Glyphosat-Diskussion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1001

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 2. Nov 2017, 23:24

Rohana hat geschrieben:und b) bei jeder kleinen Krankheit Antibiotika eingeworfen werden,
genau das ist ja das fiese an so Dingen wie Herbiziden, Pestiziden oder anderen Umweltgiften!

Antibiotika werden keinem Menschen einfach so "eingeworfen". Man nimmt sie oder man nimmt sie nicht. Ich habe wenn ich mich recht erinnere, in meinem ganzen Leben zweimal ABs genommen. Meinen 4 Kindern habe ich bisher noch nie welche eingeworfen...

Aber ob wir Glyphosat im Körper haben oder nicht, das kann ich nicht bewußt entscheiden!
Jetzt mal ganz unabhängig davon, ob es wirklich arg schädlich ist oder nicht.

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Rohana
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1002

Beitrag von Rohana » Fr 3. Nov 2017, 00:10

misfits hat geschrieben:willst du damit sagen, es käme ja eh nicht mehr darauf an?
Nö. Aber wie willst du sicherstellen dass Untersuchungen zu Glyphosat keine Beeinflussung durch andere Faktoren erleiden?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1003

Beitrag von viktualia » Fr 3. Nov 2017, 10:00

Wenn man was über den Zustand seiner Darmflora wissen möchte, bringt ein Urintest nicht wirklich weiter.
Da wird nämlich Urin getestet.....
Und wenn so ne Darmflora nicht die Eigenschaft hätte, sich zu regenerieren, sähen wir auch ganz schön alt aus....

Mal davon abgesehen, dass ich Anlass zu der Vermutung habe, dass die Darmflora so individuell wie ein Fingerabdruck ist.

Ernsthaft: ein Urintest ist immer was ziemlich aktuelles, per definitionem, dafür sind die Nieren halt da, zum Ausspülen der "Tagesgeschäfte";
was wollt ihr denn so rausfinden, bzw. die rhetorische Frage, die mir auf den Fingerspitzen brennt, ist:
was soll die "Wissenschaft", also ein Testergebniss, denn überhaupt aussagen, ich denk, ihr glaubt denen nicht?

Ich selber würde vor einem Test erst mal rausfinden wollen, ob es sich in meinem Fett oder in meiner Leber anreichert, oder in den Knochen.
Wenn ich davon ausgehe, dass es rein wasserlöslich ist, wüßte ich doch, dass das weg ist, was ich ausscheide.
Mir fehlt da grad die Logik.
(Nen Test von 30 bis 60 Euro machen, um rauszufinden, ob das Billiggemüse heute verseucht war - da kann ich doch gleich Bio kaufen.
Es könnte ja auch das Bier gewesen sein, oder JKK im Rucola. Ach nee, der geht auf die Leber....)

Ich bin immer noch nicht FÜR Glyph´, aber das kanns jetzt auch nicht sein.....
"So wenig wie möglich" lässt sich auch ohne Tests durchziehen, privat als Konsument.
Und den Spielraum für "soviel wie nötig" bestimmen wir durch unser Konsumverhalten mit.

Und da meine ich nicht die 30-60 Euronen mit.
(Und auch nicht misfits oder strega oder Ina, ihr macht das schon gut - aber wir brauchen als Gesellschaft nicht nur "saubere Felder"
wir müssen uns an diese größeren Entscheidungsspielräume gewöhnen; die Unsicherheit, die damit einhergeht kommt nicht nur vom Glyph´.)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1004

Beitrag von strega » Fr 3. Nov 2017, 10:24

was brauchen wir dann, wenn nicht saubere Felder? Klar, Essen für bald 10 Milliarden Menschen muss erzeugt werden, dank Mons.nto und co wird das auch geschafft werden, logo. Zumindest kurzfristig, weil langfristig auf den kaputten Böden nix mehr geht.

Und klar, heutzutage gibts keinerlei Sicherheit mehr.... das ist nicht die Frage. Nur bin ich weit davon entfernt zu sagen, wenns eh keine Sicherheit gibt dann isses ja egal was auf unseren Feldern landet. Hauptsache es wird Geld gescheffelt. Zu viel Gewöhnung gibts schon in der Gesellschaft. Nein, daran müssen wir uns nicht noch mehr gewöhnen. Leben müssen wir damit. Aber uns nicht gewöhnen.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1005

Beitrag von viktualia » Fr 3. Nov 2017, 11:05

Hüch, ne strega, Missverständniss:
wir brauchen die sauberen Felder, keine Frage.
Aber wir brauchen AUCH "saubere Köpfe" - die Fähigkeit, eigenständig zu denken, Transferleistungen zu machen.
Sonst ist etwas Glyph auf einmal schlimmer als viel JKK, weil das ja "Bio" ist.

Allein schon, weil die Lösungen nicht auf Entweder/Oder, sondern auf Management beruhen.
Den Blick für´s Ganze muss man üben, pflegen, der gibt nicht so schnell Sicherheit wie die althergebrachte Wissenschaftshörigkeit.

Liebe strega, nee, ich nehm das nicht persönlich, dafür find ich dein "nie im Leben will ich mich an so nen Quatsch gewöhnen" viel zu gut.

Aber ich muss da nu ein wenig philosophieren, denn so wirkt in meinen Augen das "Böse"/Ungute:
ich bin verletzt, unsicher, will was verteidigen, was ich für "Gut" halte, und mutiere in dem Moment,
wo ich das Gegenteil zum "Bösen" deklariere, selber zu einem Teil davon.
Es wird keiner gezwungen, sich vom Guten zu verabschieden, die Angst trennt in uns die Tatsachen in Gut/Böse.

Wir sollen uns nicht an die Zustände gewöhnen, wir sollen uns daran gewöhnen, sie selber in die Hand zu nehmen, das meinte ich!
Manche haben Angst vor Verantwortung, andere haben Angst vor Glyphosat.
Und ich finde, auch die die Glyph´nicht mögen sollten Verantwortung für den nötigen Dialog übernehmen. In aller Liebe.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1006

Beitrag von strega » Fr 3. Nov 2017, 17:31

@ Viktualia

das heisst, dass die Angst das ist, was uns Glypho-Anwendung aufm Acker als böse erscheinen lässt?
und wenn wir die Angst bearbeiten, wegrationalisieren, whatever, dann finden wir Glypho aufm Acker dann langsam akzeptabel, sinnvoll und nützlich?
hmmmmm.

Angst ist zuweilen was sehr Lebens-Erhaltendes. Aber das weisste ja sicherlich, dass es da ein paar verschiedene Arten von Angst gibt.

Ich weiss, ich provozier dich derzeit ein bischen :mrgreen:
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Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#1007

Beitrag von Manfred » Fr 3. Nov 2017, 21:11

Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt schreibt in der heutigen Ausgabe, dass sollte in der EU ein Glyphosatverbot durch eine mögliche Gesundheitsgefährdung begründet werden, auch alle Importe von Futter- und Nahrungsmitteln mit einem Glyphosat-Restanteil oberhalb der technischen Nachweisgrenze verboten werden müssten.
Das hätte zur Folge, dass z.B. Produkte aus GVO-Soja nicht mehr importiert werden dürften.
In diesem Fall sei damit zu rechnen, dass die WTO die EU verklagen und Sanktionen z.B. in Form einer Einschränkung der die EU-Agrarexporte verhängen wird.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1008

Beitrag von Rohana » Fr 3. Nov 2017, 21:23

Ja, deshalb verbietet man's ja auch nur in D und lässt weiter fröhlich importieren... :bang: und sollte es doch anders kommen: Who the fuck cares about deutsche Agrarexporte? Doch sicher nicht der Durchschnittsbürger, die Massentierhaltung soll doch abgeschafft werden, umso besser wenn nix mehr mit Export verdient werden kann!
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1009

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 3. Nov 2017, 21:29

ähm jo.
warum muss ein Land das sich noch nicht mal selbst ernähren kann Lebensmittel exportieren. ?

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1010

Beitrag von viktualia » Fr 3. Nov 2017, 21:37

Voll in Ordnung, strega. Mir geht es ganz allgemein gesehen ja nicht ums Glyph, sondern eher um das Unkraut in den Köpfen.
Wenn du mich da auf mögliche Interpretationschieflagen aufmerksam machst, kann ich ja für meine Kultur nur lernen....
und wenn wir die Angst bearbeiten, (weg)rationalisieren, whatever, dann finden wir Glypho aufm Acker dann langsam akzeptabel, sinnvoll und nützlich?
(Klammer von mir)
Jep. Wenn du dich wehren willst, ist es besser, keine Angst zu haben. Angst macht auch immer den Gegner stark.
Nur noch wenig Glyph fänd ich jetzt durchaus akzeptabel, sinnvoll und nützlich, gar keins wär sicher besser;
aber da ich wirklich glaube, dass die momentanen Alternativen schlimmer sind,
na ja, fänd ich es unsinnig, es direkt ganz zu verbieten.
Du kennst doch sicher den Spruch "das Gegenteil von Gut ist gut gemeint?"
So viel Power, wie Glyph in den Köpfen der Leute hat, hat das Zeug gar nicht.
Um damit die Schwiegermutter zu himmeln müsstest du auch etliche Liter verabreichen, wirklich.
Ja, es ist giftig, aber im "normalen Junk-food Bereich".
(Ich trau der Lebensmittelindustie deutlich weniger als den Bauern.)
Ja, es ist gut, sich dagegen zu verwehren, Junk untergeschoben zu bekommen -
aber Himmel, wenn Leute so tun, als ob es Zyankali im Trinkwasser wär - da mag ich halt nicht mehr mitmachen.

Und wenn ich grad Zeitzeuge werden soll, wie ein relativ harmloses Mittel gegen gefährlichere Alternativen getauscht werden soll,
nur weil die NGO´s und Grünen und Gutmenschen grad auf diesen Zug abfahren,
nun ja, da hab ich die Wahl zwischen Angst und Auseinandersetzung.

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