der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

hobbygaertnerin
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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#61

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 17. Feb 2018, 13:58

@Emil,
ja, die Kübelpflanzen haben im heissem Sommer eher zu warme Füsse.
So praktisch die Plastiktöpfe auch sein mögen wegen dem Gewicht- im Sommer schwöre ich auf die Tontöpfe.
Wenn ich einen Mörtelkübel im Sommer in Gebrauch für Pflanzen habe, kommt ein heller Aussenmantel drumherum.

Sicher überlässt eine gewerbliche Gärtnerei nichts dem Zufall-
bei mir gehts um ein 16 qm grosses Gewächshaus, 2 Mistbeete und 2 grosse Hochbeete, die für die Verfrühung angedacht sind.
Im Gewächshaus ist mir die Mistpackung zu viel Aufwand, die beiden Mistbeete sollen ab Anfang März für Salat genutzt werden, danach ein Hochbeet für den nächsten Satz Salat und Frühkraut, Kohlrabi.
Dazu kommen 2 Bankbeete, die für die Frühkartoffeln sorgen sollen.
Hab früher oft den Fehler gemacht, in zu kalte Erde zu pflanzen, auch den Kartoffeln hilft es nur bedingt, wenn sie oben eine warme Mütze drauf haben und unten frieren.
War vor ein paar Tagen in einem Gartencenter, Salatpflanzen stehen schon zum Verkauf, ebenso andere Pflanzen, als ich die Fachverkäuferin fragte, was sie als Bodenerwärmungsmöglichkeiten zum Kaufen hätten, gabs nur Schulterzucken.
Ich pflanze Ende April auch den vorgezogenen Zuckermaus auf eine warme Mistpackung, oben drüber kann ich ihn gut gegen Nachtfröste im Mai mit Tunnel schützen. Hat den Vorteil, dass er um soviel früher blüht, dass ich keine Einkreuzung zu fürchten habe- und mein Saatgut abnehmen kann.
Gurken und Tomaten wachsen auch besser auf der warmen Mistpackung-
es wird meiner Meinung nach viel zu wenig auf die Bodentemperatur geachtet. Ich hab mir jedes Jahr vorgenommen, die Temperaturen zu messen und aufzuschreiben, aber es doch irgendwie vergessen.
So gut Mulch auf den Beeten auch sein mag, wenn man den im Frühjahr nicht wegnimmt, dauert es ewig, bis sich der Boden erwärmt.
Mistpackungen sind jetzt nicht unbedingt arbeitssparend, aber wenn man 3 Ernten pro Beet oder frühere Ernten haben möchte-
nur mit einem Gartenvlies alleine bzw. Abdeckung schafft man zu wenig warmen Fuss für die Pflanzen.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#62

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 17. Feb 2018, 21:56

ganz gut ist auch die Töpfe im Sommer in die Erde einzulassen das spart ungemein Wasser und puffert die Hitze spitzen.
Meine Freilandtomaten stehen alle Im Topf in der Erde. Das spart Wasser , Erde und Gießzeit.
Bei Peine gibt es Kartoffelanbau mit Heizungsrohren in der Erde. Da gibt es dann zum 20 Mai Frühkartoffeln aus Deutschland. Probier die mal . da merkst du schnell es fehlt was.

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Taraxacum
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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#63

Beitrag von Taraxacum » Sa 17. Feb 2018, 22:38

@hobbygärtnerin: probier doch in deinem Gewächshaus mal die Strohballenkultur. Die kleinen Ballen zu 3/4 in die Erde eingraben, einen guten Stickstoffdünger drauf (Gülle würde auch gehen bei eigenen Kühen, die Ballen gut einwässern und dann mit Erde abdecken. Die Topfballen mit Gurken, Melonen, Paprika, Aubis und Tomaten direkt in den Strohballen pflanzen. Innerhalb einer Saison verrottet das Stroh zum größten Teil und durch die Verrottungswärme haben die Pflanzen einen warmen Fuß. Da Wärme nach oben steigt, werden die Pflanzen zumindest unten auch erwärmt. Geht auch im Mistbeet. Wenn die Flächen mit Vlies abgedeckt sind, erzeugt man eine recht angenehme Temperatur für die Setzlinge. So spart man sich teure Heizungslösungen. Im Profianbau werden nachts sog. Energieschirme zur Abdeckung verwendet, damit die teuer erzeugte Wärme effektiv genutzt wird.

@viktualia: so ist es eben nicht, dass die Pflanze oben und unten gleiche Temperaturen braucht. Ich denke, was Emil meint ist, dass durch Heißlüfter, Heißleitungen o.ä. nur direkt im Bereich der erzeugten Wärme sehr hohe Temperaturen entstehen. Weiter weg fällt die Temperatur dann rapide ab, da Boden ein schlechte Wärmeleiter ist. Da ist ein Mistbeet doch gleichmäßiger in der Wärmeverteilung.

Für den Frühanbau ist es wichtiger, dass die Pflanzen warme Füße haben, als dass die Lufttemperaturen hoch sind. Gemüsejungpflanzen sind zäher als man denkt. Nasse und kalte Füße (Wurzeln) führen eher zum Faulen und Absterben, bestenfalls zum Kümmern der Pflanzen. Auch Saatgut läuft besser mit Bodenwärme auf als mit hohen Lufttemperaturen. Meine Aussaaten stehen auf sämtlichen Heizungen in der Wohnung. Die ist 2x tgl. für 2 Stunden an (früh und abends). Die Erde in den Saatschalen kühlt in der Zwischenzeit nicht allzu sehr ab. Sowie die Pflanzen keimen, kommen Sie in den Wintergarten der nachts auf 15°C , später dann sogar nur noch 10°C gehalten wird. Wenn die Sonne scheint tagsüber heizt sich der Wintergarten genug auf. Kühlere Temparaturen helfen dass die Pflanzen kompakter bleiben und nicht vergeilen. Außerdem härtet es die Pflanzen ab. Ab Mitte März stehen sie dann bei etwa den gleichen Bedingungen im Anzuchthaus. Dann brauche ich den Platz im Wintergarten für Gurken, und Kürbisgewächse sowie Sommerblumen.

Mulchmaterial räume ich im Vorfrühling auf den Gemüseflächen ab und packe es auf den Kompost. Der blanke Boden erwärmt sich so einfach besser. Ansonsten würde unser Boden hier ewig nicht warm werden. Außerdem trocknet er so besser ab, damit überhaupt Bodenbearbeitung möglich ist. Später kommt dann wieder Mulchmaterial auf die Beete.

Hildegard
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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#64

Beitrag von Hildegard » Sa 17. Feb 2018, 23:59

Maria Thun gibt in ihrem kALENDER AN, ab wann jährlich die "Bodenwärme" einsetzt".Weiß jetzt nicht woran sie sich dabei "kosmisch"orientiert.
Mit Strohballen hab ich im Hochbeet sehr gute Erfolge bei Zucchini und Yakon gemacht.Außerdem kann man so mit wenig "Erdbewegung" wieder viel an Höhe gewinnen. :) Problem: gepresste Quader sind bei uns schon selten, nur mehr große Rundballen. Eventuell auch Belastung durch Spritzmittel?
Sonst ist eine Ladung Pferde-Mist, ..unseres steht auf einem Bio-Hof...der festgetreten wird, Goldes wert. Früher haben wir dann bei den Mistbeeten die Glasfenster geschlossen und nach ein paar Sonnentagen die Salatpflanzen ..oft schon Anfang März gesetzt, damit zu Ostern die ersten Köpfe geerntet werden konnten.
Lag noch Schnee wurde Holzasche gestreut, damit er schneller schmolz.Heute könnte man auch dunkles Vlies auflegen um den Boden schneller zu erwärmen.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#65

Beitrag von hobbygaertnerin » So 18. Feb 2018, 09:02

Ich hab da auch schon viel Versuch und Irrtum mit den Pflanzen gemacht, z.B. die vorgezogenen Tomaten bereits im April ins Gewächshaus gepflanzt, trotz Heizlüfter und Isolierung, die sind einfach nicht gewachsen, es war von Oben her immer Wachstumsklima, aber der Boden war noch nicht warm.
Oder mit der Begeisterung für Mulch, eine wirklich gute Sache für den Boden, aber im Frühjahr dauert es sehr lange, bis sich der Boden mit einer dicken Mulchdecke erwärmt.
Ich habe mir eine grössere Anzahl von gebogenen Eisenbögen zugelegt, die kann ich auf die Beete stecken, Folie darauf und sichern, aber erst mit dem warmen Fuss fangen die Pflanzen im Frühjahr zu wachsen an.

Danke für die Strohballentips- davon hätten wir mehr als genug.

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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#66

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 3. Mär 2018, 07:36

Hab neulich die neue Landlust durchgeblättert, da gings um Gartenvlies zur Ernteverfrühung.
Hab da auf einem Bild gesehen, dass die Gartenvlies an gebogenem Draht festklipsen, so was hab ich noch nie gesehen, kennt diese Klipse zufällig jemand?

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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#67

Beitrag von Zottelgeiss » Sa 3. Mär 2018, 09:31

Moin, ich blättere nicht in der Landlust, aber vielleicht meinst Du sowas?
folienclips-detail.jpg
folienclips-detail.jpg (26.55 KiB) 1571 mal betrachtet
Gibts hier:
https://www.der24stundenshop.de/clipse- ... 2hkugnqqo4
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#68

Beitrag von smallfarmer » Sa 3. Mär 2018, 10:18

Rohrclipse kosten im Fachgroßhandel ein Bruchteil, ich hab glaub ich, 25 cent bezahlt. Rohrdurchmesser 25 mm.

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Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#69

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 3. Mär 2018, 11:07

Halten diese Klipse auch stärkeren Wind usw. aus?
Praktisch wäre es schon, gebogene Tunnel mit Garten- oder Insektenvlies zu übertunneln und mit solchen Klipsen festzumachen. Ich hab bisher über den jeweiligen Bogen einen 2. drüber gestülpt, aber so ganz zufrieden bin ich mit dieser Lösung leider nicht.
Was ich als Vorteile sehe, man kann Vlies auf die Pflanzen direkt legen und einen Tunnel drüber, damit ist es noch ein wenig kuscheliger für die Pflanzen.

Baumfrau

Re: der zeit- und arbeitssparende Nutzgarten

#70

Beitrag von Baumfrau » Sa 3. Mär 2018, 11:16

Moin, liebe Hobbygärtnerin!

Ich habe mir vor 2 Jahren für meine mit gebogenem Stahldraht übertunnelten Hochbeete sog. "Federzwingen" angeschafft. Federzwinge Clippix heißt die, glaube ich. Man braucht nur die kleinste Variante, kostet so etwas über einen Euro aus meiner Erinnerung. Gibt es im Baumarkt.
Unter die Federzwinge kommt ein Stück Rohrisolierung aus Schaumstoff, damit das Vlies oder der Kunststoff nicht so leidet. Oben eine und pro Seite auch eine = 3 pro Bogen.
In diesen - doch ungewöhnlich kalten Wintertagen - habe ich neben der Vliesüberspannung des Bogens auch Vlies auf die Pflanzen gelegt. Werde berichten, was daraus geworden ist.

Einen schönen Tag wünscht
Regina

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