Bienensterben

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Rohana
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Re: Bienensterben

#671

Beitrag von Rohana » Fr 1. Feb 2019, 08:02

Schön waren die Zeiten, als die Bauern noch Hörige und Leibeigene waren und man ihnen einfach so befehlen konnte dies und das zu tun. Hat ohne Geld wunderbar funktioniert :michel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

centauri

Re: Bienensterben

#672

Beitrag von centauri » Fr 1. Feb 2019, 08:12

Rohana hat geschrieben:Schön waren die Zeiten, als die Bauern noch Hörige und Leibeigene waren und man ihnen einfach so befehlen konnte dies und das zu tun. Hat ohne Geld wunderbar funktioniert :michel:
Naja ich sehe da jetzt nicht so den großen Unterschied zur heutigen Situation. Heute sind sie eben Leibeigene der Verbände, Banken und der Agrarlobby. Der Unterschied besteht nur darin das die Leibeigenschaft selbst gewählt ist. :)

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Re: Bienensterben

#673

Beitrag von Rohana » Fr 1. Feb 2019, 08:47

Entscheidung? Vielleicht vor Generationen mal. Die Hypotheken und Schulden und das Drinstecken im System bekommt man gratis drein bei Übernahme, und selbst wenn die nicht vorhanden sind, ohne ein gutes finanzielles Polster (oder die Bereitschaft zu Schulden!) sind Veränderungen die die Leistung einschränken nicht machbar.
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emil17
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Re: Bienensterben

#674

Beitrag von emil17 » Fr 1. Feb 2019, 14:10

na ja, die Geschichte von diesem Rudolf Bühler aus dem Hohenlohischen, die ich oben verlinkt habe, beweist doch das Gegenteil.
Wenn der auch nur im Wirtshaus am Stammtisch auf den Tisch gehauen hätte, wäre er nicht dort wo er jetzt ist.
Und der ist doch auch im zu Tode regulierten Deutschland.
Anständige Preise für ihre Produkte kriegen sie auch.
Entweder man macht seine eigene Musik oder man tanzt nach der Pfeife der anderen.
Lies meine Signatur

Gestern war ich nach Empfehulng einer Verwandten an einem interessanten Ort. Da stand direkt neben der übermächtigen und ufairen Konkurrenz von Supermärkten mit billigen Lebensmitteln (billig: Schweiz halt) eine kleine Bäckerei, die brummt, obwohl ihr Brot viel teurer ist. Der Standort ist nicht etwa in einer grossen Stadt.
Warum die viel verkaufen? Ich vermute: nicht aus Mitleid mit den Strukturproblemen des Bäckerhandwerks, und auch nicht wegen irgendwelcher Sozialgerechtigkeits-Weltanschauung der Kunden, sondern viel einfacher, weil ihr Brot gut ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bienensterben

#675

Beitrag von Wildmohn » Fr 1. Feb 2019, 20:04

Pitu hat geschrieben:Veränderungen brauchen Taten. Und nicht geduldiges Auf-der-Couch-Sitzen und Gelaber ...
Ja, @Pitu, Veränderungen brauchen Taten, stimmt, aber Klugscheißern bringen diese nicht unbedingt voran.

Ich bleibe mal bei der Einstellung, dass eine weitangelegte, gezielte (finanzielle) Förderung ökologischer Landwirtschaftsformen eine tiefgreifende Verbesserung des ökologischen Umfeldes zur Folge haben würde.
Bedenkt man, dass in der ökologische Landwirtschaft 0 Liter Glyphosat, 0 Liter Neoncis verwendet werden, dafür aber das Gemüse bis zu 320 mal weniger mit Pestiziden belastet ist als das Konventionelle, dort 75% mehr Pflanzenarten und auf Biobauernhöfen 22% mehr Vogelarten zu Hause sind, dann sollte so mancher couch-potato ein Licht aufgehen...

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Re: Bienensterben

#676

Beitrag von SunOdyssey » Sa 2. Feb 2019, 10:04

Ich wohne in einer der Regionen, die als eine der Regionen mit der größten Schweinemastbetriebsdichte gilt, wenn man mal vom Schweinegürtel um Cloppenburg absieht. Da ich Vegetarier bin, komme ich natürlich ins Gespräch mit meinen Nachbarn, die bis auf einen alle in der Mastgenossenschaft sind. Die Geschichten, die ich da zu hören bekommen, machen mich schon nachdenklich. Oftmals sind es die eigenen Vertretetverbände, die die Richtung in der Agrarindustrie vorgeben. Erst waren es die Schweine, als der Preis anfing, runterzugehen, kamen die Biogasanlagen als Heilsbringer und mit ihnen der Mais, nun gibt es erstmals kein Licht am Ende des Tunnels und die Angst hier ist groß, diese irren Kredite, die mit jeder Veränderung verbunden waren, nicht mehr bedienen zu können. Einer meiner Nachbarn fragte mich, was er denn m.M. Nach tun solle, er er hätte immerhin Kinder und wolle nicht einfach aufgeben. Ich habe ihn gefragt, ob denn nicht die Möglichkeit bestünde, in Richtung Bio zu gehen ohne Zertifizierung, denn die ist aufwendig und auch teuer (Freundin von mir macht das). Und es dauert Jahre, bis die Annerkennung da ist. Rücklagen fehlen häufig für solche Durststrecken, daher kann man solche Zeiten mit geringerem Einkommen kaum durchstehen. Daher fehlt schlicht der Mut und auch Vorbilder hier in dieser Region.
Der Vertrieb von Biolebensmitteln ist ja auch hier angesiedelt, aber auch da tobt mittlerweile ein ziemlicher Preiskampf, das ist auch nicht alles Gold, was glänzt.
Was mich zurzeit tief beeindruckt, ist der Protest der Kinder freitags, er kommt spät, aber er kommt endlich. Diese Frage stelle ich übrigens meinen lieben KollegInnen seit Jahren, ob sie ihren Kindern ein Schlacht- und Trümmerfeld hinterlassen möchten oder ob der Anblick der (alle Sinne sind gemeint) wenigstens noch ein bisschen so sein soll, wie wir es erleben. Auch diese Erkenntnis kommt jetzt, dass diese Frage ihre Berechtigung hat.
Ich sage, was ich meine und ich meine, was ich sage

Und ich sage.....blöde Autokorrektur

Wildmohn

Re: Bienensterben

#677

Beitrag von Wildmohn » Mo 11. Feb 2019, 20:05

:bieni: :bieni: Die Intelligenz der Tiere im allgemeinen wird ja seit Urzeiten vollständig unterschätzt. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 52619.html, nun sollte man den Bienen und all den anderen Insekten beibringen, welche Pflanzen / Felder sie lieber nicht anfliegen sollten, aus welchen Pfüzen das Trinken lebenbedrohlich ist und bei welchem Bauern es lohnt, ihn zu attakieren, um nicht selbst vernichtet zu werden. :bieni: :bieni: :bieni:

Wildmohn

Re: Bienensterben

#678

Beitrag von Wildmohn » Mi 13. Feb 2019, 19:58

Jetzt mal wieder ernsthaft: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 52867.html
Es schaut nicht gut aus, was die Zukunft zu diesem Thema betrifft. Wenn man bedenkt, wie leichtferig mit dem einen oder anderen Mittelchen umgegangen wird und die extensive Landwirtschaft Artenvielfalt reduziert. Hier sehe ich nach wie vor die Hauptursache für die, zugegeben, noch teilweise diffus wirkenden Berichte zum Insektensterben.
Die Frage ist, ob es in diesem Fall ratsam ist, die Dinge zu verleugnen bis das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist...?

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Re: Bienensterben

#679

Beitrag von Rohana » Mi 13. Feb 2019, 20:12

Ich sehe eine ganz einfache Lösung: Wir lassen das sein mit dem bewirtschaften und stellen einfach Industrie oder noch besser Wohnsiedlungen auf die Äcker. Dabei bekommen wir nen Haufen Kohle und sind auch nicht mehr schuld am Insektensterben. Win-win - und danach können wir, wie der Rest der Bevölkerung auch, ein Kreuzchen beim Volksbegehren setzen und uns empören über die anderen... :michel:
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Re: Bienensterben

#680

Beitrag von strega » Mi 13. Feb 2019, 21:00

und weil niemand Verantwortung übernehmen will und die anderen immer nur Schuld sind verrecken die Insekten halt weiter
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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