Bienensterben

Wildmohn

Re: Bienensterben

#131

Beitrag von Wildmohn » Sa 6. Mai 2017, 20:12

@ölkanne:
deinen Ausführungen nach bleibt eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Multiresistente Pflanzen, multiresistente Insekten, daraus folgernd noch mehr Gifte... eine Spirale, die sich unaufhörlich nach oben dreht. So kann und darf es nicht weitergehen...
Unsere Nachkommen werden sich fragen, wie bescheuert wir eigentlich waren... Gifte haben nichts auf dem Acker zu suchen!

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#132

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Mai 2017, 21:28

Wildmohn hat geschrieben:@ölkanne:
deinen Ausführungen nach bleibt eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Multiresistente Pflanzen, multiresistente Insekten, daraus folgernd noch mehr Gifte... eine Spirale, die sich unaufhörlich nach oben dreht.
Öhm....
...nö.
Von Multiresistent sprach ich nicht, weder bei Pflanzen noch bei Insekten.
Und bei nachgewiesener Resistenz wird nicht mehr an gleichem Mittel eingesetzt, sondern gar nichts mehr,
es hilft ja nicht mehr.

Das man verschiedene Wirkmechanisnen einsetzt um Resistenzen zu vermeiden nennt sich Resistenzmanagement und ist gesetzlich vorgeschrieben,
das wird den Landwirten aber immer schwerer gemacht.
Unsere Nachkommen werden sich fragen, wie bescheuert wir eigentlich waren... Gifte haben nichts auf dem Acker zu suchen!
Unsere nachkommen (in 60 Jahren ich auch) werden den 10 Milliardsten Erdenbürger zählen und froh sein, wenn sie 12t/ha Weizen, 100t/ha Rüben und 5t/ha Raps ernten können.
Ja, Leute mit ausreichend dickem Geldbeutel können sich immer alle Nagrungsmittel leisten.

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Rohana
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Re: Bienensterben

#133

Beitrag von Rohana » Sa 6. Mai 2017, 21:31

Waldläuferin hat geschrieben:Beim Glyphosat geht es ja nicht in erster Linie darum, dass die Blüten weg sind. Sondern der Wirkstoff Glyphosat beeinträchtigt das Orientierungsvermögen der Bienen. Die kommen nicht mehr heim. Das ist inzwischen bewiesen.
Doch, Waldläuferin, bei dem was Wildmohn behauptete, ging es um die Pflanzen die "weg" sind. Ich suche dir gerne das Zitat raus:
Wildmohn hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Hajo, der Bund wieder. Die Glyphosatgeschichte ist ja mal geil... das macht alles tot, also gibt es keine Blühpflanzen mehr für die Bienen. Ja gut, und wenn jemand nen Feld pflügt, dann macht das auch alles weg und es gibt keine Blühpflanzen mehr, aber das ist viel besser weil ist ja nicht Glyphosat :platt:
Na, immerhin gibst Du zu, dass die konventionelle Landwirtschaft es den Bienen unmöglich macht, vernünftig futtermäßig über die Runden zu kommen.
Ob mit oder ohne Gift.... da ist schon ein kleiner, aber feiner Unterschied zum ökologischen Landbau.
Im Endergebnis "sauberer Acker" kommen Bio und Konvi auf das selbe raus, weil es genau darum geht! Um den Bienen was zu bieten muss der Bio UND der Konvi eben entsprechendes ansäen. In Getreide finden Bienen nichts. Im Blühstreifen und Gründüngung schon. Noch mehr aber in Hecken, Büschen und Bäumen, am Waldrand und in Übergangszonen. Überhaupt fände ichs sehr cool wenn nicht nur die Bauern, sondern ALLE Landbesitzer auf 5% ihrer Fläche Greening-Massnahmen durchführen müssten.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#134

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Mai 2017, 21:53

und was machen die Leute mit Eisenbahnschotter-Buchs-Garten?

bienengarten
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Re: Bienensterben

#135

Beitrag von bienengarten » Mo 5. Jun 2017, 08:42

Es ist nicht nur die " Glyphosatgeschichte " die den Bienen das Leben schwer macht.Auch die moderne Milchviehhaltung trägt viel dazu bei das die Bienen keine Nahrung mehr finden.Durch die Silagefütterung werden große Flächen gleichzeitig gemäht . Früher standen die Kühe auf der Weide heute sind es die Silageballen.Bauern die 300 Kühe halten aber nur für 150 Kühe die nötige Weidefläche haben mähen hier bis in den November hinein für Silage.
Teilweise wird bis auf den blanken Boden gemäht,die Wiesen werden so intensiv bewirtschaftet ,da bleibt den Bienen keine Chance auch nur eine Blüte zu finden.
"Störende " Hecken verschwinden hier im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht ,Feldraine die eigentlich rechts und links der Wege 3 Meter breit sein sollen werden von Jahr zu Jahr schmaler, teilweise "verschwinden" ganze Feldwege.
Hier Bienenvölker innerhalb der Gemarkung aufzustellen ist so gut wie unmöglich ,bestenfalls am Rand oder innerhalb des Orts.
Oelkanne hat geschrieben: Unsere nachkommen (in 60 Jahren ich auch) werden den 10 Milliardsten Erdenbürger zählen und froh sein, wenn sie 12t/ha Weizen, 100t/ha Rüben und 5t/ha Raps ernten können.
Ja, Leute mit ausreichend dickem Geldbeutel können sich immer alle Nagrungsmittel leisten.
Solange die Hälfte aller erzeugten Nahrungsmittel auf dem Müll landet brauchen sich unsere Nachkommen wohl keine Sorgen machen.
Der Weg zur Quelle führt gegen den Strom.....

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#136

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 5. Jun 2017, 09:53

Auch die moderne Milchviehhaltung trägt viel dazu bei das die Bienen keine Nahrung mehr finden.Durch die Silagefütterung werden große Flächen gleichzeitig gemäht . Früher standen die Kühe auf der Weide heute sind es die Silageballen.Bauern die 300 Kühe halten aber nur für 150 Kühe die nötige Weidefläche haben mähen hier bis in den November hinein für Silage.
Ja, bei der Weidehaltung wird das Grünland ineffizienter genutzt, wie wenn man das Gras zu Silage und Heu verarbeitet.
Warum sollte es den Landwirten verwehrt bleiben, ihr Land so effizient zu nutzen wie möglich?
Das ist schließlich kein Hobby...
Wo wohnst du denn?
Hier in BaWü ist der letzte Schnitt Anfang Oktober durch, und selbst der gibt im Silo in manchen Jahren "Matsche".
Teilweise wird bis auf den blanken Boden gemäht,
Das ist Schwachsinn.
Keiner, der die Wiese nach dem Mähen weiter nutzen will, schneidet so tief.
Die Stoppelhöhe sollte mindestens 8cm betragen, besser 10cm, sonst treibt das Gras nicht mehr zuverlässig aus und man fördert unnötiger weise Unkräuter.
Feldraine die eigentlich rechts und links der Wege 3 Meter breit sein sollen werden von Jahr zu Jahr schmaler, teilweise "verschwinden" ganze Feldwege.
Warum sollten die Ackerrandstreifen 3m breit sein? :dreh:
Wiesen werden so intensiv bewirtschaftet ,da bleibt den Bienen keine Chance auch nur eine Blüte zu finden.
Auf intensivgrünland (regelmäßige herbizidmasnahmen, hohe N-Dünung, hohe Schnitthäufigkeit) kann das sein, aber so intensiv wirtschaften nur wenige.
Die Ackerfutterflächen (Luzerne, Kleegras) sollen/müssen sogar einmal im Jahr blühen, da sie sonst stark im Ertrag nachlassen.
Solange die Hälfte aller erzeugten Nahrungsmittel auf dem Müll landet brauchen sich unsere Nachkommen wohl keine Sorgen machen.
Dafür kann die Landwirtschaft nichts.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#137

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 5. Jun 2017, 11:53

Oelkanne hat geschrieben:Ja, bei der Weidehaltung wird das Grünland ineffizienter genutzt, wie wenn man das Gras zu Silage und Heu verarbeitet.
Aber "kuh-artgerechter", das Silieren ist für die Verdauungsorgane der Kuh (soviel ich weiß) nicht optimal. - ??
bienengarten hat geschrieben:Teilweise wird bis auf den blanken Boden gemäht,
Das machen wir immer wieder mal auf unsrer Wiese, ich bilde mir ein, dann haben es die Blühpflanzen leichter, zu keimen. - ??
Allerdings mähen wir so unordentlich bzw. ineffektiv, dass immer ein paar Blüten stehen bleiben.
Oelkanne hat geschrieben:
bienengarten hat geschrieben:Solange die Hälfte aller erzeugten Nahrungsmittel auf dem Müll landet brauchen sich unsere Nachkommen wohl keine Sorgen machen.
Dafür kann die Landwirtschaft nichts.
:roll: aber sie kann es auch nicht als Argument für intensivste Intensivlandwirtschaft verwenden...
Das in meinen Augen einzige Argument dafür ist: "der Landwirt will auch was verdienen" - ??

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#138

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 5. Jun 2017, 12:20

Aber "kuh-artgerechter", das Silieren ist für die Verdauungsorgane der Kuh (soviel ich weiß) nicht optimal
Für eine Kuh die keine große Leistung erbringen muss (Trockensteller, Jungrinder, Mutterkühe) ist die Weidehaltung das Beste.
Eine geringe Milchleistung könnte noch mit Weidegang bzw Frischgrünfütterung (ein oder zweimal täglich gemäht und direkt aus dem Ladewagen verfüttert) erbracht werden.
Aber wie es in der Milch und Mastleistung nach oben geht, reicht der Weidegang nicht mehr aus,
das schafft das Tier nur mit einer Ration die ausreichend Energie und Eiweiß enthält.
Das geht bis zu einer gewissen Milchleistung (ca. 18-23l/Tag, sehr großrahmige Tiere auch 25l) noch Maissilage (als Energielieferant) und einer guten (leicht verdaulichen, eiweißreichen) Grassilage.
Alle Tiere mit einer Leistung darüber sind aber Kraftfutter angewiesen um ihre Leistung zu bringen ohne körperlichen Schaden zu nehmen (abzumagern).
Das machen wir immer wieder mal auf unsrer Wiese, ich bilde mir ein, dann haben es die Blühpflanzen leichter, zu keimen.
Damit beschädigt man die Grasnarbe und schädigt das Gras stark.
Dadurch Keimt/wächst alles mögliche,
nicht nur erwünschte pflanzen kommen dadurch, auch Unkräuter (Ampfer, Brennnessel, etc) und sehr widerstandsfähige Gräser (Quecke) werden dadurch gefördert.
Weder Brennnessel, Ampfer, noch Quecke möchte man in einem Grünlandbestand antreffen.

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Re: Bienensterben

#139

Beitrag von CHX » Mo 5. Jun 2017, 13:11

Oelkanne hat geschrieben: Das geht bis zu einer gewissen Milchleistung (ca. 18-23l/Tag, sehr großrahmige Tiere auch 25l) noch Maissilage (als Energielieferant) und einer guten (leicht verdaulichen, eiweißreichen) Grassilage.
Wozu so hohe Milchleistungen? Die Milchbauern (die natürlich auf gute Milchpreise setzen und auf den Welthandel hoffen) produzieren im Endeffekt zuviel Milch (das sogenannte "Wettmelken" seit dem Wegfall der Milchquoten 2015) - die Preise für Milch gehen bei Überproduktion in den Keller (speziell wenn die globale Abnahme durch gewisse Rahmenumstände abnimmt), viele Milchbauern sind dann wiederum in ihrer Existenz bedroht. Hatten wir doch gerade erst wieder ...

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Re: Bienensterben

#140

Beitrag von CHX » Mo 5. Jun 2017, 14:30

Oelkanne hat geschrieben: Neonicotinoide zur Saatgutbehandlung (va im Raps) sind bedeutend nützlingsschonender als Flächenbehandlung.
Noch fragen?
Ja, Fragen:

Wieviel Prozent der Saatbeize werden von den Pflanzen aufgenommen?
Wieviel Prozent der Saatbeize verbleiben im Boden bzw. gelangen (aufgrund der Wasserlöslichkeit und der chemischen Strukturstabilität mit hoher Halbwertszeit) in das Grundwasser?
Wie verhält es sich mit den Metaboliten der Neonicotinoide und der dadurch entstehenden Verlängerung des toxischen Zeitfensters?

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