laugt Mais den Boden aus?

mot437
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Re: laugt Mais den Boden aus?

#11

Beitrag von mot437 » Fr 22. Sep 2017, 08:52

ich hab mal an nem projekt mitgearbeitet wo familienngärten aufgelöst wurden und wider feld
da wurde glaub drei jare mais forgeshriben um die chemieund überduengung runterzuholen
Sei gut cowboy

viktualia

Re: laugt Mais den Boden aus?

#12

Beitrag von viktualia » Fr 22. Sep 2017, 13:08

Also irgendwie hab ich da grad ein akutes Problem mit euren Formulierungen.
Das kann so nicht sein.
"Der Mais laugt den Boden aus." Phöser Mais aber auch....
Der Mensch laugt den Boden aus, wenn er den Mais unartgemäss zieht.
(Das ist hier grad wie bei dem Grundumsatz-Faden: alle Menschen brauchen den Durschnitt eines verfetteten Mitteleuropäers....
oder "meinen Spritverbrauch senke ich eher durch den Kauf eines neuen Autos als durch das ausräumen der Sandsäcke, die ich im Winter in den Kofferraum gelegt habe...")
Natürlich hat der Mais einen "Verbrauch" und dieser orientiert sich daran, wie groß er wird, was sich wiederum daran orientiert, was er vorfindet.
Und dazwischen enthält sowohl die Umgebungsluft Stickstoff, als auch die Mikroben im Boden.
Ob aber der Mais da jetzt von profitieren kann, liegt weniger an der Menge Blaukorn, die ich da drauf kippe,
sondern halt eben an der Menge (und wahrscheinlich Zusammensetzung) der Mikroben im Boden.
Inclusive Stickstoff sammelnder Mikros, nicht nur den Leibern der Mikros, die den Kreislauf hinter sich haben.

Das ist das, was passiert, bzw. passieren kann und das ist auch der Punkt, der den Boden auslaugt, oder halt eben nicht.
Nicht die "Bedürfnisse" des Mais´, sondern wie wir damit umgehen laugt den Boden aus.
O.K., ich bau keinen Mais an, aber bei Tomaten (oder Dahlien) kann ich sehen, wieviel besser die mit frischem Kompost können.
Ist halt kein Salat. Welchem anderen Keimling kann ich schon nen Fisch antun? Wüsste ich jetzt keine...

Wenn ich die sachbezogenen Antworten so anschaue: Wasser in bestimmten Phasen, früh Phosphor einlagern, (zu jedem Korn ein Fischlein, das hab ich doch von hier irgendwo...) dann kann man sich doch eigentlich nicht beschweren, der kommt einem doch nu wirklich entgegen in seinem Mehrbedarf. Den dann so als Räuber zu bezeichnen find ich, nehmt´s jetzt bitte nicht persönlich, verdummend.
Der geht halt bissl anders mit den Kreisläufen um als unsere mitteleuropäischen Frostbeulen, so what.

viktualia

Re: laugt Mais den Boden aus?

#13

Beitrag von viktualia » Fr 22. Sep 2017, 15:42

Elaine Ingham, bei ca. 12:30 https://vimeo.com/234935828
"There is no soil on the planet that lacks the nutrients to grow plants".
"Es gibt keinen Boden auf diesem Planeten der zuwenig Nährstoffe enthält um Pflanzen wachsen zu lassen."

K-R, Ölkanne, ihr habt natürlich auch recht, von nix kommt nix.
Aber das, was tatsächlich passiert, ist mehr als simples Input-Output.

Und wenn wir bei halben Erklärungen aufhören nachzufragen, bekommen wir den Rest nicht mehr mit,
bis unsere Realität so arm ist wie unsere Vorstellung. Muss doch nicht sein.

Der Mais kann was, was hiesige Nutzpflanzen nicht so gut draufhaben, so weit ich das sehe:
der verbrennt nicht so schnell an viel Nährstoff, dafür wird er ja auch "ausgenutzt", als Gülleschlucker.

(Schluchz, ich merk grad, ich hab Mobbing-Alarm. Lach, ja deshalb reg ich mich auf: so wirkt Neusprech.)
Ich mag es nicht, wenn der Sprachgebrauch aus dem Mais den Täter macht.

Es ist der Mensch, der die Nährstoffverfügbarkeit fickt. (Verzeihung)
Mais stört sich an deren Fruchtbarkeit nicht. Im Gegenteil.

Benutzer 72 gelöscht

Re: laugt Mais den Boden aus?

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 22. Sep 2017, 17:33

nächstes Jahr kommen die Tomaten dorthin, wo heuer der Mais war. Dann werde ich ja mehr darüber wissen, wie kaputt der Boden wegen dem Mais ist....

outdoorfreak
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Re: laugt Mais den Boden aus?

#15

Beitrag von outdoorfreak » So 24. Sep 2017, 08:45

man muss halt gut düngen. Ich werd jetzt auch mal anfangen Terra Preta Böden herzustellen und die auf meinen Garten zu verteilen. Dann kann ich auch weiterhin Mais anbauen. Ohne wird´s nichts. Genau wie bei den Kartoffeln. Da muss auch im Herbst gut gedüngt werden, wenn man im nächsten Frühjahr draufpflanzen will.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

Mahatma Ghandi

Benutzer 2354 gelöscht

Re: laugt Mais den Boden aus?

#16

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 24. Sep 2017, 09:20

mot437 hat geschrieben:ich hab mal an nem projekt mitgearbeitet wo familienngärten aufgelöst wurden und wider feld
da wurde glaub drei jare mais forgeshriben um die chemieund überduengung runterzuholen
Die Saatgut Gärtner mit dem Raps machen das auch so ähnlich , der Mais futtert die Nährstoffe uff und danach kommt der Raps zum Saatgut ernten rein. Dann wird der nicht so hoch und es gibt gutes Saatgut könnte natürlich auch was mit dem Phosphor zu tun haben ?!
Aber da wir ja alle Fruchtfolge machen verstehe ich das Problem nicht. :fypig: :michel: :grinblum: :bang: :schaf_1: :kuuh: :oma: :opa: :wbaum:

Benutzer 72 gelöscht

Re: laugt Mais den Boden aus?

#17

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 24. Sep 2017, 10:29

outdoorfreak hat geschrieben:man muss halt gut düngen.
ja, sicher!
Aber gerade Mais verträgt "frischen" Dünger sehr gut. Der Mais ist wahrscheinlich sogar dankbar dafür!!
(weil wir ja immer solche "Entsorgungsprobleme" haben - dann müsste ich nur leider auf unser anderes Grundstück wandern mit der "Latrine", aber ist eine gute Idee, werde ich mal probieren!)
Ob wir dann größere Kolben bekommen? bisher musste unser Mais ohne Dünger auskommen.
Noch eine Idee ist mir gekommen: könnte man zu den frisch gesäten Maiskörnern auch die Asche von den Hühnerknochen geben? Denn davon haben wir recht viel und
Mais braucht schon ganz früh viel Phosphor. Also jetzt statt dem ganzen Fisch.

viktualia

Re: laugt Mais den Boden aus?

#18

Beitrag von viktualia » So 24. Sep 2017, 11:09

Aber da wir ja alle Fruchtfolge machen verstehe ich das Problem nicht.
Fruchtfolge ist eine mögliche Weise, der "Ermüdung" des Bodens vorzubeugen.
Die Bodenbewohner wollen allerdings nicht schlafen, die wollen f...., äh, sich vermehren.
"Ausgelaugt" ist der Boden, wenn keine Nährstoffe mehr verfügbar sind, also das Bodenleben seinen Job nicht mehr macht.
Die "streiken" aber nicht, sind ja keine Menschen; so lange man sie lässt, haben die nix anders im "Kopp", als sich
"dem Reigen des Lebens hinzugeben" sprich zu f.... und die Pflanzen zu erähren;
den Teil allerdings eher unabsichtlich, es ist ja "nur" ihre Kacke, die nährt, nicht der "gute Wille".

Neben dem vergiften durch Salze (Mineraldünger) und pflügen (zerstückeln) gibt es noch die Möglichkeit,
die durch "Monotonie" zu vergrämen, da sich ein anders Gleichgewicht einstellt, wenn es immer das selbe "Programm" gibt.

Das "Programm", das Mais laufen hat, ist wie Rosenmontag im deutschen Fernsehen: ständig High-live, den ganzen lieben langen Tag.
Das hält nicht mal ein Rheinländer länger als von Weiberdonnerstag bis Veilchendienstag aus.
Also auch wenn das gelieferte "Programm" so ganz dem Beuteschema des Bodens entspricht (F...!), geht es nicht immer.
Der "Nachschub an Stimulantien", in dem Fall nicht Bier für´n Kopp, sondern Stickstoff für Kostüme, ähm, die "Leiber" der Organismen, wird sonst knapp..

(Sorry Ihno, ich wollt jetzt nur wissen, ob ich das Bild bis zum Ende durchziehen kann. Ich mein es, sozusagen, durchaus ernst.
Bin aber für Ergänzungen offen...)
:fypig: :michel: :grinblum: :bang: :schaf_1: :kuuh: :oma: :opa: :wbaum:
@Ina, du schaffst mich mal wieder. Hmm, ich würde sagen, es braucht nicht einen "ganzen" Fisch, es braucht einen kleinen Fisch.
Also kein Hefeweizen zum vorglühen, sondern Kölsch-Cola.
(Im Verhältniss ist bei dem "kleinen Fisch" weniger Stickstoff und mehr "Rest" (Phosphor, Calzium...) als beim "ganzen Fisch")

(Hühnerknochenasche geht sicher auch, so ne "Kostümkiste" kann gar nicht zuviel Vielfalt enthalten....
aber warum verbrennt ihr die? Hygienetechnisch?
Strukturtechnisch kommen Knochen doch gleich nach Holzkohle und Tonscherben? Tät ich als Mikrobenschleuder einsetzten,
schubiduu, ein Karnevalswagen! Kamelle!!!)

Benutzer 72 gelöscht

Re: laugt Mais den Boden aus?

#19

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 24. Sep 2017, 11:46

viktualia hat geschrieben:Hühnerknochen ....
aber warum verbrennt ihr die? Hygienetechnisch?
Strukturtechnisch kommen Knochen doch gleich nach Holzkohle und Tonscherben?
nein, nicht wegen der Hygiene - eher weil ich sie nicht so ganz einfach klein krieg, die sind mir doch noch zu hart, um sie einfach ganz klein zu kriegen - wenn sie im Feuer gelegen sind, geht es leichter.
Wie zerkleinerst du die?

viktualia

Re: laugt Mais den Boden aus?

#20

Beitrag von viktualia » So 24. Sep 2017, 12:05

Gar nicht.
(Ich ess auch nicht oft Huhn.)
Bin aber froh über jedes Mäuseskelett in meinem Kompost....
So was sortier ich, wie große Holzstücke, als Kompoststarter in den nächsten aufzusetzenden Komposthaufen.

(O.T.: na ja, die Mäuseköpfe hab ich auch schon zum basteln wieder raussortiert,
als "Memento mori" mit einem Vogelschädel und einer Schnecke auf schwarzem Hintergrund arrangiert...
oder eine alte, kaputte, halboffene Weihnachtskugel mit kleinem Sedum und nem Schädel, sieht auch gut aus...)

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