Glyphosat-Diskussion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1721

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 10. Sep 2018, 07:47

Sonnenstrahl hat geschrieben:Gestern 700 km mit dem Auto gefahren und keine Fliegen an der Scheibe..... :hmm:
bin vor kurzem meditierend auf der Bushaltestelle gesessen, hab auf den Bus gewartet, Insekten beobachtet.....
eine schöne große Libelle ist mir besonders aufgefallen und ich hab ihren Flug mit den Augen verfolgt. Plötzlich der Schreck: ein Auto kommt und fährt direkt in die Libelle rein. Ich dachte, das wär´s jetzt gewesen, aber die Libelle wurde ganz hoch hinauf gezogen und flog danach weiter.

nicht dass ich damit sagen will, es gäbe kein "Insektensterben", aber etwas muss dran sein daran, dass die Autos heute anders funktionieren und deshalb kaum noch Insekten an der Scheibe sind.
Ich hätte nicht gedacht, dass man das so beobachten kann!

Ansonsten - zum Thema Glyphosat:
kraut_ruebe hat geschrieben:die suche nach allheilmittel hat uns zum status quo gebracht.

von der idee, irgendwas für alles und jedes zu nutzen, wieder abzukommen, wäre der erste schritt zur besserung.
es dürfte allerdings etwas kompliziert sein, soetwas in Gesetzen, die im ganzen Land immer und für alle gelten sollen, festzuhalten :hmm:


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emil17
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1723

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2018, 07:26

Diese Studie wird wahrscheinlich nichts bewirken, weil erstens der Weg von der Studie bis zur Gesetzgebung sehr weit und langatmig ist und weil, sobald die Gefahr droht, dass diese Studie von den Behörden ernstgenommen wird, sehr bald Gegenstudien erscheinen werden, die das Gegenteil behaupten.
Sowas wird regelmässig von der interessierten industrie finanziert. Ich behaupte nicht, dass die bewusst Daten fälschen, aber einmal kann man durch geschickte Auswahl der Versuchsanordnung schon ziemlich gut beeinflussen, was in etwa herauskommt, und zudem muss man ja das Ergebnis nicht publizieren, wenn es schlechte Presse machen würde.
Zudem handelt es sich hier um eine klassische indirekte Wirkung der Chemikalie. Solange Glyphosat nicht direkt Bienen schädigt, ist es für die meisten Zulassungsbehörden nicht bienenschädigend. Für Erwerbslandwirte ist es zu Recht nicht zumutbar, sich nicht auf die amtlichen Zulassungen von Mitteln verlassen zu können.
Würden einzelne Länder dennoch Glyphosat verbieten, könnten sie dennoch damit erzeugte Nahrungs- und Futtermittel importieren, sehr zur Freude der Exportländer, die dadurch konkurrenzkräftiger würden. Und was kümmerts den Kartoffel- oder Getreidebauern oder den Schweinemäster, wenn der Nachbar in seinem Obstgarten ein Problem hat?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1724

Beitrag von Buchkammer » Fr 5. Okt 2018, 09:31

Dass Glyphosat krebserregend ist, hat unlängst ein US-Gericht bestätigt. Um es aber trotzdem in großem Stil vertreiben zu können, sorgt Monsanto einfach weiterhin für „die richtigen“ Gutachten.

Und wenn explosives Algenwachstum — hervorgerufen durch Düngemittel — das Trinkwasser versaut, schränkt man einfach die Überwachung der Wasserqualität ein. Voilà, Problem gelöst! Nach uns die — giftige — Sintflut.

Paul Craig Roberts mit kritischen Anmerkungen zur Verantwortungslosigkeit von Konzernen und Politik..
Den gesamten Artikel gibt es beim Rubikon: https://www.rubikon.news/artikel/totet- ... pitalismus
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1725

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 5. Okt 2018, 12:03

ina maka hat geschrieben:
Kraut&Rübe hat geschrieben: die suche nach allheilmittel hat uns zum status quo gebracht.

von der idee, irgendwas für alles und jedes zu nutzen, wieder abzukommen, wäre der erste schritt zur besserung.


es dürfte allerdings etwas kompliziert sein, soetwas in Gesetzen, die im ganzen Land immer und für alle gelten sollen, festzuhalten :hmm:
Es muss nicht alles immer in Gesetze betoniert werden, es reicht schon sich des eigenen Verstandes zu bedienen, dafür müsste man halt auch die eigene indoktrinationsfähigkeit entlarven.

Aber Denken tut weh und Selberdenken noch viel mehr, da ist es doch besser den Heilsbringer anzubeten, oder zumindest den, der verspricht das Heil in die Welt zu bringen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1726

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 5. Okt 2018, 14:21

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Es muss nicht alles immer in Gesetze betoniert werden, es reicht schon sich des eigenen Verstandes zu bedienen,
Wenn der Nachbar literweise Glyphosat versprüht? :hmm:

Nee - das war jetzt überspitzt...
Ich weiß, dass meine Nachbarn das nicht tun - ihnen sei Dank!

Aber was hilft mir selber denken, wenn es darum geht, dass andere etwas tun, was mir (den mir Lieben) schadet?
Mich nicht einmischen, weil es mich ja nichts angeht?
Reden? Hilft das?
Hilft ja nicht mal hier im Forum....
ganz selten mal, dass jemand von seiner vorgefassten Meinung abrückt (inkludiert mich auch)

Im Prinzip Ja: ich bin auch für Anarchie in ihrer gesunden Form - nämlich dass jeder seinem (gesunden) Gewissen folgt und selber denkt ...

mach mer´s? :aeh: :flag:

und alles ist gut
:michel:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1727

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 5. Okt 2018, 18:10

ina maka hat geschrieben:Aber was hilft mir selber denken,
Du kannst ja mal die Gegenprobe machen: Zb.: Einführung der Impfpflicht per Gesetz oder Kindesabmahme bei nicht Befolgung. :grinblum:

Ich denke, da ziehst du Selberdenken dem Gesetz vor?

Der Ruf nach dem Gesetz ist der selbe Mechanismus wie der Ruf nach dem Allheilmittel (siehe K&R) Es wird das eine durch das andere ersetzt und Selberdenken(Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Freiheit, freier Wille) wird ausgeschaltet.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1728

Beitrag von emil17 » Fr 5. Okt 2018, 20:29

RichardBurgenlandler hat geschrieben: Es muss nicht alles immer in Gesetze betoniert werden, es reicht schon sich des eigenen Verstandes zu bedienen, dafür müsste man halt auch die eigene indoktrinationsfähigkeit entlarven.

Aber Denken tut weh und Selberdenken noch viel mehr, da ist es doch besser den Heilsbringer anzubeten, oder zumindest den, der verspricht das Heil in die Welt zu bringen.
Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen. Allein um sicher Unrecht zu tun, muss man die Rechte studiert haben. (Lichtenberg)
Es geht ja um Profitsicherung, da hört bei Grosskonzernen wie auch allzuoft bei natürlichen Personen der Spass auf und der Sinn der Gesetze ist in diesem Zusammenhang nicht, zu bestimmen was Recht ist, sondern sein Geschäftsmodell juristisch unangreifbar zu machen. Deshalb beschäftigen die meisten Grossfirmen im Agrochemikalien- und Pharmabereich mehr Juristen als Forscher.
In unserem Rechtssystem muss man, um jemanden zur Unterlassung von etwas zu veranlassen, was er nicht aus eigenem Verstand unterlassen oder beenden will, die Gesetze und die Gerichte bemühen. Da wir des weiteren positives Recht haben ("Keine Strafe ohne Gesetz, keine Unterlassungsverfügung ohne Nachweis der Ordnungswidrigkeit"), muss man alles in Gesetze betonieren, wenn man Übelstände beenden will, mit denen wenige auf Kosten vieler und der Umwelt Gewinne machen. Der Begriff Verstand hat in diesem Zusammenhang keine Verwendung.
Genau genommen sind es nicht Gesetze, denn würden die umweltrelevanten Gesetze konsequent angewendet, wäre vieles besser. Es sind Verordnungen, welche die Ausführungsbestimmungen der Gesetze sind. Hierin wird beispielsweise aufgezählt,welche Produkte wofür zugelassen sind. Hintergrund ist, dass Verordnungen durch den Verwaltungsapparat angepasst werden können, Gesetze müssten vors Parlament. Da man nun nicht jedesmal die Abgeordneten bemühen will, wenn sich z.B. die maximal zulässige Krümmung von Importbananen Klasse II ändern sollte, ist das an sich sinnvoll und die Lobbyarbeit vieler von der Agrochemie bezahlter "Experten" besteht darin, die Verordnungen so zu beeinflussen, dass das Geschäft ihrer Brötchengeber nicht allzusehr gehemmt wird.
Wenn du beispielsweise durch Einsprachen, Prozessverschleppung, getürkte Gutachten usw. die Nichtzulassung hinausschieben kannst, kannst du das Produkt länger mit Gewinn verkaufen. Ist der Profit höher als der Aufwand plus der Kollateralschaden wegen schlechter Presse, wird es folglich gemacht.
So einfach ist das.

Weil die Juristen nach dem Buchstaben und nicht nach der Sache entscheiden, gibt es absurde Beispiele juristscher Logik wie etwa dieses: Einem Ausländer aus dem Nicht-EU-Raum wird sein Auto geklaut, mit dem er unterwegs ist. Nach der Anzeige bei der Polizei erhält er eine Wertdeklarationsaufforderung vom Zollamt mit der Begründung, da der Wagen nun nicht nachweislich das Land wieder verlassen werde, sei Einfuhrzoll zu entrichten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1729

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 5. Okt 2018, 21:56

In diesem Sinne schlage ich als Pflichtlektüre, H.D.Thoreaus "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat/Civil Disobedience", vor.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1730

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 5. Okt 2018, 22:17

:hmm: :hmm: :hmm:

Es ist wohl verboten, einen Landwirt daran zu hindern, Pestizide auf seinem Acker zu sprühen? :hmm:
:aeh:
:duckundweg:

nicht so gemeint, oder?

*******************************************

Vor dem Gesetz sollten halt alle gleich sein - wirklich alle!
Auch die Brennesseln, die Bienen, die Blattläuse und die zukünftigen Menschen.....

Das wär mal was!

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