mirabelle

malia
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mirabelle

#1

Beitrag von malia » Fr 1. Sep 2017, 11:52

Hallo an Alle,
ich habe die Planung der Bepflanzung unseres Grundstücks schon mindestens (gefühlte) 3 mal umgestoßen :motz: :lol:
und nun brauch ich mal wieder Euren Rat:
Ich möchte parallel zu der vielbefahrenen Hauptstraße eine Wildobsthecke als Sonnenfalle anpflanzen, dabei sein sollen ein Nußstrauch, eine Kornelkirsche Szafer, eine Mirabelle Nancy und dann muß ich mit der Höhe runtergehen, weil der Kreuzungsbereich kommt und wir nur bis höchstens 1,5 m über dem Straßenniveau liegen dürfen , dafür plane ich z.Zt. Mahonie Jupiter, Berberitze vulgaris und die Piro-Rose. Dazwischen Robinie, Blasenstrauch und solche Stickstoffsammler. und weiter ins Grundstück rein will mein Herzallerliebster einen Wall anlegen, der auch noch bepflanzt werden soll.
Meine Frage: wer hat Erfahrungen mit Mirabellen? (bzw. den anderen Kandidaten?) Wie hoch werden die nun in echt? 3 oder 5m? kommt man bei der Höhe noch an Früchte ran oder holen sich alles die gefiederten Mitarbeiter?bei uns ,550m ü.M. kalt und windig, dadurch auch recht trocken, der Boden ist immer wieder mit Felsplatten durchsetzt und dadurch nur für Flachwurzler geeignet. Eine schwed. Mehlbeere z.B. seit März in der Erde wächst einfach nicht voran.
Vielen Dank für Eure Hilfe oder auch neue Ideen :hhe:
Liebe Grüße aus der Oberpfalz
Malia

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Thomas/V.
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Re: mirabelle

#2

Beitrag von Thomas/V. » Fr 1. Sep 2017, 12:48

Ohne Beschneidung wird eine Mirabelle gut 10m hoch. Ich hab vor 2 Jahren einen alten Baum gefällt, der war wesentlich größer als 5 m, mindestens 8m.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Kirschkernchen
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Re: mirabelle

#3

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 2. Sep 2017, 13:24

Für eine Hecke würde ich vielleicht auch noch Sanddorn mit einbeziehen, die wachsen hier auch auf 600m noch und tragen Früchte, man braucht aber Weibchen und Männchen. Die Aroniabeere wäre vielleicht auch was, ist allerdings auch eher im Fruchtsaft oder Kuchen genießbar. Als kleiner Baum fällt mir nur die Sauerkirsche ein, die könnte man auf 2,5m begrenzen (Sorten Gerema und Saphir sind monilia-tolerant und mittelgebirgstauglich). Neulich hab ich bei jemandem mal eine Felsenbirne mit fast kirschgroßen Beeren gegessen, wenn ich wüßte wie die heißt, geht die sicher auch für eine Hecke, die kleine Form ist leider recht mühsam verwertbar.

zaches
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Re: mirabelle

#4

Beitrag von zaches » Sa 2. Sep 2017, 16:31

Aösp Mirabellen habe ich in Ostfiresland und in Frankreich auch als Teil einer Hecke gesehen - die wurden dort gnadenlos zurückgeschnitten. Zibarten wären auch n och ein Tipp. Wachsen auch in der nähe von Luzern in den Bergen.
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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malia
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Re: mirabelle

#5

Beitrag von malia » Mo 4. Sep 2017, 20:37

Seid Ihr aber fix mit antworten gewesen!!! :hhe:
Vielen Dank für Eure Mühe.
Boah, 8 oder 10m das ist ja eine ganze beachtliche Höhe! Wäre ja an sich für eine Sonnenfalle gar nicht mal so verkehrt und wenn ich sie auch schneiden kann, werde ich wohl eine Mirabelle dazunehmen, hängen dann unten auch noch Früchte dran? Wir hatten letztes Jahr das Glück mal welche von unserem Obsthändler essen zu können, die waren soooo süß und lecker.
Haben mir besser noch als Aprikosen geschmeckt :) kann man die trocknen?
Sauerkirschen finde ich auch gut. Ich habe schon eine Koreakirsche gepflanzt und noch an eine Carmine Jewel gedacht :pfeif:
Und nun mal meine Fragen zum Sanddorn. Ich liebe ja die Marmelade und den Saft davon.... aber wir haben hier schweren lehmigen Boden und überall wo welche angebaut sind etwa beim Nachbarn über der Straße hängen nur sehr wenig oder gar keine Früchte dran. Kann man mit einem Männerüberschuß in diesem Fall die Wahrscheinlichkeit einer Ernte erhöhen? :haha:
Ich habe Zibarten mal gegoogelt :aeh: kann man aus den Früchtchen auch etwas anderes machen als Schnäpsle? Einwecken, trocknen? lösen die sich vom Stein?
Die Felsenbirne steht auch auf meiner Liste, obwohl ich jetzt gelesen habe, daß die gezüchteten Sorten geschmacklich nicht so viel zu bieten hätten?
Oje, tut mir leid. Ich komme wohl ziemlich geschmäcklerisch rüber... aber wenn schon, denn schon... Ich muß jetzt schon mal ein bißchen daran denken die Rente für später mit kleinem Verkauf aufzubessern und nicht zu letzt soll es uns beiden ja auch schmecken :michel:
Liebe Grüße aus der Oberpfalz
malia

Pastinake

Re: mirabelle

#6

Beitrag von Pastinake » Mo 4. Sep 2017, 22:12

Hallo Malia,
also meine Mirabelle Nancy ist in den letzten 6 Jahren nicht sichtbar gewachsen. Bei mir ist der Baum nur ähm... geschätzte 4, maximal 5 Meter hoch??? Und schon ein alter Baum, aber trotzdem recht zierlich.
Für mich aber trotzdem ein Problem, weil ich es nicht so mit Höhen und Leitern habe. :rot: So riesig ist der Ertrag bei mir nicht. Langt eigentlich jedes Jahr nur für ca. 2 Kuchen, wird auch viel von Insekten und Vögeln angepickt. Geschnitten wurde der Baum in den letzten Jahren gar nicht.
Der Gärtner, der mir am Anfang meine Apfelbäume geschnitten hat, meinte, daß Steinobst furchtbar austreibt, wenn man die im Winter schneidet.

Bitte pflanze doch keine Ausläufer-treibenden, stacheligen Sachen! :ohoh:
Ich kämpfe seit 6 Jahren mit dieser mistigen Mahonie, deren Wurzelgeflecht selbst einen Bulldog hat abheben lassen beim Versuch, die aus dem Steingarten zu entfernen. Außerdem jucken bei mir die Einstichstellen der stacheligen Blätter fürchterlich.
Ich zwicke mehrmals jährlich die neuen Triebe ab, hab Plane auf der Fläche liegen und trotzdem treibt das Mistviech immer irgendwo wieder aus. :sauenr_1: Genauso wie der Flieder, der daneben war und auch nicht umzubringen ist.
Sorry, aber für mich sind Mahonien echt Teufelszeug.

Und zur Robinie: Ich lasse es mir eingehen als Hangbefestigung und sie gibt auch gutes Brennholz, blüht auch hübsch und wohlduftend. Aber die Wurzeln können extrem weit reichen. Und sobald Du irgendwie dran rumschnippelst, tauchen überall Austriebe in der weiteren Umgebung auf mit 4 cm langen Dornen, die zu üblen Entzündungen auf der Haut führen können. Außerdem werden Robinien deutlich höher als 1,50 Meter. ;)

Sanddorn mag ich auch gern, z.B. als Saft, hätte aber auch die Befürchtung, daß die zu arg Ausläufer treiben.

Aronias habe ich dieses Jahr gepflanzt, die finde ich klasse. :) Felsenbirne möchte ich auch unbedingt noch pflanzen. Die schmeckt sooo toll. Wäre Holler nicht noch eine Idee? Der ist nicht stachelig, nicht wuchernd und vielseitig nutzbar für Mensch und Tier.
Und wie wäre es mit schnöden Johannisbeeren? Die wachsen auf jeden Fall auf Felsen und unter harten klimatischen Bedingungen. Ist es dort feucht und schattig an der Stelle?
Dann käme vielleicht auch noch die Teehortensie Oamacha in Frage. Der Tee schmeckt toll!

Mir würden noch Kamtschatkabeeren/Maibeeren einfallen, Zwerg-Blutpflaume hört sich auch gut an.
Sorry, ich will Dich nicht entmutigen, aber meine persönlichen Erfahrungen mit Mahonie und Robinie waren/sind echt schmerzhaft.
Die beiden Pflanzen würde ich niemals in den Garten setzen.

malia
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Re: mirabelle

#7

Beitrag von malia » Mi 6. Sep 2017, 19:52

Hallo Pastinake!
Vielen lieben Dank füe Deine sehr ausführlichen Gedanken und Erfahrungsbericht!!
Wir hatten in meiner Kindheit zu Hause in Sachsen im Vorgarten eine Mahonie und vielleicht war das ja eine gezüchtete, jedenfalls kann ich mich nicht an Ausläufer erinnern und meine Leute waren eher nicht unbedingt für die Gartenarbeit zu begeistern :engel:
aber ich werde mich mal an die Baumschule Manfred Hans wenden , er ist sehr gern zur Beratung bereit und werde Deine Bedenken ernst nehmen, auch in Bezug auf die Robinie... Kennt jemand stickstofff(!) :haha: ixierende Bäume oder Sträucher, die nicht Ausläufer treiben?
aber die Mahonien als Saft oder Gelee waren ausgesprochen lecker.
Also ich glaube eine Mirabelle ist eine gute Wahl :hhe: kommt mit auf die Liste
Nochmal die Frage: sind Mirabellen steinlösend???
Neue Frage: lohnt es sich eine gezüchtete Haselnuß zu pflanzen oder holen sich die Nüsse eh nur die Eichhörnchen?
Viele liebe Grüße aus der Oberpfalz
malia

Pastinake

Re: mirabelle

#8

Beitrag von Pastinake » Mi 6. Sep 2017, 22:37

Hallo malia,
naja, die Mahonie ist schon invasiv.
Guggst Du hier:
https://www.infoflora.ch/de/assets/cont ... _aqu_d.pdf
Ich hätte sie wirklich gerne komplett aus meinem Steingarten raus. Die Wurzeln, die mein Nachbar mir 2012 dann mit der Bulldogschaufel rausreißen wollte, waren taudicke, orangene Stränge. Sie taucht jetzt auch neben der Plane in der Wiese neben dem Steingarten auf. :bang:
Sie breitet sich also durch die Beeren und durch die Wurzeln aus. Das sind undurchdringliche Geflechte, wenn Du die wieder raushaben willst.
Die Wurzeln sind total zäh und färben alles orange.
Nachdem hier soviele Leute von der Mahonie schwärmen... muß ich auch mal was Negatives schreiben! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie das Forum ... ;)

Und bei der Robinie war es so, daß die bei meiner früheren Wohnung im 2. Stock das ganze Licht genommen hat. Wir haben sie dann gekappt und es kamen 10 Meter entfernt überall dornige Triebe aus dem Rasen. Also auch nicht so lustig.

Warum willst Du denn unbedingt Stickstoffsammler? Mir wäre noch Besenginster eingefallen, der ist aber anscheinend auch invasiv.
Die Färberhülse / Indigolupine habe ich im Botanischen Garten gesehen. Die finde ich bildschön! Und sie sammelt Stickstoff. Die möchte ich irgendwann auch mal im Garten haben.

Ja, Mirabellen lassen sich superleicht vom Stein lösen. Du könntest doch aber auch Bäume in Buschform setzen?
Meine kostbarsten 2 Bäume sind 1 gelbe Reneklode und 1 Baum mit halb blauer Pflaume und gepfropfter gelber Reneklode.
Ich versuche gerade herauszufinden, welche Sorten das sein könnten? Ist gar nicht so einfach. Bin grad dauernd bei Obstsortendatenbanken am Suchen. Hab heute eine Baumschule hier in der Nähe gefunden, die Lohnveredlungen macht, weil die beiden Bäume schon recht alt sind.
Und wenn ich die beiden köstlichen Sorten erhalten will, könnte ich auch gleich noch ne 3. Pflaume oder Reneklode auf den Baum pfropfen lassen. Da neige ich im Moment zur Pflaume Emma Leppermann. Die finde ich bildhübsch, sie soll süß sein und frosthart. Und sie wäre früher reif als meine anderen beiden Sorten. :)
Vielleicht ist hier ja auch was für Dich dabei?
http://www.obstarche-reddelich.de/tag/pflaume/
Die Rote Moritzenmirabelle auf der Seite finde ich ja auch echt schick!

Ich hatte nach Deiner Anfrage auch mal nach Wildobsthecken gesucht und bin dabei auch über M. Hans gestolpert. Hört sich doch gut an!

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Re: mirabelle

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Do 7. Sep 2017, 07:39

gibt es verschiedene mahonienarten?

in meinem vorgarten steht eine, seit jahren. die war schon erwachsen, als ich hier einzog. die ist ein busch, der ganz langsam (kaum sichtbar) breiter/dichter wird und nicht einen ausläufer macht. auch aus den beeren, die ich nicht ernte, kommt nix.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Pastinake

Re: mirabelle

#10

Beitrag von Pastinake » Do 7. Sep 2017, 08:13

Hm, keine Ahnung? :im: Die Triebe, die bei mir nach 5 Jahren Folienabdeckung und immer wieder am Boden abzwicken, noch aus der Erde kommen sind ca. 2 Meter vom ursprünglichen Ort entfernt.
Vielleicht breitet sie sich auch nicht so aus, wenn man sie relativ in Ruhe läßt? Oder je nach Bodenqualität?
Vielleicht sollte man mal ein Thema starten: Teuflische Pflanzen die man nur schwer loswird? ;)
Da hätte ich noch ein paar mehr Kandidaten, die bei mir echt nervig und nicht umzubringen sind .... *seufz*
Und das steht ja oft nicht dabei in den schicken Online-Shops, wie intensiv sich Pflanzen durch Wurzelausläufer und Samen vermehren oder wie tief die Wurzelstöcke gehen, die immer wieder austreiben (Yucca z.B. bei mir im Moment, die ich jetzt hoffentlich mit einer fetten Steinplatte platt kriege. Nur Mulchfolie und 60 cm tief ausgraben hat nicht gelangt.).
Aber das passt ja nur am Rande zu malias Thema ...

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