Glyphosat-Diskussion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#781

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 10:03

Oelkanne hat geschrieben: Arbeitsschutz beim Befüllen:
"Ganzkörperkondom"
Ellenbogenlage Spezialhandschuhe
Schutzbrille
[....]
Und die Kinder gehen dann barfuß und mit kurzer Hose dort spielen???
Und die Wildtiere???

Also wenn das "nichts" ist weiß ich auch nicht.
Oelkanne hat geschrieben:Schließlich reichen die Lebensmittel jetzt (rechnerisch) für alle gerade so aus.
Wenn jetzt alle umstellen erntet man 30-50% weniger...
Das beide Aussagen falsch sind, weißt du nicht?
Oelkanne hat geschrieben:Dadurch würden die Preise massiv steigen,
freu dich doch! wolltet "ihr" das nicht immer? :hmm:
Oelkanne hat geschrieben:wir können uns das leisten und der Rest der Weltbevölkerung der jetzt schon kaum genug Geld für Lebensmittel hat?
in den "armen Ländern" werden die Menschen von Subsistenzlandwirtschaft und SV ernährt, nicht von den Hochertragspflanzen, die "Chemie" brauchen, um ordentlich wachsen zu können. - Diese brauchen "wir" für Baumwolle, Zucker, Kaffee und Biodiesel.
oder nicht??
Oelkanne hat geschrieben:Wie viel Wissen zur Landwirtschaft hast du dir denn über eine Ausbildung/Studium ect angeeignet?
In der Ausbildung lernt man auch nur die Meinung derer, die ausbilden ;)

nix für ungut, ist nicht böse gemeint, aber es gibt da so ein Sprichwort
"der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"

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krabbe
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Re: Glyphosat-Diskussion

#782

Beitrag von krabbe » Mi 1. Mär 2017, 10:12

@ Ölkanne
Das Problem ist sicherlich in Teilbereichen verkleinert worden, bleibt aber doch immer noch bestehen. Was machst du mit Restbeständen in der Erde, Gefährdung der Anwohner und zufällig vorbeigehenden Spaziergängern (eventuell mit Kinderwagen)? Kriegen die dann auch ein Ganzkörperkondom und Atemmaske?
Welche anderen Alternativen sucht "man" um die gefährlichsten Spritzmittel aus dem Verkehr zu ziehen?
Schau dir mal die alten Diskussionen um DTT an. Du wiederholst im Prinzip die gleichen Argumente. DTT ist mittlerweile zum Glück verboten. Aber man findet es immer noch, sogar in Muttermilch bei den Eskimos.

Das man die Welt nicht ohne gefährliche Spritzmittel ernähren kann ist nicht haltbar. Das ist ein schon lange vorgebrachtes Todschlagargument. Wenn der Einsatz von -iden und Gentechnick Hunger verhindern könnte, dürften wir den Hunger schon lange ausgerottet haben. Die Gründe für Hunger liegen ganz wo anders :
1. Auf Lebensmittel wird spekuliert. Das erhöht die Preise. Menschen mit sehr geringem Einkommen können nicht mehr genug Lebensmittel kaufen.
2. Die meisten vom Hunger bedrohten Länder hungern nicht, weil es nicht genügend Lebensmittel gibt, sondern weil Krieg Landwirtschaft vor Ort schwierig bis unmöglich macht.
3. Achtung Ironie! Scheinbar können wir hier dem Hungertod nur entkommen, wenn wir vom Hähnchen nur die Brustfilets essen. Die übrig gebliebenen anderen Teile werden dann in Afrika verkauft. (Schau dir mal die Exporte vom Hafen in Brest nach Arabischen und Afrikanischen Ländern an!) Selbstverständlich nur um den Hunger dort endlich zu bekämpfen. Die Hähnchenteile werden dort nähmlich zu Schleuderpreisen verkauft. So kann der arme Afrikaner sich auch endlich mal tierische Proteine leisten. Das dabei die lokale Produktion platt gemacht wird ist nur ein Lateralschaden. Man bekämpft schliesslich den Hunger mit der Aktion!

Und Und Und
lg Andrea

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Re: Glyphosat-Diskussion

#783

Beitrag von Rohana » Mi 1. Mär 2017, 11:35

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben: Arbeitsschutz beim Befüllen:
"Ganzkörperkondom"
Ellenbogenlage Spezialhandschuhe
Schutzbrille
[....]
Und die Kinder gehen dann barfuß und mit kurzer Hose dort spielen???
Und die Wildtiere???
Lässt du deine Kinder regelmässig auf (bestellten) Feldern spielen? Super Idee. :roll: Der Landwirt geht auch mit hochkonzentrierten Präparaten um, in der Spritzbrühe sind ja nochmal 200-400l Wasser dazu.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Glyphosat-Diskussion

#784

Beitrag von Rati » Mi 1. Mär 2017, 12:17

krabbe hat geschrieben: Das man die Welt nicht ohne gefährliche Spritzmittel ernähren kann ist nicht haltbar. Das ist ein schon lange vorgebrachtes Todschlagargument. Wenn der Einsatz von -iden und Gentechnick Hunger verhindern könnte, dürften wir den Hunger schon lange ausgerottet haben. Die Gründe für Hunger liegen ganz wo anders :
1. Auf Lebensmittel wird spekuliert. Das erhöht die Preise. Menschen mit sehr geringem Einkommen können nicht mehr genug Lebensmittel kaufen.
2. Die meisten vom Hunger bedrohten Länder hungern nicht, weil es nicht genügend Lebensmittel gibt, sondern weil Krieg Landwirtschaft vor Ort schwierig bis unmöglich macht......Und Und Und
:daumen:

Dieses besagte Totschlagargument darf ich mir auch auf jeder Belegschaftsversammlung anhören und muß mir jedes Mal auf die Zunge beißen.
Firmen die für die Landwirtschaft produzieren müssen an dieser Argumentatione festhalten, weil die Alternativen ihre Lebensgrundlage massiv stören würden, die Auswirkungen wären ähnlich wie die der Energiewende auf die großen Fossilbrennstoffkonzerne.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Glyphosat-Diskussion

#785

Beitrag von Buchkammer » Mi 1. Mär 2017, 14:02

Oelkanne hat geschrieben:Du siehst Pflanzenschutz auf dem Stand der Technik.
Arbeitsschutz beim Befüllen:
"Ganzkörperkondom"
Ellenbogenlage Spezialhandschuhe
Schutzbrille
Gummistiefel
Gummischürze
evtl. Halbmaske mit Filter
Arbeitsschutz beim Ausbrigen:
Überdruckkabine
Aktivkohlefilter in der Lüftung
Auf dem Feld kein absteigen mehr nötig
Vollautomatische Steuerung der Spritze.
Was für ein krankes System. Der Verursacher wird höchstmöglich geschützt und (wahrscheinlich) durch Subventionen in seinem Handeln bestärkt. Alles was außerhalb der Fahrerkabine passiert ist schnurz egal, oder? :ohoh:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Glyphosat-Diskussion

#786

Beitrag von Rati » Mi 1. Mär 2017, 16:57

Ach Buchkammer, Rohana hat doch geschrieben das die LWs mit dem Konzentrat arbeiten. Und niemand wird ja wohl so blöd sein sie mutwillig dauerhaft ín den Sprühnebel der Düsen zu stellen. der Bauer allerdings muß nun mal dort bleiben, darf also auch ruhig maßnahmen ergreifen um nicht über die gesamte Arbeitszeit Sprühnebel einatmen zu müssen.
Außerdem nehme ich an das diese Sicherheitsbestimmungen für alle möglichen Spritzmittel gelten, nicht nur für glyphsat.

Und wer der Verursacher der ganzen Misère ist, möcht ich mal noch in Frage stellen, auch der Landwirt ist nur einer der Beteiligten in diesem Kreislauf.

Grüße Rati
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Re: Glyphosat-Diskussion

#787

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 18:27

Buchkammer hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Du siehst Pflanzenschutz auf dem Stand der Technik.
Arbeitsschutz beim Befüllen:
"Ganzkörperkondom"
Ellenbogenlage Spezialhandschuhe
Schutzbrille
Gummistiefel
Gummischürze
evtl. Halbmaske mit Filter
Arbeitsschutz beim Ausbrigen:
Überdruckkabine
Aktivkohlefilter in der Lüftung
Auf dem Feld kein absteigen mehr nötig
Vollautomatische Steuerung der Spritze.
Was für ein krankes System. Der Verursacher wird höchstmöglich geschützt und (wahrscheinlich) durch Subventionen in seinem Handeln bestärkt. Alles was außerhalb der Fahrerkabine passiert ist schnurz egal, oder? :ohoh:
@krabbe, @buchkammer
Wie Rohana und Rati schon schrieben:
Beim Befüllen geht der Anwender mit einen Konzentrat um, z.B. 500g Wirkstoff pro Liter, davon braucht er pro Hektar 1,5 Liter.
Die Werden mit 300 Liter Wasser vermischt, ergibt eine Konzentration von 2,5g pro Liter.
Jetzt spritzt er das auf den Acker dabei kommen auf jeden Quadratmeter 0,075g Wirkstoff.
1m neben der Ackergrenze im Grasstreifen lassen sich nur noch 0,0045g Wirkstoff pro Quadratmeter finden.

Diese 0,0045g/m² sind zum zeit Punkt der Applikation vorhanden.
Nach 3-21 Tagen sind im Grasstreifen noch 0,00225g und nach 9-70 Tagen nur noch 0,00045g Wirkstoff pro Quadratmeter vorhanden.

Und vor was genau im Grasstreifen hast du jetzt Angst?

Die Zahlen beziehen sich auf das Mittel Butisan der BASF,
das meist verwendete Unkrautmittel im Raps.
Und die Kinder gehen dann barfuß und mit kurzer Hose dort spielen???
Die haben auf einem Acker nichts zu suchen.
Auch auf einem Bioacker nicht.
Das ist ein Acker und kein Kinderspielplatz.
in den "armen Ländern" werden die Menschen von Subsistenzlandwirtschaft und SV ernährt, nicht von den Hochertragspflanzen, die "Chemie" brauchen, um ordentlich wachsen zu können. - Diese brauchen "wir" für Baumwolle, Zucker, Kaffee und Biodiesel.
oder nicht??
Komisch, immer wieder hört man von Moralvorwürfen und "Gewinngeilheit" der Chemiefirmen weil sie in Indien, Afrika usw Pflanzenschutzmittel verkaufen mit Wirkstoffen die in Europa/Deutschland längst verboten sind?

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Re: Glyphosat-Diskussion

#788

Beitrag von Buchkammer » Mi 1. Mär 2017, 19:43

Achso, dass Zeug wird verdünnt - na dann kann es ja nicht so schlimm sein :pfeif: -> weitermachen.

btw: Wo hast du denn diese ganzen schnuckeligen Zahlen her ölkanne? Selber gemessen oder aus deinen Lehrbüchern? Und wer hat denn die Untersuchungen, die hoffentlich an vielen Orten unter unterschiedlichen Bedingungen und nicht nur auf einem Feld gemessen wurden, in Auftrag gegeben? Der Hersteller des Gebräus? :pft:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#790

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 20:07

Oelkanne hat geschrieben:
Und die Kinder gehen dann barfuß und mit kurzer Hose dort spielen???
Die haben auf einem Acker nichts zu suchen.
Auch auf einem Bioacker nicht.
Das ist ein Acker und kein Kinderspielplatz.
hatte zwar Rohana zuerst geschrieben, aber egal:
nein, nicht meine Kinder, die Kinder des Bauern ;)

Außerdem dachte ich, es ginge hier um Glyphosat und Glyphosat wird ja niiiie auf einem bestellten Feld angewendet (und gelangt deshalb auch kaum in die Nahrung?? wurde doch mal gesagt)

Ich hab übrigens noch nie einen Bauern mit Ganzkörperkondom gesehen - na Gott sei Dank, da wird bei uns wohl nichts arges verteilt....

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