Glyphosat-Diskussion

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#771

Beitrag von Manfred » Mo 6. Feb 2017, 09:27

"US Farmers Lose Superweeds Fight as Glyphosate Resistance Tops 75%"

http://sustainablepulse.com/2017/02/04/ ... JglGYWcFMN

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Buchkammer
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Re: Glyphosat-Diskussion

#772

Beitrag von Buchkammer » Mo 6. Feb 2017, 13:57

Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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fuxi
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Re: Glyphosat-Diskussion

#773

Beitrag von fuxi » Mi 22. Feb 2017, 18:44

BioMed Research International hat geschrieben:"Roundup was found in this experiment to be 125 times more toxic than glyphosate. Moreover, despite its reputation, Roundup was by far the most toxic among the herbicides and insecticides tested."
>>Quelle<< mit weiteren interessanten Vergleichen zwischen dem reinen Wirkstoff von Präparaten und dem kombinierten Gesamtpräparat.

"In diesem Experiment stellte sich Roundup als 125-mal giftiger heraus als (reines - Anm. d. Üb.) Glyphosat. Darüberhinaus war Roundup, trotz seines (harmlosen - Anm. d. Üb.) Rufs, bei weitem das giftigste aller getesteten Herbizide und Pestizide."
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#774

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 22. Feb 2017, 19:02

fuxi hat geschrieben:
BioMed Research International hat geschrieben:"Roundup was found in this experiment to be 125 times more toxic than glyphosate. Moreover, despite its reputation, Roundup was by far the most toxic among the herbicides and insecticides tested."
>>Quelle<< mit weiteren interessanten Vergleichen zwischen dem reinen Wirkstoff von Präparaten und dem kombinierten Gesamtpräparat.

"In diesem Experiment stellte sich Roundup als 125-mal giftiger heraus als (reines - Anm. d. Üb.) Glyphosat. Darüberhinaus war Roundup, trotz seines (harmlosen - Anm. d. Üb.) Rufs, bei weitem das giftigste aller getesteten Herbizide und Pestizide."
Da hat Herr Seralini mitgewirkt :aeug:
zu dem wird behauptet das Glyphosat schädlicher sei als Isoproturon :dreh:

IPU wird schon aus dem Verkehr gezogen, Glyphosat vermutlich auch, für Pendimethalin und Prosulfocarb wurden im Spätsommer die Auflagen drastisch erhöht...
all das verschärft die Situation der Landwirte massiv

das juckt aber keinen, denn das Fressen kommt ja immer noch billigst auf den Teller.
Der Produzent ist scheiß egal.

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krabbe
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Re: Glyphosat-Diskussion

#775

Beitrag von krabbe » Fr 24. Feb 2017, 20:37

Du vergisst ganz wichtigen Aspekt Oelkanne. Die Gesundheit des Anwenders, sprich des Landwirten selber. Der ist dem ganzen Scheiss immerhin am meisten ausgesetzt. Trotzt einhalten von allen Sicherheitsvorschriften. So gibt es eine ganze Reihe von anerkannten Berufskrankheiten bei Landwirten, die mit der Verwendung von Pestiziden, Fungiziden und anderen -iden zusammenhängen. In Frankreich und ich glaube auch in Deutschland kann so zum Beispiel Parkinson als Berufskrankheit in Zusammenhang mit Anwendung von Pestiziden anerkannt werden.

DDT und andere Nettigkeiten wurden mit den gleichen Argumenten wie deinen über einen sehr langen, zu langen Zeitraum, als ungefährlich eingestuft. In deinem eigenen Interesse als (zukünftiger?) Landwirt solltest du dich vielleicht mit den möglichen Schädigungen deiner eigenen Gesundheit mehr beschäftigen. Natürlich kann man Dickköpfig auf das Verwenden von potenziell gefährlichen Substanzen bestehen. Man kann aber auch nach Alternativen suchen.

Einige der hiesigen konventionellen Artischockenbauren haben sich sehr über die Bio-Bauern aufgeregt. Artischockenfelder mit Hand zu reinigen sei Sklavenarbeit (war sicherlich schwere Arbeit) und die Käufer von solchen Artischocken wären schlimme Menschen die den Landwirten schaden würden (naja, gezwungen habe ich niemanden das zu machen). Ein ebenso hiesiger Biobauer hat einen Pflug entwickelt, der bei entsprechendem Abstand der Pflanzen die Felder rein mechanisch säubern kann. Wenn ich heute Führungen machen ist man auch bei den konventionell arbeitenden Bauern sehr stolz auf die Reduzierung der Pflanzenschutzmittel durch dieses Engin...
lg Andrea

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#776

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 24. Feb 2017, 21:21

Du vergisst ganz wichtigen Aspekt Oelkanne. Die Gesundheit des Anwenders, sprich des Landwirten selber. Der ist dem ganzen Scheiss immerhin am meisten ausgesetzt. Trotzt einhalten von allen Sicherheitsvorschriften.
Beim normalen Landwirt sind es die Pflanzenschutzmittel, bei der Kasiererin das Bisphenol-A in den Kassenzetteln, beim Lackierer Lösungsmittel und Lackstäube, beim Waldarbeiter die Abgase der Motorsägen, bei der Reinigungskraft die Reinigungs- und Desinfektionsmittel, beim Straßenbauer die Dämpfe des Heißasphalt, im Stall ist es der Ammoniak, Maurer und Gipser atmen Zementstaub ein, beim KFZ-Mechatroniker sind es die Schmierstoffe und Reinigungsmittel, im Metallbau Felxstaub und Schweißrauch

Jeder Beruf birgt ein Risiko

und das leben ist eines der todsichersten Sachen auf dieser Erde ;)
Natürlich kann man Dickköpfig auf das Verwenden von potenziell gefährlichen Substanzen bestehen. Man kann aber auch nach Alternativen suchen.
Die muss man nicht suchen, die gibt es ja schon.
Die derzeitige Lösung ist viel Eisen, gepaart mit noch mehr Diesel und deutlich geringeren Erträgen.


Und ja, ich lerne Landwirt.
Zur Zeit auf einem 300ha Bio-Betrieb,
nein nicht so ein idyllischer Kleinstbetrieb aus der Werbung,
es sieht auf dem Hof genau so aus wie auf einem Normalen, auch eine 3000l Spritze steht rum (für die Kartoffeln).
Aus Interesse wie es auch mit weniger Chemie geht und zum abkupfern um Chemie zu sparen, schließlich ist die nicht gerade günstig.
Nächstes Jahr geht es dann zu einem normalen Betrieb und dann zum Studium.

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krabbe
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Re: Glyphosat-Diskussion

#777

Beitrag von krabbe » Di 28. Feb 2017, 21:35

Oelkanne hat geschrieben:
Du vergisst ganz wichtigen Aspekt Oelkanne. Die Gesundheit des Anwenders, sprich des Landwirten selber. Der ist dem ganzen Scheiss immerhin am meisten ausgesetzt. Trotzt einhalten von allen Sicherheitsvorschriften.
Beim normalen Landwirt sind es die Pflanzenschutzmittel, bei der Kasiererin das Bisphenol-A in den Kassenzetteln, beim Lackierer Lösungsmittel und Lackstäube, beim Waldarbeiter die Abgase der Motorsägen, bei der Reinigungskraft die Reinigungs- und Desinfektionsmittel, beim Straßenbauer die Dämpfe des Heißasphalt, im Stall ist es der Ammoniak, Maurer und Gipser atmen Zementstaub ein, beim KFZ-Mechatroniker sind es die Schmierstoffe und Reinigungsmittel, im Metallbau Felxstaub und Schweißrauch
Oelkanne hat geschrieben: Jeder Beruf birgt ein Risiko
Das ist für mich kein Argument. Nur weil es Risiken gibt muss man sie nicht einfach hinnehmen und nichts tun. Gesundheit ist sehr wertvoll. Damit sollte man nicht spielen. Ich habe um die 10 Jahre als Krankenschwester gearbeitet. Gerade Krebs wünsche ich niemanden.
Oelkanne hat geschrieben:
Natürlich kann man Dickköpfig auf das Verwenden von potenziell gefährlichen Substanzen bestehen. Man kann aber auch nach Alternativen suchen.
Die muss man nicht suchen, die gibt es ja schon.
Die derzeitige Lösung ist viel Eisen, gepaart mit noch mehr Diesel und deutlich geringeren Erträgen.
Du scheinst mir nicht sehr begeistert von deiner Alternative zu sein. War hat ein Interesse daran nicht noch weiter zu suchen? Immerhin geht es hier um die Gesundheit der Landwirte, die mit den Produkten arbeiten (und sich teilweise schützen können), den Anwohnern der Felder (die sich nicht schützen können), den Verbrauchern die die landwirtschaftlichen Produkte inklusive der eventuell noch vorhandenen Reste der Spritzmittel (der sich teilweise schützen kann) und dem Ökologischen System (was sich nicht schützen kann und natürlich zum Teil auch nicht soll)

Oelkanne hat geschrieben: Und ja, ich lerne Landwirt.
Danke für die Ausführliche Antwort. So kann ich deine Posts besser einschätzen. Manche Sachen kommen bei mir so rüber, als ob du jahrzehntelange Erfahrung hättest... Die hast du zur Zeit halt eher aus" 2. Hand". Jeder fängt mal an. Viel Erfolg beim Studium!
Oelkanne hat geschrieben:nein nicht so ein idyllischer Kleinstbetrieb aus der Werbung
:pft: Ich glaub nicht an die lila Kuh... Und das auch Biobauern Spritzmittel benützen ist mir persönlich auch klar. Schließlich muss der vom Ertrag genügend Geld erwirtschaften, um davon zu leben...
lg Andrea

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#778

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 28. Feb 2017, 22:14

Viel Erfolg beim Studium!
Danke
einfach hinnehmen und nichts tun.
Nichts tun?
Google mal nach Deutz D5006 und Holder IS 600, dazu eine Lechler LU 120-03, das gibt dollen Nebel
Du siehst Pflanzenschutz vor 30 Jahren.
Arbeitsschutz beim Befüllen:
-
Arbeitsschutz beim Ausbringen:
Strohhut gegen die Sonne und immer gegen den Wind fahren.

So jetzt nach Deutz Agrotron 6160 TTV und Amazone UF1201 mit SectionControl, DistanceControl mit ISO Bus und Einspülschleuse schauen. Dazu eine Lechler IDK 120-03, stark abdriftmindernd.
Du siehst Pflanzenschutz auf dem Stand der Technik.
Arbeitsschutz beim Befüllen:
"Ganzkörperkondom"
Ellenbogenlage Spezialhandschuhe
Schutzbrille
Gummistiefel
Gummischürze
evtl. Halbmaske mit Filter
Arbeitsschutz beim Ausbrigen:
Überdruckkabine
Aktivkohlefilter in der Lüftung
Auf dem Feld kein absteigen mehr nötig
Vollautomatische Steuerung der Spritze.

Also wenn das "nichts" ist weis ich auch nicht.
Du scheinst mir nicht sehr begeistert von deiner Alternative zu sein.
Gut erkannt,
weil ich nicht daran glaube das es funktioniert wenn alle Welt auf die Alternative umstellt.
Schließlich reichen die Lebensmittel jetzt (rechnerisch) für alle gerade so aus.
Wenn jetzt alle umstellen erntet man 30-50% weniger...
Dadurch würden die Preise massiv steigen,
wir können uns das leisten und der Rest der Weltbevölkerung der jetzt schon kaum genug Geld für Lebensmittel hat?
Manche Sachen kommen bei mir so rüber, als ob du jahrzehntelange Erfahrung hättest... Die hast du zur Zeit halt eher aus" 2. Hand".
Wie viel Wissen zur Landwirtschaft hast du dir denn über eine Ausbildung/Studium ect angeeignet?
Und das auch Biobauern Spritzmittel benützen ist mir persönlich auch klar. Schließlich muss der vom Ertrag genügend Geld erwirtschaften, um davon zu leben...
Nichts anderes tut der normale Landwirt auch.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#779

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 1. Mär 2017, 07:50

Jemanden der gerade 20 ist vorzuwerfen das er noch keine 30 jährige Erfahrung hat :schaf_1:
Auch wenn ich nicht immer gleicher Meinung mit unserem Ölkännchen bin kann er doch vieles von dem was er behauptet belegen.
Allein das der Weg nicht meiner ist , heißt nicht das sein Weg nicht auch einer sein kann der am Ende zu einem nachhaltigen System führt. Warten wirs mal ab.

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krabbe
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Re: Glyphosat-Diskussion

#780

Beitrag von krabbe » Mi 1. Mär 2017, 09:43

@Ihmo
Du hast mich falsch verstanden. Ich werfe Ölkanne überhaupt nichts vor. Ich schrieb, dass ich etwas verwirrt bin. Er argumentiert wie jemand der schon jahrelange Erfahrung hat, ohne sich auf Erfahrungswerte zu beziehen. So, jetzt weiss ich dass er sich interessiert und die Erfahrung noch kommt und gut ist.
Wenn ich von 2. Hand Wissen schreibe, meine ich das nicht negativ. Ich habe schon oft genug von 0 auf neu angefangen um zu wissen, dass gut recherchiertes und verstandenes 2. Hand Wissen die Ausgangsbasis von allem ist. Ohne jemanden, der uns seine Sicht und sein Wissen erklärt wäre es sehr mühsam bis überhaupt nicht zu machen.
lg Andrea

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