Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 28. Mär 2015, 11:21

Ooch - muss ja echt kein "entweder-oder" sein.
Ich hab am Balkon viele verschiedene Pflanzen.
Als Blumen, die "einfach nur schön sein sollen" kann man auch welche nehmen, auf die manche Insekten fliegen - z.B. auch Geranien! :lol:
Ich hatte eine Zeitlang die ungefüllten "wilden" aus Südafrika, müssen halt im Winter ins Stiegenhaus, brauchen echt wenig Wasser und es sind Insekten in die Blüten geflogen. Die Blüten sind allerdings eher unspektakulär, hünsch ja, aber klein und nicht in solchen Massen vorhanden.
Dann hab ich auch noch Mädchenauge (kommen jedes jahr wieder) und Goldmarie (aus eigenen Samen jedes Jahr neu). Da fliegen einige Insekten drauf!

Außerdem mediterane Kräuter, die wachsen am Balkon sogar fast besser als im Garten, nutzen mir und den Insekten.
Schnittlauch blüht auch schön! Man kann ihn trotzden ernten, nur die Blütenstängel selber sind hart, die Blüten schmecken auch sehr gut! ;)

Sedum, winterharte Kakteen und Dachwurzen brauchen nur hie und da Wasser. Außerdem hab ich Tripmadam (als Salatergänzung) und seit kurzem Rosenwurz (angeblich eine einheimische Alpenpflanze)

Dazwischen haben sich echte Wildpflanzen angesiedelt, wenn sie mir gefallen und Platz ist, lasse ich sie. Das ist vor allem Gundelrebe, Vogelmiere und Löwenzahn (wächst obwohl Tiefwurzler in den kleinen Kistchen). Ach ja: Duftveilchen!! Aber die machen mehr Sinn auf der Wiese unterm Balkon :) Dort haben sie sich aus Samen selber angesiedelt und es duuuftet im Frühling!!
Krokusse gehen ja auch gut in den Balkonkistchen, ich mag die Traubenhyazinthe lieber, ist ja auch eine gefährdete einheimische Pflanze, oder nicht?

Benutzeravatar
Minze
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 2135
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:29
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Ostprignitz-Ruppin

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#12

Beitrag von Minze » Sa 28. Mär 2015, 11:46

Ich finde Geranien schön, nicht unbedingt im Balkonkasten, sondern seperat in einem Topf an unserem Sitzplatz. Da kommt sie zur Geltung und erfreut mich bis in den späten Herbst mit Blüten. Dann wir sie ausgeputzt, zurückgeschnitten und kommt ans Dachfenster um mich im nächsten Jahr wieder mit ihrer verschwenderischen Blütenfülle zu begeistern. Meine Geranie ist nun 10 Jahre alt.

Was ich nicht mag: Kasten bepflanzen - abgeblüht - weggeworfen - neu bepflanzt

Als ich noch einen Balkon hatte, war er mit allerlei Wildblumen, Stauden und Bäumen bepflanzt, u.a. einer selbstgezogenen Kastanie und einer Kiefer die noch heute im Topf im Garten stehen, mittlerweilen sind sie 20 Jahre alt. Ganz von selbst kam Zimbelkraut angeflogen, das ist auch heute noch in meinem Garten zu finden.
Liebe Grüße
Minze

Benutzeravatar
wernerimweb
Beiträge: 21
Registriert: So 15. Mär 2015, 07:58

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#13

Beitrag von wernerimweb » Sa 28. Mär 2015, 19:13

ina maka hat geschrieben:Ooch - muss ja echt kein "entweder-oder" sein.
Ich hab am Balkon viele verschiedene Pflanzen.
Hallo Ina,

ich stimme dir zu. Sobald etwas anfängt "dogmatisch" zu werden, eine Norm die als einzige "richtig" ist und daher erfüllt werden muß wird es sehr, sehr kritisch :) Wenn jemand sein Herz an Geranien gehängt hat, ist das voll in Ordnung und ich werde ganz sicher nicht versuchen ihm das auszureden. Mir reicht es völlig darauf hinzuweisen, daß es eine ganze Reihe von Alternativen gibt. Du hast ja auch eine ziemlich vogelwilde Mischung auf deinem Balkon. Klasse, was will man mehr, Vielfalt ist immer eine Bereicherung :)

LG Werner
www.naturgartenfreude.de: Informatives rund um den Naturgarten und solitäre Wildbienen. Naturgartenbalkon-Blog

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#14

Beitrag von Adjua » Sa 11. Apr 2015, 20:23

Nichts gegen Naturbalkon - aber der Vergleich mit Geranien & Co hinkt gewaltig.

Balkonblumen haben bei uns den Zweck, weithin in dekorativer Weise sichtbar zu sein. Von dem gezeigten Topf sieht man von der Weite nur noch undefinierbares Grün. So gesehen ist der Naturbalkoniker eher egoistisch :engel:

Gleichzeitig sollte sich der Pflegeaufwand in Grenzen halten. Geranien eignen sich dazu ideal, das sind unglaubliche Hungerkünstler, was die Wasserversorgung angeht. Ich gieße meine auch bei der größten Hitze maximal einmal pro Woche. Ich behaupte, das hält keine einzige einheimische Pflanze aus, abgesehen davon, daß nichts "Einheimisches" so dekorativ und ausdauernd blüht.

Ich überwintere meine Geranien und ziehe Stecklinge nach. Es gibt hunderte verschiedene, manchmal sehr alte Sorten, nicht nur den Einheitsbrei aus dem Baumarkt.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10831
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#15

Beitrag von emil17 » Sa 11. Apr 2015, 22:03

Adjua hat geschrieben:Ich behaupte, das hält keine einzige einheimische Pflanze aus, abgesehen davon, daß nichts "Einheimisches" so dekorativ und ausdauernd blüht.
Da dürftest du nicht recht haben - manche Sedum-Arten und dann erst recht wirklich austrocknungsresistente Arten wie der Schriftfarn (Ceterach) sind äusserst hart im Nehmen. Bezüglich Blühdauer und Farbenpracht sind die aber nichts gegenüber den Exoten.
Es hat damit zu tun, dass es in Mitteleuropa eigentlich keine richtigen Trockengebiete gibt und schon gar keine flächenmässig bedeutenden.
Unser Botanikprofessor hat gesagt, die typische mitteleuropäische Blume sei die Glockenblume - weils da nicht hieneinregnet.

Grundsätzlich stimme ich dir aber darin zu, dass man gerne auch kräftige Farbakzente setzen darf. Ich finde, im eigenen Garten und erst recht auf dem Balkon soll man dürfen, was einem gefällt. Da kämen mir an einheimischen Arten nur gerade die Feuerlilie und der Klatschmohn in den Sinn - aber wenn man auch noch üppigste Blüte von Mai bis in den Oktober hinein will, sind Balkongeranien schon das richtige. Zumal diese von Rost- und Mehltaupilzen, Spinnmilben und Blattläusen verschont bleiben, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.
Die mitteleuropäische Flora hat nun mal nicht diese Farbenwucht, wie wir sie von den Zierpflanzen aus Südafrika und auch Amerika (Dahlien, Sonnenblumen, Cosmeen, Phloxe usw. ) kennen. Auch die Rosen konnten erst durch Kreuzung mit exotischen Arten zu dem gebracht werden, was sie sind.

Leute, die freiwillig Bananen oder Datteln essen und Dinge wie Zimt oder Pfeffer in der Küche verwenden, sollten mit exotischen Pflanzen sowieso nicht so streng sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

babayaga
Beiträge: 570
Registriert: Mo 19. Mär 2012, 22:12
Wohnort: unteres Erzgebirge - KLZ6b

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#16

Beitrag von babayaga » Sa 11. Apr 2015, 23:29

Habe ja auch schon viel herumexperinemtiert, auch mit den klassicshen Wildblumen:
Klatschmohn, Kornblume, Lein uä. auch mit Mariendistel in Töpfen.
Manche Pflanzen tragen nicht umsonst den Namen 'Wildkräuter/-Blumen, einfach weil sie schwer zu kultivieren sind.

Einen experimentellen 'Balkongarten' hab ich in ähnlicher Art probiert, um zu erkennen dass nicht alles so klappt, im nächsten Jahr habe ich das dann eingstellt bzw. meine Lehren draus gezogen.
Gerade schmucktechnisch gesehen, sind Geranien die dankbarsten Begleiter überhaupt, welche man auch selbst über Jahre hinweg weiterbringen kann, ohne Neukauf.

Go home - Geranie, das mutet ja schon etwas hm - sagichnicht - an, aber auch egal, jeder nach seiner Auffassung/Überzeugung.

ich zB kann mit (Zucht)Rosen nix anfangen, die Rose wird mir ewig fremd bleiben, das Gewächs liegt mir einfach nicht, hab ich keinen Bezug dazu.

Hingegen Margeriten, Kuhschellen, Christrosen, Sonnenblumen, Mohn liebe ich, in der jeweils einfachen (ungefüllten) Form, ebenso wie Oleander usw.
Orchideen klammere ich mal aus, dazu hab ich (noch) keine Meinung, meine Orchideen sind weisse, einfache Christrosen ;)
Vor Jahren hatte ich mal in einem Blumengeschäft nach (Schnitt-)Christrosen gefragt - Antwort: die kann keiner bezahlen.

Hege und pflege hier seit 10 jahren eine A. auraucana im Topf, ein sehr dekoratives, aber auch stacheliges Gewächs, hat aber den Vorteil, dass es den fast ganzen Winter draussen vor der Haustür steht und einfach nur schön aussieht. Genauso wie meine Balkonchristrosen, wo im März die Bienen dran fliegen.

ich denke jeder ist nen anderer Typ, soviel sollte man anderen Leuten zugestehen, dass nicht jeder dasselbe mag.
Es ist ja schon viel gewonnen, wenn man von diesen elenden Zuchtformen (gefüllte Blüten, oder weissblühender Mohn) wegkommt (wer hat dem Mohn das schöne Rot genommen?) ;)
It's not the hammer - it is the way you hit.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#17

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 12. Apr 2015, 07:42

ja, da ist was dran.....
Meiner Erfahrung nach kränkeln Wildpflanzen am Balkon manchmal ziemlich - als Ergänzung und weil ich sie mag, hab ich aber trotzdem welche.
Sonst ganz egoistisch Kräuter, Pflücksalate und Erdbeeren.

Einmal sagte ein Kind aus der Siedlung zu mir, als es von unten zu unserm Balkon hinauf blickte "ihr habt ja nur leere Balkonkisterl" - stimmt, von unten sieht man nichts von all der Pracht.... :pft:

Egoistisch ist es aber trotzdem nicht, Pflanzen für die Insekten am Balkon zu beherbergen, oder?

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#18

Beitrag von Adjua » So 12. Apr 2015, 09:59

Ina Maka, beachte den Smiley hinter "egoistisch" und den Zusammenhang im Satz. :aeh:

In der Stadt ist jeder ein Held, der überhaupt was Grünes auf den Balkon tut. Am Land, vor allem in touristischen Gegenden, ist die weithin sichtbare Blütenpracht de facto ein "Muss" - so gesehen handeln die Tiroler mit ihren blühenden Balkonen keineswegs selbstlos.

Ich habe die Geranienpracht hier im Haus wiederbelebt, weil sie mich an meine Grossmutter erinnert. Natürlich ohne Kunstdünger (Wachtelmist scheint sich gut zu machen). Außerdem experimentiere ich mit Mischungen mit Nutzpflanzen - Kichererbsen und Kapuzinerkresse zum Beispiel.

Kichererbsen haben letztes Jahr zuwenig Wasser abbekommen, Kapuzinerkresse ist sehr ausgewachsen. Ich probiere das Kichererbsenexperiment heuer nochmal. Ein paar Erdbeerkästen dazwischen wären auch eine Option, nur wie überwintern?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#19

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 12. Apr 2015, 18:34

Adjua hat geschrieben:Erdbeerkästen dazwischen wären auch eine Option, nur wie überwintern?
ich hab Erdbeeren jahrelang am Balkon - geb sie über Winter aber runter und stell sie "innen" an die Hauswand, also dass sie nicht mehr so exponiert hängen.
Einmal hatte ich das vergessen und die Beerchen haben es überlebt, aber gut - das war in Wien....

Der große Vorteil ist, dass da keine Schnecken rankommen :)

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Der Naturgartenbalkon - Go home, Geranie!

#20

Beitrag von Adjua » Mi 15. Apr 2015, 08:22

Ich probiere heuer die Gewürztagetes aus dem Samentauschpaket. Hab schon welche in der Voranzucht, scheinen zu keimen. Weiss jemand, ob die Regen von oben vertragen?

Antworten

Zurück zu „Pflanzen und Garten allgemein“