Bienensterben

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#251

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 16. Mai 2018, 20:53

Rohana, erklär mir doch mal bitte genauer, was Du mit Hinrichten der deutschen Landwirtschaft im Namen des Naturschutzes meinst und den Zusammenhang, dass im gleichem Atemzug über die Ungerechtigkeiten in der dritten Welt lamentiert wird.
z.B. der wegfall der Neonicotinoiden Beizen, die Verkleinerung der Wirkstoffpalette bei den Herbiziden (v.A. bei Problemunkräutern) , die hohen Hürden der Bienenauflagen bei den Insektiziden führen dazu das (vorallem kleinere) Betriebe den Rapsanbau, und damit ihre wirtschaftsliche Kultur, aufgeben und damit Rapsöl und Eiweißfutter fehlt.
So und dann beklagt man den Ölpalmenanbau in Übersee und den Sojaanbau in Südamerika, beides zurecht.
Aber hier wird nach dem Motto aus den Augen ausm dem sinn gehandelt, die Produktion von Pflanzenöl und Eiweißfutter ist in DE/Europa mit Sicherheit umweltschonender als dort.

Das gleiche mit der Neonicotinoiden Beizen der Zuckerrübe und dem möglichen Wegfall von den Herbizidwirkstoffen Phenmedipham und Desmedipham, damit wird aus der Königin der Ackerfrüchte ein Groschengrab.
Dadurch wird die die Zuckerproduktion vermutlich stark einbrechen.
Und dann kaufen wir noch mehr Zucker aus Zuckerrohr das in Übersee unter sicherlich besten Arbeitsbedingungen zu unseren hohen Umweltschutzstandarts produziet und mit absolut sauberen Schiffen über den großen Teich kommt.

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Re: Bienensterben

#252

Beitrag von Rohana » Mi 16. Mai 2018, 21:43

Wildmohn hat geschrieben: Rohana, erklär mir doch mal bitte genauer, was Du mit Hinrichten der deutschen Landwirtschaft im Namen des Naturschutzes meinst und den Zusammenhang, dass im gleichem Atemzug über die Ungerechtigkeiten in der dritten Welt lamentiert wird.
Vielleicht kannst Du das ja an einem Beispiel aus Deiner betrieblichen Erfahrung erklären, inwiefern der Naturschutz das bäuerliche Handeln so sehr beeinträchtigt, dass dies einer Hinrichtung gleicht.
Da muss ja was ablaufen, was ich bis jetzt noch nicht ganz begriffen habe. Dieses vielzitierte "Bauernmobbing", würde ich gern verstehen.
Dass du da was nicht begriffen hast, glaub ich gern. Was wirklich helfen würde: Ein wenig landwirtschaftliche Praxis. Komm doch mal auf "unsere" Seite, mit allen Konsequenzen, und schau dir die Welt durch unsere Augen an.
Natürlich hat die moderne Landwirtschaft Auswirkungen auf die Umwelt. Was genau hat denn keine? Von der Energie- und Mobilitätsversorgung über Bekleidung, Haus, Möbel, Elektronik, ... Der Unterschied ist bloss, dass die Bauern der bequeme Sündenbock für so ziemlich alles sind. "Die Landwirtschaft" wird derzeit regelrecht bekämpft, Ölkanne hat da schon ein paar nette, wenn auch arg fachliche Beispiele genannt. Ein ziemlich grosser Teil der Gesellschaft hat kein Interesse daran, zusammen MIT der Landwirtschaft irgendwelche Probleme anzupacken, sonst würde anders gehandelt - und nicht nur gejammert über Pestizide und Bienensterben und mit Restriktionen und Verboten um sich geschmissen. Alternativ könnte man es ja mal mit Aufklärung statt Ängsteschüren versuchen.
Wie wird es wohl aussehen, wenn die Landwirtschaft den Strukturwandel hinter sich hat? Wenn es vielleicht noch eine Handvoll riesige Konzerne gibt - meinst du, das hat dann keine "folgenschweren Auswirkungen auf die Umwelt"?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Bienensterben

#253

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 16. Mai 2018, 22:19

Oelkanne hat geschrieben:
Rohana, erklär mir doch mal bitte genauer, was Du mit Hinrichten der deutschen Landwirtschaft im Namen des Naturschutzes meinst und den Zusammenhang, dass im gleichem Atemzug über die Ungerechtigkeiten in der dritten Welt lamentiert wird.
z.B. der wegfall der Neonicotinoiden Beizen, die Verkleinerung der Wirkstoffpalette bei den Herbiziden (v.A. bei Problemunkräutern) , die hohen Hürden der Bienenauflagen bei den Insektiziden führen dazu das (vorallem kleinere) Betriebe den Rapsanbau, und damit ihre wirtschaftsliche Kultur, aufgeben und damit Rapsöl und Eiweißfutter fehlt.
So und dann beklagt man den Ölpalmenanbau in Übersee und den Sojaanbau in Südamerika, beides zurecht.
Aber hier wird nach dem Motto aus den Augen ausm dem sinn gehandelt, die Produktion von Pflanzenöl und Eiweißfutter ist in DE/Europa mit Sicherheit umweltschonender als dort.

Das gleiche mit der Neonicotinoiden Beizen der Zuckerrübe und dem möglichen Wegfall von den Herbizidwirkstoffen Phenmedipham und Desmedipham, damit wird aus der Königin der Ackerfrüchte ein Groschengrab.
Dadurch wird die die Zuckerproduktion vermutlich stark einbrechen.
Und dann kaufen wir noch mehr Zucker aus Zuckerrohr das in Übersee unter sicherlich besten Arbeitsbedingungen zu unseren hohen Umweltschutzstandarts produziet und mit absolut sauberen Schiffen über den großen Teich kommt.
Ein Problem wenn für einen Weltmarkt unter verschiedenen Bedingungen produziert werden soll.
Nur was machen ?
weniger Weltmarkt mehr Lokalmarkt
aslso Stevia statt Rübe
oder selber nach Argentinien Rinder produzieren :aeh:
Ich bleib hier.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#254

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 16. Mai 2018, 22:39

ihno hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:
Rohana, erklär mir doch mal bitte genauer, was Du mit Hinrichten der deutschen Landwirtschaft im Namen des Naturschutzes meinst und den Zusammenhang, dass im gleichem Atemzug über die Ungerechtigkeiten in der dritten Welt lamentiert wird.
z.B. der wegfall der Neonicotinoiden Beizen, die Verkleinerung der Wirkstoffpalette bei den Herbiziden (v.A. bei Problemunkräutern) , die hohen Hürden der Bienenauflagen bei den Insektiziden führen dazu das (vorallem kleinere) Betriebe den Rapsanbau, und damit ihre wirtschaftsliche Kultur, aufgeben und damit Rapsöl und Eiweißfutter fehlt.
So und dann beklagt man den Ölpalmenanbau in Übersee und den Sojaanbau in Südamerika, beides zurecht.
Aber hier wird nach dem Motto aus den Augen ausm dem sinn gehandelt, die Produktion von Pflanzenöl und Eiweißfutter ist in DE/Europa mit Sicherheit umweltschonender als dort.

Das gleiche mit der Neonicotinoiden Beizen der Zuckerrübe und dem möglichen Wegfall von den Herbizidwirkstoffen Phenmedipham und Desmedipham, damit wird aus der Königin der Ackerfrüchte ein Groschengrab.
Dadurch wird die die Zuckerproduktion vermutlich stark einbrechen.
Und dann kaufen wir noch mehr Zucker aus Zuckerrohr das in Übersee unter sicherlich besten Arbeitsbedingungen zu unseren hohen Umweltschutzstandarts produziet und mit absolut sauberen Schiffen über den großen Teich kommt.
Ein Problem wenn für einen Weltmarkt unter verschiedenen Bedingungen produziert werden soll.
Nur was machen ?
weniger Weltmarkt mehr Lokalmarkt
aslso Stevia statt Rübe
oder selber nach Argentinien Rinder produzieren :aeh:
Ich bleib hier.
Die andere Lösung wäre die Erschwernisse nicht immer weiter zu erhöhen ohne das es einen adäquaten Ausgleich dafür gibt, oder per Einfuhrabgabe die stark Umweltbelastende Billigkonkurrenz teuerer wie die Inlandsproduktion zu machen.

Ich persönlich bin dafür die Erschwernisse so weit wie vertretbar zu minimieren, von Ausgleichsleistungen für sinnlos überhöhte Erschwernisse (wie wir sie aktuell haben/immer mehr bekommen) halte ich nichts, da sie meist deutlich geringer ausfallen als man Einbußen hat und sie in der Gesellschaft sehr kritisch gesehen werden.
Bei den Einfuhrabgaben bin ich mir unschlüssig, eher sollten nur solche Waren zum Import freigegeben werden welche unter den selben Anforderungen wie bei uns Produziert worden sind oder bei uns nicht produzierbar sind (Bananen, Kaffee, Kakao, Baumwolle etc)
Damit fallen alle GVO-Produkte raus, Palmöl/fett, Rohrzucker, sehr viel Getreide aus Asien und Futtermittel aus Afrika.
Außer die Produzenten Arbeiten unter den selben Bedienungen wie bei uns:
Dann aber bitte bevor das Schiff den Exporthafen verlässt eine CC-Kontrolle, jedes mal von einem anderen Kontrolleur der direkt und nur für diese eine Kontrolle aus DE kommt.

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Re: Bienensterben

#255

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 17. Mai 2018, 07:26

Aber nochmals zurück zum Bienensterben,
dieses Jahr sind alle Völker einigermaßen gut über den Winter gekommen.
Das einzige was ich anders gemacht habe- eine andere Varroabehandlung.
Und beim Rumfragen- entweder es wird nicht die Wahrheit gesagt, aber ich hab von keinem gross jammern gehört, von wegen Bienenverluste.
Und im Verein sind inzwischen erfreuliche viele junge Imker, also auch keine Vergreisung -
zu den Wildbienen kann ich nicht viel schreiben, aber wir haben einiges an Erdwespen, Hornissen usw.
Kann es nicht sein, dass da ein Stück genau wie damals beim Waldsterben - nur schlechte Nachrichten sind "gute Nachrichten" in die Welt gesetzt werden.
Überhaupt - es wird immer so getan, als würde die Welt untergehen-
den Bienen wird das egal sein, sie brauchen Futter und für sie passende Lebensbedingungen,
aber ich hab noch keinen Landwirt kennengelernt, dem die Bienen egal sind.
Ich hab das Glück, dass ich Beides machen kann.
Wenn die ganze Zeit so getan wird, als würde die Landwirtschaft Schuld am Bienensterben tragen,
wer schreibt eigentlich die Fachbücher für die Landwirtschaft, wer die Fachzeitschriften, wer bildet die Lehrer und Professoren an den Unis aus,
wo kommen die Berater für die Landwirtschaft her-
und genauso sehe ich es auch bei der Imkerei.
Dank Bieneninstitute haben wir die Varroa reingeholt,
und was ich bei den vielen Kursen und Vorträgen von sehr fachlicher Seite über die Bienen gehört und gesehen habe,
da kommen mir auch oft mehr Fragen als Antworten.
Neulich war ein Film bei W wie Wissen über Monsanto und Co. - da gehts ums ehr viel Geld und wie da getrickst und gemauschelt wird, soweit ich weiss hat Monsanto das grösste Bieneninstitut in USA gekauft- kauft ein Saatgutunternehmen nach dem Anderen, jetzt kauft Bayer Monsanto, da gehts ja nicht nur um Pflanzen, sondern es werden Medikamente hergestellt- naja, an der Gesundheit verdienen sie nix
wenn wir da als kleine Hansel da meinen..........

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Re: Bienensterben

#256

Beitrag von Rati » Do 17. Mai 2018, 08:54

hobbygaertnerin hat geschrieben:...Kann es nicht sein, dass da ein Stück genau wie damals beim Waldsterben - nur schlechte Nachrichten sind "gute Nachrichten" in die Welt gesetzt werden...
nee, es ist schon so das immer weniger Lebensraum für viele Tier und Pflanzenarten zur Verfügung steht. Und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln macht es den Mitbewohnern der Agrarlandschaft auch nicht leichter.
Übrigens, das Waldsterben gab es und der saure Regen war auch mit dafür verantwortlich. :)
...Nur was machen ? weniger Weltmarkt mehr Lokalmarkt aslso Stevia statt Rübe..
einfach weniger machen.
Weniger verlangen, weniger verbrauchen und nur dort wo tatsächlich etwas fehlt, also zB Entwicklungsgebiete in Afrika mehr machen und zwar mit dort heimischen Pflanzen. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Wildmohn

Re: Bienensterben

#257

Beitrag von Wildmohn » Do 17. Mai 2018, 12:06

@Ölkanne:

Also, ich bin ehrlich gesagt nicht sonderlich traurig, wenn es bezüglich der Pestizide gewisse Restriktionen gibt. Vor allem bei den Neonics, denn diese stehen ja bekanntlich im Verdacht (wenn nicht gar schon bewiesen) den Insektenschwund (direkt tödliche Wirkung) zu forcieren, bzw. mit ihren subletalen Auswirkungen die Populationen zu gefährden.
Wenn anderswo auf der Welt noch umweltschädlicher Produziert wird, dann bringt es nicht viel, mit dem Finger auf jene zu zeigen, die noch „schlimmer“ sind, sondern auch hier sollte darauf hingearbeitet werden, ökonomische und ökologische Verbesserungen herbeizuführen.
Ist verdammt schwierig, geb ich zu…
Das System an sich ist krank und muss grundsätzlich überdacht werden.

@Rohana:

Ich kann Deine Perspektive sehr gut verstehen und glaube es Dir gern, dass das Leben eines Landwirts in vielerlei Hinsicht beschwerlich ist. Aber die landwirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben dieses Bild entstehen lassen. Vieles lief und läuft in dieser Branche schief, was zu verhärteten Fronten und dem negativen Image geführt hat.
Auf der einen Seite wird von den landwirtschaftlichen Verbänden und der lebensmittelverarbeitenden Industrie die heile, gesunde und idyllische Welt der Bauern beworben und hinter der Kulisse gibt es halt die Zustände, die am Image kratzen.

Der landwirtschaftliche Strukturwandel wird hoffentlich nicht darin enden, dass nur eine handvoll Konzerne übrig bleiben. Das wäre dann der Supergau, aber die Politik hat das scheinbar auch erkannt und möchte ja zukünftig besonders die „kleineren“ Betriebe fördern, bzw. erhalten.
Ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung…

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Re: Bienensterben

#258

Beitrag von Rohana » Do 17. Mai 2018, 13:52

Wildmohn hat geschrieben:@Ölkanne:

Also, ich bin ehrlich gesagt nicht sonderlich traurig, wenn es bezüglich der Pestizide gewisse Restriktionen gibt.
Sicher, es ist ja auch nicht deine Ernte die verreckt ;) gefährliche Wirkung der Neonics hin oder her, da hätte man immernoch genug Spielraum gehabt um anders zu entscheiden und - vielleicht - klar zum Rüben- und Rapsanbau zu stehen. Es wäre tatsächlich für mich auch okay wenn mal laut gesagt würde "Nein, der Rüben- und Rapsanbau ist uns egal, seht zu wie ihr klarkommt". Das wären immerhin klare Worte, statt immer so zu tun als würde man sich um die Landwirtschaft sorgen. Siehe unten.
@Rohana:
Ich kann Deine Perspektive sehr gut verstehen und glaube es Dir gern, dass das Leben eines Landwirts in vielerlei Hinsicht beschwerlich ist. Aber die landwirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte haben dieses Bild entstehen lassen. Vieles lief und läuft in dieser Branche schief, was zu verhärteten Fronten und dem negativen Image geführt hat.
Auf der einen Seite wird von den landwirtschaftlichen Verbänden und der lebensmittelverarbeitenden Industrie die heile, gesunde und idyllische Welt der Bauern beworben und hinter der Kulisse gibt es halt die Zustände, die am Image kratzen.
Frag mal, wer genau das "heile, idyllische Bild" will. Die Bauern sicher nicht - aber was will denn der Verbraucher hören? "Wir füttern unsere Tiere so, dass sie alles bekommen, was ihr Stoffwechsel braucht, damit sie Leistung bringen und gesund bleiben" oder "Unsere Tiere stehen auf artenreichen Blümchenwiesen und fressen 100 aromatische Kräuter" (aka Nährstoffe egal, hauptsache Kräuter)? Was an der Branche vor allem schief läuft, ist die mangelnde Verbindung der Verbraucher zur Landwirtschaft, die weiterhin zunehmende Entfremdung, die zusätzlich durch NGOs und Grüne geschürt wird. Panikmache statt Aufklärung, Angst statt Kommunikation ist da die Devise. Das stört mich enorm.
Der landwirtschaftliche Strukturwandel wird hoffentlich nicht darin enden, dass nur eine handvoll Konzerne übrig bleiben. Das wäre dann der Supergau, aber die Politik hat das scheinbar auch erkannt und möchte ja zukünftig besonders die „kleineren“ Betriebe fördern, bzw. erhalten.
Ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung…
Die Politik "möchte". Die Politik sagt. Und was tut sie? :pfeif:
Der gemeine Bürger könnte auch schon viel tun. Und sei es nur, die Landwirte weiterhin als Mitglieder der Gesellschaft zu behandeln. Nicht jedes Bauvorhaben, jede Düngemassnahme und jeden Einsatz von Gerätschaften grösser eines Rasentraktors aus Prinzip zu torpedieren. Ganz ernsthaft: Es fehlt nicht viel um gesteinigt zu werden, zumindest vom Gefühl her, wenn man sich unter "ganz normalen Leuten" als Landwirt outet. Ich hätte das nie geglaubt bis ich es selber erfahren habe, deshalb schockiert mich das ja so nachhaltig.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Bienensterben

#259

Beitrag von Wildmohn » Do 17. Mai 2018, 19:48

Der gemeine Bürger könnte auch schon viel tun. Und sei es nur, die Landwirte weiterhin als Mitglieder der Gesellschaft zu behandeln. Nicht jedes Bauvorhaben, jede Düngemassnahme und jeden Einsatz von Gerätschaften grösser eines Rasentraktors aus Prinzip zu torpedieren. Ganz ernsthaft: Es fehlt nicht viel um gesteinigt zu werden, zumindest vom Gefühl her, wenn man sich unter "ganz normalen Leuten" als Landwirt outet. Ich hätte das nie geglaubt bis ich es selber erfahren habe, deshalb schockiert mich das ja so nachhaltig.
Es gibt im erweiterten Speckgürtel von Berlin das Ökodorf-Brodowin
https://www.brodowin.de/
Es ist eine Erfolgsgeschichte:
Hier wird ökologisch und sogar nach Demeter-Richtlinien gewirtschaftet. Das Projekt hat höchste Anerkennung in der Bevölkerung, bei den Menschen. Es ist wirtschaftlich rentabel und hat zur Senkung der Arbeitslosigkeit in der Region beigetragen. Ich glaube nicht, dass sich diese Form der Landwirtschaft einer gefühlten Form des gesteinigt werdens ausgesetzt fühlt, das Gegenteil ist der Fall.
Ich war mal dort zu Besuch und muss gestehen die Landschaft fühlte sich einfach gut an. Vielfältig und irgendwie natürlich. Ich hatte nicht den Eindruck des Kahlschnitts, der Monotonie und Sterilität, wie ich es habe, wenn ich durch die Landschaft in Meck-Pomm, wo wir unser Grundstück haben, wandere… immer die irgendetwas spritzenden Traktoren im Nacken…

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Re: Bienensterben

#260

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 17. Mai 2018, 20:08

:ohoh:

Du weißt aber schon, dass die Demeter-Bauern auch "irgendwas" spritzen???

Ich habe selbst höchsten Respekt vor Biolandwirten, die unter schwierigen Bedingungen wirtschaften. Aber dass diese Form der Landwirtschaft das non-plus-Ultra ist und die einzige Möglichkeit für die Zukunft ist bezweifle ich stark. In dieser Frage werden wir wahrscheinlich auch nicht zu einer Übereinkunft gelangen :flag:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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