Bienensterben

Wildmohn

Re: Bienensterben

#121

Beitrag von Wildmohn » Fr 5. Mai 2017, 20:01

Es ist schon so, dass auch die Ökobetriebe ihre Flächen pflügen, aber die Biodiversität in solchen Landschaften ist wesentlich höher als bei den Konventionellen. Das Konventionelle Blühstreifen, die von der EU subventioniert weden, anlegen, bleibt denen Überlassen. Oft ist dies nicht der Fall, wahrscheinlich, weil zu viel Bürokratie. In unserer Region (MV) habe ich noch nie einen solchen ausmachen können (oder die sind so mickrig angelegt, dass man sie erst garnicht erkennt...).
Den Bienen, die in der Stadt gehalten werden geht es bekanntlich deutlich besser, weil sie dort noch ausreichend Futter über die Rapsblüte hinaus finden können. Das unsachgemäße Bienenhaltung in der Stadt einen spürbaren Anteil am allgemeinen Bienensterben ausmacht empfinde ich als eine sehr gewagte These...
Das Artensterben weltweit ist ein vom Menschen verursachtes Symptom. Sich diesen Fakten zu verschließen lässt letztendlich nur den Schluss zu, mit einer rosaroten Brille durch die Weltgeschichte zu wandern... die heiße Herdplatte scheint ja noch so weit weg zu sein.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#122

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 5. Mai 2017, 20:36

Das Konventionelle Blühstreifen, die von der EU subventioniert weden, anlegen, bleibt denen Überlassen. Oft ist dies nicht der Fall, wahrscheinlich, weil zu viel Bürokratie. In unserer Region (MV) habe ich noch nie einen solchen ausmachen können (oder die sind so mickrig angelegt, dass man sie erst garnicht erkennt...).
Die werden nicht separat gefördert, sondern sind Voraussetzung für die anderen Förderungen!
Man muss keine Blühstreifen anlegen,
man kann auch Felder stilllegen, das machen vorallem flächenstarke Betriebe auf Grenzstandtorten, Zwischenfrüchte oder Leguminosen anbauen.
Es gilt eine Mindestbreite von 6m, maximal 12m und mindestens 0,1ha Fläche (1000m²).

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Re: Bienensterben

#123

Beitrag von Rohana » Fr 5. Mai 2017, 21:53

Wildmohn hat geschrieben:Es ist schon so, dass auch die Ökobetriebe ihre Flächen pflügen, aber die Biodiversität in solchen Landschaften ist wesentlich höher als bei den Konventionellen.
Gepflügt ist gepflügt, oder jetzt auf einmal nicht? :roll:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#124

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 6. Mai 2017, 07:52

Das ganze dürfte auch eine Portion "Schlampigkeit", "Faulheit" bzw. nicht sooo exaktes Arbeiten sein....
Mir ist das vor Jahren schon komisch vorgekommen, als sich hier im Forum jemand traurig äußerte, dass es kaum noch Blühstreifen gibt für die Insekten.
Mir wär das gar nicht so aufgefallen, es wächst allerhand zwischen Acker und Straße und meistens blüht irgendwo was.

Unkraut.

Natürlich wird das auch in Biobetrieben entfernt, aber so ganz 100% wie Glyphosat schafft das kein Pflügen und erst recht kein händisches Zupfen....
Außerdem bauen vielleicht "die Biobetriebe" ein bisschen andere Sachen an?
Klatschmohn, Kornblume und Kamille "gehören" ins Getreidefeld.
Wiesenblumen in die Heuwiese (auf die Weide).

Ich halte viel vom Leben und Leben lassen.
Man "muss" Unkraut entfernen und Schädlinge töten, auch in Biobetrieben - aber wie gründlich??

@Bielefelder:
Das Bienensterben kommt von den bösen Städtern, die auch Bienen halten wollen - ??
:platt: :haha:

(das war als Witz gemeint, oder?)

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Re: Bienensterben

#125

Beitrag von Rohana » Sa 6. Mai 2017, 10:19

ina maka hat geschrieben: Natürlich wird das auch in Biobetrieben entfernt, aber so ganz 100% wie Glyphosat schafft das kein Pflügen und erst recht kein händisches Zupfen....
Bei Glyphosat stirbt das Zeug stehend ab, beim Pflügen wirds vergraben und stirbt. "Entfernt" ist beides. Schau dir mal bei Gelegenheit ein frisch gepflügtes Feld an... :roll:
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Re: Bienensterben

#126

Beitrag von strega » Sa 6. Mai 2017, 10:45

nur dass es beim Unterpflügen nicht vorher vergiftet wird.... ist ja vielleicht doch ein ganz winzigkleiner Unterschied, ne?
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Bienensterben

#127

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Mai 2017, 12:42

strega hat geschrieben:nur dass es beim Unterpflügen nicht vorher vergiftet wird.... ist ja vielleicht doch ein ganz winzigkleiner Unterschied, ne?
Ne.
Tot ist Tot

Einmal preiswert und bodenschonend und einmal teuer und bodenvergewaltigend

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Re: Bienensterben

#128

Beitrag von Rohana » Sa 6. Mai 2017, 14:48

strega hat geschrieben:nur dass es beim Unterpflügen nicht vorher vergiftet wird.... ist ja vielleicht doch ein ganz winzigkleiner Unterschied, ne?
Nicht im Ergebnis für die Pflanze - darum gehts ja grade. Töter als tot gibts nicht. Sprich, auch die ach so "guten" Bios töten Pflanzen und verhindern dass was für die Bienen blüht :roll:
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Re: Bienensterben

#129

Beitrag von Waldläuferin » Sa 6. Mai 2017, 16:43

Beim Glyphosat geht es ja nicht in erster Linie darum, dass die Blüten weg sind. Sondern der Wirkstoff Glyphosat beeinträchtigt das Orientierungsvermögen der Bienen. Die kommen nicht mehr heim. Das ist inzwischen bewiesen.
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Bienensterben

#130

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 6. Mai 2017, 17:41

Waldläuferin hat geschrieben:Beim Glyphosat geht es ja nicht in erster Linie darum, dass die Blüten weg sind. Sondern der Wirkstoff Glyphosat beeinträchtigt das Orientierungsvermögen der Bienen. Die kommen nicht mehr heim. Das ist inzwischen bewiesen.
Da verwechselt du das Glyphosat mit den Neonikotinoiden,
einer Gruppe der Insektizide, bei denen vermutet wird das sie den Orientierungssinn der Bienen stören.

Man möchte die gesamte Gruppe der Neonikotinoide deshalb verbieten,
auch die saatgutbeizen bei Zuckerrüben.
Damit zwingt man Rübenbauern im Schnitt 8 mal flächig ein Insektizid auszubringen, auf einen Acker der (bei den kleinen Rübchen) nahezu unbewachsen ist, statt sich auf wenige Gramm Wirkstoff zu verlassen der exakt genau dort platziert ist, wo er wirken soll: am Samenkorn in der Erde.

Mit beize sind es keine bis allerhöchstens zwei Insektizid Behandlungen, die aber auch nur dann wenn die Hütte brennt.

Gleichzeitig befeuert man mit diesem Verbot die Bildung von resistenten Insekten enorm,
wenn diese gegen die (noch zugelassenen) Pyrethroide nicht schon resistent sind (z.B. Kartofel- und Rapsglanzkäfer).

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