Bienensterben

Wildmohn

Re: Bienensterben

#451

Beitrag von Wildmohn » Do 18. Okt 2018, 20:35

hobbygaertnerin hat geschrieben: Ich bin nicht überzeugt, dass wir ein Bienensterben haben, auch kein Insektensterben, zumindest sehe ich in meinem Umfeld mehr als genug von den fleuchenden Viechern. Bei uns gibts sehr viele Schmetterlingsflieder rund um uns herum- es war einfach unbeschreiblich schön zu sehen, wieviele Schmetterlinge dort zu sehen waren.
Und auch sehr viele Singvögel singen und leben rundherum, (...)
Ich habe mir aber verboten, hier in diesem Faden weiter mitzulesen, es bringt doch nichts, mich digital zu ägern, manchmal reicht es auch schon analog, also mach ich in Zukunft auch weiterhin mein Ding- und vor allem auch mein Hobby. Besonders die Bienen haben es mir angetan.
Wenn ich mir in diesem Jahr die Vielfalt von Insekten, Reptilien und Vögeln in unserem Garten angeschaut habe, da war ich doch sehr überrascht, wie dolle es da rumbrummte, zwitscherte, kreuchte und fleuchte...
Vom Hornissennest im Dach, über massig umherflatternde Schmetterlinge am Lavendel, kleinen Wildbienen, großen, fetten Hummeln, die sich in den Stockrosen sühlten, über (bei der Trockenheit!) Kröten, Fröschen und Blindschleichen im Gras bis hin zu den Schwalben und sonstigen (da bin ich bestimmungstechnisch nicht so fit...) flatternden Gesellen...und nun die Marienkäferinvasion in unserem Haus naja, da dachte ich so bei mir:"Alter, haste `ne Macke, ist doch soweit alles in Ordnung!"
In den neun Jahren, seit wir dieses Grundstück besitzen, hat sich so einiges getan. Vom mühseeligen Umgraben sind wir auf das Mulchen zum Vorbereiten der Beete umgestiegen, haben insektenfreundliche Pfanzen etabliert und "wilde Bereiche" wild sein lassen.
Dieser Mikrokosmos kann einen dazu verleiten, zu sagen, wir hätten kein Bienen- und kein Insektensterben, aber in der Welt da "draußen" schaut es in dieser Hinsicht leider ehr traurig aus: Ich bin überzeugt davon, dass wir ein (Wild-)Bienen- und Insektensterben direkt vor unserer Haustür erleben und es wieder einmal sehr lange dauert, bis Maßnahmen eingeleitet werden, um dieses Desaster zu verhindern...

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Bienensterben

#452

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 18. Okt 2018, 21:41

Ja, ich hatte auch den Eindruck, daß es dieses Jahr viele Insekten gegeben hat. Aber warum? :hmm: Hängt es mit der gigantischen Baumblüte im Frühling zusammen? Hat Jemand eine Idee?
Danach hat aber nicht mehr soviel geblüht, weil dann Vieles verdorrt war.

Gefreut hat mich auf jeden Fall, daß ich anhand von dem Buch "Wildbienenhelfer", das nach Flugmonaten sortiert ist, fast alle Bienen aus dem Buch auch in meinem Garten finden konnte.

Und heute habe ich aus der Bibliothek das Buch "Bienenweide: 200 Trachtpflanzen erkennen und bewerten" von Günter Pritsch bekommen. Da werde ich mir auch viele Anregungen holen, welche Pflanzen ich noch in meinen Garten setzen werde.

Rati
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Re: Bienensterben

#453

Beitrag von Rati » Fr 19. Okt 2018, 10:16

also, den Eindruck das es viele Insekten waren hatte ich jetzt nicht.
Allerdings habe ich dieses Jahr Schmetterlinge gesehen die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen zB.

könnte am Insektengünstigen Langzeitwetter gelegen haben, vielleicht aber auch daran das die Vögel am verschwinden sind.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Bienensterben

#454

Beitrag von Rohana » Fr 19. Okt 2018, 10:46

In unserem Umfeld gab es dieses Jahr reichlich Insekten. Zwar nicht unbedingt die, die man haben will (Zecken, Fliegen insbesondere), aber für irgendwas werden sie schon gut sein... und sei's nur für die Schwalben. Habe mich an den verschiedenen Schmetterlingen und deren Raupen erfreut, obwohl wir keine speziellen Schmetterlingspflanzen haben, und auch die ein oder andere neue Art kennengelernt die ich bisher noch nicht bewusst wahrgenommen habe, z.B. Rotes Ordensband und Russischer Bär. Über einen Mangel an Vögeln kann man sich hier auch nicht beklagen.
Ed: Wir hatten ja sogar ein Wildbienenvolk in der Böschung als die noch unbewachsen war, mit zunehmender Überwucherung durch Brennesseln etc sind die aber verschwunden...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Wildmohn

Re: Bienensterben

#455

Beitrag von Wildmohn » Fr 19. Okt 2018, 13:15

Wollte eigentlich mal eine kleine Pause zu diesem Thema einlegen, aber leider ist die Entwicklung, entgegen subjektiver Eindrücke, brenzlig...
Die Insekten sterben nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Dafür häufen sich die Hinweise. Jetzt haben zwei amerikanische Biologen einen dramatischen Schwund von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßer in einem Regenwald in Puerto Rico nachgewiesen.
Der ganze Artikel: https://www.sueddeutsche.de/wissen/inse ... -1.4173762

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#456

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 19. Okt 2018, 17:56

Wildmohn hat geschrieben:Wollte eigentlich mal eine kleine Pause zu diesem Thema einlegen, aber leider ist die Entwicklung, entgegen subjektiver Eindrücke, brenzlig...
Die Insekten sterben nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Dafür häufen sich die Hinweise. Jetzt haben zwei amerikanische Biologen einen dramatischen Schwund von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßer in einem Regenwald in Puerto Rico nachgewiesen.
Der ganze Artikel: https://www.sueddeutsche.de/wissen/inse ... -1.4173762
Und jetzt willst du auch im Regenwald Raps-/Rübenbeizen und Glyphosat verbieten oder was?

Wildmohn

Re: Bienensterben

#457

Beitrag von Wildmohn » Fr 19. Okt 2018, 20:15

Oelkanne hat geschrieben: Und jetzt willst du auch im Regenwald Raps-/Rübenbeizen und Glyphosat verbieten oder was?
Ach Ölkanne, was soll ich zu Deinem Post groß sagen?...
...ok, exklusiv für Dich: Das Insektensterben hat offensichtlich multiple Ursachen. Dazu gehören u.a., die agrar-monotone Verwandlung der Landschaften, der Pestizideinsatz, die Versiegelung ökologisch wertvoller Flächen und der Klimawandel.
Alles Faktoren, die unsere kleinen Erdenmitbewohner offenbar in existentielle Bedrängnis bringen... mal ganz abgesehen davon, was der Mensch noch so alles Anrichtet.
Viele Dumpfbacken freuen sich über den "Jahrhundertsommer"...Feiern, gute Laune, Grillen, chillen und die Sau rauslassen, dass der Rhein kurz vorm versiegen ist, die Spree an manchen Stellen rückwärts fließt, die Polkappen und Gletscher im atemberaubenden Tempo schmelzen... so what?...
...und Du fragst mich ernsthaft so`n Schmarrn?

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Re: Bienensterben

#458

Beitrag von Rohana » Fr 19. Okt 2018, 20:51

Vermutlich sollte man in D Glyphosat verbieten, damit im Regenwald die Schmetterlinge wieder flattern können :hhe:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Bienensterben

#459

Beitrag von strega » Fr 19. Okt 2018, 21:39

is das jetzt witzig?

ok, wir hatten nicht definiert ob sich dieser Faden ausschliesslich auf deutsches Bienen-/Insektensterben beziehen soll oder auf weltweites...
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Wildmohn

Re: Bienensterben

#460

Beitrag von Wildmohn » Mi 7. Nov 2018, 20:08

Um in deutsche Gefilde zurückzukehren, folgender aktueller Artikel:
Aufschlussreich wird es, wenn man sich anschaut, welche Arten besonders stark zurückgegangen sind. "Bei den Schwebfliegen sind das Spezies, deren Larven in Gewässern leben oder an feuchten Stellen auf dem Boden", berichtet Ssymank. Das bekräftigt seiner Ansicht nach den Verdacht, dass wasserlösliche Pestizide und Saatgutbeizen zumindest eine der Hauptursachen für das Insektensterben sind.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/arte ... -1.4200489

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