Glyphosat-Diskussion

cfun
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Re: Glyphosat-Diskussion

#691

Beitrag von cfun » Do 19. Mai 2016, 22:37

Rohana hat geschrieben:Was nützt alle internationale Wissenschaft, wenn sie nicht zum eigenen Standort passt?
International schließt den eigenen Standort doch nicht aus, international heißt, dass Wissen global ausgetauscht und zusammengeführt wird.

Aber in Deutschland wird eindeutig zu wenig geforscht auf dem Gebiet. Wie gesagt - ich hoffe, dass sich das noch ändert.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#692

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 19. Mai 2016, 22:37

Nimm es mir nicht übel, aber das beeinddruckt mich so ziemlich überhaupt nicht.
Nö übel nehm ich dir das nicht,
weil ich weiß warum die zwei Herren das so machen und nicht irgendwie anderst.

Der Chef käme nie auf die Idee vor Rüben Glypho zu spritzen wenn er Pflügen darf oder vor Mais abzuspritzen hält er für überflüssig.
der Minimalbodenbearbeiter hat seinen Pflug und seinen Grubber seit 18 Jahren verkauft,
Alles was er noch an "schwerem Gerät" besitzt ist eine (groß-) Federzinkenegge und die rostet seit Jahren vor sich hin :aeh:

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#693

Beitrag von Manfred » Do 19. Mai 2016, 22:38

Das Schöne ist ja, dass diese innovativen Betriebe auch wirtschaftlich erfolgreich sind, weil sie sich aus dem Teufelskreis der immer weiter steigenden Inputkosten verabschieden.
Für die meisten Bauern besteht halt leider eine extrem hohe Hemmschwelle für Veränderungen. Die Erfahrungen beim ganzheitlichen Ackerbau wie beim holistic planned grazing zeigen, dass viele Betriebsleiter erst kurz vor der Pleite und in allerhöchster Not als letzten Strohalm eine solche Umstellung wagen, in der Meinung eh nichts mehr verlieren zu können. Umso erstaunlicher ist, wie viele dieser Pleite-Betriebe durch die Umstellung nach wenigen Jahren wirtschaftlich wieder gut dastehen. Ich kann jedem Bauern nur raten, sich mit diesen innovativen Methoden zu beschäftigen. Die Chancen in der Landwirtschaft waren nie so gut wie heute. Man muss aber den Mut haben, neue Wege zu gehen. Die meisten von denen, die auf den ausgetretenen Pfaden bleiben, werden spätestens zum nächsten Generationswechsel die Landwirtschaft aufgeben.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#694

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 19. Mai 2016, 22:44

. Ich kann jedem Bauern nur raten, sich mit diesen innovativen Methoden zu beschäftigen. Die Chancen in der Landwirtschaft waren nie so gut wie heute. Man muss aber den Mut haben, neue Wege zu gehen. Die meisten von denen, die auf den ausgetretenen Pfaden bleiben, werden spätestens zum nächsten Generationswechsel die Landwirtschaft aufgeben.
Ich musste gerade richtig breit grinsen :)
Genau dieser Satz bzw sein Inhalt ist das Motto des Minimalbodenbearbeiters :haha:

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Thomas/V.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#695

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Mai 2016, 22:51

dass viele Betriebsleiter erst kurz vor der Pleite und in allerhöchster Not als letzten Strohalm eine solche Umstellung wagen, in der Meinung eh nichts mehr verlieren zu können.
Das kann man bejammern, und ich "jammere" auch über vieles, wo ich denke, das Menschen doch vorher einen anderen Weg einschlagen müßten, bevor sie pleite sind oder auf andere Art und Weise am Ende. Aber mittlerweile halte ich das für eine sehr tief im Menschen verwurzelte, angeborene Verhaltensweise, die ihren evolutionären Sinn hat.
(Worin genau dieser Sinn besteht, weiß ich allerdings nicht so richtig, da müßte ich noch ein bissl nachforschen...)

Deswegen bin ich auch eher pessimistisch, das die Menschheit vor dem Kollaps die Kurve kriegt... :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Glyphosat-Diskussion

#696

Beitrag von cfun » Do 19. Mai 2016, 22:54

Oelkanne hat geschrieben:Genau dieser Satz bzw sein Inhalt ist das Motto des Minimalbodenbearbeiters :haha:
Minimalbodenbearbeitung ist ja auch ein neuer und innovativer Weg, von daher hat der Mann durchaus Recht. Nur scheint er gerade nicht weiterzukommen. Neue Wege sind steinig, deshalb wollen die meisten sie nicht gehen.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#697

Beitrag von cfun » Do 19. Mai 2016, 23:01

Thomas/V. hat geschrieben:Aber mittlerweile halte ich das für eine sehr tief im Menschen verwurzelte, angeborene Verhaltensweise, die ihren evolutionären Sinn hat. (Worin genau dieser Sinn besteht, weiß ich allerdings nicht so richtig, da müßte ich noch ein bissl nachforschen...)
Ah schön, da bist du wieder mit deiner Evolution. Ich halte ja die Varianz in einer Population für das Wesentliche. Es gibt Konservative und Innovative. In manchen Situationen sind die Konservativen erfolgreicher, die Innovativen gehen drauf (von denen geht eh immer ein großer Teil drauf). In anderen Situationen braucht es die Innovation. Beide sind notwendig.

Bei Tieren kann man das z.B. im Explorationsverhalten sehen. Da gibt es einige, die standorttreu sind und dadurch große Vorteile haben, denn der Standort ist ja schon getestet. Und andere, die ausschwärmen, teils kamikazeartig, aber genau die werden es sein, die in kritischen und sich verändernden Situationen Neuland entdecken und die Population erhalten.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#698

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Do 19. Mai 2016, 23:04

cfun hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:Genau dieser Satz bzw sein Inhalt ist das Motto des Minimalbodenbearbeiters :haha:
Minimalbodenbearbeitung ist ja auch ein neuer und innovativer Weg, von daher hat der Mann durchaus Recht. Nur scheint er gerade nicht weiterzukommen. Neue Wege sind steinig, deshalb wollen die meisten sie nicht gehen.
Er hat vor 30 Jahren, mit 20, vom Vater übernommen und vor 25 Jahren aus Minimalbodenbearbeitung umgestellt.
Damals sei er in den Augen der Kollegen ein "junger, wilder Spinner" gewesen meinte er.

Warum sollte er nicht weiterkommen?
Wo hakt es denn?
Er hat stabile Erträge auf gutem bis hohen nievau was will man mehr?

cfun
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Re: Glyphosat-Diskussion

#699

Beitrag von cfun » Do 19. Mai 2016, 23:08

Oelkanne hat geschrieben:Er hat stabile Erträge auf gutem bis hohen nievau was will man mehr?
:lol: du bist klasse! Aber für andere ist es halt ein unbefriedigender Zustand, wenn man Gift spritzen muss. Und daher durchaus noch viel Luft nach oben da.

Manfred

Re: Glyphosat-Diskussion

#700

Beitrag von Manfred » Do 19. Mai 2016, 23:09

Das hast du gut beschrieben, cfun.
Die Pioniere haben es halt immer schwer. Wenn ich dran denke, was sich die ersten Bios alles anhören müssten und wie sie geschnitten wurden... Das ist ja heute noch schlimm genug. Und in wenigen Jahrzehnten wird man über die lachen, die noch zur Chemie greifen.

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