Mal von hinten nach vorn: wenn ich ne Signatur hätte, wäre es wahrscheinlich dieses "die Dosis macht das Gift." Der Spruch hat mein Denken wahrscheinlich mehr geprägt als irgendwas anderes....@viktualia: Wenn er 1800 m2 Fettwiese hat, wird er pro Jahr so etwa 1t Trockenmasse entsorgen müssen; das ist richtig viel Arbeit und mit Kompostieren oder Karnickeln geht das nicht. Zumal grössere Mengen Gras kompostieren elend langsam geht. Mulchen geht zwar schnell, aber damit bekommt man keine Blümchen in die Wiese.
Mit Stickstoff ist es bei den Pflanzen etwa so wie bei uns mit dem Essen: zuwenig ist schlecht, zuviel ist ... alles klar? Der Begriff "ist Gift für" meint ja immer auch eine Überdosis von irgendwas, das in vernünftiger Dosis oft lebensnotwendig ist. Das Zitat von Paracelsus dazu kennst du ja sicher.
Es klingt aber so, als habe ich mich mal wieder "zu genau ausgedrückt": ich bezweifle keineswegs, dass zuviel Stickstoff schädlich ist (oder es Abbauprodukte gibt, die ungewünscht sind).
Andererseits finde ich es halt ganz grundsätzlich superwichtig, zwischen einem "toxischen Stoff" und einem "essentiellen Stoff" zu unterscheiden: alles, was in "normalen" Dosen lebenswichtig ist, kann auch überdosiert werden. Es mag dann "toxisch" wirken, weil es seine "normale Aufgabe" behindert, ist aber halt was grundsätzlich anderes wie ein Stoff, der den Stofwechsel einfach so himmelt. (Auch wenn dieser (Gift)Stoff, in irgendeiner "richtigen" Dosierung, als Gegenmittel für eine andere Störung/Krankheit eingesetzt werden könnte - dies sind 2 ganz verschiedene Sachen.)
Das ist ein, zumindest für mich, sehr wichtiger Aspekt der Natur.
Und deshalb reg ich mich über Querschläger wie "unsere Luft ist verunreinigt, das seh ich an den vielen Flechten, die zeigen "zuviel" Stickstoff an" so auf. Weil man auf eine solche "Erkenntniss" nicht bauen kann; weil man mit solchen "Denkmustern" betriebsblind bleibt.
(Da zeigt mir der Zeitgeist die Zähne, sozusagen.)
Zu den 1800 qm: klar, ist viel und klar, sollte weg. Aber- und desshalb fragte ich nach der Form des Geländes - wenn man allein schon mal nen langen, geschwungenen Weg durch das Gelände mittels eines, zb. Spindelmähers, frei hält, fallen ettliche qm weg und am Rand des Weges können sich schonmal Pflanzen etablieren, die sonst keine Chance hätten. Der Weg selber darf "fett" bleiben und schon hat man Arbeit gespart.
Ein anderer Teil könnte spät gemäht werden und das strohige Gras, mit abgefallener Saat, wirkt im Kompost als strohiger, kohlenstoffreicher Anteil und nicht als Eiweisslieferant mit "optimalem N/C Verhältniss", was ja der normale Grund für die schnelle Rotte und das übliche Vermeiden größerer Mengen führt (siehe oben, die Dosis...).
Dann noch 4 Wutzen und das Problem sieht schon ganz anders aus..., vorausgesetzt, der Mist der Schweine gilt nicht mehr als "phöse" und darf irgendwo was düngen, ein paar Sonnenblumen oder ein kleines Rapsstück.
Zonen, darum ging es, statt der Überlegung, eine "Gesamtlösung" zu suchen.