Glyphosat-Diskussion

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10831
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Glyphosat-Diskussion

#821

Beitrag von emil17 » Mo 6. Mär 2017, 22:01

Lumberjack hat geschrieben:Arbeit macht die Menschen kaputt. Kann also nicht natürlich sein. Da ist man als Arbeitslooser schon besser dran.
Komisch. Ich war mal arbeitslos. War unangenehmer als Arbeit zu haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Lumberjack
Beiträge: 271
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 23:19

Re: Glyphosat-Diskussion

#822

Beitrag von Lumberjack » Mo 6. Mär 2017, 22:47

Wenn ich dran denke, jeden Tag um 5, als Lehrling sogar um 4 aufzustehen -ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das ungesund ist- einen miesen Chef zu haben, dummes Gelaber von Kollegen, zu knechten unter der Knute, jeden Tag dem Feierabend und dann dem WE entgegen zu fiebern... Nee, wenn ich an meine jetzigen Freiheiten denke, ausschlafen, Arbeit und Arbeitstempo selbst bestimmen, keine Kollegen zu haben, das moechte ich nicht mehr missen.
Es gab Zeiten wo ich gern zur Arbeit gegangen bin, aber das waren Ausnahmen. Vor allem als LKW-Fahrer war nicht schlecht.
Sicher gibt es Jobs die Spass machen und nicht gesundheitsschaedlich sind, wie Foerster. Aber man braucht Glueck und Qualifikation. Die meisten haben doch nur einen Tretmühlenjob.
Mein Minijob ist okay. Ich bin draußen, bewege mich viel, arbeite alleine, komme aber ein wenig mit Leuten in Kontakt, teile meine Zeit bis zu einem gewissen Grad selbst ein, hoere oft Wochenlang nix vom Chef und bekomme puenktlich Geld.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Glyphosat-Diskussion

#823

Beitrag von Rati » Mi 8. Mär 2017, 13:56

Hi Ako,

ich bin dir noch ein paar Antworten schuldig :) Aber erst war ja Wochenende, das halte ich möglichst Forumsfrei und dann hatte ich zu viel zu tun.
Akopalüze hat geschrieben:@Rati: Noch mal ganz allgemein gehalten, nur für Dich. Ich bin der Meinung, dass sich die Landwirtschaft eher den Bedürfnissen der Menschen anpassen sollte und nicht andersrum..
und genau das hat sie getan: Die Menschen wollen viel Auswahl, ohne Makel, zu billigsten Preisen. :aeh:
Akopalüze hat geschrieben:...Gerade wenn es um so fundamentale Dinge geht, wie das gefahrlose Betreten einer Fläche, ganz egal ob da jetzt gespielt oder gearbeitet wird....
fundamental ist, das es gar keine gefahrlosen Bereiche gibt. Erst recht nicht Bereiche in denen gearbeitet wird.
Du schriebst von der Landwirtschaft seit 12000 Jahren, auch da gab es Gefahren- sichtbare und unsichtbare.
Heut gibt es halt andere Gefahren. Damals haben die Eltern ihren Kindern beigebracht auf diese Gefahren zu achten und heute sollten Eltern das auch tuen.
Gerade Kinder in der Stadt (du scheinst ja ein Stadtmensch zu sein) laufen durch Giftwolken sobald sie das Haus verlassen.
Akopalüze hat geschrieben:...Wenn Deine Kinder über die Straße möchten, können auch sie Zebrastreifen oder Ampeln benutzen. Die Autofahrer nehmen dann Rücksicht und halten an.....
:lol: wenn meine Kinder einen Zebrastreifen oder eine Ampel benutzen wöllten, müßten sie einen Umweg von ca 8 km in kauf nehmen um zum Bäcker zu gehen.
Weist du Ako, grade auf dem Dorf (das ist da wo auch die Landwirte hausen) sind Ampeln und Zebrastreifen eher spärlich anzutreffen. ;)

Akopalüze hat geschrieben:...Die Rechtsprechung gibt mir da absolut recht. Krebsverursachende Stoffe sind generell aus dem Verkehr zu ziehen, da gibt ein keine Akzeptanz.
ich bin da ganz bei dir Ako. Also lass uns Tabak, Holzfeuer und natürlich Verbrennungsmotoren aus dem Verkehr ziehen, ach ja und Sonnenstrahlung. :pfeif:

Ich gebe zu dieser Beitrag enthält erhebliche Spuren von Sarkasmus, sorry wenn ich aus deiner Sicht übertrieben habe.

Wenn du mal diesen traed nach Beiträgen von mir durchforstets, wirst du feststellen das auch ich kein freund von flächendeckendem Glyphsateinsatz bin, aber ich bin acu entschiden gegen Hexenjagtgehabe und genau das war hier auf den letzten Seiten mMn im Gange.

viele Grüße
Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#824

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 11. Jun 2017, 16:47

Ich hab einen mail bekommen - von we move eu, Unterschriftenaktion gegen Glyphosat...
Hallo ....,

die Europäische Kommission legt noch im Juni ihren Vorschlag vor, das Pflanzengift Glyphosat für zehn weitere Jahre zuzulassen. Dabei mehren sich die Beweise, dass das Gift “wahrscheinlich krebserregend” für den Menschen ist.

Monsanto kämpft verbissen darum, ihren “Bestseller” weiter verkaufen zu dürfen. Sie haben Wissenschaftler dafür bezahlt, die passenden Forschungsergebnisse zu liefern.[1] In der vergangenen Woche hat nun ein angesehener und unabhängiger Wissenschaftler die Rohdaten der Studien untersucht, die von Monsanto finanziert wurden. Kaum zu glauben, was er findet! 38 Prozent der Tumorfälle waren nicht berücksichtigt und wurden von den EU Behörden übersehen, als sie die Studien überprüften.[2] Zeit zu Handeln!

Vor weniger als vier Monaten haben wir mit unseren europäischen Partnern eine Europäische Bürgerinitiative gestartet (ECI), um die gekaufte Wissenschaft und die Machenschaften der Konzerne zu bekämpfen.[3] Wir brauchen eine Millionen Unterschriften, damit die Europäische Kommission unsere Forderungen anhören muss. Bis heute haben wir 900.000 Unterschriften gesammelt. Es bleiben uns noch drei Wochen für die restlichen 100.000. Schaffen wir die Million, können wir ein Stolperstein für Glyphosat sein.

Eine Millionen Stimmen sind nicht so einfach zu ignorieren! Jede Unterschrift zählt! Seien Sie jetzt dabei:
Unterzeichnen Sie jetzt!

Monsanto hat alles versucht, um die Lizenz von Glyphosat zu verlängern. Schließlich ist Glyphosat mit einem Milliardenumsatz die Gelddruckmaschine des Konzerns. Monsanto hat nicht nur massiv Lobbyismus betrieben, sondern sogar Wissenschaft gekauft. Eine E-Mail des Geschäftsführers belegt, was auch aus den Studienergebnissen klar wird: Wissenschaftler wurden dafür bezahlt, Studien voller Täuschungen zu schreiben.[4] Studien, die unter Verschluss gehalten werden, weil sie Betriebsgeheimnisse enthalten sollen.

Nachforschungen unserer Partner - Umweltorganisationen und grüne Parlamentarier - bringen nun die Rohdaten ans Licht. Gemeinsam arbeiten wir seit Herbst 2015 daran, dem Treiben der Konzerne ein Ende zu setzen. Und wir haben Erfolg. Schon letzten Sommer sollte die Genehmigung für Glyphosat erteilt werden. Unsere gemeinsamen Proteste haben das verhindert. Eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsländer war gegen das Gift. Es gab lediglich eine “technische Verlängerung” bis zum Ende diesen Jahres.

Nun ist die Europäische Kommission am Zug und die Zeit wird für sie knapp. Wenn die Verlängerung bis Jahresende stehen soll, dann muss Ende Juni der Vorschlag der Kommission auf dem Tisch liegen. Genau dann wollen wir unseren millionenfachen Einspruch in Brüssel erheben. Also wird auch unsere Zeit knapp. Wir brauchen jetzt jede Unterschrift.
Unterzeichnen Sie jetzt!

Unsere Europäische Bürgerinitiative ist ein Höhepunkt im Kampf gegen ein Gift, das in der Landwirtschaft aber auch in Parks und Spielplätzen großflächig eingesetzt wird. Eine Millionen Unterschriften aus ganz Europa zwingen die Europäische Kommission, uns anzuhören. Auch im Europäischen Parlament muss es eine öffentliche Anhörung geben. Legen wir die Unterschriften Ende Juni vor, finden diese Anhörungen genau dann statt, wenn die Entscheidung über Glyphosat fällt.
Fußnoten:
[1] http://www.global2000.at/gekaufte-wissenschaft
[2, 4] http://www.global2000.at/glyphosat-beho ... ebsbefunde
[3] Wir organisieren die Europäische Bürgerinitiative zusammen mit: Campact, Corporate Europe Observatory (CEO), Global 2000, Greenpeace, Health and Environment Alliance (HEAL), Pesticide Action Network (PAN Europe), Skiftet, Danmarks Naturfredningsforening und mehr als 90 weitere Organisationen aus Europa
Das erinnert mich irgendwie an eine Geschichte, wo wir von der Buchhaltung unseres Chefs betrogen worden sind - draufgekommen bin ich nur, weil ich die excell-Ergebnisse im Kopf nachgerechnet habe und da waren einige Fehler drin gewesen!!
Man muss wohl alles selber nachrechnen......
(halte ich übrigens für wissenschaftlich) :flag:

wenigstens die Rohdaten selber bearbeiten.... selber Studien machen wär natürlich optimal, ist aber nicht machbar

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10831
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Glyphosat-Diskussion

#825

Beitrag von emil17 » So 11. Jun 2017, 19:04

Eigentlich dürften nur vor Versuchsbeginn angemeldete Studien zugelassen werden.
Die grösste und wohl üblichste Fälschung besteht nämlich darin, Studien, deren Ergebnisse nicht im Sinne der Geschäftsleitung sind, gar nicht erst zu vröffentlichen, oder die Versuchsobjekte, welche das Ergebnis "verderben", nachträglich auszufiltern und die Sache nochmals zu rechnen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5352
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#826

Beitrag von Rohana » So 11. Jun 2017, 20:26

Ich frag mich ja immer, wer die "unabhängigen" Wissenschaftler bezahlt. Die arbeiten auch nicht für lau, im Regelfall, und die lieben Spendensammelorganisationen haben genauso geldwerte Interessen wie die Konzerne. Abgesehen davon dass Glyphosat schon lange nicht mehr nur von Monsanto produziert wird und Monsanto ein Verbot nur recht sein kann, um das nächste Mittel am Markt zu platzieren.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Herbstelfe
Beiträge: 238
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 12:47

Re: Glyphosat-Diskussion

#827

Beitrag von Herbstelfe » So 11. Jun 2017, 21:39

Geldwerte Interessen der Naturschutzverbände? Etwas zynisch gesehen könnte man behaupten, sie profitieren von möglichst vielen Umweltsündern. Dann haben sie etwas woran sie sich abarbeiten und wofür sie Spenden sammeln können...

"Unabhängige Forschung" ist tatsächlich etwas schwierig, sobald die Geldquelle ein finanzielles Interesse am Ergebnis hat. Befangenheit und Interessenskonflikt sind hier die Schlagwörter.
Selber leider schon oft genug erfahren.
Kurz nach dem Studium haben wir als freie Mitarbeiter Pollen aus Maisblüten geschüttelt, die auf Rückstände von Neonics untersucht werden sollten. Das war im Zuge des großen Bienensterbens im Oberrheingraben. Wir haben sehr, sehr viel Geld bekommen damals, für effektiv 2 Wochen Arbeit. Sollten aber nicht so genau nachfragen, warum die Proben nicht gemäß sampling protocol gekühlt gelagert wurden...sondern im Hochsommer im heißen Kofferraum lagen. Auftraggeber war der Produzent des Beizmittels.

Aktuell sind meine Kollegen aus der Ornithologie, die als Freischaffende kartieren, maximal frustriert. Sie haben gerade für Effektstudien im Obstanbau kartiert. Die negativen Resultate dürfen natürlich nicht publiziert werden. Auftraggeber...naja, könnt ihr euch denken.

Aber auch an der Uni, wo man denkt, unabhängiger geht es nicht - sind ja staatlich finanziert - hatte ich schon Schwierigkeiten. Erst haben wir uns ja über das Industrieprojekt mit einem großen Auftraggeber gefreut. Blöderweise hatte deren Produkt ein paar unerwünschte Nebeneffekte, so dass wir für die Publikation auch einen Maulkorb bekommen haben und nur die schönen Ergebnisse drucken lassen durften. Der nächste Artikel muss dann möglicherweise über die Rechtsabteilung durchgesetzt werden. Ist mühsam.

Fazit: Vorsicht bei sehr einseitigen Darstellungen, z.b. in der Glyphosat-Diskussion. In der Forschung sind sehr eindeutige Ergebnisse selten, in der Regel ziehen Ergebnisse unterschiedlicher Studien auch in unterschiedliche Richtungen. Ich würde eher den differenzierten Darstellungen glauben.
Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5352
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Glyphosat-Diskussion

#828

Beitrag von Rohana » So 11. Jun 2017, 21:45

Herbstelfe hat geschrieben: Fazit: Vorsicht bei sehr einseitigen Darstellungen, z.b. in der Glyphosat-Diskussion. In der Forschung sind sehr eindeutige Ergebnisse selten, in der Regel ziehen Ergebnisse unterschiedlicher Studien auch in unterschiedliche Richtungen. Ich würde eher den differenzierten Darstellungen glauben.
Genau dies. Nur, wo findest du differenzierte Darstellung - und wen interessiert die? Wenn die Welt nicht schwarz-weiss ist, wirds kompliziert und anstrengend, das will ja keiner...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzeravatar
Herbstelfe
Beiträge: 238
Registriert: Fr 17. Mär 2017, 12:47

Re: Glyphosat-Diskussion

#829

Beitrag von Herbstelfe » So 11. Jun 2017, 21:52

Man könnte auch selber recherchieren und die Quellen entsprechend prüfen und bewerten. Macht halt mehr Arbeit. Die Zeit hab ich bei vielen Themen, die mich interessieren nicht. Deswegen versuche ich möglichst diverse Nachrichtenquellen zu nutzen. Also Bauernverband vs Naturschutzbund beispielsweise :mrgreen:
Manchmal suche ich auch gezielt Gegenmeinungen heraus, um mir beide Seiten und Argumente anzuschauen und abzuwägen. Als letztes kommt noch dieses Dings dazu. Wie heisst es gleich?
Gesunder Menschenverstand :grr:
Keine Zeit für dumme Späße, ich hab zu tun mit Älterwerden.

Veri
Beiträge: 16
Registriert: Mi 21. Jun 2017, 12:41

Re: Glyphosat ist nicht krebserregend

#830

Beitrag von Veri » Mi 21. Jun 2017, 13:09

Steinbock hat geschrieben: Du wirst doch hoffentlich nicht an der fachlich fundierten Meinung einer deutschen und einer europäischen Behörde zweifeln, oder? Für diese Behörden arbeiten unzählige Fachleute auf höchstem Niveau bzw. sie holen sich auch noch Expertenmeinung von außerhalb dazu. Die sind schließlich dazu da uns Verbraucher vor schlechten Dingen zu schützen!
War das ironisch gemeint? Weißt du wie viel Geld fließt, wenn es um Glyphosat geht?
https://www.youtube.com/watch?v=WN7-T7qTh38
Glyphosat in meinem Garten? - Nein danke!!

Antworten

Zurück zu „Pflanzen und Garten allgemein“