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Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 09:24
von Rohana
Oh, soll ich jetzt auch jedes Mal erwähnen wenn wir Blühmischungen als Zwischenfrucht aussäen (und nichts dafür bekommen) oder so? :kaffee:

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 09:38
von emil17
Ich mähe auch jedes Jahr einige Fläche Blümchen ohne Förderung, und die blühen trotzdem.
Würde ich Förderung wollen, müsste ich Formulare ausfüllen, mich an die Mähtermine halten und Kontrollen akzeptieren.
Der St. Bürokratius ist natürlich nötig, weil öffentliche Mittel nicht ausgegeben werden dürfen, ohne dass die Gegenleistung nachgewiesen wird (wer das jetzt als Realsatire auffasst, möge hinwegsehen über unwesentliche Ausnahmen bei Grossprojekten und Finanzhilfe für Banken die sich verspekuliert haben).
Beispielsweise hat der Kanton Wallis in den letzten Jahren die gesamte Flur neu vermessen lassen und ein Online-Kataster erstellt. Dabei gab es erstaunliche Einsparungen bei den Flächenbeiträgen, weil früher nämlich mehr Flächen bestimmter Bewirtschaftung gefördert wurden als es überhaupt gibt. Landwirte sind wie alle anderen, die staatliche Förderung kriegen, manchmal sehr kreativ.

Wäre ich Erwerbslandwirt und auf Förderung angewiesen, würde ich mich hingegen beraten lassen, was alles gefördert werden kann und wie man das erreichen und nachweisen kann, ohne betriebswirtschaftlich zuviele Umständlichkeiten hinnehmen zu müssen. Den Formularkram hat man ja sowieso, also alles mitnehmen was geht. Förderung ist kein Almosen, sondern es gibt ein Anrecht darauf bei erbrachter Leistung.
Rohana hat geschrieben:Oh, soll ich jetzt auch jedes Mal erwähnen wenn wir Blühmischungen als Zwischenfrucht aussäen (und nichts dafür bekommen) oder so?
Sorry, aber das erinnert mich an eine Scherzfrage, die bei uns im Umlauf ist: Warum laufen die Bauern den ganzen Tag in Gummistiefeln herum? Weil sie keine Förderung für Schuhnesteln kriegen.

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 10:10
von Rohana
emil17 hat geschrieben:Wäre ich Erwerbslandwirt [...]
Eben drum. Die anwesenden Erwerbslandwirte können sich ja gerne nochmal zu Wort melden, wie sie das mit den Blühflächen bzw. angebotenen Programmen handhaben... :kuuh:

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 10:31
von Benutzer 72 gelöscht
Rohana hat geschrieben:Oh, soll ich jetzt auch jedes Mal erwähnen wenn wir Blühmischungen als Zwischenfrucht aussäen (und nichts dafür bekommen) oder so? :kaffee:
Wenn man nicht grade in einer Gunstlage oder zumindest vernünftigen Lage dafür ist, ist Heumilch nicht wirtschaftlich, vonwegen so arg höher ist der Preis nicht. Und ob Blümchen blühen hängt von mehr Faktoren als allein vom Umstand der Beweidung ab :roll: [....]
Bei Kulap schreiben sie dir die Mischung vor. Wär ja noch schöner wenn man einfach was nehmen könnte was einem gefällt/passt/ins Budget passt
Das klang halt eher nach "bei mir blüht nichts, weil ich keine Gunstlage hab".
Was blüht denn bei dir?
ist ja sehr erfreulich!! :daumen:
Eben drum. Die anwesenden Erwerbslandwirte können sich ja gerne nochmal zu Wort melden, wie sie das mit den Blühflächen bzw. angebotenen Programmen handhaben...
Es geht hier um´s Bienensterben - ich dachte, gerade du bestehst darauf, dass daran nicht in erster Linie die Landwirte "schuld" sind.
(edit: deshalb wunder ich mich, dass es jetzt an den Blühflächen bei Bauers liegen soll.... für mich, also jetzt meine ganz persönliche Meinung! sind Blühflächen ebenso wie Wildbienenhotels eher eine Augenauswischerei - wir haben weder noch).
Ich bin kein Erwerbslandwirt, unser Fischteich und unser Grundstück dient der Selbstversorgung und ja - in unserem Fall ist es ein (finanzieller bzw. gesunde-nahrung-mäßiger) fast notwendiger "Gewinn" für uns, dass wir Nahrungspflanzen anbaun. Mir ersetzt niemand die "Blühflächen", aber ich wundere mich schon etwas, wieso es ohne das "nirgendwo" blüht - ?
Wir verwenden aus Überzeugung keine "Chemie" (ich weiß, das ist nicht das fachlich korrekte Wort, aber so normalerweise wird es verstanden). Bei uns blüht immer irgendwo etwas. Ja, ich hab ein paar Blumenflächen, aber wer hat das nicht? (ungefüllte verwilderte Frühlingszwiebelblumen, Astern, Fetthennen, Sonnenauge, Bartnelken, Ziest, ein paar Wildblumen, die mir so gefallen haben....).
Wir haben sehr viele Insekten, Igel, Kröten etc. obwohl ich eigentlich nichts extra für diese Tiere tu!!
Die sind von selber da :im:
Ok, ok, ich hab zwei Steingärten, weil ich das so rein optisch mag. Die sind etwas verwildert und beim Abbau eines hab ich außer jeder Menge Spinnen eine Ringelnatter gefunden. Die Eidechsen sonnen sich am Waschbetonplattenweg (der nicht extra für diese Tiere angelegt wurde)

Wieso gibt es also immer weniger "Bienen"?
Irgendwas muss es sein, was sich - ja, wegen der Fläche - in der Landwirtschaft und von mir aus auch in den "Ziergärten" in der letzten Zeit geändert haben, dass "dort" weniger Insekten leben können.
Wenn es gar nicht an der Landwirtschaft liegen tät, waären zumindest die landwirtschaftlichen Flächen noch immer "Bienenparadiese" - oder hab ich da einen Denkfehler gemacht?

Und nicht dass du denkst, ich möchte den Landwirten die Schuld geben!
Nein, aber eben auch......

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 10:35
von Rohana
ina maka hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Oh, soll ich jetzt auch jedes Mal erwähnen wenn wir Blühmischungen als Zwischenfrucht aussäen (und nichts dafür bekommen) oder so? :kaffee:
Wenn man nicht grade in einer Gunstlage oder zumindest vernünftigen Lage dafür ist, ist Heumilch nicht wirtschaftlich, vonwegen so arg höher ist der Preis nicht. Und ob Blümchen blühen hängt von mehr Faktoren als allein vom Umstand der Beweidung ab :roll: [....]
Bei Kulap schreiben sie dir die Mischung vor. Wär ja noch schöner wenn man einfach was nehmen könnte was einem gefällt/passt/ins Budget passt
Das klang halt eher nach "bei mir blüht nichts, weil ich keine Gunstlage hab".
Was blüht denn bei dir?
ist ja sehr erfreulich!! :daumen:
Wenn du "Heumilch" und "Blümchenwiese" gleichsetzt, dann mag das ja noch ansatzweise funktionieren, aber warum sollte irgendwo nichts blühen nur weil man keine Heumilch macht?! :kaffee:

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 10:54
von Benutzer 72 gelöscht
Eigentlich hab ich keine Lust auf Rhetorik....
Diese ganze Heublümchenwiesendiskussion hat doch begonnen (also so war es bei mir), weil du gesagt hast, bei dir kann nichts (oder fast nichts) blühen, weil du ja Futter für die Tiere brauchst. Das ist so und das ist schön, dass du dir darum Gedanken machst. Deshalb hab ich die Heuwiesen und Weiden erwähnt!
Eigentlich nur weil ich sagen wollte, dass Landwirtschaft und Umweltschutz (so großflächig und auf lange Frist gesehen) identisch sind - sein können/könnten/sollen....

ok? :)

Was ist passiert, dass die Landwirtschaft nicht mehr Lebensraum für viele Wildtiere und -pflanzen bietet?
Ich denke, da ist ein "kritischer Punkt", ab dem die Rationalisierung das Leben der Wildtiere und -pflanzen unmöglich macht.
Und das passierte - eben wegen der großen Flächen - in der Landwirtschaft.

"Schuld" daran sind aber nicht die Landwirte auch nicht die Konsumenten, sondern unser ganzes system - unsere Art zu denken

...... :kaffee:

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 10:58
von emil17
Rohana hat geschrieben: Eben drum. Die anwesenden Erwerbslandwirte können sich ja gerne nochmal zu Wort melden, wie sie das mit den Blühflächen bzw. angebotenen Programmen handhaben
Bitte sag doch gleich, wenn du nur Antworten von Erwerbslandwirten möchtest. Wäre doch schade, wenn du deine Zeit damit verschwenden musst, Beiträge von Nicht-Erwerbs-Landwirten zu lesen.

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 11:04
von Rohana
ina maka hat geschrieben:Eigentlich hab ich keine Lust auf Rhetorik....
Diese ganze Heublümchenwiesendiskussion hat doch begonnen (also so war es bei mir), weil du gesagt hast, bei dir kann nichts (oder fast nichts) blühen, weil du ja Futter für die Tiere brauchst.
Ich habe gesagt wir können keine Flächen für Blühmischungen erübrigen, das heisst doch nicht dass bei uns nichts blüht! Wie schon öfter erwähnt haben wir hier in der Gegend eine wunderbar kleinteilige, strukturierte Agarlandschaft mit reichlich Hecken, Böschungen, Ackerrändern, Waldsäumen, Uferbereichen, "Steinriegeln" und sogar auf den 3schnittig "intensiv" genutzten Wiesen blüht einiges. Insofern brauchst du dir eigentlich keine Sorgen machen dass bei mir/uns nicht genug blüht :)

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 11:29
von Benutzer 2354 gelöscht
hier schneits gerade ;)
auch ich möchte und muss Geld verdienen mit meiner Fläche und rein Umsatztechnisch verliere ich mit jedem Ha Blühfläche zwischen 60.000-90.000 €uro Umsatz. Darum ist meine Fläche für die Bienen auch kleiner ich Nutze dafür Flächen die eh da sind und nur 1mal im Jahr befahren werden. Zwischen den Obstbäumen alle Fußwege öfentliches angrenzendes Gelände . Ich finde wichtig das es gemacht wird , darum mache ich das und weil es ja sonst keiner macht.
Meine Hoffnung ist ja das es mir jemand nachmacht und wenn nicht ist es eben so.

Re: Bienensterben

Verfasst: Mo 14. Jan 2019, 11:29
von Benutzer 72 gelöscht
Rohana hat geschrieben:Ich habe gesagt wir können keine Flächen für Blühmischungen erübrigen,


eine Frage - nicht an dich!
Brauchen Bienen/Insekten extra Flächen für Blühmischungen?
Rohana hat geschrieben:Wie schon öfter erwähnt haben wir hier in der Gegend eine wunderbar kleinteilige, strukturierte Agarlandschaft mit reichlich Hecken, Böschungen, Ackerrändern, Waldsäumen, Uferbereichen, "Steinriegeln" und sogar auf den 3schnittig "intensiv" genutzten Wiesen blüht einiges. Insofern brauchst du dir eigentlich keine Sorgen machen dass bei mir/uns nicht genug blüht :)
:daumen: :daumen:

Magst du uns erzählen, woran das liegt, dass das bei euch so wunderbar klappt?
Woanders ist es ja offensichtlich nicht so!
Gibt es bei euch auch ein merkliches Bienensterben und wenn ja, woran liegt es dann?

Das wären doch Überlegungen, die hier weiterhelfen! :)