Hallo Manfred,
vorgezogene Pflanzen sind ein sehr praktischer Ansatz, um Arbeitszeit zu sparen, man kann die Beete damit viel intensiver nutzen, weil die Kulturzeit auf dem Beet kürzer ist. Ausserdem wird Unkrautjäten wesentlich einfacher, weil der Boden fast immer eine Schattengare hat.
So toll Chicoree auch sein mag und welches schöne Gefühl, im Winter die Treiberei zu beginnen, ihn habe ich ausgelistet, er braucht viel zu lange ein Gartenbeet- und die paar Chicorees kann ich zur Not auch zukaufen.
Dafür lieber mehr Zuckerhutsalat, Chinakohl oder Endiviensalat als späten Herbst- und Wintersalat.
Früher habe ich 50 verschiedene Tomaten- und unzählige Paprikasorten im Garten ausgepflanzt, jetzt reichen uns 5 -7 verschiedene Tomaten- und 5 Paprikasorten.
Schwarzwurzeln waren im Beet die begehrte Leibspeise für die Wühlmäuse, sei ein paar Jahren kommen sie in hohe Mörtelkästen, die Pflege geht einfach und im Winter wird eine Tonne einfach umgestürzt, die Ernte ist bei nicht gefrorenem Boden wesentlich einfacher. Sie können nicht so tief wurzeln, aber bei unserem schweren Lehmboden können sie das auch nicht.
Im Gemüsegarten, wo jetzt nicht mit Traktor oder anderen Maschinen gearbeitet wird, sind Hoch- und Bankbeete eine grosse Arbeitserleichterung.
https://www.youtube.com/watch?v=-tY5g7Dm2yk
Hier in Deutschland sind die Bankbeete nicht verbreitet, aber sie haben einen grossen Nutzen.
Gutes, funktionelles Gartenwerkzeug erspart auch einiges an Arbeit, z.B. der Sauzahn- bei den Bankbeeten durchgezogen und das war die Bodenbearbeitung.
Karotten erspare ich mir, sie brauchen zu lange, sind mühsam zu pflegen.
Beim Gemüse haben wir ungefähr 85 % des Eigenbedarfs, späte Lagerkartoffeln und Karotten kaufe ich zu. Beim Obst - Orangen, Mandarinen und Bananen werden zugekauft, bei den Zitronen ist die Selbstversorgung noch nicht gedeckt, aber ich arbeite dran.
Alles andere an Obst, Kräuter, Beeren wächst im Garten.
Für die Anzucht von Pflanzen habe ich Erdpressen von Nixdorf, genauso kaufe ich bei ihm Gartenvlies, das ist wesentlich robuster und hält bei guter Behandlung mehrere Jahre.
Eine gute Kompostwirtschaft, hier unter anderem auch die Terra Preta, einen Wurmkomposter um Komposttee herstellen zu können, 2 Tonnen für Pflanzenjauchen und eine für aufgelösten Mist, einige Säcke Steinmehl und Pflanzenkohle kaufe ich zu.
Von einem guten Kompostsieb träume ich noch immer, bzw. es steht auf der Wunschliste.
Das vergangene Jahr mit seiner Hitze hat mir gezeigt, dass es trotz Mulch und guter Humusfülle im Boden eine arbeits- und wassersparende Bewässerung braucht.
2 Mist- und 2 Hochbeete werden im Frühjahr mit einer dicken warmen Mistpackung gefüllt, macht zwar Arbeit, aber damit kriege ich schnell warme Füsse für die frühen Pflanzen, ansonsten kommt Feldsalat, Portulak im Herbst als Pflanzen auf die abgeräumten Beete und im Gewächshaus säät sich Portulak selbst aus- als schnelles Frühgemüse.
Bärlauch wächst unter den Beerensträuchern, die Gartennordseite ist mit höheren Sträuchern bepflanzt, damit keine kalten Nordwinde dem Gemüse zusetzen, diese Fläche wird und soll noch verstärkt für Pilzzucht genutzt werden.
Für dieses Jahr möchte ich noch Veredeln der Obstbäume lernen,das richtige Zuschneiden der Bäume (die Kunst der Spaliererziehung steht auch auf dem Lernplan), bei den Bienen bin ich noch ganz weit weg, um wirklich was über sie zu wissen. Da stehen mir wohl noch viele Jahre intensiven Lernens an.
Mir hat das Buch von Mücke- der Intensivgarten und Minifarming von Markham sehr viel geholfen.
So wie der Garten jetzt organisiert ist, bleibt auch noch Zeit, um ihn in der Hängematte oder im Gartenstuhl zu geniessen.
Er ist Lieferant von Gemüse, Obst, Beeren, Kräuter, Blumen, bietet Insekten und anderen Tieren Rückzug und Nahrung, wir können uns dort gemütlich zusammensetzen, ausruhen, erholen.
Freue mich über jeden Vogel, der irgendwo sein Nistplätzchen findet, über jeden Igel, der sich darin wohlfühlt, über die Bienen, die immer was an Nektar und Pollen finden sollen. Auf dem warmen Steinwall sehe ich Eidechsen in der Sonne oder hin- und wieder eine Blindschleiche.