Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

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Rohana
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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#51

Beitrag von Rohana » Di 9. Apr 2019, 12:31

Gibt genug das gut wächst wo nicht zwischendrin gehackt wird, so an und für sich. Mir gefällt die Folie besonders unter dem Aspekt der Wasserbewahrung, denn das war im letzten Sommer ein massives Problem bei uns. Wenn das Kartoffelgrün sich schön ausgebreitet hat, sollte auch die Gefahr der Überhitzung durch die Folie gebannt sein, oder? Ich warte noch drauf dass mein holder Gatte endlich den Kartoffelacker räumt, den derzeit die Forstpflanzen besetzen :ohm:

Und Sonne, natürlich ist ein direkter Vergleich immer spannend und liefert die besten Ergebnisse. Ich würde mich freuen wenn du sie mit uns teilst ;)
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Sonne
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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#52

Beitrag von Sonne » Di 9. Apr 2019, 12:38

Ja das mache ich auf jeden Fall. :)

Werde im Kartoffel-Mulchfolienthread vielleicht Photos einstellen. Die Beete liegen sowieso direkt nebeneinander. Mal sehen, ob sich da auch optisch Unterschiede zeigen. Hoffe mein Mann macht dann auch beide Beete gleichzeitig fertig.

Bin da selber sehr gespannt. :pfeif:
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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#53

Beitrag von Taraxacum » Di 9. Apr 2019, 14:11

Negativ wirkt sich die Folie nicht auf die Lagerfähigkeit aus. Ich finde, das Gegenteil trifft eher zu. Durch das dicke Laub wird die Folie gut beschattet. Man sieht kaum noch was davon ab dem Sommer. Zweiter positiver Effekt: dadurch, dass beim regnen keine Braunfäule Sporen auf die Blätter spritzen können wenn die Erde bedeckt ist, ist bei mir letztes Jahr kein Braunfäulebefall an den Kartoffeln aufgetreten. Die letzten Kartoffeln waren Ende Oktober noch grün und gesund. Ich habe noch Kartoffeln im Keller, die noch knüppelhart sind und keinen einzigen Keimansatz haben. Dagegen die frühen oder mittleren Sorten schon einmal entkeimt werden mussten, damit die noch essbar bleiben. Zum Lagern sollte man wirklich nur späte Sorten nehmen, die von der Folienabdeckung super profitieren - lange Kulturzeit, gesunde Pflanzen, hoher Ertrag.

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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#54

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 10. Apr 2019, 05:58

Ich hab ja nur Erfahrungen mit Heumulch, gibts mit so einem durchlässigen Mulchvlies auch Erfahrungen?
Beim Heumulchen nach Ruth Stout musste ich auch erst nach und nach einiges lernen und so einiges an Rückschlägen erfahren.
Kann mir vorstellen, dass z.B. die schwarze Folie die Bodentemperatur eher erwärmt als mit einer dichten Mulchauflage aus Heu.
Das mit der kompostierbaren Mulchfolie würde mir irgendwie gefallen, aber wie ist das bei grössereren und längeren Hitzeperioden, heizt sich da der Boden unter der Folie nicht recht auf?
Und was ich noch nicht so ganz verstehe, wenn es regnet und da kommt bei der Folie nichts durch, wie kommt hier Bodenfeuchte ins Beet. Bewässerung steht zwar bei mir in den Startlöchern für Trockenzeiten, aber den normalen Regen hätte ich gerne den Regen auf dem Beet.
Hab da in einem Gartencenter neulich so ein Mulchvlies gesehen, aber ich habs ziemlich teuer gefunden und dachte mir, das geht mit Heu billiger. Allerdings, es sieht schon ein wenig "schlampig aus"
Kartoffeln nach dem 2. Aufhäufeln mit Heu gemulcht, das geht relativ arbeitssparsam. Was ich mir auch noch denke, beim Mulch sehe ich dann oft die Heusterne, die die Regenwürmer so hinrichten, dass sie es in den Boden ziehen können und auch so einiges an Regenwurmschei........ was haben die Regenwürmer unter der Mulchfolie zu holen?
Entschuldigt, wenn ich da in eurem Faden mit meinen Fragen reinplatze.

Ich weiß nicht, ob es das Buch noch gibt?
Ruth Stout- Mulch, gärtnern ohne Arbeit.

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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#55

Beitrag von Sonne » Mi 10. Apr 2019, 08:38

Wegen der Bewässerung habe ich mal gelesen, dass man an der Stelle, an der man die Folie wegen der Pflanze aufschneidet, eine Mulde nach innen drücken soll, damit das Wasser dann Richtung Pflanze abfließt.

Regenwürmer? Da hat mich mein Mann auch gefragt, ob ich nicht denke, dass es den Kleintieren unter der Folie nicht zu heiß würde.

Tja...ich weiß es nicht. Ich bin kein Regenwurm. :aeh:

Zu futtern hätten sie ja vielleicht vom Kompost oder Mist, den man vorher verteilt und eingräbt, genug.
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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#56

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 10. Apr 2019, 10:30

hobbygaertnerin, ich wässere den Boden nochmal gründlich bevor ich die Folie auflege. Und dann kann ja die Bodenfeuchte nicht mehr groß verschwinden, weil sie an der Folie kondensiert und zurückfließt.
Ja, der Boden erwärmt sich früher und stärker, was aber den südamerikanischen und asiatischen Nutzpflanzen sehr zu gefallen scheint.

Was die Regenwürmer fressen? Das unter der Folie verrottende Unkraut? Algen? Pilzrasen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber es ist auffällig, daß unter der Folie sehr viele Regenwurmhäufchen zu finden sind. Wesentlich mehr als in den unbedeckten Beeten. Sie sind im Frühling früher und auch im Herbst länger aktiv, weil der Boden ja wärmer und feuchter ist unter der Folie. Geschützt vor Vögeln sind sie unter der Folie auch.

Wenn ich ungespritztes Stroh in großer Menge hätte, würde ich das sicher auch mal ausprobieren. Das ist sicherlich nachhaltiger, bodenaufbauender und gut für's Bodenleben. Da habe ich aber hier keine Quelle dafür. Und Mulchpflanzen werde ich erst heute eine Fläche einsäen. Also finde ich das mit der Folie für mich eine arbeitssparende Lösung. Aber Boden aufbauen tut die Methode natürlich nicht.

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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#57

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 10. Apr 2019, 11:13

Stroh macht nicht auotmatisch gleich einen guten Boden, für die Verrottung verbraucht das Bodenleben zuerst mal ziemlich viel Stickstoff. Hat auch eine Weile gedauert, bis ich das gelernt hatte.
Wenn unter der Folie sehr viele Regenwurmhäufchen zu finden sind, das ist schon mal ein grosser Pluspunkt für die Folie.
Am Anfang mit meinem Heumulchbeginn hab ich ziemlich viel Lehrgeld bezahlt, hat eine ganze Weile gedauert, bis ich den Dreh raushatte.
Auf alle Fälle, wenn die Folie so gut ist, wie ihr schreibt, ich werds auf einem Teil meines Gartens ausprobieren, werd auch nicht jünger und Unkraut zupfen gehört jetzt nicht unbedingt zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen.

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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#58

Beitrag von Sonne » Mi 10. Apr 2019, 16:59

Sonne hat geschrieben: :hmm: Weiß ich auch nicht so. Muss ich ihn doch mal genauer fragen.
Also...ganz einfach: Es ist für ihn unnatürlich.

Warum eine Folie, wenn es auch ohne ganz gut geht.

Die Folie ist unnatürlich, weil ja schon mal ein gewisser Preis für Energiekosten und Umweltbelastung drauf geht.

Für's Tierleben sei es es unnatürlich, weil ein künstliches klimatisches Verhältnis geschaffen wird, dass so nicht wirklich ist. Natürlich wäre für ihn, den Boden so zu gestalten, dass auch ohne Folie Regenwürmer kämen. (Und wie enttäuscht so ein Regenwurm wohl sei, wenn er sich hochgeackert hat, und da sei dann nur eine Folie zum knabbern da. :haha: )

Und nochmal: Die Folie ist unnatürlich, weil er einfach nicht an '0-Plastik' glaubt. Einen gewissen Prozentsatz an Inhaltsstoffen müsse man nicht angeben und darf trotzdem 100% Bio schreiben. Irgendwas werde schon drin sein, das die Folie über Wochen zusammen hält und das müsse nicht unbedingt was sein, das man dann auch wirklich im Boden haben will. (Dem muss ich mal nachgehen, weiß bloß nicht wo man da zuverlässige Informationen bekommt.)

Unnatürlich auch, dass keine Unkräuter da sind. Die wären doch auch wichtig...für Insekten und so. Auch wenn Unkraut - zugegeben - sicher lästig sei.

Und ob es nicht gerade die Gewinnoptimierung um jeden Preis sei, die für alles Übel verantwortlich ist. Naja...das Thema kam nur kurz dran.

Und es stimmt...auf vielen Gebieten ist mein Mann ein ganz natürlicher...unkomplizierter. Von daher hat er das jetzt nicht weit hergeholt. Das ist schon so sein Stil.

Und dann ein Satz von ihm, den ich toll fand: 'Ich hab' da bisher noch nie so sehr viel nachgedacht, aber was ich die letzte Zeit so sehe...' ( hauptsächlich Dokufilme im Fernsehen und nicht RTL :hhe: )...

Und dann hat er von seiner Mutter erzählt, mit Landwirtschaft und 8 Kindern und es gab im Winter Äpfel, Kartoffeln, Karotten, Kohl und dgl...und das hätte auch funktioniert. Und für ihn wäre so ein Weg...auch ganz ok. Auch wenn er jetzt kein Freund von Extremen ist. Eine Gurke oder Tomaten im Winter darf dann auch mal sein. Aber die grobe Richtung wünscht er sich zukünftig dann grad auch gerne mehr saisonal.

Und er hätte schon überlegt, ob wir überhaupt ein neues Gewächshaus bräuchten. Und ob Permakulturleute denn überhaupt sowas hätten. (Diese Frage habe ich ihm jetzt auch nicht so genau beantworten können...da hab' ich einfach gesagt, es gibt solche und solche... :mrgreen: )

Und auf meinen panischen Blick bezüglich Gewächshaus, hat dann doch gleich wieder gesagt, klar, spricht da nichts dagegen, wenn ich eines will. Naja - schließlich bin ich grad in einer sensiblen Gesundheitsphase und soll mich nicht aufregen. Sehr hilfreich. Gewächshaus gerettet. :lol:
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Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#59

Beitrag von Rohana » Mi 10. Apr 2019, 19:18

Interessanter Gedankengang, danke fürs nachfragen ;) "Unnatürlich" ist das Gärtnern an sich auch, weil die Natur sowas nicht tut, mit oder ohne Folie :rot: Apropos Regenwürmer und Folie, da fällt mir noch was zu ein: An den Rändern unserer Futtersilos sind auch immer massenhaft Regenwürmer unter der Abdeckfolie zu finden, erst recht unter den Haufen alter Folie die wir übers Jahr sammeln zum recyceln. Wenn wir dann die Pakete für die Abholung schnüren trage ich jedes Mal mehrere händevoll Regenwürmer ins Hochbeet... offensichtlich stehen die auf das Milieu unter der Folie, sonst wären sie da nicht :hmm:
Und auf meinen panischen Blick bezüglich Gewächshaus, hat dann doch gleich wieder gesagt, klar, spricht da nichts dagegen, wenn ich eines will. Naja - schließlich bin ich grad in einer sensiblen Gesundheitsphase und soll mich nicht aufregen. Sehr hilfreich. Gewächshaus gerettet. :lol:
:daumen:
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Benutzer 6122 gelöscht

Re: Erfahrungen mit kompostierbarer Mulchfolie

#60

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 10. Apr 2019, 22:00

Ja, Sonne, ich kann ja die Argumente von Deinem Mann auch verstehen. Und schön aussehen tut meine Folie sicher auch nicht.
Aber ich habe noch genug Wildkräuter in meinem Garten und hab ja auch nicht die gesamte Nutzfläche mit Folie überzogen.
Vogelmiere und die Purpurrote Taubnessel lasse ich immer ziemlich lange wachsen. Die werden bei mir eigentlich erst kurz vor dem Neupflanzen oder Aussäen entfernt. Gerade die Taubnessel ist um diese Jahreszeit total wichtig für die Insekten. Und sie läßt sich echt leicht jäten.

Bei mir war wirklich das Problem mit mehrjährigen Unkräutern wie Ackerschachtelhalm, Ackerwinde, Giersch, Brennesseln, Quecke.
Und nachdem ich in mehreren Büchern gelesen hatte, daß da nur mindestens 1 Jahr abdecken mit Papier, Pappe, Folie funktioniert, war das für mich die bequemste Lösung. Und mittlerweile nutze ich die Folie, um neue Flächen zu gestalten.
Z.B. will ich den Steingarten wieder richtig schön machen. Im Moment wächst da nur Efeu, Gras und diverse Bodendecker. Also werde ich dieses Jahr grob rausrupfen und dann die Folie drauflegen. Nächstes Jahr kann ich dann hoffentlich ganz viele Insekten- und Heilpflanzen und Kräuter anpflanzen.
Und es kommt dann neben den Stauden nicht gleich wieder Quecke raus, die nach der Neupflanzung ungleich schwieriger zu jäten ist.
Da, wo ich Beeren pflanzen will, kommt mindestens 1 Jahr vorher die Folie hin. Dann können die Sträucher ohne große Konkurrenz anwachsen.

Aber ich habe jetzt mal überlegt, was in "freier Natur" den Boden vor Nässe von oben, Sonne und Bewuchs schützt. Und ... naja, wenn ich einen größeren Stein bei mir im Garten hochhebe, sind da drunter eigentlich auch immer mehrere Regenwürmer. Habt Ihr das nicht auch schon beobachtet?
Wärme speichern tut so ein Stein auch.
Vielleicht ist die Folie für die Regenwürmer sowas wie ein Stein? :hmm: Hört sich jetzt vielleicht ein bißchen verrückt an. Aber Regenwürmer mögen es feucht, nicht nass, dunkel und warm, geschützt vor Wurmfressern. Oder liege ich da falsch?

@Rohana: Wenn ich Euch wieder mal besuche, kann ich Dir ja testhalber ein paar Meter Folie mitbringen? Dann könnt Ihr das mal ausprobieren.

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