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Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 08:09
von Rati
vorab, ich will jetzt nicht auf biegen und brechen ne Disskusion darüber auslösen, ist immerhin dein Ding und soll es auch bleiben. :)
Steffen hat geschrieben:Abgestochen kommt aber wieder und genau das sollte es nicht.
also, zum einen kann ich das so nicht bestätigen,
gerade bei Pfahlwurzlern wie Distel und Löwenzahn ist eine Durchtrennung der Hauptwurzel (so 3 bis 5 cm unter NN) tötlich. Und zum anderen, falls es dein Wunsch ist die Wiese dauerhaft frei von diesen Pflanzen zu halten, ist das mMn sehr illusorisch.
Soll heißen, du wirst sowieso regelmäßig über die Wiese laufen und etwas tuen müssen, die Frage ist halt nur welchen Aufwand du betreiben möchtest (ist mMn noch wichtiger als die Kostenfrage für das Werkzeug) :)

Grüße Rati

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 13:57
von Steffen
Rati, ich befürchte auch, dass es ziemlich unrealistisch ist, zu meinen, man könnte Disteln dauerhaft eliminieren. Aber schön wär's schon und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt (ja, am Ende stirbt sie trotzdem).
Pfahlwurzler sterben ab, wenn man sie absticht? Hmmm, ich habe jahrelang Löwenzahn für die Kaninchen gestochen und der kam wieder (sollte er auch). Hab ich da einfach nicht tief genug gestochen?

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 15:11
von Rati
Hi Steffen,

meine Erfahrungen beziehen sich tatsächlich nur auf Disteln (Löwenzahn habe ich als Schäfer natürlich stehen lassen). Und ja, einmal schräg durch die Wurzel (muß natürlich komplett durch sein und auch nicht nur die Blattkrone - also schon etwas tiefer) hat bei Disteln funktioniert.
Ist der Chaosgartenblog den du da verlinkt hast Eurer?
Da sind ja auch verwelkten Disteln erwähnt be denen die Wühlmäuse die Wurzel abgefressen haben.
Probieren kannst du es ja mal. :)

Grüße Rati

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 16:25
von Steffen
Nein, Rati, mit dem Chaosgartenblog hab ich nichts zu tun. Ich hab nur nach 'nem Bild "unserer" Disteln gesucht und bin so darauf gestoßen.

Das mit dem tiefen Abstechen der Disteln werde ich probieren. Wäre schön, wenn das die Lösung wäre!

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 21:25
von emil17
Das Ding auf dem Bild ist die gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare). Die kriegt man mit abstechen der Pfahlwurzel einige cm unter der Erdoberfläche tot.
Wenn man die Acker-Kratzdistel hat, die unterirdische Ausläufer macht, funktioniert das so nicht. Am besten geht noch Ausziehen kurz vor der Blüte und dann bis Jahresende immer wieder, aber es ist eine elende Sache mit dem Zeug.

Als Unkrautstecher nehme ich eine ganz leichte Spitzhacke. Mit dem breiten Teil kriegt man auch die Pfahlwurzeln von Kletten, Blacken und Zackenschötchen raus.
Das Zackenschötchen ist hier ein ganz übler Neophyt und in starker Ausbreitung begriffen.

Man kann sich einen Unkrautstecher selber basteln, aus einem Stück Autoblattfeder, das man vorne schwalbenschwanzförmig zuflext und hinten mit starken Bolzenschrauben an einen abgeplatteten Werkzeugstiel (ein abgebrochener und vorne etwas flachgehobelter Spatenstiel ist gut dafür) schraubt. Mittig an die Feder lässt man quer ein Eisenstück anschweissen, damit man das Werkzeug in den Boden reintreten kann.

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Mi 5. Apr 2017, 21:38
von kraut_ruebe
schnell und dauerhaft kriegt man disteln und löwenzahn aus der wiese mit schafen. speziell disteln sind im jungstadium abgeweidet nach kurzer zeit tot, und man kann die wieser wieder dem zweck zuführen, den sie vor dem schafbesuch hatte.

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 08:53
von Rati
:hmm: @kraut, das ist aber schon recht abhängig von der Rasse, der Größe des frei zur Verfügung stehenden Weideraumes und dem übrigen Futterangebot auf der Fläche.
Ich könnte jetzt aus eigener Erfahrung nicht bestätigen das Schafe bevorzugt Disteln fressen würden. Naschen sicher aber bis zur Ausrottung verbeißen .... nicht das ich wüste. :aeh:

Grüße Rati

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 13:28
von Steffen
kraut_ruebe hat geschrieben:schnell und dauerhaft kriegt man disteln und löwenzahn aus der wiese mit schafen. speziell disteln sind im jungstadium abgeweidet nach kurzer zeit tot, und man kann die wieser wieder dem zweck zuführen, den sie vor dem schafbesuch hatte.
Ha, das erzähle mal unseren Schafen!
Wir haben im Moment sechs Kameruner (davon zwei Lämmer), die fassen Disteln und Löwenzahn nicht an.

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 15:56
von kraut_ruebe
Rati hat geschrieben::hmm: @kraut, das ist aber schon recht abhängig von der Rasse, der Größe des frei zur Verfügung stehenden Weideraumes und dem übrigen Futterangebot auf der Fläche.
Ich könnte jetzt aus eigener Erfahrung nicht bestätigen das Schafe bevorzugt Disteln fressen würden. Naschen sicher aber bis zur Ausrottung verbeißen .... nicht das ich wüste. :aeh:

Grüße Rati
natürlich muss man die weidefläche entsprechend managen und vergössern/verkleinert/umpferchen, wenn man was bestimmtes will, von ganz alleine funktionieren nur wenige sachen. die verweildauer auf dem zu fressenden teil und der zeitpunkt sind wichtig für so einen fall, dass einzelne rassen bestimmte unkräuter verweigern nur weil sie rasse X sind, kann ich mir jetzt nicht so recht vorstellen.

im zeitigen frühjahr, wenn das gras erst langsam wächst (und flott weggefuttert ist) und zeitgleich die jungen disteln 10 cm hoch sind, gibts keinen logischen grund für ein schaf, die weiche distel (oder die frischen brombeertriebe oder die löwenzahnknospen) und den schnell erfolgenden wiederaufwuchs nicht zu fressen, wenn sie zum rechten zeitpunkt (wieder) auf dieser stelle stehen.

im spätfrühling mit üppig wachsendem gras und harten, stacheligen disteln wirds nicht mehr so gut funktionieren. da werden sie sich wohl nur noch die blüten holen.

Re: Unkrautstecher?

Verfasst: Fr 7. Apr 2017, 09:01
von Rati
stimmt kraut :) , mit Zwangsbeweidung fressen die Tiere alles auf dem kleinen Stückchen das sie dann bekommen, aber um 4500 m² auf diese Art- in der relative kurzen Frischwuchsperiode- frei zu bekommen bräuchtest du schon verdammt viele Schafe, und natürlich wäre dann der übrige Bewuchs auch deutlich überweidet.

Grüße Rati