Einwegfrühblüherzwiebeln

Kirschkernchen
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Einwegfrühblüherzwiebeln

#1

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 16. Apr 2016, 11:24

Hallo Forum.

Habt ihr schonmal bemerkt, dass einige Frühblüherzwiebeln, die man kauft, im ersten und zweiten Jahr heftig , danach aber garnicht mehr blühen? So z.B. Tulpen, Narzissen. Ich hab das Gefühl, das sind auch schon "Genpflanzen", die darauf gezüchtet wurden, nach 2 Jahren neu gekauft zu werden. Hab ich da auf meinem Hügel was verschlafen und das ist allgemein bekannt? Oder habt ihr davon schonmal was gehört? :pfeif:

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Kirschkernchen

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Thomas/V.
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#2

Beitrag von Thomas/V. » Sa 16. Apr 2016, 11:30

Könnte es sein, das das Laub nach der Blüte zu früh gemäht oder anderweitig entfernt wird?
Wenn es zu früh entfernt wird, können sie nicht genug Nährstoffe bilden und einlagern fürs nächste Jahr.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#3

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 16. Apr 2016, 11:35

wir haben in unserer "Blumenwiese"* hunderte Zwiebeln von Aldi und Lidl versteckt, die kommen seit über 7 Jahren sehr zuverlässig und zahlreich.
Gesteckt wurden div. Tulen, Osterglocken und Krokus.
Allerdings stecken wir immer nach, da die Wühlmäuse auf den Geschmack gekommen sind :motz:

*5a Wiese die nur zweimal im Jahr gemäht werden und meine Mutter alles daran setzt das in der Wiese immer etwas Blüht.

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Thomas/V.
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#4

Beitrag von Thomas/V. » Sa 16. Apr 2016, 11:38

Allerdings stecken wir immer nach, da die Wühlmäuse auf den Geschmack gekommen sind
Bei mir sorgen die für die Vermehrung. Jedes Jahr kommen irgendwo Osterglocken raus, sogar auf dem Beet, das neben der Wiese ist, wachsen jetzt welche.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Kirschkernchen
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#5

Beitrag von Kirschkernchen » Sa 16. Apr 2016, 11:59

Hallo Freunde der guten Frühjahrsblume.

Neu gekaufte Krokusse kommen bei mir auch immer wieder. Dort hab ich bemerkt, dass die Mäuse sie zwar verschleppen und damit verteilen, nicht aber auffuttern. Die Wiesen mähe ich eigentlich sehr spät (Anfang/Mitte Juni), damit sich die Wildblumen verteilen. Hoffe, dass das auch für die Tulpen/Narzissen reicht. :aeh:

Warten wir erstmal andere Stimmen ab, ob sich meine Beobachtung überhaupt häuft.
Vielleicht hab ich ja nen Yeti, Tulpenwolf oder irgendwas anderes im Garten, was die frisst.

K.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 16. Apr 2016, 12:48

Osterglocken? Sind das diese gelben Glöckchen? http://www.ecosia.org/search?q=osterglo ... m%C3%A4use
Da gehen bei uns keine Wühlmäuse ran.

Tulpen klappen bei uns nie - liegt aber auch an irgendeiner (Pilz?-) Krankheit, nicht nur an den Mäusen...
Das haben mir die Nachbarn gesagt. (Die "welken" schon im ersten Jahr).

Die Osterglocken vermehren sich selbsständig über Samen.
Schneeglöckerl werden immer mehr und sogar die Krokusse vermehren sich nach Anfangsschwierigkeiten, wenn auch zögerlich.

Ich denke, über Samen - ? sicher bin ich mir aber nicht!

Nightshade
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#7

Beitrag von Nightshade » So 17. Apr 2016, 06:47

Bitte an den Naturstandorten orientieren.....

Narzissen -> nasse, bodensaure Standorte. Im Garten daher ganzjährig gießen (aber auf Drainage achten). Den Kalkboden tolerieren meine recht brav, gelegentlich wird nachgepflanzt.

Tulpen: Im Sommer TROCKEN, WARM und UNGESTÖRT!!! Kein Gießen, kein Jäten, kein Herumgärtnern wie z.B. Entfernen von Pflanzenteilen.
Sondertuplen wie z.B. die turkestanischen in trockene Gebüschstandorte (jeweils nachgucken), die anderen z.B. unter Weinstöcke,

Ich zeige die Tulpenblüte in meinem Garten 2013 (Sommer 2012 eher feucht) und 2016 (sommer 2015 extremst heiß und trocken).
Man erkennt, dass hier teilweise die gleichen Pflanzen blühen. (Zzgl einige Neukäufe von der Garten Tulln, ich kanns nicht lassen, Suchtverhalten)

Heuer: Weitgehender Ausfall der Narzissen, nur Blätter sind da. Kein Wunder nach der Dürre.
Herrliche Tulpenblüte, die Nachbarin ist chlorophyllgrün vor Neid. Sie hat letzten Sommer dauernd den Sprenger laufen lassen und gekeppelt, weil mein Grundstück dürr, tot, verwildert war. (Ich hab Mitte Juni mit allem aufgehört, war eh sinnlos.) Die Tulpen schätzen es sehr, wenn man sie vernachlässigt.

2013 (Vorfrühling am 28. April., das war das Jahr wo Anfang April noch Schnee lag. Narzissen blühend, Tulpen am Beginn)

Bild

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2016 (Vollfrühling am 17. April, die Narzissenphase ist vorbei und die Tulpen sind in Vollblüte)

Bild

Es folgt nun die Wetterprognose:
Ich setze den Schwerpunkt auf Aizoaceae, die waren soooooooo schön in der letztjährigen Hitze (wo sie zur optischen Rettung des Kübelgartens angekauft wurden), die muss man zu sammeln anfangen.
Also wirds ein nasses und kühles Jahr. Das hassen sie nämlich, und ich werde umsonst Kiese, Blähtone und Sande besorgt haben, um all die Aptenias und Dorotheantusse und Delospermas zu streicheln.

Andererseits, die Chinesische Laternenlilie, von der ich seit Freitag eine sündteure Knolle besitze, bevorzugt es kühl in ihrem gesiebten Bett aus Waldviertler Löß. Das wiederum würde für Mörderhitze sprechen.

Nightshade
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#8

Beitrag von Nightshade » So 17. Apr 2016, 07:30

Zum Verwildern statt der Darwintulpen vielleicht lieber Turkestanische Tulpen.

Tut man in ein lichtes, warmes, trockenes Gebüsch (bzw. sie wandern dorthin...) und lässt sie komplett in Ruhe.

Bild

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Benutzer 72 gelöscht

Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 17. Apr 2016, 08:46

Nightshade hat geschrieben:Bitte an den Naturstandorten orientieren.....
:daumen:

bei uns wuchern Schneeglöckerl, Osterglocken und Buschwindröschen.
Wir haben feuchte, fette Erde.

Ich lese doch immer wieder, wie wertvoll und artenreich trockene Magerwiesen sind - und "hätte sowas auch gerne".

hab aber akzeptiert, dass wir eben eine andere Nische bedienen.

Alles geht nicht, und vor allem anfangs hab ich viele Pflanzen versucht anzusiedeln.
Zweimal hab ich es immer probiert und wenn es die Pflanze trotzdem nicht schafft, dann wars eben nix.
Dafür wachsen bei uns wilde Zyklamen!

Es gibt immer irgendwas schönes, was gerne wächst! :)

Nightshade
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Re: Einwegfrühblüherzwiebeln

#10

Beitrag von Nightshade » So 17. Apr 2016, 09:52

hab aber akzeptiert, dass wir eben eine andere Nische bedienen.

Alles geht nicht, und vor allem anfangs hab ich viele Pflanzen versucht anzusiedeln.
Zweimal hab ich es immer probiert und wenn es die Pflanze trotzdem nicht schafft, dann wars eben nix.
Die armen Pflanzen.

Bevor ich mir ein Lebewesen anschaffe, informiere ich mich, was es benötigt.
Und überlege, ob ich einen adäquaten Lebensraum simulieren kann oder nicht.

Ich habe Sarracenien im Garten -> Moorbeet.
Ich habe einen kalkintoleranten Enzian. -> Der sitzt auf dem Streusplitt der letzten Jahrzehnte, eingekehrt und aufgehäuft bietet er ein Mini-Silikat-Gebirge.
Trockenrasenpflanzen ebenfalls auf künstlichem Hügel.

Cypripedien wollen abgekochte Buchenstreu, Kiefernrinde und Kalkgestein. Der Schnittlauch will Klosterneuburger Maulwurfserde. Die Brunnenkresse nimmt Einheitserde und kühlende Durchspülungen alle paar Tage. Die Mittagsblumen möchten - danke - eine Kakteenerde mit säuerlichem Beigeschmack und Wasser nur in Fingerhüten oder als milden Sprühnebel, hab ich mir sagen lassen. Der Amorphophallus will viel Topf, viel Erde, viel Wasser, viel Dünger. Der Queller ist zutiefst beleidigt, wenn man ihn nicht mit Salzwasser gießt.
Die Johannisbeeren möchten feuchte Gebüsche, die Marillen wollens warm.

Usw.

Gärtnern heißt, ich setzte mich mit den Bedürfnissen der Pflanzen auseinander.

Bevor man vermutet, es seien einem "Gentulpen" angedreht worden, lohnt sich erstmal die Überprüfung, ob man die Tulpen überhaupt artgerecht behandelt.

Die Garten-Tulpe ist eine iranische Kulturpflanze. Österreich oder Deutschland entsprechen nicht ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Daher muss man sich mit ihren Bedürfnissen beschäftigen - oder sie wird nach 1-2 Jahren ihre gespeicherte Kraft verbraucht haben und nicht mehr austreiben.

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