Futterwiese anlegen...aber wie?

chris
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Futterwiese anlegen...aber wie?

#1

Beitrag von chris » Do 7. Jun 2012, 10:32

hallo leute,

wir möchten eine unserer "unkrautfelder" in weideflächen umwandeln.
das besagte feld wurde bis vor 5 jahren für den roggenanbau genutzt, dann wurde in den letzten 4 jahren diese fläche nur noch im spätsommer geeggert, ohne das sonstwas gesät wurde.
jetzt wollen wir diese fläche als weidefläche nutzen. zur zeit wachsen dort vereinzelt büschelweise roggen, mohn, wilder raps, wilde sojapflanzen, verschiedene gräser, natürlich ambrosia :bang: , luzerne usw usw.....sieht zwar alles sehr schön und idyllisch aus aber leider nur bedingt für pferd oder kuh nutzbar.

die fläche beträgt ca 2 ha und es handelt sich um sandigen boden.
nun meine frage, wie muss ich vorgehen?
eggern? mulschen? pflügen? sähen? sähen wann, im herbst oder frühjahr?
welche wiesensamen sind am besten geeignet?

schon mal danke für eure ratschläge.

gruss
chris
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tyr
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#2

Beitrag von tyr » Do 7. Jun 2012, 11:04

chris hat geschrieben:hallo leute,

wir möchten eine unserer "unkrautfelder" in weideflächen umwandeln.
das besagte feld wurde bis vor 5 jahren für den roggenanbau genutzt, dann wurde in den letzten 4 jahren diese fläche nur noch im spätsommer geeckert, ohne das sonstwas gesät wurde.
jetzt wollen wir diese fläche als weidefläche nutzen. zur zeit wachsen dort vereinzelt büschelweise roggen, mohn, wilder raps, wilde sojapflanzen, verschiedene gräser, natürlich ambrosia :bang: , luzerne usw usw.....sieht zwar alles sehr schön und idyllisch aus aber leider nur bedingt für pferd oder kuh nutzbar.

die fläche beträgt ca 2 ha und es handelt sich um sandigen boden.
nun meine frage, wie muss ich vorgehen?
eggern? mulschen? pflügen? sähen? sähen wann, im herbst oder frühjahr?
welche wiesensamen sind am besten geeignet?

schon mal danke für eure ratschläge.

gruss
chris
Am effektivsten wäre das volle Programm, also pflügen, gruppern, eggen und dann Wiese/Weide neu einsähen.
Am besten mittels Drillmaschiene, mit hochgezogenen Scharen, und dannvorzugsweise mit einer Cambridge- oder Prismenwalze anwalzen.
Am, günstigsten für den Ertrag wäre natürlich das Frühjahr..... am allergünstigsten wäre vorm Winter pflügen, also Winterfurche. Aber prinzipell geht das auch noch jetzt.
Nach der Einsaat, sobald das Gras so 20cm hoch ist, einen Schöpfschnitt durchführen. Dies regt das Wachstum an, und sorgt dafür, daß das Untergras auch Licht bekommt, und nicht nur die langen Gräser wachsen.

Schöne Weide- und Wiesenmischungen für verschiedene Standorte gibts z.B. hier: http://www.camena-samen.de/camena%20liste%202012.pdf

zaches
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#3

Beitrag von zaches » Do 7. Jun 2012, 20:48

Wäre es mein Land, würde ich nicht ausschliesslich Gras, sondern auf jeden Fall auch Kräuter einsäen - Gras mag vielleicht die meiste "Energie" haben, Kräuter sind auch Medizin fürs Vieh.

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

tyr
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#4

Beitrag von tyr » Do 7. Jun 2012, 23:54

zaches hat geschrieben:Wäre es mein Land, würde ich nicht ausschliesslich Gras, sondern auf jeden Fall auch Kräuter einsäen - Gras mag vielleicht die meiste "Energie" haben, Kräuter sind auch Medizin fürs Vieh.

lg, zaches
Deswegen mein Verweis auf den Saatgutvermehrer...die haben wunderbare Mähweiden-, bzw Wiesenmischungen.

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marion
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#5

Beitrag von marion » Fr 8. Jun 2012, 08:09

Wir haben bei uns auch immer Klee und Löwenzahnsamen untergemischt. Allerdings hatten wir auch nicht eine sooo große Fläche und unser Anbau war mehr für die Kanickel und Schafe gedacht.

Liebe Grüße,
Marion

P.S.: Meine ich das nur oder ist Ambrosia ein neues Phänomen ?
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

chris
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#6

Beitrag von chris » Fr 8. Jun 2012, 10:11

erstmal danke für eure tips...
jetzt muss ich mir mal die preise hier einholen da wir erstmal noch nicht über eigenen bearbeitungsmaschinen verfügen. da lohnarbeiten hier sehr günstig sind. und gaby als bilanzbuhalterin mir immer wieder zahlen um die "ohren haut" die besagen das die maschinen die ich "gerne" hätte erst in vielenvielen jahren sich amotisieren würden :nudel:

da wir meist einen relativ trockenen herbst und winter haben und erst im frühjahr mit regen zu rechnen ist.
werden wir wohl ende august alles umpflügen und wie es try beschrieben hat das volle programm durchfahren.
dies hat auch den grund da bis ende august die ambrosia zu bekämpfe ist (mit strafandrohung).

wenn euch noch mehr einfällt.....ich bin für jeden tip dankbar.

gruss
chris
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luitpold
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#7

Beitrag von luitpold » Fr 8. Jun 2012, 10:36

dies hat auch den grund da bis ende august die ambrosia zu bekämpfe ist (mit strafandrohung).
ist einackern eine zulässige bekämpfungsmethode???
beim bewuchs würde ich den schwerpunkt auf luzerne und ander stickstoffsammler legen, die verbessern auch gleichzeitig den boden.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

tyr
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#8

Beitrag von tyr » Fr 8. Jun 2012, 22:46

luitpold hat geschrieben:
dies hat auch den grund da bis ende august die ambrosia zu bekämpfe ist (mit strafandrohung).
ist einackern eine zulässige bekämpfungsmethode???
beim bewuchs würde ich den schwerpunkt auf luzerne und ander stickstoffsammler legen, die verbessern auch gleichzeitig den boden.
Pflügen ist immer eine gute und relativ zuverlässige Methode, Wurzelunkräuter mechanisch zu bekämpfen.

Luzerne ist eine wunderbare Futterpflanze, für eine Mähweide aber ungeeignet, da zu teuer und nicht durchsetzungsstark genug. Luzerne ist besser innerhalb einer Fruchtfolge direkt anzubauen.
Als Leguminosenanteil bei Mähweiden ist z.B. Weißklee günstiger. Weißklee eignet sich auch hervoragend um Fehlstellen nachzusähen.

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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#9

Beitrag von granit500 » Di 12. Jun 2012, 23:18

Hi,

Wiesen- und Weidemischungen bitte immer bis Mitte September ansäen, dann können sie sich bis zum Winter noch ganz gut entwickeln und verfrieren nicht so leicht. Wenn der Herbst erfahrungsgemäß zu trocken ist, besser erst im Frühjahr umbrechen und neu einsäen. Im August umpflügen und über Winter liegenlassen bringt nicht viel, außer das noch wieder jede Menge Unkräuter auflaufen. Es sei denn, du eggst und grubberst alle paar Wochen. Damit förderst du aber auch wieder die Mineralisation. Apropos: Düngen nicht vergessen, Gräser kommen ohne Nährstoffe nicht in Gang. Es wird einiges aus der verrottenden alten Narbe kommen, das braucht aber seine Zeit. Auch in der Folgezeit immer nachdüngen, sonst gibt es schnell Lücken und da machen sich noch schneller wieder Unkräuter breit

Bei Ambrosia hilft meines Wissen nur regelmäßiges Ausreißen oder Abschneiden, wenn man nicht auf die chemische Keule zurückgreifen will. Ich bin wahrlich kein Verfechter chemischen Pflanzenschutzes, aber bei Ambrosia, Jacobskreuzkraut und Japanischen Staudenknöterich sollte man es sich überlegen, ob man mit mechanischen Maßnahmen gegen dieses Mistzeug ankommt.

Camena bietet auch einen Kräuterzusatz an, wenn du darauf Wert legst. Ansonsten haben die wohl eines der größten Sortimente an Gräser- und Weidenmischungen. Kannst auch Kleinmengen bekommen, ansonsten sind die Aussaatmengen meistens angegeben. Herr Steg (der Chef bei Camena) macht auch intensive Beratung zum Anbau. Hab da mal gearbeitet, die Qualität ist wirklich gut.

Gruß
Dirk

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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#10

Beitrag von luitpold » Mi 13. Jun 2012, 00:01

bei cris`standortbedingungen würde ich mich mit luzerne auseinadersetzen, das ist die fast ideale pflanze.

http://www.dlr.rlp.de/internet/global/t ... enDocument
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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