düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

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Benutzer 72 gelöscht

düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 9. Feb 2018, 17:52

Ich wußte nicht, wohin, aber interessant finde ichs schon.
Einen meiner vorgezogenen Piri Piri hab ich (wie alle anderen auch in Aussaaterde) dorthin gesetzt, wo eine Reserve-Wintererbsenpflanze stand. Letztere hab ich abgeknipst und aufgegessen.
Dieser eine Piri Piri ist jetzt sichtbar größer, hat kräftigere und offensichtlich gesündere Blätter!
Ich freu mich mal einfach so und wage, darin einen Hinweis zu sehen:

ja, sie düngen! :)

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fuxi
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Re: düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#2

Beitrag von fuxi » Mo 12. Feb 2018, 16:06

Ist das ne Frage oder eine Beobachtung?
Ja, Schmetterlingsblütler(Faboideae) sind eine Unterfamilie der Fabaceae (Hülsenfrüchte), von denen extrem viele (oder sogar alle? da bin ich nicht sicher) eine Symbiose mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien eingehen. Der von diesen Bakterien aus der Luft "geerntete" Stickstoff wird an den Boden abgegeben sobald die Pflanze stirbt (abgeschnitten/abgeweidet wird), solange die Wurzelreste im Boden bleiben und nicht mit rausgerissen werden.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 12. Feb 2018, 16:55

"Frage oder Feststellung"?
beides - hab sehr oft gehört, dass es düngt und sehr oft, dass nicht...
Ich denke der Punkt "wenn die Pflanze abstirbt" ist es - leider, weil dann kann ja das mit Mais und Bohnen nicht funktionieren.
Oder doch?
hat jemand beobachtet, dass das als Dünger für den Mais wenigstens teilweise reicht?
Ich mein, bei meiner Chilipflanze (Erbse oben weg, untenrum dringeblieben) ist die Wirkung enorm!

Also wenn man die Wurzeln drin lässt und die Pflanze wegnimmt, dann düngt es mal sicher.
halt auch in erster Linie Stickstoff.....

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Re: düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#4

Beitrag von strega » Mo 12. Feb 2018, 22:23

ich setz Tomaten gern dahin, wo vorher die Saubohnen standen im Winter, das geht auch mehrere Jahre hintereinander immer im Wechsel und freut die Tomaten, die dann neben dem eigenen Stallgeruch noch schönen Boden von kräftigen Leguminosen vorfinden. Und ja, ich meine entschieden, dass da ein Unterschied ist zwischen Tomatenkultur ohne Leguminosen vorher und selbigen mit genau jenen :daumen:

Hab mal nach einen Versüchlein mit Linsenanbau gemacht, dann meinen vorher sehr groben und schweren Boden dort an der Stelle begutachtet: da war feinste krümelige Erde. :)

und die Kombi Erbsen - Peppers hatt ich auch letztes Jahr, die Erbsenpflanzen krepieren bei mir eh im Spätfrühling, egal, aber ich hatte danach sehr schöne Paprika...
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Manfred

Re: düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#5

Beitrag von Manfred » Di 13. Feb 2018, 12:57

Die Stickstoffbindung- und Freisetzung hängt von diversen Faktoren ab.
Ich hatte dazu auch schon was im Bereich regenerative Landwirtschaft / Zwischenfrüchte verlinkt, wenn ich mich recht erinnere.
Zunächst mal müssen die zur Leguminose passenden Knöllchenbakterien vorhanden sein. Wenn die Pflanzenart auf der Fläche nicht regelmäßig wächst, hilft es oft, das Saatgut mit den entsprechenden Bakterien zu impfen. Die entsprechenden Präparate bietet der Saatguthandel an.
Dann hängt die Stickstoffbindung vom im Boden vorhandenen, pflanzenverfügbarem Stickstoff ab. Die Knöllchenbakterien arbeiten nicht für lau. Und wenn die Pflanze an Stickstoff kommt, ohne dafür die Knöllchenbakterien mit Kohlenstoffverbindungen füttern zu müssen, dann nutzt sie zuerst diesen frei verfügbaren Stickstoff. Auf gut N-gedüngten Flächen ist die Stickstofffixierung durch die Knöllchenbakterien also eher gering.
Und es hängt vom Wachstumszustand ab, in dem die Pflanzen abgetötet werden. Die Zwischenfrucht-Gurus bei dem Amis achten peinlich darauf, dass die Leguminosen in den Zwischenfrüchten so ausgewählt werden, dass sie bis zum Abtöten nicht zur Blüte kommen. Sobald die Pflanzen blühen, ziehen sie selbst einen großen Teil des Stickstoffs aus den Knöllchen und verbrauchen ihn für Blüte und Fruchtansatz.

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ajal
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Re: düngen Schmetterlingsblüter wirklich?

#6

Beitrag von ajal » Di 13. Feb 2018, 13:14

Danke Manfred für die geballte Information! Das auf meinen frisch umgebrochenen Beeten an den Leguminosenwurzeln keine Knöllchen waren, hatte ich auch schon festgestellt. Jetzt nach 4 Jahren sind meistens welche dran.

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