechsel und das Immunsystem des Stecklings belasten (Heilung) und das Eindringen von Schadorganismen erleichtern.
Auch die Verwendung der reinen "Erd"Substrate scheint nicht optimal. Eine Beimischung vom 2/3 Sand würde die Drainage und damit die Belüftung des Substrats verbessern.

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#25

Beitrag von Manfred » So 2. Aug 2020, 20:04

Weidenwasser-Anleitung von Detlef Römisch.
https://www.youtube.com/watch?v=LumwKor6qQo

Abweichend zur eingangs verlinkten Anleitung werden verholzte Triebe verwendet.
(Im weiteren Verlauf erklärt er aber, dass er bei weiteren Recherchen ermittelt hat, dass die Konzentration der gewünschten Hormone in den Triebspitzen höher sei.)
Durch das Abziehen der Rinde ist die Zubereitung viel schneller.
Und er lässt es nur 24 h stehen, damit keine Gärung einsetzt.
Klingt plausibel für mich.
Als Notiz für evtl. zukünftige Versuche.

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#26

Beitrag von Manfred » So 2. Aug 2020, 20:17

Ein positiver Erfahrungsbericht zu Weidenwasser.
Hier verholzte Triebe zerstückelt, und nur 24 h stehen lassen.

https://www.grower.ch/forum/threads/ste ... ser.10850/

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#27

Beitrag von Manfred » Fr 7. Aug 2020, 09:33

Update:
Bisher habe ich insgesamt folgende Stecklinge entfernt, weil sie abgestorben waren:

Kulturheidelbeere:
2 x unbehandelt
5 x Hormon
4 x Weidenwasser (alle)

Rose:
2 x unbehandelt
3 x Hormon
1 x Weidenwasser

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#28

Beitrag von Manfred » Mi 12. Aug 2020, 12:44

Update:

So langsam entwickelt sich das zu einem Beispiel, wie man es nicht machen sollte. :lol:

Die Weidenstückchen (Reste aus der Weidenwasserbereitung) sind jetzt alle tot.
Da erinnere ich mich an Elaine Ingham, die in Ihren Vorträgen ab und zu fallen lässt, dass Alkohol, wie er durch "Fäulnis" in schlecht belüfteten Böden/Komposten entsteht, ein sehr potentes Pflanzengift sei.

Bisher habe ich insgesamt folgende Stecklinge entfernt, weil sie abgestorben waren:

Kulturheidelbeere:
3 x unbehandelt
7 x Hormon
4 x Weidenwasser (alle)

Rose:
alle tot

Josta:
1 x unbehandelt
2 x Hormon
2 x Weidenwasser
(Die Blätter der Josta-Stecklinge sind inzwischen alle vertrocknet. Einige zeigen Knospen. Also gebe ich die Hoffnung noch nicht ganz auf.)

Cranberry:
Leben alle noch, tut sich aber nix.

Manfred

Re: Bewurzelungshormone

#29

Beitrag von Manfred » Mo 14. Sep 2020, 23:21

Das Ende vom Lied:
Inzwischen sind bis auf 3 Cranberrys alle Stecklinge eingegangen.
Ich konnte an keinem er entnommenen Stecklinge Wurzelentwicklung feststellen.
Die Hitzewelle war wohl doch nicht die beste Zeit, so ein Experiment zu starten, oder ich habe irgendetwas anderes grundlegend falsch gemacht.

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