Frühjahrs- bzw. Frühsommerernte
Verfasst: Mi 15. Mai 2019, 19:20
Hallo zusammen,
schon seit Jahren stelle ich fest, dass die Frühjahrs- und Frühsommerzeit eine Durststrecke bei mir im Garten ist. Anfangs habe ich noch gedacht, das liegt vermutlich an mir. Dann habe ich letztes Jahr ein Buch von John Seymour gelesen und da spricht er an, dass gerade das ausgehende Frühjahr und die Frühsommerzeit die karge Zeit ist, was die Gemüseernte im Garten betrifft (Lagergemüse aufgebraucht, frisches ist noch nicht erntebereit). Da mein langfristiger Plan ist, uns ganzjährig mit Gemüse aus dem Garten zu versorgen, möchte ich nicht nur auf den Wintergemüseanbau achten, sondern auch darauf, dass wir im zeitigen Gartenjahr mehr ernten können.
Meine Erfahrungen bisher:
- grüner Spargel: ab Ende April bei uns zu ernten. Letztes Jahr war eine überreiche Spargelernte, uns hing er irgendwann zu den Ohren raus. Dieses Jahr wächst er aufgrund des kalten Wetters kaum. Das was oben zu sehen ist, braucht ewig, bis es eine nennenswerten Größe hat, ist dann - vermutlich wegen der extrem langen Wachstumszeit - holzig und von Schnecken ziemlich angefressen. Ansonsten tolles Früjahrsgemüse, bedarf aber auch ganjährig Pflege in Form von Unkraut jäten.
- Überwinterungswirsing: Braucht bei uns defintiv länger als Mai, bis man ihn ernten kann. Da ich das Beet brauchte, flog der Wirsing leider frühzeitig raus. Neuer Versuch dieses Jahr, dann aber frühzeitigere Aussaat. Beet im Folgejahr frühestens für Radicchio/ Zuckerhut wieder nutzbar.
- Überwinterungssalat: Absolutes Muss bei mir im Garten. Aussaat Mitte August, Pflanzung, wenn ein Beet frei wird. Ernte dann im Folgejahr ab Mai.
- Karotten: Aussaat Anfang November im Gewächshaus, Ernte im Juni. Überwinterte Karotten im Beet lassen sich gut bis Anfang März beernten, dann schmecken sie total lecker und süß. Eliot Coleman spricht von "Bonbonkarotten".
- Überwinterungsblumenkohl: Nur ein Versuch bisher, werde ich nicht mehr machen. Warum? -> Schneckenhochhaus Es wohnten im Frühjahr zig Schnecken darin, deswegen flog er auf den Kompost.
- Pflück-, Schnittsalat: Aussaat im Februar in große Balkonkisten, kann ich bereits gut davon ernten.
- "Kohlknospen": Wenn ich im Winter den Wirsing Violacea di Verona ernte, lasse ich die Strünke stehen. Im Frühjahr treibt der Kohl dann Blütenknospen, die wunderbar schmecken und wie Cime di Rapa verwendbar sind. Meine absolute Entdeckung dieses Jahr: überwinterter sibirischer Kohl treibt wirklich reichlich Blütenknospen. Auch von geschossenem Chinakohl, anderen Kohlsorten und Asiasalaten kann man die Blütenknospen verwenden.
- Radicchio: Kann man bis ca. April noch super ernten und verwenden. Manchmal sind ein paar Blätter verfault, das Herz aber noch gut. Pflanzen, die am Ende des Jahres nicht wenigstens eine einigermaßen annehmbare Größe haben, erreichen auch im Frühjahr nicht mehr eine Größe, die sich lohnt, bevor sie arg bitter werden.
- Topinambur: Letztes Jahr das erste Mal im Garten angepflanzt (geschenkt bekommen). Da muss ich noch etwas experimentieren, allerdings sind sie ja vollkommen winterhart und können bestimmt auch noch im Frühjahr geerntet werden.
- Überwinterter Mangold: Naja.... Mangold ist an sich schon kein Lieblingsgemüse bei uns und deswegen werde ich ihn dieses Jahr auch nicht mehr anbauen. Die Blätter werden im Winter faulig, ist im Frühjahr eine etwas unangenehme Putzarbeit auf dem Beet. Allerdings treibt er dann wieder essbare Blätter, geht aber dann bald in die Blüte. Diese sollen aber wohl auch nutzbar sein, wie ich mal wo gelesen habe - bin mir da aber nicht so sicher (Oxalsäure?).
- Rote Bete: Mit etwas Schutz und Glück lassen sich kleinere Knollen gut überwintern. Es ist zwar die ein oder andere dabei, die nicht mehr genießbar sind, aber ich habe dieses Jahr im April noch welche geerntet und für Ofengemüse verwendet.
- Wildkräuter: Das ist auf jeden Fall ein Thema, womit ich mich noch mehr befassen möchte. Dieses Jahr habe ich sehr gerne verschiedene Wildkräuter in der Küche verwendet - sei es für Kräuterbutter, in den Salat, Brennesselknödel, Wildkräuterspinat und -suppe etc. pp.
Habt ihr noch weitere Empfehlungen und Ideen? Und wie ist bei euch die Beetplanung? Sind eure Beete ganzjährig mit Gemüsekulturen belegt? Ist das überhaupt möglich oder wäre es empfehlenswert, regelmäßig Pausen in Form von Gründüngung zu machen?
schon seit Jahren stelle ich fest, dass die Frühjahrs- und Frühsommerzeit eine Durststrecke bei mir im Garten ist. Anfangs habe ich noch gedacht, das liegt vermutlich an mir. Dann habe ich letztes Jahr ein Buch von John Seymour gelesen und da spricht er an, dass gerade das ausgehende Frühjahr und die Frühsommerzeit die karge Zeit ist, was die Gemüseernte im Garten betrifft (Lagergemüse aufgebraucht, frisches ist noch nicht erntebereit). Da mein langfristiger Plan ist, uns ganzjährig mit Gemüse aus dem Garten zu versorgen, möchte ich nicht nur auf den Wintergemüseanbau achten, sondern auch darauf, dass wir im zeitigen Gartenjahr mehr ernten können.
Meine Erfahrungen bisher:
- grüner Spargel: ab Ende April bei uns zu ernten. Letztes Jahr war eine überreiche Spargelernte, uns hing er irgendwann zu den Ohren raus. Dieses Jahr wächst er aufgrund des kalten Wetters kaum. Das was oben zu sehen ist, braucht ewig, bis es eine nennenswerten Größe hat, ist dann - vermutlich wegen der extrem langen Wachstumszeit - holzig und von Schnecken ziemlich angefressen. Ansonsten tolles Früjahrsgemüse, bedarf aber auch ganjährig Pflege in Form von Unkraut jäten.
- Überwinterungswirsing: Braucht bei uns defintiv länger als Mai, bis man ihn ernten kann. Da ich das Beet brauchte, flog der Wirsing leider frühzeitig raus. Neuer Versuch dieses Jahr, dann aber frühzeitigere Aussaat. Beet im Folgejahr frühestens für Radicchio/ Zuckerhut wieder nutzbar.
- Überwinterungssalat: Absolutes Muss bei mir im Garten. Aussaat Mitte August, Pflanzung, wenn ein Beet frei wird. Ernte dann im Folgejahr ab Mai.
- Karotten: Aussaat Anfang November im Gewächshaus, Ernte im Juni. Überwinterte Karotten im Beet lassen sich gut bis Anfang März beernten, dann schmecken sie total lecker und süß. Eliot Coleman spricht von "Bonbonkarotten".
- Überwinterungsblumenkohl: Nur ein Versuch bisher, werde ich nicht mehr machen. Warum? -> Schneckenhochhaus Es wohnten im Frühjahr zig Schnecken darin, deswegen flog er auf den Kompost.
- Pflück-, Schnittsalat: Aussaat im Februar in große Balkonkisten, kann ich bereits gut davon ernten.
- "Kohlknospen": Wenn ich im Winter den Wirsing Violacea di Verona ernte, lasse ich die Strünke stehen. Im Frühjahr treibt der Kohl dann Blütenknospen, die wunderbar schmecken und wie Cime di Rapa verwendbar sind. Meine absolute Entdeckung dieses Jahr: überwinterter sibirischer Kohl treibt wirklich reichlich Blütenknospen. Auch von geschossenem Chinakohl, anderen Kohlsorten und Asiasalaten kann man die Blütenknospen verwenden.
- Radicchio: Kann man bis ca. April noch super ernten und verwenden. Manchmal sind ein paar Blätter verfault, das Herz aber noch gut. Pflanzen, die am Ende des Jahres nicht wenigstens eine einigermaßen annehmbare Größe haben, erreichen auch im Frühjahr nicht mehr eine Größe, die sich lohnt, bevor sie arg bitter werden.
- Topinambur: Letztes Jahr das erste Mal im Garten angepflanzt (geschenkt bekommen). Da muss ich noch etwas experimentieren, allerdings sind sie ja vollkommen winterhart und können bestimmt auch noch im Frühjahr geerntet werden.
- Überwinterter Mangold: Naja.... Mangold ist an sich schon kein Lieblingsgemüse bei uns und deswegen werde ich ihn dieses Jahr auch nicht mehr anbauen. Die Blätter werden im Winter faulig, ist im Frühjahr eine etwas unangenehme Putzarbeit auf dem Beet. Allerdings treibt er dann wieder essbare Blätter, geht aber dann bald in die Blüte. Diese sollen aber wohl auch nutzbar sein, wie ich mal wo gelesen habe - bin mir da aber nicht so sicher (Oxalsäure?).
- Rote Bete: Mit etwas Schutz und Glück lassen sich kleinere Knollen gut überwintern. Es ist zwar die ein oder andere dabei, die nicht mehr genießbar sind, aber ich habe dieses Jahr im April noch welche geerntet und für Ofengemüse verwendet.
- Wildkräuter: Das ist auf jeden Fall ein Thema, womit ich mich noch mehr befassen möchte. Dieses Jahr habe ich sehr gerne verschiedene Wildkräuter in der Küche verwendet - sei es für Kräuterbutter, in den Salat, Brennesselknödel, Wildkräuterspinat und -suppe etc. pp.
Habt ihr noch weitere Empfehlungen und Ideen? Und wie ist bei euch die Beetplanung? Sind eure Beete ganzjährig mit Gemüsekulturen belegt? Ist das überhaupt möglich oder wäre es empfehlenswert, regelmäßig Pausen in Form von Gründüngung zu machen?