Bienengarten

hobbygaertnerin
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Re: Bienengarten

#11

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 2. Apr 2018, 05:56

Efeublüte gut oder schlecht für die Insekten-
ich hab keine Ahnung, hab nur schon ein paar mal das Gesumme in einem blühenden Efeu in der Nachbarschaft gehört. Unsere Efeus wachsen an den Buchen hoch empor, aber da blüht nichts.Die Bienen gehen auch auf das indische Springkraut, auf den jap. Staudenknöterich- da streiten auch die Imker, ob diese invasiven Pflanzen gut oder schlecht seien, die durchwachsene Sylphie ist auch keine einheimische Pflanze.
Wenn im Herbst die Zwischenfruchtbestände blühen, besonders wenn sehr viel Phacelia mit dabei ist, ist das auch nicht unbedingt der Segen für die Bienen,
aber hier gehen auch die Meinungen weit auseinander.
Das einzige, was ich machen kann, eine bunte Vielfalt und Mischung rundherum zu pflanzen, ich lass inzwischen in einigen Ecken auch so manches wachsen, was ich früher ausgerissen hätte- Taubnessel für die Hummeln, Brennesseln für die Schmetterlinge.
Wobei ich auch noch manches im Garten habe, was eher nur mir nützt- der duftende Flieder, die gefüllten Duftrosen(Rose de resht und so weiter),
bei den Maiglöckchen hab ich auch noch keine Insekten gesehen, aber die wachsen auch erst ein Jahr, der Je-länger-je-lieber müsste heuer auch das erste Mal blühen, ich mag es einfach, wenn im Garten so richtige Duftwolken herumschweben.
Wenn ich es noch hinbekomme, dass Lavendel, Bohnenkraut, Thymian in grösserer Stückzahl blühen könnten, dass wäre nicht nur für die Bienen ein Gewinn. Stelle mir dann Sonnenschein, zirpende Grillen und so ein blühendes Lavendelfeld in Frankreich vor.

Wildmohn

Re: Bienengarten

#12

Beitrag von Wildmohn » Mo 16. Apr 2018, 20:01

In unserem Garten haben wir ja schon etliche Flecken insektenfreundlich bepflanzt. Man muss sich die Fläche rechteckig (ca. 100x20m) vorstellen.
Dieses Jahr möchte ich großflächig die Wiese in eine Blumenwiese verwandeln. Also, nur Laufwege mähen und den Rest dann der Natur überlassen.
Meine Frage an die Experten:
Wie kann ich die ungemähten Flächen jetzt in Frühjahr mit insektenfreundlichen Blumen bereichern, ohne groß rumbuddeln zu müssen?
Reicht das verstreuen von Blumensamen auf der Wiese aus?
Wie würdet ihr aus einer Wiesenfläche eine vielseitig blühende Wiese machen?

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Re: Bienengarten

#13

Beitrag von MeinNameistHASE » Mo 16. Apr 2018, 20:19

Wie etabliere ich konkurrenzschwache Blühpflanzen in einer konkurrenzstarken Rasenfläche? Ohne "groß rumbuddeln" ==> schwierig

Ich habe letztes Jahr versucht einen Teil meiner Wiese zu einem Klee-Gras 75:25 Gemisch umzubauen. Das hat nur bedingt funktioniert: Rasen ganz tief gemäht, Oberfläche mit Gartenfräse angegriffen, Saatgut ausgestreut und dünn mit neuer Erde bedeckt. Letztlich hat sich der bereits vorhandene Rasenbestand über die Düngung gefreut. Dieses Jahr sieht es schon besser aus, zumindest der Weißklee kommt stellenweise durch.

Ich weiß nicht wie eure technische Ausstattung ist... Meine Idee, wie das erfolgreich gestaltet werden kann ist folgende: Die Grasnarbe mittels wendender Bodenbearbeitung abschälen (ganz flach, vllt 5cm) pflügen, oberflächlich die Erde mit einem Rechen lockern, Saatgut ausbringen und anwalzen.

Unseren Nachbarn wollen auch noch eine Blühfläche anlegen, aber die haben auch eine starke Motorhacke, nicht vergleichbar mit meiner Fräse... Habt ihr noch Vorschläge für langblühende, nicht invasive Blumen außer Ringelblume, Fenchel, Phacelia und Inkarnatklee?
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

Wildmohn

Re: Bienengarten

#14

Beitrag von Wildmohn » Mo 16. Apr 2018, 21:02

@MNiH
dachte ich mir doch, dass dieses Vorhaben nur mit "schwerem" Gerät vernünftig zu realisieren ist. Was die Technik betrifft, ist außer Spaten und sonstigem Gerät nichts weiteres vorhanden. Ich glaube, ich werde es trotzdem insofern versuchen, als dass die Fläche jetzt noch einmal sehr kurz gemäht wird und anschließend eine "Bienenweidensaatgutmischung" ausgebracht wird. Anschließend wird indianisch drauf rumgetrampelt, in der Hoffnung, dass die eine oder andere Pflanze sich behaupten kann, ansonsten freuen sich vielleicht die Vögel an den Samen.
Im Herbst wird die Fläche dann gesenst, sonst wird es, glaube ich, doch zu wild... ;)

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Re: Bienengarten

#15

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 17. Apr 2018, 04:18

@Wildmohn,
vielleicht hast du mehr Glück - ich habs probiert, das Gras ganz tief gemäht und den Samen mit Sand gemischt ausgestreut, festgetreten.
Es ist so gut wie nichts durchgekommen. Vermute mal, dass die Graspflanzen eine Strategie haben, um nichts hochkommen zu lassen. Habs auch schon versucht, in Saatkisten anzubauen und die Blühpflanzen auf die Wiese zu verpflanzen, viel Erfolg war dem nicht beschieden.
Um die Baumkronen pflanze ich jedes Jahr im Herbst um einen Obstbaum Narzissen, Blausternchen und vieles mehr, Krokusse lieben die Wühlmäuse, ebenso Wildtulpen, aber alles andere gibt für die Bienen gleich nach dem Reinigungsflug eine nahe Quelle, ebenso die Hecken mit Weiden und Haselnusssträucher.
Bei den jungen Obstbäumen heisst es, dass es wichtig sei, um den Baum herum das Gras zu entfernen, weil die Wurzelkonkurrenz den Bäumen die Nährstoffe und das Wasser wegziehen würde. Weissklee und Löwenzahn kommt in grösserer Menge hoch, aber mit Margeriten und anderen Blühpflanzen, da müssten wir unseren schweren Lehmboden vermutlich abtragen und aushagern. Diese Arbeit tu ich mir nicht an, dafür pflanze ich lieber spättrachtliefernde Blühgehölze.
Ich hab neulich eine grössere Fläche auf dem Acker mit einer Insektenblühmischung versehen, da weiß ich wenigstens, dass da genug für die Insekten heranwachsen kann.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Bienengarten

#16

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 17. Apr 2018, 06:53

Ohne die Grasnarbe großflächig zu zerstören wirds eine Herausforderung da etwas anderes zu etablieren.
Was mir auffällt es wird immer geschaut nach einer Frühtracht aber etwas spät blühendes scheint mir genauso wichtig zu sein.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Bienengarten

#17

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 17. Apr 2018, 07:59

In einem Buch habe ich gelesen, daß Obstbäume gesünder sind, wenn man Rainfarn und Schafgarbe unterpflanzt. Die vertragen auch ein Drübermähen. Fingerhut und Apfelbaum sollen sich wohl gegenseitig fördern (ist aber nur was für Hummeln).

Beim Netzwerk Hortus Insectorum kann man auf der Seite auch nach insektenfreundlichen Gärten nach PLZ suchen. Vielleicht da mal Kontakt aufnehmen, um Anregungen zu bekommen?

@Hase: An einjährigen fällt mir noch Drachenkopf/Moldawische Melisse ein, die von Insekten sehr geliebt wird, als Teepflanze nutzbar ist und bildhübsch ist. Außerdem Perserklee, der betörend duftet und ein sicher abfrierender Mulch ist. Malvenarten, Sonnenblumen mit Nektar und Pollen. "Magnet" für Schmetterlinge, Hummeln und Bienen ist der Dost (den ich als Sizilianischen Oregano erworben habe), Ysop, Fetthenne natürlich, Echinacea und Astern für die späte Blüte.

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Re: Bienengarten

#18

Beitrag von MeinNameistHASE » Mi 18. Apr 2018, 08:41

@Pitu Danke! Dost und Echinacea ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Der sind bei uns im Garten immer recht gut besucht von allerlei Insekten. Und recht einfach zu vermehren...
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Bienengarten

#19

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 18. Apr 2018, 08:58

@Pitu,
funktioniert Fingerhut und Apfelbaum?
Jahrelang hab ich diese schöne, aber sehr giftige Pflanze aus dem Garten verbannt.
Mit dem Rainfarn das Gleiche- ich hab voriges Jahr versucht, ihn wieder anzusiedeln, aber der war sehr wählerisch und mit Schafgarbe hab ich auch so meine Herausforderung, die mag nicht wo ich sie haben will, sondern wo sie wachsen mag.
Drachenkopf find ich sehr schön, aber so eine kiesige nahrstoffarme Fläche hab ich nicht.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Bienengarten

#20

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 18. Apr 2018, 09:29

Hase, gern geschehen! :) Beim Dost ist echt immer voll das Gedrängel auf den Blüten. Ich könnte da ewig zugucken. Angeblich kann er sich aber wohl auch sehr stark ausbreiten. Bei mir ist er bisher nur 7 m weg mit einer Pflanze aufgetaucht. Aber ich habe ihn stehen lassen für die Insekten und er war da auch nicht im Weg.
Und Echinacea ist im Herbst auch immer von sehr vielen Bienen besucht.

@hobbygaertnerin: Keine Ahnung, ob das mit dem Fingerhut und dem Apfelbaum wirklich funktioniert? In dem Buch, wo ich das gelesen hatte, hat das zumindestens recht hübsch ausgeschaut mit dem Fingerhut unterm Apfelbaum. Ich hab mir schon das Saatgut zurechtgelegt und wollte den Fingerhut heute in eine Schale säen.
Rainfarn hatte ich anfangs in der Wiese, aber er ist bei mir auch wieder verschwunden.
Schafgarbe habe ich an mehreren Stellen im Garten und sie kann manchmal nervig werden, wenn man sie loswerden will. Aber ich habe den Eindruck, daß sie andere Pflanzen stärkt und schützt, und seit ich das mit den Apfelbäumen gelesen habe, lasse ich dieses Jahr bei dem einen Apfelbaum mal 3 Schafgarbenbüsche im Blumenbeet drunter stehen. Mein Rasen vorm Haus ist sehr sandig und mehr ein Trockenrasen mit Mauerpfeffer, Veilchen und eben viel Schafgarbe. Ich denke mal, daß Schafgarbe es eher sonnig und sandig braucht. Aber das monatliche Rasenmähen verträgt sie problemlos.
Man kann sie ja auch essen und als Heilpflanze für Magen und Darm kann ich sie im Garten auch gut gebrauchen.

Rainfarn wäre für Dich als Imkerin ja ganz nützlich, oder? Aber wie man den gezielt ansiedeln könnte, weiß ich auch nicht? Giftig ist er ja auch.

Drachenkopf habe ich am Wochenende ganz viele Samen ausgesät, zum Verschenken und weil ich den als Lockpflanze im Garten verwenden möchte zu den Tomaten und insbesondere zu den Melonen, damit die Insekten die Blüten auch im Folientunnel finden. Ich verwende den nur im Nutzgarten, also in ganz normaler, guter Erde. Bei mir war der letztes Jahr auch nur ein Minibusch mit 30 cm. Als Tee ist er mir zu zitronig, aber für die Insekten toll und hübsch anzusehen.

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