Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

geeseanny
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Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#1

Beitrag von geeseanny » Mi 26. Apr 2017, 07:54

Welche ausdauernden Kräuter/Teepflanzen vertragen Halbschatten und sehr trockenen Boden?

Ich habe einen Ort im Garten, der durch Bäume kaum Regen und wenig Sonne erhält. Der Lehmboden dort ist kalkhaltig und mit etwas Schotter versehen.

Früher war es mal ein Gartenweg. Bisher habe ich dort Kaskadenthymian gepflanzt. Der scheint aber (fast) eingegangen zu sein.

Unser Klima - so gut wie kein Regen, Nachtfröste bis -7°, starker Ostwind - hat den Pflanzen in diesem Frühjahr sehr zugesetzt.

Nun suche ich ein paar Kräuter oder Teepflanzen, die sich dort halten könnten.

Habt ihr Ideen, was dort passt?
Liebe Grüße
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Thomas/V.
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mi 26. Apr 2017, 08:15

Unverwüstlich und mit jedem Standort zufrieden ist bei mir Zitronenmelisse.
Auch eine robuste Pfefferminzsorte müßte funktionieren. Kerbel könntest Du auch versuchen, der sät sich selber aus und verwildert leicht und kommt auch überall zurecht. Oregano und Salbei überleben bei mir auch strenge Winter, wollen aber mehr Sonne.
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si001
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#3

Beitrag von si001 » Mi 26. Apr 2017, 18:36

Zitronenmelisse und Pfefferminze funktionieren auf jeden Fall. Thymian ist mir an so einer Stelle auch mal eingegangen. Der Boden geht dafür auch, aber Thymian will mehr Wärme.
Bärlauch kommt dort bei mir sehr spärlich. (Aber das ist ja auch weniger eine Teepfanze.)
Salbei wächst bei mir auch an 3 sehr unterschiedlichen Stellen. Der ist robust.

Kannst du die Stelle etwas vor dem Wind schützen? Dann ist´s mit der Austrocknung des Bodens etwas weniger.
Liebe Grüße, si001!
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geeseanny
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#4

Beitrag von geeseanny » Sa 29. Apr 2017, 08:41

Danke euch Beiden für die Tipps
Gartenteil links
Goldoregano mit seiner fast gelben Farbe vorn und saftig grüne Zitronenmelisse dahinter (und evtl. Kerbel ganz hinten), das könnte gut funktionieren. Das würde auch optisch was hergeben. Das sehe ich gerade vor mir. Der Boden wäre durch den Goldoregano, fast wie ein Bodendecker abgedeckt und so vor Wind und Austrocknung etwas geschützt.

Gartenteil rechts
Ich habe Apfel-, Ananas-, Orangen- und Marrokanische Minze.
Welche davon ist denn wirklich robust?


Zum Wetter bei uns habe ich gerade einen Newsletter vom Saarländischen Rundfunk erhalten:
Das Saarland war im April das sonnigste Bundesland. Nach einer vorläufigen Monatsbilanz des Deutschen Wetterdienstes schien die Sonne mehr als 205 Stunden lang. Bundesweit waren es 152 Stunden. Das Saarland war demnach zudem das zweitwärmste Bundesland im April mit einer monatlichen Durchschnittstemperatur von 8,1°C. Die Messstation in PerlNennig verzeichnete 21 Frosttage. Mit teilweise nur etwa fünf Litern Regen pro Quadratmeter fielen im Saarland im April kaum zehn Prozent des Regen-Solls von 64 Litern. Ähnlich trocken war es im April 1893 und 2007.
Liebe Grüße
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Thomas/V.
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#5

Beitrag von Thomas/V. » Sa 29. Apr 2017, 09:51

Goldoregano mit seiner fast gelben Farbe vorn und saftig grüne Zitronenmelisse dahinter (und evtl. Kerbel ganz hinten),
Hm, bei mir wird Melisse sehr groß und buschig und überwuchert sogar den normalen Oregano, der bei mir auch bis 1m hoch wird.
Kerbel wird nicht so hoch und dürfte hinter Melisse nichts werden.
Ich würde Melisse ganz hinten und in die schattigste Ecke pflanzen. Davor Kerbel und davor den Gold- Oregano, der wohl nur 20-30cm hoch wird und wahrscheinlich Polster bildet.
Vor dem Pflanzen würde ich aber schon ein paar Schaufeln Kompost mit einarbeiten für die ersten 1-2 Jahre. Später reicht als Dünger, die im Winter abfallenden Blätter liegen zu lassen, die dann verrotten. Klappt auf meinem Kräuterbeet ganz gut.
Welche davon ist denn wirklich robust?
Also bei mir ist nur die einheimische stinknormale Pfefferminze wirklich winterhart.
Dann hatte ich mal Spearmint, die ist aber nach ein paar Wintern wieder verschwunden...
Ich habe noch eine gekaufte Mandarinenminze, die ist mir im Topf im Waschhaus vorletzten Winter fast eingegangen. Also wirklich robust fürs Freiland scheinen diese neuen "Modesorten" nicht zu sein. Davon gibt es ja jetzt unheimlich viele, aber ich vermute, das die nicht wirklich bei uns ins Freiland passen.
(Gut, Saarland liegt weit im Westen und ist nicht mit meinem Klima zu vergleichen, hier war der April zu kühl und zu sonnenarm und naß genug ist es auch).
Vermutlich hilft nur, mehrere Sorten auszuprobieren.

Jetzt fällt mir ein, das Kerbel, ähnlich wie Petersilie, wohl nicht so gern immer am gleichen Platz steht.
Aber Du kannst es ja mal versuchen, wie lange er am Standort bleibt und sich selber aussät...
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viktualia

Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#6

Beitrag von viktualia » Sa 29. Apr 2017, 11:25

Ich stimme Thomas zu, die "neueren" Minzen sind lange nicht so robust; die marokkanische geht da noch am ehesten.
Wenn sie aber so ist, wie ich das kenne, ist die in 3 Jahren auch vor dem Stück: die läuft Richtung Sonne, bildet ja Wurzelausläufer.

Was ist mit Lungenkraut, für den Frühling? (Eher für Bienen als für deinen Tee...)
Bärlauch wächst bei mir unter ähnlichen Bedingungen; den siehst du aber auch ab Juni nicht mehr.

geeseanny
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#7

Beitrag von geeseanny » Mi 3. Mai 2017, 07:07

Ich habe mich jetzt für Goldoregano und Zitronenmelisse entschieden.

Gestern habe ich schon umgepflanzt. Mutterkraut werde ich auch noch austesten. Ich bin gespannt wie sich die Pflanzen an den Standort gewöhnen und vor allem, wie es nach dem nächsten Winter aussieht. (der ist ja auch nicht jedes Jahr so extrem wie 2016/17)
Liebe Grüße
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Pastinake

Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#8

Beitrag von Pastinake » So 7. Mai 2017, 21:28

Mir fallen noch Walderdbeeren ein. Die Blätter kann man ja auch für Tee verwenden. Und die wachsen bei mir unter dem Apfelbaum mit einer Steinsammlung rund um den Stamm und ohne groß gießen gut und breiten sich dort langsam aus. Vielleicht wäre das auch noch was für Dich?
In freier Natur wachsen die ja auch oft im Halbschatten auf Schotter.

geeseanny
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#9

Beitrag von geeseanny » Mi 10. Mai 2017, 06:49

@ Pastinake
Walderdbeeren wären natürlich auch eine Möglichkeit. Ich schaue mal wie sich der Goldoregano mit der Zitronenmelisse macht. Sollte dies nicht funktionieren, dann kommen dort die Walderdbeeren hin.

Übrigens es hat letztes Wochenende endlich nach Monaten der Trockenheit wirklich mal geregnet!!!

Der Saarländische Rundfunk meldete:
Das seit Monaten anhaltende, weitgehend trockene Wetter wird im Saarland zu Ernteausfällen führen. Nach Aussage der Landwirtschaftskammer wird u.a.die Rapsernte um ein Viertel einbrechen. Ähnlich sehe es auch bei der Wintergerste aus, die als nächstes geerntet werde. Auch die Erdbeerbauern im Saarland fürchten um den diesjährigen Ernteertrag. Durch den Frost gehen sie derzeit von einem Ausfall von bis zu 90 Prozent aus. Der Saarforst befürchtet zudem einen Totalausfall bei den 30 000 im März angepflanzten Bäumen.
Liebe Grüße
geeseanny

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LinaRibo
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Re: Halbschatten, Lehmboden sehr trocken und mager

#10

Beitrag von LinaRibo » Mo 31. Jul 2017, 20:57

trocken und mager ist hier...
Ich stieß auf diesen Garten, als ich durch die malerischen Bilder von Villen in Spanien schaute. Was ist mit diesen armen Bäumen passiert? :hmm:
Bild
https://tranio.de/spain/adt/1660578/

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