Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5353
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#81

Beitrag von Rohana » Di 14. Jun 2016, 16:04

Nicht nur Pflanzen können giftig sein, sondern viele andere Dinge des täglichen Lebens - z.B. Zigarettenstummel :nudel: muss halt jede/r wissen wie rigoros er/sie da aufpassen will.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Lometas
Beiträge: 410
Registriert: Mo 1. Apr 2013, 21:21

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#82

Beitrag von Lometas » Di 14. Jun 2016, 22:07

emil17 hat geschrieben:
Wicheler hat geschrieben:und es wächst jetzt nur so ein hartes, robustes Gras mit Wurzeln, von denen die kleinsten Stücke immer wieder ausschlagen.
Klingt nach Quecke.
Die kriegst du mit schlichten Steinplatten nicht tot.
Für solche Standorte taugen robuste Ödlandpflanzen, die mit trockenem, betonhartem, steinigem Boden und ab und zu einem Hundehaufen zurecht kommen.
Probier Seifenkraut (Saponaria officinalis, in einer Kiesgrube oder Schuttdeponie ausgraben, alles was grün ist abschneiden, Wurzeln eingraben und die Quecke hat einen ebenbürtigen Gegner), Karde (Dipsacus silvester, nicht pflanzen sondern im Herbst Samen sammeln, die Pflanze ist auf Ödland und Grünstreifen häufig und leicht zu erkennen), Kugeldistel (Echinops ritro), Rainfarn (Tanacetum officinale), Leinkraut (Linaria vulgaris), Eselsdistel (Onopordum, mit Samen vermehren, nicht häufig, wird riesig und sehr eindrucksvoll), Mauer-Doppelsame (wilde Rucola, Diplotaxis muralis) und vielleicht noch Wegmalven (Malva moschata, M. alcea, M. silvestris) oder Stockmalven (Alcea).
Die Stockrosen gibts in verschiedensten Rottönen von Hellrosa bis fast schwarz. Kaufe Dir welche in einer Staudengärtnerei und frage dort nach Sorten oder Arten, die gegen Malvenrost unempfänglich sind. Die gewöhnliche Stockrose ist ein der schönsten Bauerngartenflanzen, aber der Malvenrost macht sie alle hin.

Ich hab dir die lateinischen Namen gegeben, damit du im Netz nach Bildern suchen und dir was vorstellen kannst.

Wenn die Pflanzung gelingt und es ein öffentlicher Weg ist, sorge dafür, dass dir nicht der Strassenunterhaltsdienst alles plattmacht. Die kommen hier zweimal im Jahr mit einem Schlegelmulcher am Hydraulikausleger vorbei und alles was näher als 2 Meter an der Strasse steht und nicht wie ein Laternenpfahl aussieht, wird massakriert.
Natterkopf, Echium vulgare und Wiesen Salbei, Salvia pratensis würden auch passen.

Pastinake

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#83

Beitrag von Pastinake » Mi 15. Jun 2016, 08:24

In meinem einen Kräuterbuch steht drin, daß sich die Süßdolde bei durchlässigem, nährstoffarmen Boden stark ausbreitet. Im schweren Lehm bleibt sie wohl, wo sie ist. Aber auch, daß jedes Wurzelstück eine neue Pflanze hervorbringen kann. Bis jetzt ignorieren die Schnecken die Süssdolde noch. Aber das kann sich ja schnell ändern! Vielleicht sollte ich sie doch erstmal in einen großen Topf setzen?

Tut mir leid, daß sich wegen meinem Seidelbast so eine Diskussion entwickelt hat. :ohoh:

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#84

Beitrag von Adjua » Mi 15. Jun 2016, 18:41

Rohana hat geschrieben:Nicht nur Pflanzen können giftig sein, sondern viele andere Dinge des täglichen Lebens - z.B. Zigarettenstummel :nudel: muss halt jede/r wissen wie rigoros er/sie da aufpassen will.
Oder "kann". Zigarettenstummel am Tisch sind leichter zu beaufsichtigen als ein optisch verführerisches Gewächs in einer Gartenecke. Ich war nie eine Helikoptermutter (und hatte superselbständige Kinder) aber ich mache auch Gitter vor gefährliche Stiegen im Freien, auch wenn die Eltern von Kleinkindern, die hier heraufkommen, verantwortlich sind.
Oder sichere den Gartenbrunneb mit einem Gitter.

Ich weiss zu gut wie schnell das passiert dass man kurz wegsieht und das kleine Kind ist irgendwo, wo es nicht sein soll. Fenster offen, Swimmingpool, Giftpfanze ... So hat es mein Grossvater auch gemacht, mir aber andererseits im passenden Alter gezeigt, wie man Pfeil und Bogen baut und was man damit nicht tun darf - Oder eine Kettenleiter, damit ich auf 30m hohe Bäume am Waldrand steigen konnte.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#85

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 15. Jun 2016, 19:23

ich kann meinen Jüngsten an vielen vielen Orten nicht in die Wiese lassen, weil dort Zigarettenstummel herumliegen, die sind schon tatsächlich schlimm!

Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#86

Beitrag von Nightshade » So 23. Jul 2017, 09:56

Adjua hat geschrieben: Wenn ein Pferd tot ist weil der Besitzer nicht aufpasst, schade, aber so what..
Wenn ein Kind tot ist, weil die Eltern nicht aufgepasst haben, dann ist das sicher bedauerlich für die Eltern, aber so what...

Ich bin gewollt kinderlos, ich finde Kinder nicht wichtig und ich bin nicht bereit, meine Umgebung verarmen zu lassen, nur damit sich begeisterte Eltern nicht um ihr Wunschkinderl kümmern müssen.
Mein Biogärtner wollte unlängst nicht mal zwei Lilien pflanzen, die ihm ein Kunde geschenkt hat, weil er zwei kleine Kinder hat. Finde ich grundvernünftig.
Ich weise zu Besuch kommende Eltern darauf hin, dass der Garten großteils giftig ist, dass die Hunde nicht unbegrenzt belästigt werden dürfen und dass ich weder Geschrei noch Ballspiele sonderlich schätze. Nach der Neuanlage des Gartens wird es selbstverständlich einen Teich geben, den ich NICHT hinter einen Extrazaun verlegen werde.

In den meisten Fällen ist das gar kein sooooo großes Problem, wenn die Eltern mal die erste Schockbotschaft geschluckt haben. ("Boah, da kann ich jemanden nicht mit der Tatsache drangsalieren, dass ich mich vermehrt habe.")

In meiner Kindheit ist die Mutter dauernd hinter mir her gewesen, solange ich zu klein zum Lernen war. Danach begann der Unterricht. Bei Schuleintritt kannte ich die Giftpflanzen meiner Gegend und wäre nie ohne Mutters Erlaubnis an ein Ufer gegangen.

Einer meiner Hunde fraß als Welpe Zigarettenstummel. Der hat dann einige Wochen mit der Maulsperre gelebt. Es hat sich aufgehört, sobald die organische Ursache des Fehlverhaltens diagnostiziert war. Ist schließlich nicht ganz normal, Zigarettenstummel zu schlucken...

Vergiftungen kommen natürlich vor. Die doofen Viecher haben schon Hahnenfuß und Crocus geweidet, fauliges Aas und Kebap-scharf-mit-alles runter gewürgt. Da hätte ich viel zu tun, wollte ich in einer Stadt derlei Versuchungen aus der Welt schaffen. Hin und wieder haben wir halt eine Vergiftung. Die verläuft symptomatisch heftig, weil wir sowieso ein organisches Darmproblem haben, aber der Tierarzt stoppt die Sache mit zwei Infusionen.

Und nur um es ganz deutlich zu machen: Ich verbringe jede Minute mit meinen Hunden. Sie bedeuten mir extrem viel. Ich habe mir zeitlebens Tiere (nicht Männer und nicht Kinder!) gewünscht und lange darum gekämpft, welche haben zu können. Und mir gleichzeitig den Sozialzwang zum Schnackseln und Kinderkriegen vom Hals zu halten. Wer will, der soll - aber nicht jeder Mensch liebt Kinder und wird sein Leben auf Kinder ausrichten. Wo das nicht der Fall ist, müssen Eltern eben lenkend auf ihre Kinder einwirken. Im Straßenverkehr klappt das ja auch und keiner findet es ungewöhnlich....

Mir schmeißen noch immer die Leute ihre Kebapreste übern Zaun. In meinem 500m2-Garten gibt es: Eibe, Herbstzeitlose, Primel, Crocus, Narzisse, Blaustern, Traubenhyacinthen, Schneeglöckchen, Schneerose, Taumellolch (wild), Rainfarn, wilde Hahnenfüße, Küchenschelle, Trollblume, Lilien etc. etc. Außerdem Bohnen, Chili, einen Weinstock. Das alles ist für meine geliebten Hunde sehr giftig.

Was tue ich? -> Welpen dauernd kontrollieren. Ja, das geht, liebe Eltern.
-> Die Weintrauben in Netze stecken.
Und aus. Alles andere ist Schicksal. Giftpflanzen und - tiere gibt es auch draußen in der weiten Welt.

@Einheitsbrei:

Mir fällt auf, dass es schwer geworden ist, 0815-Gartenpflanzen außerhalb von großen Staudengärtnereien zu bekommen. Heliopsis, Helenium, Helianthus mehrj., Margeriten etc.

Die Tendenz geht zu "Neuheiten", "Raritäten", irgendwelchen "Öko-Mischungen" (Schmetterlingswiese etc.) und "Farbmischungen". Ah ja, und die Zielgruppe "überbesorgte Eltern" wird heftigst versorgt. ;-)

Im Frühling habe ich einem Kollegen "die gelben Stauden von der Fanni-Tant´" abgeschwatzt, wodurch er gelernt hat, dass es sich um Gilbweiderich und Heliopsis scabra handelt. Ich danke der Fanni-Tant´ - das ist eine alteingesessene Heliopsis und sie wächst prächtig ohne Pflege. Genau das habe ich - vergeblich - in 10 Gartencentern und im Internet gesucht.

Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2097
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#87

Beitrag von Hildegard » So 23. Jul 2017, 20:53

Nightshade hat geschrieben:
Ich bin gewollt kinderlos, ich finde Kinder nicht wichtig und ich bin nicht bereit, meine Umgebung verarmen zu lassen, nur damit sich begeisterte Eltern nicht um ihr Wunschkinderl kümmern müssen.

I
Wer will, der soll - aber nicht jeder Mensch liebt Kinder und wird sein Leben auf Kinder ausrichten.
[/quote]

Warum bist du dann ausgerechnet als "Lehrerin" an einer Schule und verdienst deinen Lebensunterhalt mit den dir so unwichtigen und ungeliebten Wesen?? :hmm:
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10834
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#88

Beitrag von emil17 » Mo 24. Jul 2017, 08:46

Nightshade hat geschrieben: Ich bin gewollt kinderlos, ich finde Kinder nicht wichtig und ich bin nicht bereit, meine Umgebung verarmen zu lassen, nur damit sich begeisterte Eltern nicht um ihr Wunschkinderl kümmern müssen.
Für mich sind das drei verschiedene Sachen.
Ich werde durch meine Einstellung zu Kindern für andere nicht interessanter, deshalb geht Euch das nix an, ausser irgend eine Bemerkung im Zusammenhang mit einem anderen Thema lässt Rückschlüsse daruf zu.
Nightshade hat geschrieben:Und nur um es ganz deutlich zu machen
Was denn?

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Es gibt schöne und giftige Zierpflanzen, und sie sind Bestandteil unserer Umwelt. Dennoch würde ich an Orten mit viel Publikumsverkehr nicht extra solche pflanzen, denn es gibt auch genug andere schöne Arten. Falls ich mal definitiv zum Misanthropen werde, suche ich mir einen Platz, wo sonst niemand ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

bielefelder13
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 767
Registriert: Do 3. Mär 2016, 09:03
Familienstand: ledig
Wohnort: Bielefeld

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#89

Beitrag von bielefelder13 » Mo 24. Jul 2017, 09:38

Emil, den finde erst mal. :haha:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Deutschland, ein Einheits- Blütenmeer?

#90

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 24. Jul 2017, 10:35

Rohana hat geschrieben:Nicht nur Pflanzen können giftig sein,
auch Menschen ....... :kaffee:

Wir packen unseren Wein nicht ein und unterm Nussbaum liegen sehr oft viele Nüsse.
Wenn jetzt mein Hundi daran eingeht - so what?

nein, in Wahrheit geht sie da nicht dran, scheint gute Instinkte zu haben.

Meine Kleinen sind leider so, dass sie in der Wiese essen. Ich bin ja eigentlich froh darüber, dass sie so einen Zugang zur Nahrung haben (also Essen kommt für sie nicht in Plastik verpackt aus dem Supermarkt). Bis jetzt haben sie nichts giftiges erwischt, aber immer und zu hundert % aufpassen - nee, das geht nicht.
Ich konzentriere mich bei den ganz kleinen darauf, ihnen zu zeigen, was eßbar und gut ist, dann wissen sie schon, was sie nehmen dürfen.
Und natürlich setze ich ein kleines Kind nicht gerade neben eine Giftpflanze. nur leider wachsen bei uns wilde Herbstzeitlose. :im:
Eiben sind gar nicht sooo gefährlich, die Blätter schmecken sehr scheußlich und der rote Samenmantel ist sowieso gut eßbar. bin einmal mit den Zähnen am Kern angestoßen und das war so widerlich, den Kern hätte ich nie freiwillig zerkaut (obwohl ich bittere Aprikosenkerne gern hab).

Antworten

Zurück zu „Pflanzen und Garten allgemein“