Glyphosat-Diskussion

Akopalüze
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Re: Glyphosat-Diskussion

#811

Beitrag von Akopalüze » Fr 3. Mär 2017, 17:18

@Rati: Noch mal ganz allgemein gehalten, nur für Dich. Ich bin der Meinung, dass sich die Landwirtschaft eher den Bedürfnissen der Menschen anpassen sollte und nicht andersrum. Gerade wenn es um so fundamentale Dinge geht, wie das gefahrlose Betreten einer Fläche, ganz egal ob da jetzt gespielt oder gearbeitet wird.
Wenn Deine Kinder über die Straße möchten, können auch sie Zebrastreifen oder Ampeln benutzen. Die Autofahrer nehmen dann Rücksicht und halten an.


@Fuxi: Also wenn Rohana schreibt:
Rohana hat geschrieben:
Lässt du deine Kinder regelmässig auf (bestellten) Feldern spielen? Super Idee. :roll: Der Landwirt geht auch mit hochkonzentrierten Präparaten um, in der Spritzbrühe sind ja nochmal 200-400l Wasser dazu.
Dann soll ich davon ausgehen, dass der zweite Satz sich nicht auf den ersten bezieht und dass das daran liegt, dass Rohana so flott denkt?
:hmm:


fuxi hat geschrieben:

mit der Einstellung "Akzeptanz einer anderen Ansicht ist keine Option", ist eine Teilnahme an einer Diskussion irgendwie sinnlos.
So allgemein habe ich das nicht geschrieben.
"Akopalüze" hat geschrieben:
Die Rechtsprechung gibt mir da absolut recht. Krebsverursachende Stoffe sind generell aus dem Verkehr zu ziehen, da gibt ein keine Akzeptanz.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#812

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 3. Mär 2017, 17:36

Gerade wenn es um so fundamentale Dinge geht, wie das gefahrlose Betreten einer Fläche, ganz egal ob da jetzt gespielt oder gearbeitet wird.
Wenn du nicht der Bewirtschaftet bist darfst du da nicht drauf.
Punkt aus Ende.
Die Rechtsprechung gibt mir da absolut recht. Krebsverursachende Stoffe sind generell aus dem Verkehr zu ziehen, da gibt ein keine Akzeptanz
Zeige mir bitte ein Pflanzenschutzmittel zur Verwendung auf dem Acker in dessen Beschreibung drinsteht:
H350 Kann Krebs erzeugen

und erkläre mir bitte dann noch warum in Ottokraftstoff bis zu 1% Benzol enthaltensein darf?
Benzol ist seit vielen Jahren erwiesermasen krebserzeugend.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#813

Beitrag von fuxi » Fr 3. Mär 2017, 17:59

Akopalüze hat geschrieben:Krebsverursachende Stoffe sind generell aus dem Verkehr zu ziehen, da gibt ein keine Akzeptanz.
Das wird aber eine interessante Welt, in der du Leben willst. Kein Tabak (auch nicht als Pflanzenschutzjauch), kein Diesel/Benzin/Rohöl, kein Kaffee (enthält Benzo[a]pyren), keine Ozonschicht (enthält Ozon), keine Lederkleidung (Herstellung veruracht Lederstaub), keine Holzmöbel (Herstellung verursacht Holzstaub), kein Bier (enthält Alkohol), keine Krebsbehandlungen mit Busulfan, ... (Quelle >>Stoffliste der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC)<<)

Diese überspitzte, aber faktisch korrekte Liste zeigt dir hoffentlich, dass es absolut unsinnig ist, dieses Thema mit einer derart starren, eingeschränkten Sichtweise anzugehen.
Die Beispiele stammen übrigens alle aus der Kategorie 1 "karzinogen für Menschen". Glyphosat steht da in Kategorie 2a "wahrscheinlich karzinogen".
Akopalüze hat geschrieben:Dann soll ich davon ausgehen, dass der zweite Satz sich nicht auf den ersten bezieht und dass das daran liegt, dass Rohana so flott denkt?
Äh ... ja. Vor allem, wenn sie selbst es dir so nochmal bestätigt hat.
Wie zum Kuckuck willst du eine konstruktive Diskussion führen, wenn du deine Diskussionspartner nicht respektierst und ihre Aussagen umdeutest? Und wenn du keine konstruktive Diskussion führen willst, spar dir doch einfach deine Beiträge in diesem Thema.

P.s.: Ich zitiere einfach mal den von dir verlinkten Wiki-Artikel: "Als Troll wird bezeichnet, wer absichtlich Gespräche innerhalb einer Online-Community stört." "Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die ihre Kommunikation im Internet auf Beiträge beschränkt, die auf [...] Provokation anderer Gesprächsteilnehmer zielt."

Und nein, ich find die petro-chemische Landwirtschaft mit ihren Symptombekämpfungsstrategien auch nicht toll, aber Scheuklappendenken und gegen alle Andersdenkenden auskeilen verbessert die Situation leider kein Bisschen.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#814

Beitrag von emil17 » Fr 3. Mär 2017, 18:13

@Fuxi: zeitliche und inhaltliche Überschneidung, aber ich schreib meins nicht nochmal um.
Akopalüze hat geschrieben: Die Rechtsprechung gibt mir da absolut recht. Krebsverursachende Stoffe sind generell aus dem Verkehr zu ziehen, da gibt ein keine Akzeptanz.
Oelkanne hat geschrieben:und erkläre mir bitte dann noch warum in Ottokraftstoff bis zu 1% Benzol enthaltensein darf?
Benzol ist seit vielen Jahren erwiesermasen krebserzeugend.
Hier wirds dann definitiv philosophisch.
- Es gibt die alte Weisheit, wonach bei jedem Stoff die Dosis das Gift macht. Krebserregende Substanzen und Pflanzenschutzmittel machen da keine Ausnahme.
- Wer wirtschaftliches Interesse in einer Sache hat, der kann NICHT vernünftig darüber urteilen.
- Man kann nicht "alle krebserrgenden Substanzen aus dem Verkehr ziehen", weil das einmal technisch unmöglich ist und weil man gar nicht alle Substanzen kennt und weil es oft nicht gewollt ist (Tabakrauch) und weil auch die Natur genung solche Substanzen bietet (Die Alkaloide des Jakobskreuzkrautes verursachen Leberkrebs, hier in der Gegend gibt es anstehenden Fels der asbesthaltig ist, Robinienholz wäre Sondermüll und nur in Unterdruckkammern bearbeitbar)
Man kann aber sehr wohl die Verbreitung, den Handel und die Konzentration solcher Stoffe auf ein vernünftiges Minimum begrenzen. Damit ist die Diskussion verlagert auf die Frage, was denn vernünftig sei. Hier wird wiederum jemand, der damit Geld verdient ganz anderer Ansicht sein, als jemand, der sich davor fürchtet. Jüngstes Beispiel dafür ist der Abgasskandal: Auch Dieselabgase sind bekanntermassen krebserregend.

Dem Schlagwort "die Rechtsprechung gibt mir definitiv recht" kann man das genauso bewährte Sprichwort "Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand" entgegensetzen, mit mangelnder Lebenserfahrung oder Naivität als mildernden Umstand. Zudem verstehen die Juristen herzlich wenig von krebserregenden Substanzen, also holt man Expertisen ein, und Experten sind Leute, die täglich Umgang mit solchen Substanzen haben, also vermutlich in der einen oder anderen Weise Geld damit verdienen.
In der Praxis verkauft man gesundheitsgefährdende Mittel mit Auflagen und Gebrauchsvorschriften, von denen jeder weiss, dass sie in der Praxis nicht eingehalten werden, aber es geht da nur darum, finanzielle Schadenersatzforderungen abzuwehren.
Falls sich noch jemand an die Seveso-Katastrophe 1976 in Norditalien erinnert: Hier wurde ein Werkmeister als schuldig verdonnert. Die Fabrikleitung, welche die unsinnigen Produktionsvorgaben machte, war unschuldig. Das ist so wie bei einem Berufskraftfahrer, der sich entscheiden kann, ob er die Strassenverkehrsordnung missachten oder unbezahlte Überstunden machen will.

Was ich bedenklich finde, ist das Pseudoheldentum von Leuten, die meinen, gesundheitsgefährliche Stoffe seien harmlos, weil man nicht gleich davon umkippt. Wenn Nahrungsmittelproduktion nur noch unter Verwendung von - ich zitiere - Ganzkörperkondomen - erfolgen kann, dann läuft da grundsätzlich etwas schief. Motorenbenzin kommt schliesslich nicht auf meinen Tisch, also ist der tolerierte Benzolgehalt grundsätzlich kein Argument, wenn es um Nahrungsmittelproduktion geht.
Die Leute, denen Landwirtschaft im Schutzanzug nicht behagt, einfach als spinnert abtun, weil sie offenbar keine Ausbildung dazu haben, mitzureden, ist schäbig.
Der einzige Grund, weshalb so viel Chemie in der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt wird, ist ganz einfach: es verbilligt die Produktion. Wenn man das nicht will, muss es einem auch etwas wert sein. Einfach irgendwas fressen, Hauptsache billig, und gegen Agrochemie protestieren ist wie duschen ohne nass zu werden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Lumberjack
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Re: Glyphosat-Diskussion

#815

Beitrag von Lumberjack » Fr 3. Mär 2017, 21:48

Robinie ist so schaedlich wenn man sie bearbeitet?
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#816

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 4. Mär 2017, 10:48

Rohana hat geschrieben:Merkst du den Unterschied zwischen "XY geht allein auf dem (fremden) bestellten Acker spazieren/spielen/sonstwas" und "Bauer X zeigt Y auf *seinem* bestellten Feld etwas"? :pfeif:
ja :im: den Unterschiede merke ich - den Unterschied kenne ich, kennen meine Kinder.
Aber was für Rolle spielt das hier ??

Es wurde immer nur von Kindern geredet, nicht ob sie alleine oder mit dem Bauern dorthin gehen.
Ich stamme aus Österreich und als Kind verbrachte ich viel Zeit am Land, vielleicht habe ich deshalb ein anderes Bild davon, wie "die Bauern" mit gefährlichen Stoffen umgehen....
Es wird (wurde?? hat sich das inzwischen geändert?) nicht immer alles kindersicher verwahrt, obwohl es drauf steht.
Die Kinder werden, so sie nicht im Gitterbett-Gefängnis sind, nicht 24 Stundn lang bewacht, nee, die stromern wohl auch alleine durch die Gegend, natürlich wird ihnen gesagt, wo sie nicht hindürfen, aber ob das immer zu 100% auch eingehalten wird?? :hmm:

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#817

Beitrag von Manfred » Mo 6. Mär 2017, 17:41

Grain Millers Inc. (eines der großen nordamerikanischen Mühlenunternehmen) will keinen Hafer mehr ankaufen, bei dem vor der Ernte eine Sikkation mit Glyphosat durchgeführt wurde:

http://www.producer.com/2016/01/grain-m ... -oats-ban/

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Re: Glyphosat-Diskussion

#818

Beitrag von emil17 » Mo 6. Mär 2017, 17:54

Lumberjack hat geschrieben:Robinie ist so schaedlich wenn man sie bearbeitet?
Schleifstaub gilt als stark gesundheitsschädlich. Bei modernen Schreinereien mit Absaugung kein Problem, wenn man mit der Handschleifmaschine Robinie schleift vielleicht schon.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#819

Beitrag von Manfred » Mo 6. Mär 2017, 18:28

Soweit ich es im Blick habe, sind diverse Hartholz-Stäube als potentielles Krebsrisiko eingestuft.
Die kleinen, fasrigen Partikel sind halt nicht gut für die Lunge...

Lumberjack
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Re: Glyphosat-Diskussion

#820

Beitrag von Lumberjack » Mo 6. Mär 2017, 21:49

Interessant! Na gut, ich habe nicht viel mit Holzbearbeitung zu tun. Mal einen Nagel irgendwo rein dreschen oder ne Schraube. Das geht vor allem Leute an, die tagtäglich damit zu tun haben.
Es gilt aber auch fuer viele Berufe. Arbeit macht die Menschen kaputt. Kann also nicht natürlich sein. Da ist man als Arbeitslooser schon besser dran.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

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