Bienensterben

centauri

Re: Bienensterben

#591

Beitrag von centauri » So 13. Jan 2019, 11:33

hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich rede auch keinem drein, wie er seinen Garten macht, aber mich ärgert es manchmal schon, dass alle anderen genau wissen, wie Landwirtschaft zu sein hat.
Ich weis jetzt nicht so ganz genau wie Landwirtschaft geht. Ich weis nur das unser Land vom Landwirt nebenan nicht mit irgendwelchen Giften kontaminiert werden soll. Das ich gerne in den Garten gehen möchte und einfach den Wasserhahn aufdrehen kann wenn ich einen Schluck natürliches Wasser trinken möchte. Und da ist es nicht so das ein Landwirt mit seinen Schadstoffen nur auf seinem Grundstück bleibt. Und da eine Biene ja auch nicht auf des Imkers Land bleibt betrifft die Landwirtschaft um ihn rum ja auch ihn.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#592

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 13. Jan 2019, 11:45

hobbygaertnerin hat geschrieben:Und ich geb Rohana auch wegen Flächen recht, irgendwie müssen die Tiere auch was zu beissen haben, nach dem vergangen Jahr eh schwierig, bei uns hat ein sehr engagiertes und wirklich gut geführtes Naturkostgeschäft aufgehört.
Wie schon erwähnt trinken wir rohe Heumilch. Ich möchte nichts anderes und zahle dafür auch einen höheren Preis. (Sooo arg höher ist er auch nicht). Diese Kühe gehen im Sommer auf die Weide und werden im Winter ernährt vom Heu der Mähwiesen.
Und genau dort, also dort, wo sich die Tiere dieses Landwirtes ernähren, blüht fast immer was und es gibt viele viele Insekten,
geht das so nicht mehr?

Ich finde den Ansatz sehr schön, dass ein jeder bei sich zu Hause etwas tun kann! :daumen:

hobbygaertnerin
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Re: Bienensterben

#593

Beitrag von hobbygaertnerin » So 13. Jan 2019, 11:57

@entauri
Ja da hast du schon recht, wir brauchen zum Glück keinen Regenmantel oder Schutz mehr, weil wir dank der Industrie solche Stoffe im Wasser, im Boden und überall haben.
Wir wissen, dass wir mit dem Zeugs leben müssen. Was das mit uns langfristig macht, keine Ahnung.
Unsere Ackerflächen liegen zum Teil im Wasserschutzgebiet, wenn ich mir vor Augen halte, welchen Aufwand wir alle betreiben und jetzt --- hab ich nicht mehr die grosse Freude an unserem Leitungswasser mit den Stoffen, die regendicht machen.


Wegen unserer vielen Obstbäume hab ich Bienen, sehe die Blüte auch als Schmuck und die grossen alten Bäume als Schattenspender für unsere Rinder. Ich schreib jetzt lieber nicht, wieviele verschiedenen Sorten und Arten wir gepflanzt haben, zum Glück zieht da mein Mann mit, sonst hätte ich da wohl ein Problem.
Nein, es geht nicht nur ums Obst, aber ich sehe es in unserer Gegend, die Obstbaumkultur verschwindet. Was nichts mehr zählt, hat auch keinen Wert mehr.
In den Siedlungen werden die Grundstücke immer kleiner, draussen auf dem flachen Land die Leute weniger, die sich noch alte Sorten anpflanzen.
Ausserdem gibts das ganze Jahr eine reiche Obstauswahl zu kaufen.
Wir haben 25 verschiedene Äpfelsorten, nicht zu vergleichen mit den gekauften Sorten, normalerweise sind die letzten Lageräpfel verkocht und die ersten weissen Klar zum Ernten, höchstens ein paar Wochen ohne Äpfel.
Aber Obst zum Verkaufen, das ist zum Vergessen, da lege ich mich inzwischen lieber in die Hängematte und geniesse den Schatten unter den Bäumen.
Das Hungerloch für die Insekten ist nicht im Frühjahr, sondern im späten Sommer, aber da tun wir eben das, was in unseren Möglichkeiten steht.
Die Vorschrift mit dem Greening ist auch wieder sowas, was zwar gemacht werden muss, aber den Insekten hilft es nur bedingt.
Wir hatten voriges Jahr so eine frühe Getreideernte- haben da gleich angebaut, damit die Bienen und alles andere bald was zu futtern haben, aber durch die Trockenheit ging nichts auf, selbst die im Frühling angebauten Blüflächen dürsteten vor sich hin, einzig die mehrjährige Insektenmischung vom Jahr 2017 bot ihnen noch Nahrung. Und wenn es so trocken ist, scheint die Trachtquelle auch sehr viel spärlicher auszufallen.
Was mir nur so aufgefallen ist, wenn wirklich so wenige bestäubende Insekten mehr da sind,
warum gab es dann diese Massen an Obst?
Bei den Waldbäumen spricht man von einem Mastjahr, zeigt eher auf etwas schwierige Verhältnisse.
Beim Obst - fast kein Regen und solche Mengen -
Hab ja selbst Bienen, warum es einmal alle Völker über den Winter schaffen, ein anderes Jahr nicht, trotz der bestimmt gleichen Fürsorge, das hat mir noch kein noch so versierter Imker erklären können.
Ich würde mir auf alle Fälle nicht trauen, Varroamilben nicht zu bekämpfen, den bei den Imkern, die diesen Versuch gemacht haben- hab ich mir genug gesehen.
Meine Meinung, egal ob es sich im Imker, Jäger, Landwirte usw. handelt, es geht nur miteinander. Leider sind da ganz viele Gegebenheiten sehr dahinter, dass dem nicht so ist.
Und so viele der von Staats wegen angeordneten Maßnahmen sind nicht immer zum Wohle von dem, was sie vorgeben.

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Re: Bienensterben

#594

Beitrag von emil17 » So 13. Jan 2019, 14:19

Was die Böschungspflege angeht, so ist das Sache der Strassenunterhaltsdienste und die haben auf der unteren Ebene, da wo gemäht wird, oft keine Ahnung von Vegetation.
Ihr Problem ist, die Flächen so kosteneffizient wie möglich zu mähen. Das geht wo immer möglich mit einem Traktor mit anmontiertem Schlegelmäher am Auslegerarm. Dass Böschungen aufgrund ihres Zustandes und der vorhandenen Arten nicht gerade zur Zeit der besten Blüte gemäht werden, hab ich hier noch nie gesehen.
E ist abgesehen davon auch eine ziemlich langweilige Arbeit.
Wenn du Land an der Strasse hast, wird einfach ein Streifen zwei Meter breit massakriert, egal wem er gehört und was da steht. Neu gepflanzte Hecke im gesetzlich vorgeschriebenen Abstand zum Strassenbankett - schrumm, weg. "Im Aussenbereich kann das passieren, und wer war das der da gemäht hat?"
Wahrscheinlich miss man eine Palisade aus einebtonierten Eisenbahnschienen zwischen Hecke und Strasse setzen, damit das nicht passiert.
Wenn du das Pech hast, dass deine Fläche talwärts der Strasse ist, dann stossen dir die beim Räumen all den Schnee samt Salz, Dreck und Müll aufs Land, Grenzpflanzung hin oder her.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bienensterben

#595

Beitrag von Rohana » So 13. Jan 2019, 15:06

ina maka hat geschrieben:
hobbygaertnerin hat geschrieben:Und ich geb Rohana auch wegen Flächen recht, irgendwie müssen die Tiere auch was zu beissen haben, nach dem vergangen Jahr eh schwierig, bei uns hat ein sehr engagiertes und wirklich gut geführtes Naturkostgeschäft aufgehört.
Wie schon erwähnt trinken wir rohe Heumilch. Ich möchte nichts anderes und zahle dafür auch einen höheren Preis. (Sooo arg höher ist er auch nicht). Diese Kühe gehen im Sommer auf die Weide und werden im Winter ernährt vom Heu der Mähwiesen.
Und genau dort, also dort, wo sich die Tiere dieses Landwirtes ernähren, blüht fast immer was und es gibt viele viele Insekten,
geht das so nicht mehr?

Ich finde den Ansatz sehr schön, dass ein jeder bei sich zu Hause etwas tun kann! :daumen:
Nein, das "geht so nicht mehr", zumindest nicht überall und schon gar nicht da wo's kaum regnet. Wenn man nicht grade in einer Gunstlage oder zumindest vernünftigen Lage dafür ist, ist Heumilch nicht wirtschaftlich, vonwegen so arg höher ist der Preis nicht. Und ob Blümchen blühen hängt von mehr Faktoren als allein vom Umstand der Beweidung ab :roll:
ihno hat geschrieben:http://gerhardhinrichs.de/wp-content/up ... te2018.jpg Prosaat Bienenmischung 25kg für unter 50 ;-€ gut machen muss es gemacht werden.
Bei Kulap schreiben sie dir die Mischung vor. Wär ja noch schöner wenn man einfach was nehmen könnte was einem gefällt/passt/ins Budget passt :pfeif:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bienensterben

#596

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 13. Jan 2019, 15:37

Rohana hat geschrieben:Nein, das "geht so nicht mehr", zumindest nicht überall und schon gar nicht da wo's kaum regnet. Wenn man nicht grade in einer Gunstlage oder zumindest vernünftigen Lage dafür ist, ist Heumilch nicht wirtschaftlich, vonwegen so arg höher ist der Preis nicht. Und ob Blümchen blühen hängt von mehr Faktoren als allein vom Umstand der Beweidung ab :roll:
Meinst du jetzt, dass Weidekühe in gewissen Regionen gar nicht gehen?
Was bedeutet dein letzter Satz? Ich meinte, dass auf Weiden oder Heuwiesen mehr blüht als auf einem Maisacker für Silo.
Ich kenne das bei uns umgekehrt ;)
"im Waldviertel wächst fast nix, da geht nur Milchwirtschaft" - es ist halt nicht immer sinnvoll, überall alles anzubaun, auf´s Klima achten muss man schon.
Kühe brauchen weniger Sonne, mehr Wasser.
Dort wo viel Sonne und wenig Wasser ist, dürften andere Dinge besser klappen.
Was genau, weiß ich nicht - lernt man das nicht als Landwirt?

Rohana hat geschrieben:Bei Kulap schreiben sie dir die Mischung vor. Wär ja noch schöner wenn man einfach was nehmen könnte was einem gefällt/passt/ins Budget passt :pfeif:
Wie vorschreiben?
Was anderes ist verboten oder was anderes wird nicht bezahlt?

centauri

Re: Bienensterben

#597

Beitrag von centauri » So 13. Jan 2019, 16:02

@Rohana
Naja wer von der Kulap etwas gefördert haben möchte muss sich auch den Forderungen des Geldgebers unterwerfen.
Ist mal so. Ob das für mich sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Aber ob ich das mit mache ist meine Sache soweit das nicht "von Oben" angeordnet ist.

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Re: Bienensterben

#598

Beitrag von emil17 » So 13. Jan 2019, 17:27

Rohana hat geschrieben: Bei Kulap schreiben sie dir die Mischung vor. Wär ja noch schöner wenn man einfach was nehmen könnte was einem gefällt/passt/ins Budget passt
KULAP hat geschrieben:Für die ein- und mehrjährigen Blühflächen sowie bei der Winterbegrünung mit Wildsaaten als wildtiergerechter Zwischenfruchtanbau sind die fachlichen Vorgaben der Landesanstalt für Landwirtschaft zu den speziellen Saatgutmischungen (Qualitätsblühmischungen Bayern) einzuhalten.
... wenn man Förderung will, weil man etwas macht ,was gefördert wird, muss man sich gefallen lassen, dass man dafür das machen muss, was das Förderungsprogramm bezweckt. Alles andere wäre unfair gegenüber dem, der es bezahlt. Auch in der Landwirtschaft.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bienensterben

#599

Beitrag von Rohana » So 13. Jan 2019, 21:01

Dann bezweckt das Förderprogramm halt den Verkauf von diesem Saatgut, das sollen sie dann halt auch so nennen ;)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bienensterben

#600

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 14. Jan 2019, 08:31

ich hab gar keinen Antrag gestellt und einfach so 50kg ausgesaet. Hat Schreibarbeit gespart und war auch nicht teurer wie mit Förderung.

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